Zur Kritik am Sozialismus. Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek im Vergleich


Seminar Paper, 2014

18 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Kapitel 1: Die Position von Ludwig von Mises

Kapitel 2: Die Position von Friedrich August von Hayek

Kapitel 3: Vergleich der beiden Positionen

Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Preis-Mengen-Diagramm in einem Marktgleichgewicht

Abbildung 2: Wertedualismus zwischen Freiheit und sozialer Gerechtigkeit

Einleitung

Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Begegnung, welche den jetzigen Zustand aufhebt1

Der Weg von einem kapitalistischen System in den Kommunismus bezeichnet Marx als „ revolutionäre Umwandlung “ - den Sozialismus.2 Mit Marx und Engels als zwei der einflussreichsten Theoretiker des Sozialismus, konnte sich diese politische Ideologie im 19. bis 20. Jahrhundert weitgehend popularisieren. Die Kernforderung des Sozialismus besteht darin, sämtliche Produktionsmittel in das Gemeineigentum zu überführen, um den Kapitalismus überwinden zu können und eine Gesellschaftsordnung zu schaffen, in der Gleichheit, Solidarität und soziale Gerechtigkeit sichergestellt sind. Doch auch wenn diese Ideale einen beachtlichen Zuspruch der Massen auslösten, verbergen sich hinter der sozialistischen Ideologie große Gefahren, die aufgrund systembedingter Defizite weitreichende Probleme mit sich ziehen.

Dieser Streitfrage gingen auch die beiden liberalen Ökonomen Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek nach. Im Fokus ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Sozialismus stand ein argumentativer Widerlegungsprozess, auf Basis von Zweckmäßigkeitserwägungen. Ihre Quintessenz sollte somit auf die schwerwiegenden Konsequenzen des Sozialismus aufmerksam machen. Der Liberalismus wurde dabei als Gegenposition ausgerichtet, um eine Gesellschaftsordnung aufzuzeigen, die absehbare Missstände besser bewältigen kann. Man hoffte damit, einen konstruktiven Beitrag zur Lösung des politischen Wertediskurs zwischen liberalen und sozialistischen Idealen zu leisten. Die vorliegende Studienarbeit befasst sich im ersten Schritt mit der Position von Ludwig von Mises und rekapituliert strukturell sein ökonomisches Kernargument gegen die sozialistische Ideologie. Im zweiten Schritt wird die Argumentationskette von Friedrich August von Hayek systematisch rekonstruiert. Der Fokus wird dabei auf die Publikationen „ Freedom and the Economic System3 und „ The Road to Serfdom4 gerichtet. Im dritten Schritt wird ein Vergleich vorgenommen, in dem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ausdifferenziert werden. Im vierten und abschließenden Schritt folgt eine Stellungnahme zum Thema und der Versuch das Problem anhand aktueller Regierungssysteme zu vergegenwärtigen.

Kapitel 1: Die Position von Ludwig von Mises

Sozialismus ist die Ü berführung der Produktionsmittel aus dem Sondereigentum in das Eigentum der organisierten Gesellschaft, des Staates.5

Ludwig von Mises definiert demnach das Gemeineigentum an den Produktionsmitteln als fundamentale Grundlage und Forderung der sozialistischen Ideologie. Auf dieser Grundlage resultiert für Mises eine Kernproblematik, die den Ausgangspunkt seines Argumentationsansatzes darstellt. Um diese Problematik zu verdeutlichen, ist sein Verständnis über die Rolle des Sondereigentums als relevanter Aspekt auszuführen. Das Sondereigentum ist nach Mises eine obligatorische Grundforderung des Liberalismus, um eine Ordnung zu schaffen, die zweckmäßige Entwicklungen gesellschaftlicher und ökonomischer Art gewährleisten kann.6 Durch das Entstehen von institutionell bedingten Eigentumsrechten wird ein Anreizsystem funktionalisiert, indem es Individuen mit gleichen Rechten und Pflichten ausstattet. Diese dienen als essentielle Voraussetzung, um eine arbeitsteilige Gesellschaft zu ermöglichen und die daraus resultierenden Wohlfahrtseffekte zu maximieren.7 Das Sondereigentum an den Produktionsmitteln fungiert demnach als Schlüsselfunktion, da es die Marktakteure in eine Anreizsituation versetzt, in der sie einem rationalen Entscheidungskalkül unterworfen sind.8

Auf Basis der subjektiven Wertlehre unternimmt Mises genauere Ausführungen über die Handlungsprozesse wirtschaftlicher Akteure innerhalb eines Marktes mit Eigentumsrechten. Die subjektive Wertlehre nach Carl Menger und Hermann Heinrich Gossen begründet sich im wesentlichen durch die Annahme, dass sich der Wert eines Gutes aus dem Grenznutzen ergibt, welcher durch eine Werteskala aus individueller und subjektiver Wertschätzungen generiert wird.9

er die Produktionsmittel in die gesellschaftlich wichtigste Verwendung überführt. Tut er das nicht - legt er seinen Besitz schlecht an - dann erleidet er Verluste und wird bald, wenn er nicht noch rechtzeitig umkehren und einlenken kann, aus seiner Vorzugsstellung rücksichtslos verdrängt. Er hört auf Eigentümer zu sein, und andere, die dafür besser geeignet sind, treten an seine Stelle. Die Verfügung über die Produktionsmittel haben in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung immer diejenigen, die dafür am besten geeignet sind, und sie müssen, ob sie wollen oder nicht, stets darauf bedacht sein, die Produktionsmittel so zu verwenden, daß sie den höchsten Ertrag bringen.“

