In dieser Abhandlung der Interdisziplinären Fallarbeit werde ich zuerst den Fall „Lukas“ erörtern, um in den weiteren Bearbeitungsschritten den Fall näher zu beleuchten und ihn hermeneutisch zu erschließen und zu verstehen. Im Einzelnen werde ich auf der 1.Ebene den Fall unter dem Aspekt „ Fall für“ bearbeiten, um die Tätigkeit aller relevanter Instanzen erkenntlich zu machen.
Im Fall „Lukas“ geht es um einen 15 jährigen Schüler, der das Gymnasium besucht. Da er sich oft schlecht konzentrieren kann, leicht abschweift und sich seinen Tagträumen hingibt, haben sich seine Noten in der Schule verschlechtert. Lukas hat einen einzigen besten Freund, Benjamin, auch „der Baron“ genannt, der dieselbe Klasse besucht und Cannabispflanzen züchtet. Beide kifften gerne und viel, es drehte sich alles um die Ernte der gezüchteten Cannabispflanzen und deren Konsum. Während des Konsums wurde viel gelacht, beide waren unbeschwert und frei. Neben Benjamin hat Lukas keine weiteren Freunde, manchmal kommuniziert er in den Chatkanälen des Multi-Online-Rollenspiels „World of Warcraft“, über seine Tagträume kommuniziert er jedoch mit niemandem.
Lukas hat Schwierigkeiten beim Einschlafen, seine Spannungszustände stiegen im letzten Jahr stetig an, ebenso seine Angst. Er bemerkte manchmal dunkle Schatten rasch an seinem Gesicht vorbeiziehen und fühle sich beobachtet, drehte sich oft ängstlich um. Das Alleinsein machte ihm sehr zu schaffen. Dies wurde von niemandem zur Kenntnis genommen.
Seine Mutter ist Lehrerin und erschöpft, der Vater ein erfolgreicher Geschäftsmann. Die Eltern sind gut situiert auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, jedoch haben sie für Lukas keine Zeit. Es herrscht wenig Kommunikation in der Familie, denn auch der mutmaßliche Cannabiskonsum des Onkels sowie der mutmaßliche Konsum des Vaters wurden nie thematisiert. Nachdem Lukas beim Kiffen im Park erwischt wurde und sich hierbei herausgestellt hatte, dass er seinen Ausweis gefälscht hatte, verweigerte der Vater ihm ein halbes Jahr das Gespräch, da er sehr enttäuscht von Lukas war und schockiert über sein Verhalten. Die Beziehung der Eltern, die schon lange keine mehr war, war im Begriff sich aufzulösen.
Anfangs beruhigte ihn der Cannabiskonsum, jedoch traten nach einer Weile die Ängste, die durch den Konsum betäubt wurden, wieder hervor, die Schatten wurden deutlicher und er konnte noch schlechter schlafen.....
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Beschreibung
- 1.2 Rechtliche und sozialpolitische Perspektive
- 1. Ebene „Fall für“ Rechtliche und sozialpolitische Perspektive
- 1.3 Welche gesellschaftlichen Erwartungen welcher Institutionen richten sich im konkreten Fall an Soziale Arbeit?
- 1.4 In welchen Gesetzen sind diese Erwartungen beschrieben und wie präzisiert?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung der Interdisziplinären Fallarbeit analysiert den Fall „Lukas“, um die vielfältigen Facetten des Falls zu beleuchten und ihn hermeneutisch zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf der Bearbeitung des Falls aus der Perspektive der Sozialen Arbeit, um die Interaktion mit anderen relevanten Instanzen und Professionen zu verdeutlichen.
- Rechtliche und sozialpolitische Dimensionen des Falls
- Gesellschaftliche Erwartungen an die Soziale Arbeit im Kontext von Jugendhilfe, Familienpolitik und Gesundheitswesen
- Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen und relevanten Gesetze
- Darstellung der Interventionsmöglichkeiten und -grenzen der Sozialen Arbeit
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fall „Lukas“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Fall „Lukas“ vor und beschreibt die Situation des 15-jährigen Schülers, der unter Konzentrationsschwierigkeiten, Angstzuständen und Cannabiskonsum leidet. Die familiäre Situation ist geprägt von Distanz und mangelnder Kommunikation.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Fall „Lukas“ aus rechtlicher und sozialpolitischer Perspektive. Es werden die relevanten Gesetze und gesellschaftlichen Erwartungen an die Soziale Arbeit im Kontext von Drogenkonsum, Jugendhilfe und Familienpolitik analysiert.
Schlüsselwörter
Interdisziplinäre Fallarbeit, Soziale Arbeit, Jugendhilfe, Familienpolitik, Gesundheitswesen, Drogenkonsum, Cannabis, Rechtliche Rahmenbedingungen, Intervention, Prävention, Familienstruktur, gesellschaftliche Erwartungen, Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Fallbeispiel „Lukas“
- Citar trabajo
- Britta Klett (Autor), 2015, Interdisziplinäre Fallarbeit anhand eines jugendlichen Delinquenten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298605