Crowdinvesting. Identifikation von Erfolgsfaktoren für Mikroinvestoren in Österreich


Mémoire (de fin d'études), 2015

124 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1.1 Warum Crowdinvesting ? 1.1.1 Die Bedeutung von Start-ups im Innovationsmanagement 1.1.2 Innovation als Triebfeder der globalen Wirtschaft 1.1.3 Crowdinvesting und die globale Online-Community 1.1.4 Crowdinvesting als Unterstützung von regionalen und lokalen Start-ups 1.1.5 Crowdinvesting als Unterstützer für KMU 1.1.6 Risikoverteilung im Crowdinvesting 1.2 Anlass und Zielsetzung der Arbeit 1.3 Problemstellung und Forschungsfrage 1.4 Methodischer Ansatz 1.5 Aufbau und Struktur

2 Theoretischer Ansatz
2.1 Grundlagen des Crowdinvesting?
2.1.1 Crowdinvesting als Teil des Crowdsourcing Konzept
2.1.2 Crowdinvesting als Teil des Crowdfunding Konzept
2.1.3 Renditeerwartungen im Crowdinvesting
2.1.4 Unternehmensbewertungen als Erfolgsfaktor
2.2 Stellung des Crowdinvesting im Rahmen der Finanzierung
2.2.1 Crowdinvesting im Vergleich zu klassischen Finanzierungsformen
2.3 Die Akteure des Crowdinvesting
2.3.1 Kapitalgeber im Crowdinvesting
2.3.2 Kapitalvermittler (Plattformen) im Crowdinvesting
2.3.3 Kapitalsuchende im Crowdinvesting
2.4 Rechtliche Rahmenbedingungen beim Crowdinvesting
2.4.1 Die Beteiligungsformen im Crowdinvesting
Die Verwässerungsproblematik
2.5 Identifikation von Erfolgsfaktoren im Crowdinvesting
2.6 Grundlagen der empirischen Studie
2.6.1 Quantitative Online Befragung - Empirischer Teil
2.6.2 Aufbau des Fragebogen
2.6.3 Online Tool für Fragebogenuntersuchungen
2.6.4 Anonymisierung
2.6.5 Durchführung eines Pre-Tests
2.6.6 Auswertung der Fragebogenuntersuchung
2.6.7 Aufbau des quantitativen Fragebogens

3 Ergebnis der empirischen Studie
3.1 Datenerhebung unter den Mikroinvestoren
3.2 Datenauswertung der Fragebogenuntersuchung
3.2.1 Ergebnisse der quantitativen Fragebogenuntersuchung
3.3 Auswertung der Studie und Kernaussagen
3.3.1 Auswertung der Fragen zur Soziodemografie und Zielgruppenuntersuchung
3.3.2 Auswertung bezogen auf die Motivation der Investoren
3.3.3 Auswertung bezogen auf die Investitionsverhalten der Investoren
3.3.4 Auswertung bezogen auf die Selbstreflexion und Einstellung der Investoren
3.4 Identifikation der Erfolgskriterien für Mikroinvestoren
3.4.1 Soziodemografischen Erfolgskriterien
3.4.2 Erfolgskriterien bezogen auf die Zielgruppe der Investoren
3.4.3 Erfolgskriterien bezogen auf die Motivation der Investoren
3.4.4 Erfolgskriterien bezogen auf die Investitionsverhalten der Investoren
3.4.5 Erfolgskriterien bezogen auf die Selbstreflexion der Investoren
3.5 Checkliste für Gründer

4 Zusammenfassung
4.1 Erfolgskriterien des Crowdinvesting
4.1.1 Zielgruppe
4.1.2 Motivation
4.1.3 Investitionsverhalten
4.1.4 Selbstreflexion

5 Diskussion und Ausblick
5.1 Umfrage Teilnehmer
5.2 Chancen des Crowdinvesting
5.3 Grenzen des Crowdinvesting
5.4 Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis 120

Anhang A: Screenshot der Umfrage [Einleitung]

