Als ein Werk der offiziellen Repräsentationskunst vermitteln die Reliefs des Severusbogens ein politisches Programm, das sich im Sinne mehrerer Stoßrichtungen entschlüsseln lässt. Unterschiedliche Themenkreise und Schwerpunkte der severischen Regierung werden in den Bildern des Monuments verbunden und zu einer umfassenden historischen, politischen und dynastischen Botschaft zusammengeschmolzen. Auf diese Weise feiert der Triumphbogen am Forum Romanum nicht nur die Erfolge des "parthicus maximus" im Orient, sondern auch die severische Dynastie und die Erneuerung römischer Herrschaft an der Schwelle eines neuen "saeculum".
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema der dynastischen Propaganda am Severusbogen und behandelt das Herrschaftsideal und –bild der damaligen Zeit. Zuletzt soll eine historische und ideologische Einbettung veranschaulicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Der Severusbogen im Kontext der kaiserlichen Propaganda: Funktion, Repräsentation und Programmatik
- Dynastische Propaganda am Severusbogen: Felicitas temporum
- Herrschaftsideal und Herrscherbild am Severusbogen
- Historische und ideologische Einbettung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die dynastische Propaganda am Severusbogen, die während der Regierungszeit des römischen Kaisers Septimius Severus errichtet wurde. Sie untersucht das Herrschaftsideal und -bild der Severer und setzt diese in einen historischen und ideologischen Kontext.
- Die Verwendung des Severusbogens als Instrument der dynastischen Propaganda
- Die Darstellung des severischen Herrschaftsideals und Herrscherbildes
- Die historische und ideologische Einbettung des Severusbogens
- Die Verbindung zwischen den Parthersiegen und dem Gedeihen des römischen Imperiums
- Die Rolle der allegorischen Figuren im Reliefprogramm
Zusammenfassung der Kapitel
Der Severusbogen im Kontext der kaiserlichen Propaganda: Funktion, Repräsentation und Programmatik
Das Reliefprogramm des Severusbogens verfolgt ein politisches Programm, das die Erfolge der severischen Regierung in den Bereichen Militär, Politik und Dynastie widerspiegelt. Der Bogen soll nicht nur die Siege des Kaisers Septimius Severus gegen die Parther feiern, sondern auch die severische Dynastie und die Erneuerung römischer Herrschaft.
Dynastische Propaganda am Severusbogen: Felicitas temporum
Der Bogen versucht eine ideologische Verbindung zwischen den Parthersiegen, dem Gedeihen des römischen Imperiums und der severischen Dynastie herzustellen. Die Inschrift der Attika widmet das Monument Septimius Severus, seinen Söhnen Caracalla und Geta und zeigt, wie Severus die Partherkriege für die Dynastie nutzte und die Nachfolge seiner Söhne vorbereitete. Die allegorischen Figuren, wie die Jahreszeiten, Victoria und Mars, stehen für Glück, Sieg, Fülle und Dauer und werden im Kontext des Severusbogens mit dem severischen Kaiserhaus in Verbindung gebracht.
Herrschaftsideal und Herrscherbild am Severusbogen
Die historischen Reliefs, die die Schlachten gegen die Parther darstellen, zeigen Septimius Severus stets im Kreise seiner Söhne Caracalla und Geta. Diese ikonographische Dreiergruppe soll den Fortgang des Imperiums gemäß den Vorstellungen des Kaisers vorwegnehmen und die Dynastie als Garanten für die Stabilität des römischen Reiches präsentieren. Die militärischen Triumphe und Erfolge der Partherkriege werden zur Legitimierung der severischen Dynastie benutzt.
Schlüsselwörter
Severusbogen, dynastische Propaganda, Felicitas temporum, Herrschaftsideal, Herrscherbild, Parthersiege, Septimius Severus, Caracalla, Geta, Allegorische Figuren, Jahreszeiten, Victoria, Mars, Flussgötter, Schlachtenbilder, ikonographische Dreiergruppe.
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- Monika Hinterhöller (Author), 2008, Der Severusbogen im Kontext der Kaiserlichen Propaganda. Funktion, Repräsentation und Programmatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298273