Mises konstruiert auf dieser Annahme folgende Überlegungen über die marktlichen Tauschprozesse.10

Auf einem Markt bewertet jeder Akteur die einzelnen Güter nach einem individuellen Nutzen, wodurch sich subjektive Werturteile herausbilden, die sich in einer Rangordnung skalieren. Diese Werteskala ist das Fundament individueller Austauschverhältnisse, da sie die Tauschprozesse zwischen den Marktteilnehmern so lange forciert, bis eine Besserstellung der Rangordnungen, durch die Güterallokation, nicht mehr möglich ist. Demzufolge entsteht der Tauschverkehr durch Transaktionen von Werten, indem individuelle Rangordnungen von Werturteilen durch subjektive Wertschätzungen über Güter und Dienstleistungen einen Grenznutzen und entsprechende Grenzkosten generieren.11

Um diesen Prozess zu verdeutlichen, könnte man folgende Interpretation unternehmen: Man stelle sich einen Markt vor auf dem zwei Eigentümer agieren, ein Anbieter und ein Nachfrager. Wie oben angeführt, generiert der Nachfrager einen Grenznutzen, der dadurch eine marginale Zahlungsbereitschaft signalisiert. Der Anbieter hingegen gibt eine marginale Zahlungsforderung durch seine Grenzkosten preis. Durch das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage bildet sich in einem Marktgleichgewicht der Preis zu einer entsprechenden Menge heraus (vgl. Abb. 1).12

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Preis-Mengen-Diagramm in einem Marktgleichgewicht

Die subjektiven Werteinschätzungen werden durch diesen Tauschprozess in einen objektiven Tauschwert transformiert.13 Dieser Tauschwert wird in Preise ausgedrückt und basiert auf einem Geldsystem als Hilfsmittel, um wirtschaftliche Prozesse transparent und kalkulierbar zu machen.14 Aus diesem Ansatz resultiert für die Marktakteure die Möglichkeit, eine Wirtschaftsrechnung vorzunehmen, da die Produktionsgüter - unter der Voraussetzung von Eigentumsrechten und einer einheitlichen Geldrechnung - rationalen Entscheidungskalkülen unterliegen und dadurch eine effiziente Güterallokation mit Wohlfahrtseffekten ermöglicht werden kann.15

Diese Einsicht von Mises wird hier als wichtiger Standpunkt thematisiert, um zu verdeutlichen, dass sein ökonomisches Kernargument gegen den Sozialismus auf dieses Verständnis zurückgreift und antagonistische Effekte konstruiert. Seine Argumentation lässt sich folgendermaßen rekapitulieren.16

Mit der Überführung aller Produktionsmittel von dem Sondereigentum in das Gemeineigentum wird das Anreizsystem der Marktteilnehmer außer Kraft gesetzt. Auf einem Markt finden demnach keine Tauschprozesse zwischen zahlreichen Eigentümern mehr statt, da im schlimmsten Fall ausschließlich der Staat als alleiniger Eigentümer agiert. Ein Marktgleichgewicht kann sich durch die fehlenden Austauschverhältnisse zwischen Anbieter und Nachfrager nicht mehr bilden. Der Preismechanismus wird dysfunktionalisiert und die Basis für eine rationale Entscheidungsfindung durch objektive Tauschwerte - i.d.Z. durch Preise - geht verloren.17 Eine genaue Wirtschaftsrechnung kann unter diesen Umständen nicht mehr zustande kommen. „ Ohne Wirtschaftsrechnung keine Wirtschaft “ lautet das Urteil von Mises.18 Für ihn stellt die Wirtschaftsrechnung ein hoch relevantes Mittel zur rationalen Beurteilung ökonomischer Entscheidungen auf ihre Zweckmäßigkeit dar.19 Eine unzureichende Wirtschaftsrechnung, aufgrund nicht generierbarer Informationen, führt demnach zu eklatanten Problemen, die nach Mises die Impraktikabilität der sozialistischen Ideologie zur Folge haben.

Auf Grund des ausgebliebenen Preissystems entfällt für die Marktakteure eine Bewertungsgrundlage, wodurch sie ihre Produktionsfaktoren nicht mehr rational bewerten können und eine Rentabilitätsrechnung schlicht unmöglich wird. Geplante Investitionen lassen sich somit nicht mehr auf ihren Erfolg überprüfen.20 Der wirtschaftliche Prozess verläuft in eine Konfusion und führt durch die konsequentielle Irrationalität systematisch in eine Misswirtschaft.

