Der Körper ist allgegenwärtig. Ohne unseren Körper wären wir nicht. So hängt auch die Sexualität unweigerlich mit dem Körper zusammen. Ohne Körper gibt es keine Sexualität. In der heutigen Forschung existieren einige Arbeiten bezüglich der Sexualität und der Körperideologie im Dritten Reich. Doch welche Punkte sind beiden gemein? Wie hängen Körper und Sexualität im Dritten Reich zusammen?
In einem ersten Schritt wird auf die bipolare Einteilung von jüdischer und deutscher Sexualität eingegangen. In einem zweiten Schritt wird auf die Konstruktion des jüdischen Körpers sowie auf die Konstruktion des arischen Körpers im besonderen in Hinblick auf die Genese eines arischen Körperideals seit dem 19. Jhd., die Leibeserziehung im Nationalsozialismus und den Rekurs auf die Antike eingegangen, um schließlich einen kurzen Blick auf Leni Riefenstahls Film zur Olympiade 1936 und darin konstituierte Merkmale des nationalsozialistischen Körperideals zu werfen.
Ziel der Arbeit soll es sein, auf Grundlage der bipolaren Einteilung, den Zusammenhang zwischen Sexualität und Körper im Dritten Reich herauszuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Sexualität und Körper im Nationalsozialismus
- Sexualität
- Sexualität in der Weimarer Republik
- Sexualität im Dritten Reich
- Körper
- Der jüdische Körper
- Entwicklung eines modernen Körperverständnisses
- Nacktkultur
- NS- Leibeserziehung
- Rückbezug auf die Antike
- Filmsoziologie
- Soziologische Filmanalyse
- Riefenstahls Olympia Filme
- Prolog
- Sexualität
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Sexualität und Körper im Dritten Reich und untersucht, wie diese beiden Bereiche in der nationalsozialistischen Ideologie miteinander verknüpft waren.
- Die bipolare Einteilung von jüdischer und deutscher Sexualität im Nationalsozialismus
- Die Konstruktion des jüdischen Körpers als Gegenentwurf zum arischen Körperideal
- Die Entwicklung des arischen Körperideals im 19. Jahrhundert und die Rolle von Lebensreformbewegungen
- Die Bedeutung der Leibeserziehung im Nationalsozialismus für die Förderung des "Volkskörpers"
- Die filmische Darstellung des nationalsozialistischen Körperideals in Leni Riefenstahls "Olympia"
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungslücke, die die Arbeit adressiert. Sie stellt die Fragestellung dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Sexualität und Körper im Nationalsozialismus: Dieser Abschnitt befasst sich mit den unterschiedlichen Konstruktionen von Sexualität im Dritten Reich, die sich sowohl auf die jüdische als auch auf die arische Bevölkerung bezogen. Es wird auf die unterschiedlichen Ansichten zur Sexualpolitik eingegangen und die Rolle der Sexualität im Kontext der rassischen Ideologie des Nationalsozialismus analysiert.
- Der jüdische Körper: Dieses Kapitel analysiert die Konstruktion des jüdischen Körpers im Rahmen der nationalsozialistischen Ideologie. Es geht auf antisemitische Stereotypen und Bilddarstellungen ein und zeigt, wie der jüdische Körper als Gegenentwurf zum arischen Körperideal definiert wurde. Die Rolle des Sports und der Leibeserziehung in diesem Zusammenhang wird ebenfalls beleuchtet.
- Entwicklung eines modernen Körperverständnisses: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung eines neuen Körperverständnisses im 19. Jahrhundert im Kontext der Industrialisierung und Urbanisierung. Die Rolle von Lebensreformbewegungen und deren Einfluss auf die Entwicklung des arischen Körperideals werden diskutiert.
- NS- Leibeserziehung: Dieser Abschnitt beleuchtet die zentrale Rolle der Leibeserziehung im Nationalsozialismus und ihre verschiedenen Funktionen. Es werden die Ziele der nationalsozialistischen Leibeserziehung erläutert, die sich von der Militarisierung bis zur Förderung der Eugenik erstrecken. Die Arbeit geht auf die verschiedenen Dimensionen der NS- Leibeserziehung und ihren Zusammenhang mit der rassistischen Ideologie ein.
- Nationalsozialismus und Antike: Das Kapitel analysiert die Rezeption der Antike im Nationalsozialismus und die ideologische Nutzung des antiken Körperideals für die Konstruktion des arischen Ideals. Die Rolle der Plastik und die Verwendung antiker Vorbilder als propagandistisches Mittel werden diskutiert.
- Filmsoziologie: Dieses Kapitel führt in die Grundlagen der filmsoziologischen Analyse ein und erläutert die Bedeutung des Films als Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse. Es wird die Frage nach dem Einfluss des Films auf die Gesellschaft und das kollektive Gedächtnis gestellt.
- Riefenstahls Olympia- Filme: Der Abschnitt analysiert Leni Riefenstahls "Olympia" im Kontext des nationalsozialistischen Körperideals. Es werden einzelne Sequenzen des Films untersucht und die Bedeutung der filmischen Darstellung des Körperideals in Bezug auf die nationalsozialistische Ideologie erörtert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sexualität, Körper, nationalsozialistische Ideologie, Rassenideologie, Leibeserziehung, Nacktkultur, Antike, Filmsoziologie, Leni Riefenstahl, Olympiade, "Volkskörper", arisches Körperideal, jüdischer Körper, bipolares Denken.
- Citation du texte
- Sina Gebauer (Auteur), 2014, Körper und Sexualität im Dritten Reich. Eine filmsoziologische Beschreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298344