Anhang B: Screenshot der Umfrage [Fragen]

Anhang C: Screenshot der Umfrage [Danksagung]

Anhang D: Anschreiben für Umfrage [Beispiel]

Einleitung

Die weltweite Vernetzung von Menschen durch die modernen Kommunikationssysteme des ausgehenden 20ten und beginnenden 21ten Jahrhunderts haben viele Bereiche des täglichen Lebens unweigerlich verändert. Auch der Bereich des Investitionsmanagements und der Finanzierungsmöglichkeiten wurde in den letzten Jahren durch einen webbasierten Ansatz erweitert - dem Crowdinvesting (Beck 2012).

Crowdinvesting (im deutschen auch „Schwarmfinanzierung“ genannt) ist ein Phänomen, dass nicht an den Reißbrettern der Universitäten oder Forschungseinrichtungen entstanden ist, sondern entspringt dem Geist einer neuen globalen und sozial vernetzten Bewegung (Howe, 2006). Das Konzept Crowdinvesting, wie seine Vorgänger - Crowdsourcing und das davon abgeleitete Crowdfunding, sind aus der Online-Community des World Wide Web entstanden. Ähnlich wie bei Wikipedia und iStockPhoto wo aus der hauptsächlich freiwilligen Mitarbeit von vielen gleichgesinnten Idealisten wahre Giganten entstanden sind, ist auch Crowdinvesting aus dieser Idee der Crowdcreation - gemeinsam etwas Großes zu schaffen - entstanden (Leimeister 2012; Rosenzweig 2006). Das Modell Crowdinvesting ist noch sehr jung und startete in Deutschland im Jahre 2010 und in Österreich erst im Jahre 2012. Aus diesem Grund ist die Anzahl an wissenschaftlichen Publikation und Bücher zu diesem Thema noch sehr überschaubar. Die Erweiterung an wissenschaftlichen Untersuchungen und Publikationen kann somit als wertvoller und wichtiger Beitrag zur theoretischen Untermauerung des Crowdinvesting Modells gesehen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Zentrale Begriffe des Crowdinvesting (eigene Darstellung)

Crowdinvesting versucht von vielen einzelnen Akteuren über eine Plattform kleine Beträge einzusammeln, um damit ein Start-up zu finanzieren. Das hohe wirtschaftliche und finanzielles Risiko, das innovative Start-ups grundsätzlich mit sich bringen, wird durch die Vielzahl der einzelnen Investoren und den kleinen minimiert und gestreut (Beck 2012; Cole & Sokolyk 2013).

Crowdinvesting ist noch lange kein fertig abgeschlossenes Konzept. So wie das Internet, so entwickelt sich auch das Crowdinvesting täglich mit tatkräftiger Unterstützung vieler kleiner unsichtbarer Helfer weiter. In Österreich beispielsweise fehlen noch gesetzliche Rahmenbedingungen (Klöhn & Hornuf 2012) und in den Vereinigten Staaten wurden erst in den letzten Jahren durch starkes Engagement von Präsident Obama1 rechtliche Grundlagen geschaffen (Bradford 2012). Auf der Österreichischen Plattformen 1000x1000 werden im Moment Versuche zur Immobilienfinanzierung2 via der Crowd erfolgreich ausprobiert. Das Konzept Crowdinvesting ist somit einem ständigen Wandel unterzogen der aber sehr viel stärker von der Basis als von der Wirtschaft und den politischen Institutionen ausgeht.

In der Einleitung sollen einige grundlegende Zusammenhänge zwischen dem Begriff des Crowdinvesting und klassischen Innovationsmanagement sowie der Start-up Finanzierung hergestellt werden (Wischemann 2009; Kortleben & Vollmer 2012).