So würde die sozialistische Wirtschaft zu einem Chaos werden, in dem schnell und unaufhaltsam eine allgemeine Verarmung und ein Zurücksinken in die Primitivität unserer Vorfahren eintreten m üß ten.21

Kapitel 2: Die Position von Friedrich August von Hayek

„ Die Frage lautet: Ist es [...] nicht besser, wenn der Träger der Staatsgewalt sich im Allgemeinen darauf beschränkt, die Bedingungen zu schaffen, die dem Wissen und der Initiative der Einzelnen den gr öß ten Spielraum gewähren, so daßdiese mit bestem Erfolg selber planen können? Oder erfordert eine rationale Verwendung unserer Produktivkräfte eine zentrale Lenkung und Organisation aller unserer Wirtschaftsakte nach einer bewußt ausgeführten Blaupause. “ 22

Mit dieser Frage verdeutlicht Hayek den Ausgangspunkt seiner Problemstellung, bevor er seine Argumentation auf zwei Ebenen manifestiert. Er beginnt mit einem ökonomischen Argument, welches sich mit der gesellschaftlichen Verarbeitung von Wissen und der damit zusammenhängenden Relevanz marktlicher Prozesse auseinandersetzt, um ein wirtschaftliches Leistungsdefizit der zentralen Planung aufzuzeigen. Aus diesem Ansatz erweitert Hayek dann seine Argumentation um eine Konsensualproblematik gesellschaftlicher Werte, aus der er schwerwiegende Konsequenzen moralischer, politischer und zivilisatorischer Art ableitet, die er als nicht-intendierte Folgen deklariert.23 Hierbei versucht er aufzuzeigen, dass die zentrale Planung systematisch totalitäre Strukturen annehmen muss, um ihre Ideale durchzusetzen.24 Seine Kritik adressiert sich dabei an kollektivistische Systeme.25

Hayeks ökonomisches Argument basiert auf der Annahme, dass sich das Wissen jeglicher Individuen auf einem Wettbewerbsmarkt, welches in verschiedene Wertschöpfungsprozesse eingeht, nicht in einer zentralen Behörde konzentrieren kann, um komparable Potentiale auszuschöpfen, die einer liberalen Wettbewerbsordnung gleichen.26 Den Wettbewerb definiert Hayek dabei als ein notwendiges Instrument, welches dazu beiträgt, die auf einem Markt relevanten Informationen zwischen sämtlichen Akteuren besser zu koordinieren, um eine Anpassung individueller Handlungsprozesse an die ökonomischen Gegebenheiten optimieren zu können.27 Zum einen schließt er daraus, dass diese Wettbewerbsordnung in der Lage ist komplexe Quantitäten von differierendem Wissen verwertbar zu machen, um dadurch effiziente Anpassungsprozesse zu ermöglichen, indem die Marktteilnehmer innerhalb von festgelegten Rahmenbedingungen entsprechende Informationssignale - durch einen Preismechanismus - verwerten und ihre Handlungsweise danach ausrichten.28 Zum anderen hält er diese Wettbewerbsform für überlegen, da sie weitgehend auf willkürliche Interventionen in autonome Sphären verzichten kann und somit ein höheres Maß an individueller Freiheit ermöglicht.29 Auf dieser Basis konstruiert Hayek nun folgende Überlegungen.30

In einem kollektivistischen System, welches das Privateigentum in das Kollektiveigentum überführt, entscheidet eine zentrale Verwaltungsbehörde über die Koordination ökonomischer Vorgänge. Eine Planwirtschaft legt daher über eine zentrale Organisationseinheit die Allokation aller Produktionsfaktoren durch Wirtschaftspläne fest. Diese Resolution dient als Vorgabe auszuführender Produktionsprozesse und setzt somit einen, auf Konkurrenz basierten Wettbewerbsmarkt außer Kraft.31 Die dadurch resultierende Subordination elementarer Planungsprozesse dyfunktionalisiert somit eine dezentrale Wissensverarbeitung individueller Akteure. Zudem entzieht sich der Zentralplanungsbehörde die Möglichkeit, ein vergleichbares Aufnahmevermögen für die nützliche Verarbeitung von Wissen aufzubringen, wie es in der o. g. Wettbewerbsordnung realisierbar ist.32 Da die oberste Planungsbehörde, im Vergleich zu einem Wettbewerbsmarkt, eine relativ kleine Gruppe von Menschen umfasst, ergibt sich daraus eine Problematik der Informationsverarbeitung. Das Wissen, welches eine Gesellschaft verfügbar macht, um es in ihre Wertschöpfungsprozesse einfließen zu lassen, kann mit steigender Komplexität nicht von einer solchen Behörde verwertet werden, da ihr die Kapazität für eine solche Wissensverarbeitung fehlt.33 Durch die Zentralisierung ökonomischer Entscheidungen wird somit eine Situation geschaffen, die relevante Informationen - in Form von technischem Wissen und individuellen Bewertungssignalen - für die Ausfertigung opportuner Wirtschaftspläne unzugänglich macht. Hayek selbst beschreibt diese Methode als „unglaublich plump, primitiv und unzureichend.“34 Sein ökonomisches Argument macht somit auf die defizitäre Leistungsfähigkeit gegenüber einer liberalen Wettbewerbsordnung aufmerksam. Jedoch hält er diese ökonomischen Nachteile nicht für ein entscheidendes Argument gegen die zentrale Planung, da kollektivistische Systeme in der Lage sind, unproduktive Prozesse hinzunehmen, um grundlegende Ziele verwirklichen zu können.35 Aus diesem Grund erweitert Hayek seine Argumentation und konzentriert sich auf eine andere Problematik, die sich wie folgt rekapitulieren lässt.36

