„Wir sind alle verletzlich. Ist das die Quelle der Moral?“ Diese Frage stellt sich ein Artikel der Zeit in der Rubrik Philosophie ihrer Online-Ausgabe in Bezug auf Judith Butlers „Kritik der ethischen Gewalt“. Tatsächlich spielen Verletzbarkeit und die Anerkennung dieser Verletzbarkeit in der ethischen Frage Judith Butlers eine entscheidende Rolle. Indem Butler einen Subjektbergriff zugrunde legt, der sich vor allem durch eben jene Verletzbarkeit und die gegenseitige Abhängigkeit konstituiert, ist es ihr möglich, die „ethische Frage“ von einem gänzlich neuen Standpunkt aus zu beantworten den man jedoch durchaus als „dauerhaft problematisch“ beschreiben kann.
Doch wie stehen Butlers Ethik und der von ihr eingeführte Subjektbegriff genau in Zusammenhang? Inwiefern kann ihr Ansatz als „dauerhaft problematisch“ bezeichnet werden und ist die „ethische Frage“ mit einem solchen Ansatz überhaupt zu beantworten?
Inhaltsverzeichnis
- Kein Ich ohne Du
- Die ethische Frage in Zusammenhang mit dem „post-souveränen“ Subjektbegriff bei Judith Butler
- Butlers Ethik und der von ihr eingeführte Subjektbegriff
- Das „post-souveräne Subjekt“
- Die ethische Frage „was soll ich tun?“
- Die ethische Frage „Wer bist Du?“
- Das „dauerhaft problematische Element“ in Butlers Ansatz
- Die zentrale Verknüpfung dieser Erkenntnisse
- Eine weitere zentrale Voraussetzung ethischen Handelns
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert Judith Butlers „Kritik der ethischen Gewalt“ und untersucht, wie ihr Ansatz der „post-souveränen“ Subjektivität die ethische Frage neu stellt.
- Der Essay fokussiert auf die Bedeutung von Verletzbarkeit und Abhängigkeit in Butlers Subjektbegriff.
- Er analysiert die Rolle der Anrufung und Adressierung in der Konstitution des Selbst.
- Der Essay untersucht die Herausforderungen, die sich für die ethische Frage aus Butlers Ansatz ergeben.
- Er beleuchtet die Bedeutung von Geduld und Offenheit gegenüber dem Anderssein im ethischen Handeln.
- Der Essay diskutiert die Notwendigkeit, sich der eigenen Verletzbarkeit und der Verletzbarkeit anderer bewusst zu werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Essays führt in die ethische Frage ein und stellt Butlers Ansatz der „post-souveränen“ Subjektivität vor. Er argumentiert, dass das „Ich“ nicht a priori gegeben ist, sondern in einem Prozess der Konstitution durch Anrufung und Adressierung entsteht.
Der zweite Teil des Essays untersucht die Herausforderungen, die sich aus Butlers Ansatz für die ethische Frage „was soll ich tun?“ ergeben. Er argumentiert, dass ethisches Handeln eine Bewusstheit der eigenen Abhängigkeit und des eigenen Geworden-Seins erfordert.
Der dritte Teil des Essays analysiert die ethische Frage „Wer bist Du?“ und argumentiert, dass ethisches Handeln das andauernde Fragen nach dem Gegenüber impliziert. Er betont die Bedeutung von Geduld und Offenheit gegenüber dem Anderssein.
Schlüsselwörter
Der Essay beleuchtet zentrale Themen wie die „post-souveräne“ Subjektivität, Verletzbarkeit, Anrufung, Adressierung, ethisches Handeln, Geduld und Offenheit gegenüber dem Anderssein.
- Quote paper
- Judith Kronschnabl (Author), 2015, Die ethische Frage mit dem „post-souveränen“ Subjektbegriff bei Judith Butler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298785