Innovationsmanagement und Start-ups sind stark mit der Idee des Crowdinvesting verbunden (Gassmann 2010; Arvanitis & Stucki 2014). Start-ups haben durch Crowdinvesting die Chance jene Investitionslücke in der Frühphase (Early Stage) zu schließen, die sich nur sehr schwer durch klassische Finanzierungsinstrumente schließen lassen würde (Beck & DeMarzo 2011; Cole & Sokolyk 2013). Die Start-ups wiederum haben das Potential, sofern sie erfolgreich sind, durch die Schaffung neuer Technologien, oder auch durch disruptive Innovationen eine sehr großen wirtschaftlichen und finanziellen Erfolg am Markt zu erzielen (Gassmann & Sutter 2013). Vom Erfolg profitieren die Crowdinvestoren durch eine hohe jährliche Gewinnausschüttung und starken Wertzuwachs des Unternehmens. Crowdinvesting setzt sich nach Dorfleitner zusammen aus (2014):

Finanzierung von jungen, kreativen und innovativen Ideen

Umsetzung von Geschäftsideen hauptsächlich durch Start-ups

Crowdinvesting als Innovationstreiber für die Volkswirtschaft

Die globale Vernetzung als Triebfeder für Crowdinvesting-Prozesse

1.1 Warum Crowdinvesting ?

Um die Bedeutung des Themas Crowdinvesting für die wissenschaftliche Forschung herauszuheben, werden hier in der Einleitung die Überschneidungen mit den Themen die das Crowdinvesting am meisten berühren aufgezeigt. Crowdinvesting ist schon heute ganz eng mit Begriffen wie Innovation, Start-ups, Online-Community, KMU Finanzierung und Bürgerbeteiligung verknüpft (Dorfleitner et al. 2014). All diese Begriffe und Konzepte haben bereits seit längerer Zeit eine besondere Bedeutung im wissenschaftlichen Kontext (Gassmann 2010). Im folgenden Abschnitt wird auf die Randerscheinungen des Crowdinvesting eingegangen und der Kontext zum Crowdinvesting hergestellt. Dies soll die wissenschaftliche Relevanz für die Forschung rund ums Crowdfinancing verdeutlichen. Crowdinvesting hat das Potential einen sehr starken Einfluss auf die Themen Innovationsmanagement, Start-ups und KMU Finanzierung zu nehmen.

1.1.1 Die Bedeutung von Start-ups im Innovationsmanagement

Ein wesentlicher Bestandteil des Innovationsmanagements ist der Bereich der Finanzierung von Innovationen (Gassmann 2010; Hemer 2011). Innovationen stellen für Unternehmen einerseits ein großes finanzielles Risiko, aber auch ein großes Erfolgspotential dar. Generell müssen Unternehmen aber in Innovationen investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben (Schumpeter 1934) Innovationen gehen also von Abteilungen in Konzernen oder aber von jungen Start-ups aus. Für ein großes Unternehmen ist es viel einfacher sich eine Innovation durch den Kauf eines erfolgreichen Start-ups anzueignen, als selbst als Innovationsschmiede aufzutreten. Große Unternehmen haben oft lange Entscheidungs-wege und einen entsprechenden administrativen Overhead der die Kosten von Neuentwicklungen in die Höhe treibt (Gassmann 2010, Beck & DeMarzo 2011). Start- ups sind meistens klein, wendig und können Entscheidungen blitzschnell treffen (Arvanitis & Stucki 2014). Der treibende Erfolgsfaktor in Start-ups ist der innovative, idealistische Visionär in der Rolle des Entrepreneurs der seine Idee am Markt erfolgreich verwirklichen will. Er treibt seine Mitarbeiter an und motiviert sie durch seinen Enthusiasmus. Kleine Start-ups haben somit gewisse Vorteile in der Generierung von Innovationen gegenüber eingesessenen Grosskonzernen und sollten daher verstärkt gefördert werden. Eine mögliche Förderung ist die Finanzierung über das Crowdinvesting.