Jedes Individuum generiert unterschiedliche Bedürfnisse und Zielsetzungen, die sich ebenfalls einer unterschiedlichen Wertschätzung unterziehen. Durch die Bewertung verschiedener materieller und immaterieller Güter, die zur Erreichung von Wohlfahrtszwecken beitragen, bildet sich eine Rangfolge von Werten heraus, in der die verschiedenen Bedürfnisse skaliert sind. Eine zentrale Planwirtschaft, die über das Kollektiveigentum delegiert, steht somit vor der Schwierigkeit, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten in einer Weise zu realisieren, die es ermöglicht, den vorerwähnten Werteskalen der Individuen durch eine entsprechende Bedürfnisbefriedigung gerecht zu werden. Die pluralistischen und volatilen Werte können nur sehr ungenau erfasst werden und unterliegen aufgrund ihrer Diskrepanz einer Interessenabwägung, die zwangsweise zu einem kollektiven Moralkodex führen muss. Dieser rudimentäre Moralkodex versucht durch unrealisierbare Übereinstimmungen von wirtschaftsrelevanten Entscheidungen einen Wertekonsens herzustellen, der sich jedoch stark von angemessenen Konsensanforderungen entfernt.37 Aufgrund der enormen Konsensabweichung resultieren für Hayek schwerwiegende Konsequenzen, die sich in 3 Schritten präzisieren lassen.

(1) In diesem ersten Schritt werden die moralischen Auswirkungen der genannten Konsensualproblematik konkretisiert. Ein gemeinsamer Moralkodex, der eine kollektive Orientierung voraussetzt, kann unter diesen Bedingungen nur geschaffen werden, wenn eine zentrale Instanz die Relevanz der individuellen Werte beurteilt und selektiert. Es findet demnach eine Abwägung verschiedener Interessen statt, die zu einer Restriktion individueller Bedürfnisse führen muss. Zudem unterminiert die Expansion staatlicher Interventionen schrittweise die individuellen Freiheiten, während der Staat durch seine kollektivistische Orientierung eine Zielsetzung definiert, die eine individuelle Zielanpassung erfordert.38

Hayek beurteilt diesen Prozess als einen Rückschritt moralischer Werte, da die Komplexität der Werte im Zeitverlauf zugenommen habe und ein zentral abgestimmter Moralkodex diese Entwicklung umkehren würde.39 Er geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er den Staat als eine „moralische Anstalt“ bezeichnet, die den Gesellschaftsmitgliedern ihre Einstellung aufzwingen muss.40

(2) In einem zweiten Schritt werden die politischen Folgen in Form einer tendenziellen Demokratie- und Rechtsstaatsgefährdung verdeutlicht.41 Da ein konformer Wertekonsens, durch die erforderliche Abwägung divergierender Interessen, nicht durch ein demokratisches Organ gefunden werden kann, führt dieser Prozess zwangsweise zu einer starken Bürokratisierung unter diktatorischer Delegation. Ein Parlament wird daher nicht in der Lage sein, die Interessenkonflikte aufzulösen und aus einer Vielzahl individueller Werteordnungen eine Übereinstimmung der Güterverteilung herbeizuführen. Da sich keine Mehrheit findet, die eine Einigung der Ziele veranlassen kann, wird dies in ein geschlossenes Gremium verlagert, indem es die ökonomischen Entscheidungen unter autoritären Verhältnissen festlegt.42 Die Folge ist eine Entdemokratisierung relevanter Entscheidungsprozesse, welche systematisch totalitaristische Strukturen annimmt. Hayek schließt daraus eine Unvereinbarkeit zwischen Demokratie und zentraler Planwirtschaft.43 Zudem geht er davon aus, dass die zentrale Planung, mit der steigenden Komplexität des Wirtschaftsgeschehens, eine autoritative Bürokratisierung mit ausweitenden Verordnungsrechten beanspruchen muss.44 Sie schafft daher keinen rechtlichen Rahmen, in dem verschiedene Akteure nach langfristig definierten Regeln handeln, sondern sie passt ein variables Regelwerk an die wirtschaftspolitischen Ziele an. Daraus ergebe sich eine Tendenz zum Missbrauch der Rechtsstaatlichkeit zugunsten der politischen Ideale.45

Hayek versucht hiermit zu verdeutlichen, dass die zentrale Planung durch die indoktrinären Interventionen systematisch in eine Diktatur führt, in der die demokratischen Prozesse beseitigt werden, da die Planungsbehörde den gesellschaftlichen Konsensanforderungen nicht gerecht werden kann.46

