Sciascia ist in die Literaturgeschichte eingegangen als der Brückenbauer zwischen den Sizilianer, die in die Vereinigten Staaten auswanderten, blieben und wieder heimkehrten. In dieser Arbeit soll es nur um die Kurzgeschichte “la zia di America” gehen.
Was bewog Sciascia die Amerika-Bilder in seiner Geschichte “la zia di America” so zu zeichnen, wie er es tat? Wie lassen sich alle Spektren der Amerikawahrnehmung des gesamten Bandes “gli zii di Sicilia” beschreiben und welches Gesamtbild lassen sie entstehen (Kapitel 3)? Welche Personen haben welche Funktionen (Kapitel 2)? Welche übergeordneten Sequenzen bestehen in der Geschichte? Wie “baut” die Struktur des Textes am Gesamt-Amerika-Bild mit (Kapitel 4)? Leider oder erfreulicherweise scheint es noch keine ausführliche Rezeption des circa 48-Seiten starken racconto zu geben. Somit betreten wir mit dieser Arbeit durchaus Neuland.
Sciascias Geschichte ist das literarische Spiegelbild des historisch vielleicht größten Einschnitts in der Geschichte Siziliens und Süd-Italiens. Die Arbeit versucht deshalb ebenfalls nachzuweisen, inwieweit sich Querverweise in der Kurzgeschichte auf die Zeitgeschichte finden lassen. (Kapitel 5)
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Amerika-Bilder
- La zia di America
- Ton
- lo storo grande e il piroscafo
- Konstellation der Amerika-Bilder in den Personaggi
- Narrative Textkonstitution im Hinblick auf die Amerika-Bilder
- Politische Paralellen- USA-Italien 1943-53
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Amerika in Leonardo Sciascias Erzählung „La zia di America” im Kontext seines Bandes „gli zii di Sicilia”. Die Studie beleuchtet die Amerikabilder, die von den Figuren vermittelt werden, und untersucht deren Funktionen innerhalb der erzählerischen Struktur. Darüber hinaus werden politische Parallelen zwischen den USA und Italien in der Zeit von 1943 bis 1953 betrachtet, die einen wichtigen Hintergrund für die Erzählung bilden.
- Amerikabilder in „La zia di America” und „gli zii di Sicilia”
- Analyse der Figuren und deren Funktionen
- Narrative Textkonstitution und ihr Einfluss auf die Amerikabilder
- Politische Parallelen zwischen den USA und Italien
- Die Rolle der Übersee-Emigration und des Zweiten Weltkriegs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt zentrale Fragestellungen vor, die im Laufe der Analyse beantwortet werden sollen. Kapitel 2 analysiert die Amerikabilder, die von den Figuren in Sciascias Erzählungen vermittelt werden. Hierbei wird insbesondere auf die Figur der „zia di America” eingegangen, die als Stereotyp der italienischen Einwanderin in den USA dargestellt wird. In Kapitel 3 werden die verschiedenen Amerikabilder, die in „gli zii di Sicilia” vorkommen, beleuchtet und deren Konstellation innerhalb des gesamten Werkes untersucht. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der narrativen Textkonstitution und deren Einfluss auf die Amerikabilder. Abschließend beleuchtet Kapitel 5 die politischen Parallelen zwischen den USA und Italien in der Zeit von 1943 bis 1953 und deren Bedeutung für die Geschichte „La zia di America”.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Amerikabilder, italienische Einwanderung, politische Parallelen zwischen den USA und Italien, Übersee-Emigration, Zweiter Weltkrieg, narrative Textkonstitution, Figurenanalyse, Leonardo Sciascia, „la zia di America”, „gli zii di Sicilia”.
- Citation du texte
- Marcus Fiebig (Auteur), 2003, La zia di America: Amerika-Bilder bei Leonardo Sciascia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29832