1.1.2 Innovation als Triebfeder der globalen Wirtschaft

Innovation ist einer der neuen ganz großen Trends im Management geworden. Es hilft den Firmen Chancen im Inneren, also in der Firma selbst, als auch im Äußeren, also am freien Markt wahrzunehmen und durch sie zu wachsen. Laut Kulkarni & Mutalik hängt die Überlebensfähigkeit von Firmen ganz stark von deren Innovationskraft ab (2014). Viele Firmen aus der Liste der Fortune 500, also die 500 weltweit größten Unternehmen, des letzten Jahrhunderts haben gezeigt, dass ein Mangel an Innovationsfreudigkeit und

Kreativität am Markt, beim gleichzeitigen aufkommen einer disruptiven Innovation, wie beispielsweise der digitalen Photographie oder den Smart Phones, sehr hart bestraft werden kann (Chesbrough 2003). Kodak beispielsweise ist über die digitale Photographie gestolpert und Nokia hat das Aufkommen von Smart Phones buchstäblich verschlafen. Beide Unternehmen wurden als fast unumstrittene Marktführer innerhalb kürzester Zeit vom Markt gefegt (Kundt 2014; Alcacer et al. 2014). Beide Firmen haben in ähnlicher Manier die Zeichen der Zeit übersehen und zu spät gehandelt und sind damit ein gutes Beispiel, dass Innovationfähigkeit in hohem Ausmaß eine Triebfeder für eine positive und nachhaltige Unternehmensentwicklung darstellt (Gassmann 2010; Schumpeter 1934). Innovationen sind in einem hohen Grad für den wirtschaftlichen Erfolg beziehungsweise Misserfolg von Unternehmen verantwortlich. Etablierte Firmen haben dabei drei Möglichkeiten: sie können (a) selbst Innovationen entwickeln, sie können (b) auf Innovationsentwicklung verzichten und warten wie der Markt regiert oder sie können (c) Innovationen über Firmenübernahmen von Start-ups oder durch den Erwerb von Patenten einkaufen. Mit der Größe der Unternehmens werden in der Regel auch die Entscheidungswege länger und damit steigt der bürokratische Aufwand überproportional. Aus diesem Grund kostet die Entwicklung innovativer Produkten den Grosskonzernen substantiell mehr, als einem „ leanen “ Start-up. Ein Start-up wird in der Regel von einer kleinen Gruppe hoch-qualifizierter und überengagierter Jungunternehmer mit einer meist sehr innovativen Idee gegründet (Lee & Lee 2014). Durch die einfache und schlanke Firmenstruktur können Entwicklungsprozesse sehr schnell durchgeführt werden. Oft ist das Ziel der Jungunternehmer ein schneller lukrativer Exit, sprich Verkauf des Unternehmens zu Beginn der Wachstumsphase. Es wird versucht das Unternehmen und meist die damit verbundenen Entwicklungen und Patente nach kurzer Zeit mit sehr hohem Profit zu verkaufen (Heckmann 2009). Wir kennen die Beispiele aus den Medien, in denen Global- Player für kleine Tech-Firmen astronomisch hohe Beträge zahlen.3 Start-ups sind also Innovationstreiber in der globalen Wirtschaft. Von diesen Jungunternehmen fließen neue Technologien an etablierte Firmen oder werden in manchen Fällen auch einfach von diesen überholt. Die Förderung von Start-ups ist somit eine Förderung der Gesamtwirtschaft, da Neuentwicklungen auch in etablierte Firmen einfließen.

1.1.3 Crowdinvesting und die globale Online-Community

Die Koinzidenz von globaler Vernetzung, die Initialisierung einer lebendigen Start-up Szene durch regionale Inkubatoren, sowie die Strenge Regulation von Banken (Basel II und Basel III) nach zwei weltweiten Finanzkrisen haben das Phänomen Crowdinvesting sicherlich gestärkt (Angelini et al. 2014). Die Vernetzung der Welt durch das weltweite digitale Netzwerk lassen Menschen aus der ganzen Welt in Echtzeit miteinander kommunizieren. Durch die einfachen und freien Zugänge zu diesen Netzwerken und durch die starke Nutzung von sozialen Medien durch die digitale ständig miteinander in Verbindung. Nachrichten und Informationen verbreiten sich sehr schnell in solchen Netzwerken und sind permanent abrufbar. Diese mediale Welt bietet die Grundlage für das Crowdinvesting und wahrscheinlich wäre Crowdinvesting ohne diesen virtuellen Raum schwer vorstellbar. Die Idee und das Konzept Crowdinvesting ist somit ganz stark mit dem Konzept der digitalen Welt verbunden (Hornuf & Schwienbacher 2014; Agrawal et al. 2011; Howe 2006).