(3) Hayek leitet aus dieser Entwicklung ebenfalls zivilisatorische Konsequenzen ab, die sich in einem dritten Schritt wie folgt darlegen lassen.47 Da die zentrale Planung ein Direktorium mit autoritären Entscheidungskompetenzen möglich macht, erhält dieses die Kontrolle über sämtliche Mittel, welche für die individuellen Zielsetzungen benötigt werden. Diese Superiorität führt unmittelbar dazu, dass die Planungsbehörde im Stande ist, über die Mittelverteilung, die Wertbestimmungen und letztendlich auch die Zielsetzungen zu entscheiden. Dieser Einfluss verbirgt neben einem gravierenden Ausmaß staatlicher Kontrollmechanismen ebenfalls die Gefahr, einen sozialen Prozess zu hemmen, welcher durch konstruktive Interaktionen zivilisatorische Entwicklungen vorantreibt.48 Für Hayek ergeben sich diese Entwicklungsblockaden nicht nur durch die Außerkraftsetzung einer überlegenen Wettbewerbsordnung, sondern sie sind zudem das Ergebnis von kollektivistischen und indoktrinären Vorgaben, die keine autonomen Sphären ermöglichen.49 Eine Gesellschaft, die aufgrund einer degenerierten Wettbewerbsordnung keinen Innovationsdruck entwickeln kann und ihre individuellen Entfaltungspotentiale unweigerlich zurückhalten muss, stellt sich somit einem zivilisatorischen Entwicklungsprozess entgegen. Hayek macht deutlich, dass die umfassende Planung aller Wirtschaftsabläufe nach einer kollektivistischen Orientierung die zivilisatorischen Errungenschaften, wie Freiheit, Demokratie, moralische Pluralität und Rechtsstaatlichkeit systematisch zerstört. Erwähnenswert ist auch, dass sich einige Zeit später die Problemsituation des Sozialismus geändert hat und Hayek dadurch in die Lage versetzt wurde, seine Kritik anzupassen und neu auszurichten.50 Die ausgeführte Position beinhaltet demnach ausschließlich seine Kritik an dem „alten“ Sozialismus, welcher marktwirtschaftliche Prinzipien nach liberalen Idealen generell ablehnt.

Kapitel 3: Vergleich der beiden Positionen

Die dargestellten Positionen der Ökonomen Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek basieren auf deren Publikationen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Sozialismus-Debatte weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Ihre Ansätze entstammen deshalb aus einem identischen Zeitabschnitt und beinhalten darüber hinaus die selbe Intention

- nämlich die desaströsen Konsequenzen der sozialistischen Ideologie zu dekuvrieren. Aufgrund der unterschiedlichen Ausarbeitungsmerkmale eignet es sich vorerst einen konzeptionellen Vergleich beider Ökonomen vorzunehmen.

An der Position von Mises wird deutlich, dass sich sein ökonomisches Kernargument hauptsächlich an die sozialistische Ideologie adressiert. Hayek dagegen entwickelt einen Ansatz, der es ihm möglich macht, seine Kritik als universelle Kollektivismuskritik zusammenzufassen.51 Einen ökonomischen Argumentationsansatz verwenden beide zur Einführung ihres Widerlegungsprogrammes. Während bei Mises die Undurchführbarkeit einer rationalen Wirtschaftsrechnung im Kern seiner Argumentation steht, konstruiert Hayek eine Theorie der Wissensverarbeitung als ökonomisches Argument. Da er seine Konklusion nicht für einen entscheidenden Kritikpunkt betrachtet, erweitert er die Problemstellung um eine Konsensualproblematik. Aus seinen ökonomischen Konsequenzen ergänzen sich nun moralische und politische Folgen, die sich systematisch zu einer Zivilisationsgefährdung entwickeln. Mises konzipiert ebenfalls Argumente politischer und moralischer Art, die jedoch nicht Bestandteil dieser Ausarbeitung sein sollen.52 Seine Tendenz einer Gefährdung der Zivilisation basiert auf dem Ausmaß demagogischer Massenmanipulation, welche die sozialistischen Ideale durch irrationale Versprechen gesellschaftstauglich gemacht hat.53 Es ist demnach festzustellen, dass Mises, sowie Hayek, aus unterschiedlichen Ansätzen Konsequenzen gleicher Art generieren, die auf Demokratiedefizite und einen gesellschaftlichen Rückschritt moralischer Werte aufmerksam machen, indem diese unweigerlich einen zivilisatorischen Prozess zerstören.

Ihre ökonomische Argumentation ist dabei als zentraler Kritikpunkt zu sehen, der sich wie folgt differenziert. Da für Mises das Sondereigentum die Grundlage einer funktionierenden Wettbewerbsordnung darstellt, um gesellschaftliche und ökonomische Fortschritte zu ermöglichen, kehrt sich dieser Prozess durch die Überführung aller Produktionsmittel in das Gemeineigentum um und führt aufgrund einer Dyfunktionalisierung des Marktmechanismus folgerecht zu einem ökonomischen Rückschritt. Dabei stellt er ein Konkurrenzsystem als wichtiges Instrument dar, welches die sozialen Kooperationen verschiedener Marktakteure fördert und eine gesellschaftliche Wohlfahrtsmaximierung gewährleisten kann.54 Für Hayek hingegen ist der Wettbewerb eine instrumentalisierte Koordinierungsmethode, die das vorhandene Wissen einer Gesellschaft durch Anpassungs- und Verteilungsprozesse nutzt, um zivilisatorische Fortschritte zu ermöglichen.55 Seine ökonomische Argumentation basiert deshalb auf einer Auseinandersetzung zwischen der zentralen Planung und einer dezentral organisierten Wettbewerbsordnung, indem er die Wissensverarbeitung als Vergleichsgegenstand benutzt, um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gegenüberzustellen. Dabei sind beide Ökonomen daran interessiert, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung zu führen, in der vermeintliche Systemfehler deduziert werden können. An dieser Stelle lässt sich eine fundamentale Gemeinsamkeit verdeutlichen. Die sozialistische Ideologie, welche auf gravierende Trugschlüsse beruht, muss als diese offenbart und intellektuell bekämpft werden. Eine Ideologie als konträre Gegenposition ist der Liberalismus.56 Jedoch verfolgen sie nicht das Ziel die früher gängige Wertediskussion zwischen Sozialismus und Liberalismus mit den Idealen - soziale Gerechtigkeit und individuelle Freiheit - zu führen (vgl. Abb. 2).57

