Der Wandel in der deutschen Rechnungslegung erreicht im Jahr 2005 durch die Umstellung der traditionellen Rechnungslegungsnormen vom institutionellen Gläubigerschutz hin zu mehr ökonomischen Informationen für Investoren einen ersten Höhepunkt.
Am 29. September 2003 hat die EU mit der Verordnung Nr. 1725/2003 den Weg hierzu geebnet, die der deutsche Gesetzgeber mit dem Bilanzrechtsre-formgesetz (BilReG) auf nationaler Ebene umgesetzt hat. Daher sind ab dem Jahr 2005 alle kapitalmarktorientierten Konzernmutterunternehmen zur Aufstellung ihres Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) verpflichtet. Wichtig anzumerken ist hierbei, dass IFRS die Darstellung von Vorjahresvergleichzahlen verlangt, die demnach für das Jahr 2004 aufgestellt werden müssen. Lediglich für Unternehmen, die bereits zur Rechnungslegung nach den US-Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) verpflichtet sind, meist bedingt durch ein Listing am New Yorker Stock Exchange (NYSE), besteht eine Übergangsfirst von 2 Jahren, bevor auch sie ihren Konzernabschluß nach IFRS erstellen müssen. Dies gilt auch für Konzernunternehmen, von denen keine Aktien, sondern nur Schuldverschreibungen gehandelt werden.
Allen nicht kapitalmarktorientierten Konzernen wird ein Wahlrecht zur freiwilli-gen Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS eingeräumt. Gerade im Hinblick auf die neuen Bonitäts- und Ratinganforderungen nach Basel II, welche einen IFRS-Abschluss voraussetzen, wird dieses Wahlrecht sicherlich von der Mehrheit genutzt werden. Für die Anfertigung des Einzelabschlusses hingegen besteht ein generelles Wahlrecht zur Erstellung des Abschlusses nach IFRS zu Informationszwecken, wobei zugleich ein Abschluss nach dem HGB zur Ermittlung der Ausschüttungs- und Steuerbemessung zu erstellen ist.
Immaterielle Vermögensgegenstände gewinnen derzeit zunehmend in ihrer Rolle als Vermögensposition an Bedeutung und ihre marktgerechte Bewertung gestaltet sich, bedingt durch den immateriellen Faktor, oftmals schwierig.
Wie sind also die aktuellen Vorschriften zum Ansatz und zur Bewertung imma-terieller Vermögensgegenstände nach IFRS und welche Unterschiede bestehen noch zu den Vorschriften nach US-GAAP?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Grundlagen
- Aufbau und Grundsätze der Rechnungslegung nach IFRS
- Die Ermittlung des fair value
- Zwischenfazit
- Ansatzvorschriften für immaterielle Vermögensgegenstände
- Definition immaterieller Vermögensgegenstände gemäß IFRS
- Kriterien für das Vorliegen eines immateriellen Vermögenswertes
- Identifizierbarkeit
- Verfügungsmacht
- Künftiger wirtschaftlicher Nutzen
- Anerkennungskriterien
- Wahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenzuflusses
- Zuverlässige Bewertungsfähigkeit
- Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen
- Forschungsphase
- Entwicklungsphase
- Aufwendungen zur Schaffung einer Internetpräsenz
- Ansatzvorschriften für den Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill)
- Der originäre Goodwill
- Der derivative Goodwill
- Gründungs-, Ingangsetzungs- und Erweiterungskosten
- Zwischenfazit
- Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände
- Erstbewertung
- Bewertung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände
- Bewertung extern beschaffter immaterieller Vermögensgegenstände
- Erwerb gegen Zahlungsmittel
- Erwerb durch Tausch
- Erwerb durch einen Unternehmenszusammenschluss
- Erwerb mehrerer Vermögensgegenstände
- Erwerb durch Tausch gegen Gesellschaftsrechte
- Verteilung des Goodwill auf cash generating units
- Folgebewertung
- Fortführungsmethoden
- Bestimmung der Nutzungsdauer
- Immaterielle Vermögensgegenstände mit endlicher Nutzungsdauer
- Immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmbarer Nutzungsdauer
- Impairment test - Ermittlung des erzielbaren Betrages
- Impairment test – Vergleich des erzielbaren Betrages und des Buchwertes
- Impairment test – Goodwill
- Wertaufholung
- Zwischenfazit
- Offenlegungspflichten
- Weiterhin bestehende Unterschiede zwischen IFRS und US-GAAP, bezogen auf immaterielle Vermögensgegenstände
- Das Kriterium der Verfügungsmacht
- Der Ansatz von Entwicklungskosten
- Differenzen im Rahmen der Erstbewertung
- Unterschiede beim impairment test
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Behandlung immaterieller Vermögensgegenstände nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Ziel ist es, den Ansatz und die Bewertung dieser Vermögenswerte im Kontext der IFRS-Rechnungslegung zu beleuchten und dabei auch die Unterschiede zu den US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) zu berücksichtigen.
- Definition und Kriterien für die Anerkennung immaterieller Vermögensgegenstände nach IFRS
- Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände nach IFRS, insbesondere die Erst- und Folgebewertung
- Die Rolle des Goodwill im Kontext der IFRS-Rechnungslegung
- Unterschiede im Ansatz und in der Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände zwischen IFRS und US-GAAP
- Relevanz der Offenlegungspflichten im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und den Gang der Untersuchung darlegt. Anschließend werden in Kapitel 2 die Grundlagen der IFRS-Rechnungslegung und die Ermittlung des Fair Value erläutert. Kapitel 3 befasst sich mit den Ansatzvorschriften für immaterielle Vermögensgegenstände, einschließlich der Definition, der Kriterien für das Vorliegen eines immateriellen Vermögenswertes, der Anerkennungskriterien und der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen. Die Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände steht im Mittelpunkt von Kapitel 4, das sowohl die Erstbewertung als auch die Folgebewertung behandelt. Kapitel 5 befasst sich mit den Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit immateriellen Vermögensgegenständen. Schließlich werden in Kapitel 6 die weiterhin bestehenden Unterschiede zwischen IFRS und US-GAAP in Bezug auf immaterielle Vermögensgegenstände beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit fokussiert auf die Themen immaterielle Vermögensgegenstände, IFRS, US-GAAP, Ansatz, Bewertung, Fair Value, Goodwill, Entwicklungskosten, Offenlegungspflichten, Impairment test, Unterschiede, Rechnungslegung, Unternehmenszusammenschluss.
- Citar trabajo
- Christoph Breetz (Autor), 2004, Ansatz und Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände nach IFRS, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29819