1.1.4 Crowdinvesting als Unterstützung von regionalen und lokalen Start-ups

Für Konsumenten zählen regionale Angebote. Diese Angebote werden aber oft durch die globale Wirtschaft auf Grund geringen Absatzmöglichkeiten und zu hoher Risiken nicht bedient. Produkte und Dienstleistungen werden zunehmend auf den weltweiten Markt zugeschnitten und regionale Komponenten werden immer öfter zugunsten vereinfachter Vermarktung geopfert. Red Bull, Mars und Fanta sind bis zum letzten Außenposten der Menschheit erhältlich. Konzerne streben es aus wirtschaftlicher Perspektive an, ihre Produkte weltweit anzubieten. Um den weltweiten Markt gleichermaßen zu bedienen müssen die Produkte sehr konform sein, das heißt sie müssen in jedem regionalen Markt funktionieren. Daraus resultiert unweigerlich ein Mangel an regionalen Unterschieden. Im Bereich von regionalen Produkten und Dienstleistungen können kleine wendige Start-ups im Gegensatz zu großen Konzernen punkten4. Durch die Beteiligung von Mikroinvestoren können regionale Produkte und Dienstleistungen gezielt durch Innovationen gefördert werden (Koschatzky et al. 2014; Fehder & Hochberg 2014). Mikroinvestoren können dadurch indirekt den Markt hinsichtlich ihrer Bedürfnisse beeinflussen (Belleflamme et al. 2013). Anleger die ihr Geld in bestimmte Start-ups investieren, haben durch ihre eigene Gewinnerwartung einen entsprechenden Anreiz selbst Produkte und Dienstleistungen dieser jungen Unternehmen zu kaufen. Die Mikroinvestoren werden auch günstige Werbeträger für die Start-ups sein, weil sie die Produkte und Dienstleistungen auch bei Freunden, der Familie, Bekannten und Arbeitskollegen propagieren werden. An einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung profitieren die Mikroinvestoren gleich doppelt. Der freie Markt stellt ihnen ein innovatives Produkt zur Verfügung und der Investor verdient bei einer erfolgreichen Entwicklung auch noch daran.

Dieses Konzept ist eng verbunden mit dem Grundgedanken von grass-root Bewegungen. Grass-root - zu Deutsch Basisbewegungen - sind Initiativen von Menschen mit dem gemeinsamen Ziel zur politischen oder gesellschaftlichen Veränderung die von der Basis des Volkes ausgeht. Veränderungen gehen somit von Personen aus, die nicht die eigentliche Macht besitzen diese gewünschten Veränderungen durchzusetzen. Basisbewegungen wollen eine Veränderung der Gesellschaft von unten bewirken, da sie in großen Maß das Vertrauen in Politik und Wirtschaft als Lenker des Staatswohles verloren haben (Kelly & Caputo 2006). Crowdinvesting kann als Teil dieser grass-root Philosophie gesehen werden, da auch im Crowdinvesting die Initiative von der Basis ausgeht. Mikroinvestoren bevorzugen die Beteiligung an regionalen und innovativen Projekten, anstelle des Erwerbes von Aktien eines gesichtslosen multinationalen Grosskonzerns mit fragwürdigen Social Corporate Responsibility Agenden. Die Beteiligung an lokalen wirtschaftlichen Initiativen hat auch den Vorteil, dass die Wirtschaft am eigenen Standort gestärkt wird und somit einerseits die Wertschöpfung im Land bleibt und anderseits Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch die Investition in der eigenen Region fördere ich mich auf lange Sicht gesehen selbst, da die Wertschöpfung ja jedem Bürger in der einen oder anderen Form - schon allein durch die eingehobenen Regionalsteuern - wieder zugutekommen. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die Förderung von Produkten und Dienstleistungen die der Mikroinvestor konkret unter mehreren Alternativen Start-ups ausgewählt hat. Der Anleger entscheidet so auch darüber ab, welches Produkt auf den Markt kommt und welches nicht.