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Wertedualismus zwischen Freiheit und sozialer Gerechtigkeit

Viel mehr sollte eine deskriptive Zweckmäßigkeitsargumentation entwickelt werden, welche den Dualismus beider Werte auflöst, indem eine liberale Ordnung konstruiert wird, die unter institutionell gefestigten Rahmenbedingungen und der Inkraftsetzung des Marktes eine Situation schafft, in der die Freiheit, sowie die soziale Gerechtigkeit einer orthogonalen Positionierung unterliegen. Sie ist einer sozialistischen Ordnung demnach überlegen.58

Fazit und Ausblick

Diese Seminararbeit verfolgt das Ziel, die Thesen der Ökonomen Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek zu verdeutlichen, um ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus aufzuzeigen. Es soll hierbei ersichtlich werden, welche Konzequenzen die sozialistische Ideologie mit sich bringt und ob sich Lösungsansätze entwickeln lassen, um diese Folgen zu umgehen.

Ludwig von Mises leistet mit seinem ökonomischen Kernargument einen essenziellen Beitrag zur damaligen Sozialismus-Debatte, indem er argumentativ die Undurchführbarkeit einer Wirtschaftsrechnung evaluiert. Er erweist sich dabei als Wissenschaftler, der klar definierte und methodisch orientierte Argumentationen konstruiert, die in Fachkreisen weitgehend anerkannt wurden. Somit wurde seine Kritik zum zentralen Angelpunkt sozialistischer Gegenpositionen, der man einige Zeit später mit der Entwicklung von alternativen Konkurrenzmodellen entgegnete. Dieser Frontstellung wandte sich Friedrich August von Hayek mit einem innovativen Argumentationsansatz zu, indem er eine Wissenstheorie entwarf, die aufgrund systembedingter Gegebenheiten gravierende ökonomische Leistungsdefizite zentraler Planungssysteme aufzeigt. Zudem konstruierte er eine gesellschaftskritische Problemstellung, die darlegt, dass eine universelle Planung des Wirtschaftsgeschehens systematisch zivilisatorische Errungenschaften wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit zerstört. Interessanterweise steht im Mittelpunkt dieser kritischen Positionen keine normative Auseinandersetzung, die einen ideologischen Diskurs weiter lancieren. Beide Ökonomen konstruieren ein liberalistisches Programm als Antwort auf die „soziale Frage“. Sie schaffen daher eine liberale Ordnung, welche sich im wesentlichen durch Eigentumsrechte, Individualismus, Demokratie und rechtsstaatlichen Prinzipien definiert, um innerhalb dieses Rahmens einen zivilisatorischen Entwicklungsprozess zu gewährleisten, der die sozialistischen und liberalen Ideale simultan verwirklichen kann. Mit diesem Ansatz wurde somit ein entscheidender Beitrag zur damals geführten Wertedebatte geliefert. Da sich die Kritik hauptsächlich gegen ein theoretisches Modell positioniert, dessen Form in der Realität sehr variabel und unvollkommen verwirklicht wurde, lässt sich die zentrale Frage nach der Undurchführbarkeit des Sozialismus nicht konkret beantworten. Es lässt sich jedoch feststellen, dass realsozialistische Systeme, die sich an ideologischen Merkmalen orientieren, ersichtliche Tendenzen zur Misswirtschaft, totalitären Strukturen und Menschenrechtsverletzungen aufweisen. Die Ökonomen Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek setzen somit einen sozialismuskritischen Meilenstein auf diesem Gebiet.

Literaturverzechnis

Hayek, Friedrich August von (1935; 2004): Sozialistische Wirtschaftsrechnung I: Natur und Geschichte des Problems, in Hayek, Friedrich August von (Hrsg.): Wissenschaft und Sozialismus, Mohr Siebeck, Tübingen

Hayek, Friedrich August von (1935; 2004): Sozialistische Wirtschaftsrechnung II: Der Stand der Diskussion, in Hayek, Friedrich August von (Hrsg.): Wissenschaft und Sozialismus, Mohr Siebeck, Tübingen

Hayek, Friedrich August von (1939): Freedom and the Economic System, in: Gideonse, Harry D. (Hrsg.): Public Policy Pamhlet Nr. 29, Chicago

Hayek, Friedrich August von (1944, 2004): Der Weg zur Knechtschaft, Mohr Siebeck, Tübingen

Hayek, Friedrich August von (1969): Der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, Freiburger Studien, Tübingen, S. 249-265

Hayek, Friedrich August von (1978, 1996): Die neue Konfusion über „Planwirtschaft“, in: Hayek, Friedrich August von (Hrsg.): Die Anmaßung von Wissen, neue Freiburger Studien, Tübingen, S. 166-180

Karabelas, Iris (2010): Freiheit statt Sozialismus - Rezeption und Bedeutung Friedrich August von Hayeks in der Bundesrepublik, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S. 43-69

Marx, Karl, Engels, Friedrich (1846, 1932): Die deutsche Ideologie, MEW 3, Berlin, S. 35 Marx, Karl (1875): Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, Berlin, S. 28 Mises, Ludwig von (1912, 2007): Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel, Verlag von Duncker & Humblot, München und Leipzig, The Ludwig von Mises Institute, Auburn, US Alabama

