Die Gesellschaft der Bundesrepublik hat sich seit dem 2. Weltkrieg stark verändert. Die damals bestehenden traditionellen Bindungen gelten heute weniger, gesellschaftliche Institutionen wie Parteien und Kirche verlieren immer mehr an Einfluss. Die Gesellschaft individualisiert sich immer weiter und stellt damit das politische System vor andere Bedingungen. Doch wie sehen diese Bedingungen genau aus? Kann die Vermittlung von Politik heute noch genauso vor sich gehen wie vor 20 Jahren oder muss das politische System heute im Bereich der Kommunikation neue Wege gehen? Und inwieweit ist dies mit den Rahmenbedingungen der politischen Vermittlung, welche im Grundgesetzverankert sind, vereinbar? Stellt die veränderte Situation vielleicht sogar eine Gefahr für die Demokratie dar?
Diesen Fragen wird in dieser Hausarbeit nachgegangen. Um Antworten auf diese Fragen zu finden wird zunächst dargelegt, wie der Gesetzgeber die Rolle der politischen Vermittlung durch die Parteien vorgesehen hat. Danach wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich die deutsche Gesellschaft verändert, um daraufhin das Mediensystem zu analysieren. Hinsichtlich des Mediensystem wird der Schwerpunkt auf die Einführung des Privatfernsehens und dessen Auswirkungen gelegt und inwiefern man hier von einer „Macht der Medien“ sprechen kann.
Danach wird betrachtet, inwieweit das politische System auf die neuen Bedingungen in den anderen Teilsystemen reagiert. Was sind die Antworten der politischen Parteien auf die Trends in ihrem Umfeld? Was hat es auf sich mit neuen Techniken des Politmarketings? Gibt es hier Rückkopplungen auf das inhaltliche Programm der Parteien? Dies führt dann gleich zu der weiterführenden Frage inwieweit sich Chancen und Risiken aus den neuen Techniken und Bedingungen der politischen Kommunikation für das demokratische System ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der politischen Kommunikation
- Der Begriff der Mediendemokratie
- Die Rolle der Medien in der Demokratie (Soll-Zustand)
- Die gegenwärtige Situation (Ist-Zustand)
- Ökonimisierung
- Konzernjournalismus
- Mediatisierung
- Amerikanisierung im Wahlkampf
- Lösungsansätze in der Debatte um die politische Kommunikation
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Veränderungen in der politischen Kommunikation, die durch die Individualisierung der Gesellschaft und die Entwicklungen im Mediensystem entstanden sind. Sie analysiert den rechtlichen Rahmen der politischen Kommunikation in Deutschland, beschreibt die Veränderungen in der Gesellschaft und im Mediensystem und beleuchtet die Reaktion des politischen Systems auf diese Veränderungen.
- Die Rolle der Parteien in der politischen Kommunikation
- Die Auswirkungen der Individualisierung auf die politische Kommunikation
- Die Veränderungen im Mediensystem, insbesondere die Einführung des Privatfernsehens
- Die Reaktion des politischen Systems auf die neuen Bedingungen
- Chancen und Risiken der neuen Techniken und Bedingungen der politischen Kommunikation für das demokratische System
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellungen der Hausarbeit vor. Es wird untersucht, ob die Vermittlung von Politik in der heutigen Zeit noch wie vor 20 Jahren funktionieren kann, welche neuen Wege das politische System im Bereich der Kommunikation gehen muss und inwiefern dies mit den Rahmenbedingungen des Grundgesetzes vereinbar ist.
2. Der rechtliche Rahmen für politische Kommunikation in Deutschland
Dieses Kapitel analysiert den Artikel 21 des Grundgesetzes, der die Aufgaben der Parteien im Bereich der politischen Willensbildung definiert. Die Parteien sollen die öffentliche Meinung beeinflussen, die politische Bildung fördern, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern und den Bürgerwillen gegenüber den Staatsorganen zur Geltung bringen. Der Gesetzgeber fordert jedoch gleichzeitig, dass die Parteien dies nicht unabhängig von den "im Volke vorhandenen Meinungen, Interessen und Bestrebungen" tun sollen.
3. Bewegung in der Gesellschaft
Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Gesellschaft, die sich auf die politische Kommunikation auswirken. Es wird die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft und die Abnahme des Stammwähleranteils thematisiert. Die Parteien verlieren dadurch an gesellschaftlichem Einfluss und müssen neue Wege finden, um die Bürger zu erreichen.
Schlüsselwörter
Politische Kommunikation, Mediendemokratie, Individualisierung, Mediatisierung, Parteien, Wahlkampf, Demokratie, Grundgesetz, Artikel 21 GG, öffentlicher Meinung, politische Bildung, Bürgerbeteiligung.
- Citation du texte
- Natalie Kayani (Auteur), 2003, Stichwort: Mediendemokratie - Politische Kommunikation im Medienzeitalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29674