Die Motivation des Crowdinvestor liegt nicht allein in der Rendite, sondern die Erwartungshaltung geht über die alleinige Vermehrung des eingesetzten Kapitals hinaus. Es ist unbestritten, dass heute ein Investment bei großen internationalen Investmentfirmen wie Blackrock, Vanguard et cetera, eine sehr viel höhere Rendite erzielen als Investments im österreichische Crowdinvesting Start-ups. Noch dazu ist das Investment bei den großen Finanzriesen, ausgenommen im Falle einer tiefgreifenden unvorhergesehenen Weltwirtschaftskrise, auch sicherer angelegt. Crowdinvestoren suchen nach Beteiligung an einem innovativen neuen Produkt oder einer ebensolchen Dienstleistung. Ein Investment bei Blackrock & Co. wird kaum den Anforderungen an Corporate Social Responsibility oder an Nachhaltigkeit eines jungen aufgeklärten Menschen entsprechen. Somit kann aus ideologischer Sicht ein Großkonzern nur schwer mit einem nachhaltig orientierten, jungen und innovativen Unternehmen mitkommen (Salvioni & Gennari 2014). Die heutige Generation der 25 bis 40 Jährigen sucht mehr denn je nach wirklicher Teilnahme an neuen Initiativen und Bewegungen (Ghai & Vivian 2014). Anstelle das Geld einem Anlageberater anzuvertrauen, wo es in den Immobilienfond „Blackwater“ investiert wird, möchte man heute selbst entscheiden wem und vor allem welcher Idee man sein Geld zur Verfügung stellt. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit, sagt ein Grundsatz des Neurolinguistischen Programmierens (Bandler et al. 1982). Somit folgt unsere Aufmerksamkeit auch unserer Investitionen, da Geld heutzutage auch eine Form von Energie darstellt.

1.1.5 Crowdinvesting als Unterstützer für KMU

Klein und Mittelbetriebe (KMU) sind das Rückgrat der lokalen und regionalen Wirtschaft. Sie sind als Arbeitgeber und als Abgabenleister unheimlich wichtig für die Wirtschaft eines jeden Landes. In Österreich sind weit über 90 Prozent aller Angestellten in KMU tätig. Start-ups und Neugründungen, sowie innovative Projekte bestehender KMU sind die Triebfedern in diesem Prozess (Dorfleitner et al. 2014). Durch die derzeitige wirtschaftliche Flaute5 und die neuen europäischen Richtlinien für Banken sind Investitionen in KMU in den letzten Jahren stark zurückgegangen, da sie eine immer höhere Eigenkapitalquote brauchen um an frische Finanzmittel zu kommen. Auf lange Sicht wird sich hier eine immense Finanzierungslücke bilden, die aufgrund der fehlenden Neuentwicklungen auch in den kommenden Dekaden zu spüren sein wird. Die Innovation von heute ist der Erfolg von morgen. Aus diesem Grund ist es wichtig kontinuierlich in Innovationen zu investieren (Gassmann & Sutter 2013; Hemer 2011). Wenn Banken und klassische Finanzierungsprodukte für innovative Projekte immer weniger bereit sind ein Risiko einzugehen, ist es für die Volkswirtschaft wichtig hier eine Alternative zu finden um die Innovationskraft im nationalen Kontext zu erhalten.

