[Es] läßt sich in den literarischen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts, wenn auch häufig nur am Rande, verschlüsselt und trotz Reserve gegenüber aktuellen Zeitfragen, die Vorstellung des Weiblich-Mütterlichen als eines Menschheitsphänomens "sui generis" mit (möglicherweise) besonderen oder eigenen Vorrechten beobachten.
"Die Palette" ist ein autobiographisches Relikt einer Frau und Mutter der 1930er Jahre. Gretha Jünger schildert in den Tagebuchaufzeichnungen und Briefen ihr Leben und gewährt Einblick in die damaligen Lebensumstände.
Die Mütterlichkeit und das Matriarchat spielen eine große Rolle in dem Werk; besonders die Bindung zu ihrem Sohn Ernstl, genannt Atel, ist sehr eng.
Obwohl neben der Palette auch die Silhouetten und ihr Briefwechsel mit Carl Schmitt veröffentlicht worden sind, ist wenig über diese Aristokratin, Intellektuelle, Ehefrau, Frau und Mutter bekannt.
Ziel ist es, mit dem Fokus auf die Autorin, die Rollen der Mutter in der Palette zu definieren und diese mit den von Barbara Vinken und anderen Autoren aufgestellten Thesen und Rollenbildern zu vergleichen. Inwiefern überschneiden sie sich? Inwiefern nicht?
Hierzu soll zuerst einmal auf den Begriff der Mutter an sich eingegangen werden. Können bereits Schlüsse aus der Etymologie gezogen werden? Anhand des Deutschen Wörterbuches soll analysiert werden, welche Rolle der Frau als Mutter zugesprochen wurde und ob Gretha von Jeinsen diesem Bild in ihrem Verhalten entspricht.
Anschließend wird der Begriff der Mutter zunächst auf Gretha angewendet. Gibt es Nuancen in der Mutterrolle? Hierzu soll nicht nur der Mikrokosmos der Familie und der Rolle der Autorin als eigentliche Mutter betrachtet werden. Auch die Symbolik der Mütterlichkeit spielt eine wichtige Rolle.
In einem zweiten Schritt wird auch auf andere weibliche Figuren, welche in den Tagebüchern und Briefen vorkommen, eingegangen. Welche Rollen werden Emmy von Jeinsen, Duska Schmitt und Mutter Erde zugesprochen?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Mutter
- Die Mutter in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts.
- Mütterlichkeit in die Palette.
- Gretha Jünger
- Mutter-Sohn Beziehung zu Atel.
- Mutter der Nation und der Soldaten
- Mutter Gottes......
- Andere Mutterfiguren..
- Mutter Erde...
- Duŝka...
- Emmy von Jeinsen..
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Mutter in Gretha Jüngers Tagebuchaufzeichnungen und Briefen, die unter dem Titel "Die Palette" veröffentlicht wurden. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte der Mütterlichkeit in diesem Werk zu analysieren und mit den Thesen und Rollenbildern anderer Autoren, wie Barbara Vinken, zu vergleichen. Dabei wird insbesondere die enge Beziehung zwischen Gretha Jünger und ihrem Sohn Ernstl, genannt Atel, betrachtet.
- Die Darstellung der Mutterrolle in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts
- Die Bedeutung der Mütterlichkeit in Gretha Jüngers Leben und Werk
- Die verschiedenen Facetten der Mütterlichkeit: biologische, soziale, symbolische
- Die Analyse der Rolle anderer weiblicher Figuren in "Die Palette"
- Die Frage nach der Emanzipation der Frau im Kontext der Mütterlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Dieses Kapitel stellt das Werk "Die Palette" vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Es wird auf die Bedeutung der Mütterlichkeit in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts hingewiesen und die enge Beziehung zwischen Gretha Jünger und ihrem Sohn Atel hervorgehoben.
- Die Mutter: Dieses Kapitel analysiert den Begriff der Mutter aus etymologischer Sicht und untersucht, welche Rolle der Frau als Mutter in der Vergangenheit zugeschrieben wurde. Es wird untersucht, ob Gretha Jüngers Verhalten dieser Definition entspricht und welche Nuancen in ihrer Mutterrolle erkennbar sind.
- Die Mutter in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts: Dieses Kapitel setzt sich mit der Darstellung der Muttergestalt in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts auseinander und beleuchtet die These, dass die Mutterrolle in den Romanen dieser Zeit zwar oft vorkommt, aber keine unabdingbare Rolle spielt. Es wird untersucht, ob sich diese These auf "Die Palette" übertragen lässt und welche Besonderheiten Gretha Jüngers Werk in Bezug auf die Darstellung der Mutterrolle aufweist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Mütterlichkeit, weibliche Identität, Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Gretha Jünger, "Die Palette", Barbara Vinken, gender anxiety, Emanzipation der Frau.
- Quote paper
- Claudine Massard (Author), 2015, Das Motiv der Mütterlichkeit in Gretha Jüngers "Die Palette", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299002