Die hier veröffentlichte Seminararbeit über finanztheoretische Aspekte der EU-Einnahmenverteilung liegt einige Zeit zurück, doch das Thema ist aktuell. Um die Probleme der Zukunft zu meistern, müssen die Nationalstaaten mehr politische Kompetenzen an Brüssel abgeben. Dazu braucht die EU eigene Steuereinnahmen.
In dieser Arbeit beziehe ich mich stark auf den Bericht der Sachverständigengruppe zur Untersuchung der Rolle der öffentlichen Finanzen bei der EU-Integration. Die ökonomische Theorie des Föderalismus bildet den theoretischen Rahmen. Ich plädiere für einen „Integrations-Euro“, der über eine Europa-Steuer finanziert wird.
Aus Sicht eines kritischen Bürgers wäre eine EU-Steuer dann legitim, wenn diese zugleich hilft, den entfesselten Risikokapitalismus“ zu zähmen. Das ließe sich durch beispielsweise die (nur in einigen EU-Ländern eingeführte) Steuer auf finanzielle Transaktionen leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Finanztheoretische Aspekte der Einnahmenverteilung
- Prinzipien der Einnahmen- respektive Steuerverteilung
- Föderalismustheoretischer Ansatz
- Zwischenfazit
- Einnahmenverteilung und Europäische Integration
- Vorgehensweise
- Kriterien der Umverteilung
- Beurteilung der Leistungsfähigkeit
- Steuerkraftansatz zum Ausgleich der Leistungsfähigkeit
- Second best-Lösungen
- Zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft
- Umsatzsteuer als Teil einer Steuerverbundregelung
- Weitere Vorschläge der MacDougall-Gruppe
- Fazit: Europa-Steuern stärken die europäische Integration
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die finanztheoretischen Aspekte der Einnahmenverteilung in der Europäischen Union und untersucht die Frage nach der optimalen Einnahmeverteilung zwischen den Mitgliedstaaten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie ein einheitliches Einnahmesystem in der Eurozone gestaltet werden kann, um die europäische Integration voranzutreiben und die Stabilität der Währungsunion zu sichern.
- Die Rolle der Steuerverteilung in der Europäischen Union
- Der Einfluss des Föderalismus auf die Einnahmenverteilung
- Kriterien für eine gerechte und effiziente Umverteilung
- Mögliche Ansätze für eine Europa-Steuer
- Die Bedeutung eines starken EU-Haushalts für die europäische Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der optimalen Einnahmenverteilung in der Europäischen Union ein und skizziert die wichtigsten Fragestellungen.
Das Kapitel "Finanztheoretische Aspekte der Einnahmenverteilung" behandelt die theoretischen Grundlagen der Einnahmenverteilung und beleuchtet die Prinzipien der Steuerverteilung sowie die Relevanz des Föderalismus in diesem Kontext.
Das Kapitel "Einnahmenverteilung und Europäische Integration" analysiert die Herausforderungen der Einnahmenverteilung im Kontext der Europäischen Integration. Hier werden Kriterien der Umverteilung und die Bedeutung der Leistungsfähigkeit betrachtet.
Das Kapitel "Zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft" diskutiert verschiedene Ansätze für eine stärkere Eigenmittelbasis der EU, darunter die Rolle der Umsatzsteuer, weitere Vorschläge der MacDougall-Gruppe sowie die Möglichkeiten einer Europa-Steuer.
Schlüsselwörter
Einnahmenverteilung, Europäische Union, Föderalismus, Steuerverteilung, Steuerhoheit, Europa-Steuer, EU-Haushalt, Europäische Integration, Fiskalunion, Währungsunion, Finanztransaktionssteuer, Mehrwertsteuer, Eigenmittel, MacDougall-Report.
- Citar trabajo
- Dr. Klaus-Uwe Gerhardt (Autor), 1982, Optimale Einnahmeverteilung der EU-Mitgliedstaaten. Schlussfolgerungen aus der Theorie des Föderalismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299183