Mises, Ludwig von (1922, 1932): Die Gemeinwirtschaft. Untersuchungen über den Sozialismus, Jena Mises, Ludwig von (1927): Liberalismus, Jena

Mises, Ludwig von (1964): Das Eigentum in der Marktwirtschaft, in: Muthesius, Volkmar (Hrgb.): Monatsblätter für freiheitliche Wirtschaftspolitik, 10:12 (Dez. 1964) 725- 29

Pies, Ingo, Leschke, Martin (2003): F.A von Hayeks konstitutioneller Liberalismus, Mohr Siebeck, Tübingen, S. 1-32

Pies, Ingo (2009): Das ordonomische Forschungsprogramm, Diskussionspapier Nr. 2009-7 des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hrgb. von Ingo Pies, Halle

Pies, Ingo (2009): Theoretische Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik - Der Ansatz von Ludwig von Mises, Diskussionspapier Nr. 2009-9 des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hrgb. von Ingo Pies, Halle

[...]


1 Marx, Karl, Engels, Friedrich (1846, 1932, Die deutsche Ideologie; MEW 3, S. 35).

2 Vgl. Marx, Karl (1975, Kritik des Gothaer Programms, MEW 19; S. 28).

3 von Hayek (1939).

4 von Hayek (1944).

5 Mises (1922; S. 33).

6 Vgl. Mises (1927, 2006; S. 61).

7 Vgl. Mises (1927, 2006; S. 16 f.).

8 Vgl. Mises (1927, 2006; S. 59): „Der Eigentümer kann seine bevorzugte Stellung nur dadurch erhalten, daß

9 Ausführliche Einsichten zur subjektiven Wertlehre finden sich i.d.Z bei Carl Menger (1871, Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, Wien) und bei H. H. Gossen (1854, Entwicklung der Gesetze des menschlichen Verkehrs, und der darauf fließenden Regeln für menschliches Handeln, Braunschweig).

10 Vgl. Mises (1912, 2007; S. 15-30).

11 Mises (1912, 2007; S. 17): „ Die Austauschverhältnisse der Güter gehen aus den Wertskalen der am Verkehr teilnehmenden Individuen hervor.“

12 Mises (1922; S. 107): „Durch das Zusammenspiel der beiden Wertungsprozesse wird dafür Sorge getragen, daß das wirtschaftliche Prinzip überall, im Verbrauch sowohl als in der Erzeugung, zur Herrschaft gelangt. Es bildet sich jenes genau abgestufte System der Preise heraus, das jedermann in jedem Augenblick gestattet, seinen eigenen Bedarf mit dem Kalkül der Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen.“

13 Vgl. Mises (1912, 2007; S. 97 f.).

14 Vgl. Mises (1912, 2007; S. 30).

15 Vgl. Mises (1927, 2006; S. 66).

16 Vgl. Mises (1922; S. 99-109).

17 Mises (1927, 2006; S. 63): „Die sozialistische Gesellschaftsordnung, bei der alle Produktionsmittel in dem Eigentum der Gesamtheit stehen, die demgemäß keinen Marktverkehr und keinen Austausch von Produktivgütern und -diensten kennt, kann auch keinen Geldpreis für Güter höherer Ordnung und für die Arbeitsleistung kennen. In ihr müßte daher das Mittel der rationellen Betriebsführung, die Wirtschaftsrechnung, fehlen. Denn die Wirtschaftsrechnung kann ohne einen gemeinsamen Nenner, auf den alle verschiedenartigen Güter und Dienstleistungen zurückgeführt werden, nicht bestehen.“

18 Mises (1922; S. 106).

19 Vgl. Mises (1922; S. 105).

20 Vgl. Mises (1927, 2006; S. 62 ff.) Hier findet sich zudem ein angeführtes Beispiel, welches den Gebrauch einer Wert- und Rentabilitätsrechnung an einem Vergleich von zu bauenden Eisenbahnlinien illustriert.

21 Mises (1927, 2006; S. 64).

22 Hayek (1944, 2004; S.34).

23 Vgl. Pies (2003; S. 3).

24 Vgl. Hayek (1939; S.6).

25 Hayek (1939; S.3 f.): „The similarity of many of the most characteristics features of the „fascist“ and „communist“ regimes is becoming steadily more obvious.“ Unter Hayek (1944; S. 52 f.) führt er diese Relationen weiter aus und fasst derartige Systeme als „Spielarten des Kollektivismus“ zusammen.

26 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 47).

27 Hayek (1939; S. 9): „Planning in the first sense means that the direction of production is brought about by the free combination of knowledge of all participants, with prices conveying to each the information wich helps him to bring his actions in relation to those others.“ Eine ausführliche Ausarbeitung seiner Wettbewerbstheorie findet sich zudem unter Hayek (1969; S. 249-265).

28 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 46 f.).

29 Hayek (1944, 2004; S. 34 f.): „Er hält die Konkurrenz nicht allein deshalb für überlegen, weil sie in den meisten Fällen die wirksamste Methode ist, die wir kennen, sondern vor allem deshalb, weil sie die einzige Methode ist, die uns gestattet, unsere wirtschaftliche Tätigkeit ohne einen zwangsweisen oder willkürlichen Eingriff der Behördern zu koordinieren.“

30 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 31-40).

