Am 25. Februar 2013 wurde die Studie "Eltern-Lehrer-Schulerfolg" vorgestellt. Diese zeigt, dass sich Eltern zeitlich immer mehr gefordert fühlen, die Schullaufbahn ihrer Kinder zu unterstützen. Förderungsdruck und gleichzeitig Verunsicherung darüber, dass Kinder immer seltener einfach nur Kind sein können, beschäftigt sie. Die Unterstützung der Kinder gelte längst als sozialer Indikator für eine "gute" Elternschaft. Vor allem Mütter sehen sich deshalb, ab dem Schulbesuch des ersten Kindes in der Assistenz- und Kontrollpflicht der schulischen Lerninhalte und fallen dadurch in alte Geschlechterrollen zurück. Ihre Erwerbsunterbrechung wird ausgedehnt, so dass sie nur noch im geringen Umfang oder gar nicht in den Beruf zurückkehren. Das ist offenkundig nachteilhaft für die Existenzsicherung der Familie, ihre Altersabsicherung und für ihre ehemaligen beruflichen Ambitionen. (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2013). Nach wie vor scheint sich die Ansicht hartnäckig zu halten, dass gerade die mütterliche Berufstätigkeit der schulischen Entwicklung des Kindes schaden könne (Dittmann/Scheuer 2007).
Mithin stellt sich die Frage, ob die Bildungsforschung Eltern in ihrer Partizipation am Schul-alltag entlasten bzw. ihnen Orientierung verschaffen kann. Die Ergebnisse der PISA-Begleitstudie bestätigten, dass Eltern und Familie den weitaus größeren Einfluss auf den Schulerfolg haben (Tilmann/Meier 2003). Dabei wird möglicherweise weitaus weniger von Eltern verlangt als das zunächst vermuten lässt. Was sollten Eltern für ihre Kinder leisten? Wie können sich Eltern am besten in den Bildungsprozess einbringen? Welcher Einsatz und wie viel elterliche Unterstützungen sind notwendig und fruchtbar? Und inwiefern betrifft dieser Themenkomplex uns angehende Lehrkräfte?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Indirekte Faktoren elterliche Unterstützung am Bildungserfolg: Das soziale und kulturelle Kapital und die familiäre Sozialisation
- II. Direkte Interventionen als elterliche Unterstützung am Bildungserfolg: Das häusliche Lernen
- III. Parental Involvement, Elternarbeit und Elterntrainings
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss elterlicher Unterstützung auf den akademischen Erfolg von Schülerinnen und Schülern. Die Zielsetzung ist es, verschiedene Facetten der elterlichen Unterstützung zu beleuchten und ihre Auswirkungen auf die schulische Leistung zu analysieren. Dabei werden sowohl indirekte Faktoren wie das soziale und kulturelle Kapital der Familie, als auch direkte Interventionen im häuslichen Umfeld betrachtet.
- Der Einfluss des sozialen und kulturellen Kapitals auf den Bildungserfolg
- Die Rolle der familiären Sozialisation für die schulische Entwicklung
- Die Bedeutung direkter elterlicher Unterstützung im häuslichen Lernen
- Die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule
- Die Herausforderungen der heterogenen Elternschaft im Kontext des Bildungserfolgs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um die zunehmende Belastung von Eltern in Bezug auf die Unterstützung ihrer Kinder in der Schule. Die Arbeit stellt die Frage, ob die Bildungsforschung Eltern in ihrer Partizipation am Schulleben entlasten und ihnen Orientierung bieten kann. Sie führt die Ergebnisse der PISA-Begleitstudie an, die die Bedeutung der Familie für den Schulerfolg hervorheben.
I. Indirekte Faktoren elterliche Unterstützung am Bildungserfolg: Das soziale und kulturelle Kapital und die familiäre Sozialisation
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von indirekten Faktoren, wie dem sozialen und kulturellen Kapital der Familie, auf den Bildungserfolg. Bourdieus Kapitaltheorie wird vorgestellt, die die Bedeutung des familiären Hintergrunds für die schulischen Leistungen hervorhebt. Das soziale Kapital umfasst die Beziehungen und Netzwerke der Familie, während das kulturelle Kapital die Werte, Einstellungen und Fähigkeiten repräsentiert, die von der Familie vermittelt werden.
II. Direkte Interventionen als elterliche Unterstützung am Bildungserfolg: Das häusliche Lernen
Im zweiten Kapitel werden direkte Interventionen der Eltern im häuslichen Umfeld beleuchtet. Die Frage nach der Wirksamkeit verschiedener Lernstrategien und dem optimalen Umfang elterlicher Unterstützung wird diskutiert.
III. Parental Involvement, Elternarbeit und Elterntrainings
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern. Es werden verschiedene Modelle und Ansätze der Elternarbeit und Elternbildung vorgestellt. Die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit Eltern aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Kulturen werden thematisiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind elterliche Unterstützung, Bildungserfolg, soziales Kapital, kulturelles Kapital, familiäre Sozialisation, häusliches Lernen, Elternarbeit, Elterntrainings, heterogene Elternschaft, sozioökonomische Benachteiligung.
- Citar trabajo
- Sandra Labs (Autor), 2015, Schule und Elternhaus. Der Einfluss verschiedener Facetten der elterlichen Unterstützung auf die akademische Leistung von Schülerinnen und Schülern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299209