Die Mathematik bereitet vielen Schülerinnen und Schülern große Probleme. Rechnen, der Umgang mit Zahlen und das Verständnis von Operationen gehören neben Lesen und Schreiben zu den Kulturtechniken in unserer Gesellschaft. Kinder, die sie nicht beherrschen, haben nicht nur schlechte Noten in Mathematik, sondern oftmals Probleme in der gesamten Schullaufbahn und im Alltag.
Der Fernseher ist ein großer Bestandteil in den Haushalten und die am häufigsten gewählte Freizeitbeschäftigung. Was früher Luxus war, ist nun eine Alltagsbeschäftigung. Unzählige Filme, Serien und vieles mehr, laufen rund um die Uhr. Da uns das Massenmedium dauerhaft begleitet, wirkt sich dies ebenfalls auf unsere Entwicklung und Meinungsbildung aus. Der Fernsehkonsum beginnt für die meisten Kinder oftmals nach der Schule. Sie werden durch unterschiedliche Sendungen unterhalten. Hausaufgaben und das Lernen für Arbeiten stehen daher oft im Hintergrund. Daher ist ein möglicher Zusammenhang, zwischen dem Fernsehkonsum und den Schulleistungen, speziell den Mathematikleistungen, nicht
undenkbar.
Die Meinungen zu den Einflüssen des Fernsehens sind zum
größten Teil kritisch. Viele Autoren, Pädagogen, Psychologen und Politiker sind der Ansicht, dass der Einfluss des Fernsehkonsums sich auf die kognitiven Fähigkeiten der Kinder negativ auswirkt.
Als angehende Mathematiklehrerin ist dieses Thema für mich von großer Bedeutung. In was für einem Zusammenhang steht eine vorhandene Rechenschwäche mit außerschulischen Einflüssen wie etwa hohem Fernsehkonsum? Wie können Lehrkräfte eine Rechenschwäche frühzeitig erkennen und wie kann man ihr vorbeugen?
Die vorliegende Arbeit soll den Zusammenhang zwischen
Fernsehkonsum und Mathematikleistungen von Schülerinnen und Schülern untersuchen. Im zweiten Kapitel werde ich einen kurzen Einblick in das Themengebiet der Rechenschwäche bieten. Ich werde die Diskrepanz-Definition der Weltgesundheitsorganisation und die dazugehörige kritische Auseinandersetzung vorstellen. Anhand von drei Fallbeispielen werde ich den Zusammenhang der möglichen Rechenschwäche und dem Fernsehkonsum darstellen. [...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Rechenschwierigkeit und Rechenstörung
- formal orientierender Natur
- Definition Weltgesundheitsorganisation
- Kritische Auseinandersetzung mit der Weltgesundheitsorganisation
- Inhaltlich orientierender Natur
- Ursachen und Einflussfelder
- Ursachenfelder
- Persönlichkeitsstruktur des Kindes
- Familie und sozialer Hintergrund
- Schulische Einflüsse
- Fallbeispiele
- Fallbeispiel Eva
- Fallbeispiel Paula
- Fallbeispiel Marc
- Spezifische Rechensituationen
- Eva
- Paula
- Marc
- Langfristige Auswirkungen der Rechenschwierigkeiten
- Eva
- Paula
- Marc
- Mögliche Ursachen für die Rechenschwäche
- Medien und Bildung: Fernsehkonsum und Schulleistungen
- Populäre Meinungen zum Fernsehkonsum
- Neue Intelligenz: „Warum wir durch Computerspiele und TV klüger werden?“
- Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft
- Weitere populäre Meinungen und Bemerkungen
- Bangladeschs Sesamstraße: Sisimpur
- Empirische Untersuchungen zum Zusammenhang von TV-Konsum und Schulleistung
- JIM-Studie
- KIM-Studie
- Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen
- Zwischenbemerkung
- Populäre Meinungen zum Fernsehkonsum
- Empirische Studie
- Vorstellung und Untersuchung
- Datenerhebung
- Datenaufbereitung
- Fernsehdauer
- Inhalt des Fernsehkonsums
- Freizeitgestaltung
- Explorative Analyse der Daten
- Hierarchische Analyse
- Tabellarische Analyse
- Datenauswertung
- Dateninterpretation
- Vorstellung und Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Mathematikleistung bei Schülerinnen und Schülern. Sie untersucht, ob eine Beziehung zwischen der Zeit, die Kinder vor dem Fernseher verbringen, und ihren Leistungen im Mathematikunterricht besteht. Darüber hinaus wird der Begriff der Rechenschwäche beleuchtet, indem die Definition der Weltgesundheitsorganisation vorgestellt und kritisch hinterfragt wird. Anhand von Fallbeispielen werden verschiedene Ursachenfelder für Rechenschwierigkeiten und ihre Auswirkungen auf das Lernen und das soziale Verhalten der Kinder dargestellt. Neben der Untersuchung des Einflusses des Fernsehens auf die Schulleistung werden verschiedene Meinungen und Studien zum Thema Medien und Bildung, speziell zum Fernsehkonsum, präsentiert.
- Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Mathematikleistung
- Definition und Kritik der Rechenschwäche
- Einflussfaktoren für Rechenschwierigkeiten
- Medien und Bildung: Fernsehkonsum und seine Auswirkungen
- Analyse von empirischen Studien zum Thema Medienkonsum und Schulleistung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel liefert eine Einleitung, die das Thema der Arbeit, den Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Mathematikleistung, einführt. Es werden die Forschungsfragen und die Motivation der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Rechenschwäche, auch Dyskalkulie genannt, definiert und die Kritik an der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgezeigt. Anhand von drei Fallbeispielen (Eva, Paula, Marc) werden unterschiedliche Ursachen für Rechenschwierigkeiten, wie familiäre Probleme, Persönlichkeitsstruktur des Kindes und schulische Einflüsse, dargestellt. Die Kapitel 3 und 4 beschäftigen sich mit dem Thema Medien und Bildung, speziell mit dem Fernsehkonsum. In Kapitel 3 werden populäre Meinungen und Studien zum Thema Fernsehkonsum und seine Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche vorgestellt. Dazu gehören die Analysen von Steven Johnson und Manfred Spitzer, die unterschiedliche Standpunkte zum Thema vertreten. Das Experiment „Sisimpur“ in Bangladesch dient als Beispiel für den positiven Einsatz des Fernsehens als Bildungsmedium. Außerdem werden die Ergebnisse der JIM-Studie, KIM-Studie und der KFN-Schülerbefragung zum Thema Medienkonsum und Schulleistung präsentiert. Das letzte Kapitel widmet sich einer eigenen empirischen Studie, die den möglichen Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Mathematikleistung an einer sechsten Klasse einer Gesamtschule untersucht. Die Studie analysiert die Fernsehdauer, den Konsuminhalt und die Freizeitgestaltung der Schülerinnen und Schüler und stellt fest, ob ein Zusammenhang mit der Lehrerbewertung besteht.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Rechenschwäche, Dyskalkulie, Fernsehkonsum, Mathematikleistung, Medienkonsum, Medienpädagogik, empirische Studien, JIM-Studie, KIM-Studie, KFN-Schülerbefragung, Sisimpur, und Fallbeispiele.
- Definition Weltgesundheitsorganisation
- formal orientierender Natur
- Citation du texte
- Hatice Kabasakal (Auteur), 2014, Fernsehkonsum und Mathematikleistung. Der Zusammenhang von Rechenschwäche und außerschulischen Einflüssen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298699