31 Daraus ergibt sich folgende Konsequenz für Hayek (1944, 2004; S.39 f.): „Planwirtschafts- und Wettbewerbsprinzip können nur in einer Planung zum Zwecke des Wettbewerbs, nicht aber in einer Planung gegen den Wettbewerb miteinander kombiniert werden.“

32 Vgl. Hayek (1939; S. 12).

33 Vgl. Hayek (1935, 2004; S. 97 f.).

34 Hayek (1944, 2004; S. 47).

35 Vgl. Hayek (1939; S. 14 f.).

36 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 52-55).

37 Hayek (1939; S. 21): „The idea that a completely planed or directed economic system could and would be used to bring about distributive justice presupposes, in fact, the existence of somethinh wich does not exist and has never exist: a complete moral code in which the relative values of all human ends, the relative importance of all the needs of all the different people, are assigned a definite place and a definite quantitative significance.“

38 Hayek (1944, 2004; S. 56): „Daß die freiwillige Übereinstimmung das Handeln des Staates bestimmt, können wir nur erwarten, solange es sich auf die Gebiete beschränkt, auf denen die Menschen einig sind. Wenn der Staat direkt eingreift auf Gebieten, wo eine solche Übereinstimmung nicht besteht, ist es unausbleiblich, daß er die individuelle Freiheit unterdrückt.“

39 Vgl. Hayek (1939; S. 23 f.).

40 Hayek (1944, 2004; S. 70): „Der Staat ist dann nicht mehr eine Art Maschinerie, die auf Zweckmäßigkeitserwägungen beruht und den Individuen eine Hilfe zur vollsten Entfaltung ihrer Persönlichkeit sein soll, sondern er wird jetzt eine „moralische“ Anstalt [...], die ihre eigenen Ansichten über alle Fragen der Moral den Staatsbürgern aufzwingt, mögen diese Ansichten nun moralisch oder höchst unmoralisch sein.“

41 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 58-64).

42 Hayek (1944, 2004; S. 63): „Aber in einer Gesellschaft, die durch eine zentrale Planwirtschaft reguliert wird, ist es unmöglich, zu warten, bis sich eine Majorität findet, die sich auf die Ziele einigen kann. Vielmehr wird es oft notwendig sein, dem Volk den Willen einer kleinen Minorität aufzuzwingen, weil diese Minoritöt das äußerste Maximum von Leuten darstellt, die sich über die betreffenden Fragen einigen können.“

43 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 64): „Der Konflikt zwischen Planwirtschaft und Demokratie ergibt sich einfach aus der Tatsache, daß die letztere der Unterdrückung der Freiheit im Wege steht, welche die bewußte Leitung des Wirtschaftslebens erfordert.“

44 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 75).

45 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 71 f.).

46 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 64).

47 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 81-84).

48 Vgl. Hayek (1939; S. 35 f.).

49 Vgl. Pies (2003; S. 10) Zudem findet sich folgendes Zitat bei Hayek (1944, 2004; S. 71): „Sie [zentrale Planwirtschaft] läuft darauf hinaus, daß man zum Ständesystem zurückkehrt und die „Marschrichtung fortschrittlicher Gesellschaften“ umkehrt, […].“

50 Vgl. Pies (2003; S. 12) Eine Ausarbeitung dieser neuen Problemstellung findet sich unter Hayek (1978, 1996; S. 166-180).

51 Hayek (1944; 2004; S. 52 f.): „Die verschiedenen Spielarten des Kollektivismus, […], unterscheiden sich voneinander durch das Ziel, auf das sie die Produktionstätigkeit der Gesellschaft richten wollen, aber sie haben das miteinander gemeinsam, daß sie im Gegensatz zum Liberalismus und Individualismus die Gesellschaft als Ganzes und alle ihre Produktivkräfte für jenes einzige Ziel organisieren und keine autonomen Sphären anerkennen wollen, […].“

52 Vgl. Pies (2009-9; S. 9-14).

53 Vgl. Mises (1922; S. 494-496).

54 Vgl. Mises (1922; S. 309).

55 Vgl. Hayek (1944, 2004; S. 46 f.).

56 Mises (1922; S. 494): „Den Sozialismus können nur die Ideen des Kapitalismus und des Liberalismus überwinden.“

57 Ausführliche Einsichten zur Funktionsweise einer orthogonalen Positionierung innerhalb eines Werte-Trade- offs findet sich in dem ordonomischen Forschungsprogramm nach Pies (2009-7).

58 Insbesondere hinsichtlich ihrer Demokratiekompatibilität und der ökonomischen Leistungsfähigkeit.

Excerpt out of 18 pages

Details

Title
Zur Kritik am Sozialismus. Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek im Vergleich
College
Martin Luther University
Course
Ökonomik und Ethik: Markt und Moral bei Ludwig von Mises und anderen Theoretikern der Marktwirtschaft
Grade
1,3
Author
Year
2014
Pages
18
Catalog Number
V298492
ISBN (eBook)
9783656947332
ISBN (Book)
9783656947349
File size
584 KB
Language
German
Keywords
kritik, sozialismus, ludwig, mises, friedrich, august, hayek, vergleich
Quote paper
Jan-Nicolai Pitz (Author), 2014, Zur Kritik am Sozialismus. Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298492

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