Die vorliegende Hausarbeit zum Frühparlamentarismus im Europa der Frühen Neuzeit beleuchtet die Landschaften und speziell die landschaftliche Verfassung in Oberdeutschland. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Ausprägungsformen in den einzelnen Fürstentümern wurde sich Im vorliegenden Fall vorwiegend auf das Gebiet Tirols konzentriert. Es werden Entstehung, Repräsentation, und Wesen der landschaftlichen Verfassung erörtert.
Eine lange nicht beachteter Teil der ständischen Mitbestimmung in der frühen Neuzeit waren die Landschaften. Sie ergänzten die Reichs- sowie Landtage der Großterritorien und konnten so, vor allem in den Kleinstterritorien Oberdeutschlands, weitreichende ständische Aktivitäten entwickeln. In der vorliegenden Arbeit soll diese Ausprägung des Frühparlamentarismus in Europa am Beispiel des Mittelterritoriums Tirol untersucht werden. Wie bildeten sich die Landschaften heraus? Wie repräsentierte sich die Landschaft auf dem Tiroler Landtag? Welche Funktionen hatte die Landschaft und über welchen Handlungsspielraum verfügte sie?
Zur hinreichenden Beantwortung dieser Fragestellungen werden zunächst die Begriffe der Landschaft und landschaftliche Verfassung definiert. Danach schließt sich der Teil zur Entstehung der Landschaften an. Es folgen die Gliederungspunkte zur Repräsentation und den Funktionen der Landschaften. Letzterer ist in drei Unterpunkte aufgeteilt, die die jeweiligen Schwerpunkte im Wirken der Landschaften erläutern sollen. Am Ende der Arbeit werden die Ergebnisse zusammengetragen und ein kurzer Ausblick mit weiterführenden Fragen vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung und Forschungsstand
- Begriffsdefinitionen
- Landschaft
- Landschaftliche Verfassung
- Entstehung der Landschaften
- Repräsentation der Landschaft
- Funktionen der Landschaften
- Wehrverfassung
- Steuern und Finanzen
- Recht und Verfassung
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausbildung und Funktionsweise von Landschaften im Frühparlamentarismus anhand des Beispiels Tirol. Sie befasst sich mit der Frage, wie sich die Landschaften entwickelten, wie sie auf dem Tiroler Landtag vertreten waren und welche Aufgaben sie erfüllten.
- Die Entstehung der Landschaften in Tirol
- Die Repräsentationsformen der Landschaften auf dem Tiroler Landtag
- Die Funktionen der Landschaften in Bezug auf Wehrverfassung, Steuern und Finanzen sowie Recht und Verfassung
- Die Bedeutung der Landschaften für den Frühparlamentarismus in Tirol
- Die Rolle der Landschaften im Verhältnis zwischen Landesfürst und Untertanenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Fragestellung und dem Forschungsstand. Es wird erläutert, warum die Landschaften im Frühparlamentarismus eine wichtige Rolle spielten und welche Forschungsbeiträge zu diesem Thema bereits geleistet wurden. Das zweite Kapitel definiert die Begriffe Landschaft und landschaftliche Verfassung. Es wird auf die unterschiedlichen Ebenen der ständischen Verfassung eingegangen und die spezifische Ausprägung der Landschaften in Oberdeutschland herausgestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entstehung der Landschaften in Tirol. Es werden verschiedene Theorien zur Herausbildung der Landschaften diskutiert, wobei der Fokus auf die Ergebnisse der jüngeren Forschung gelegt wird. Das vierte Kapitel untersucht die Repräsentation der Landschaften auf dem Tiroler Landtag. Es wird dargestellt, wie die Landschaften auf diesem politischen Gremium vertreten waren und wie ihre Mitbestimmungsrechte ausgeübt wurden.
Das fünfte Kapitel widmet sich den Funktionen der Landschaften. Es werden die Bereiche Wehrverfassung, Steuern und Finanzen sowie Recht und Verfassung beleuchtet, um zu zeigen, welche Aufgaben die Landschaften in Tirol erfüllten. Die Kapitel sechs und sieben sind in dieser Vorschau nicht enthalten, da sie sich mit Schlussfolgerungen und Ausblicken sowie der Literatur auseinandersetzen und somit Spoiler enthalten könnten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen des Frühparlamentarismus wie Landschaft, landschaftliche Verfassung, ständische Mitbestimmung, Tiroler Landtag, Landesfürst, Untertanenschaft und die Entwicklung der Landesverfassung.
- Arbeit zitieren
- René Schmudlach (Autor:in), 2014, Landschaftliche Verfassung in Oberdeutschland am Beispiel Tirol, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299075