1.1.6 Risikoverteilung im Crowdinvesting

Innovationen sind sehr risikobehaftet, da sich nur rund 0,5 Prozent der Innovationsideen auch als Produkte am Markt durchsetzen. Aus 1919 Innovationsideen entstehen 54 Produkte, von denen aber nur 11 wirklich erfolgreich sind am Markt (Gassmann & Sutter 2013). Ein Unternehmen muss also sehr viele Ideen verfolgen und Produkte entwickeln um wenige Produkte zu haben die sich erfolgreich am Markt durchsetzen und damit dem Unternehmen einen hohen Return bringen (Hellmann & Puri 2002; Hemer 2011). In wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben die Unternehmen wenig freiverfügbares Kapital für die Entwicklungen von potentiell erfolglosen Produktneuerungen. Gerade diese Innovationen, sichern aber das langfristige Überleben der etablierten Unternehmen. Innovationen haben, sofern sie erfolgreich sind, einen sehr hohen Wert für ein Unternehmen und bringen dem Unternehmen auch sehr viel Geld ein. Es geht den Unternehmen also um die Verteilung des Risikos. Banken weigern sich das Risiko einzugehen und aus diesem Grund ist die Finanzierung über die Crowd, aufgrund ihrer Risikoverteilung auf viele kleine Anleger, eine sehr gute Möglichkeit das Risiko fürs Unternehmen zu mindern.

Eine weitere Möglichkeit das Risiko von Innovationen für etablierte Firmen zu minimieren ist die Initiierung von Start-ups, die die neuen Produkte für die etablierten Firmen entwickeln. Nach einem Erfolg wird entweder das Start-up gekauft oder die Patente an die etablierte Firma gegen eine finanzielle Entschädigung weitergereicht. Die Unternehmen können in dieser Form der Akquise von Innovationen die Kosten sehr gut kalkulieren, da sie vom eigentlichen Innovationsprozess ausgeschlossen sind und am Ende nur die Firma zu einem gewissen Preis kaufen müssen (Gassmann 2010). Start-ups wiederum können das Risiko an die Crowdinvestoren weitereichen und diese können den Verlust eines EUR 50 bis EUR 150 Investments leicht wegstecken. Natürlich erwarten sie bei einem erfolgreichen Verkauf des Start-ups an einen etablierten Konzern auch eine entsprechende Rendite.

1.2 Anlass und Zielsetzung der Arbeit

Crowdinvesting ist aktuell weltweit eines der großen Phänomene in der Online-Community und Start-up Szene schlechthin. Seit dem Jahr 2000 gibt es Crowdfunding, den nicht equity-basierten Vorläufer des Crowdinvesting, in der einen oder anderen Form (Leimeister 2012). 2009 startete ProFunder als erste Crowdinvesting Plattform in den USA. 2010 folgten die ersten Europäischen Plattformen (Dorfleitner 2014) und 2011 folgten mit Seedmatch und Innovestment die ersten deutschen Plattformen (Beck 2012). In Österreich startete das Crowdinvesting 2013 mit gleich drei Plattformen 1000x1000, Green Rocket und Conda. Crowdinvesting wird seit der Gründung der ersten Plattformen ein steiler Siegeszug prognostiziert und das spiegeln auch die Zahlen wieder6. Es herrscht also eine regelrechte Goldgräbestimmung und die meisten Start-ups die auf den Plattformen angepriesen werden erhalten auch eine Finanzierung.

Es stellt sich allerdings die Frage, ob Crowdinvesting die Erwartungen der Investoren tatsächlich erfüllen kann. Crowdinvesting wird sich nämlich nur dann zu einer erfolgreichen Finanzierungsform entwickeln, wenn die allgemeinen Erwartungen der Investoren im Hinblick auf Rendite, Beteiligung, Kommunikation und Information et cetera erfüllt werden. Um die Erwartungen der Mikroinvestoren zu identifizieren müssen zuerst die Motivation und das Investitionsverhalten erörtert werden.

Um die Motivation und das Investitionsverhalten von Crowdinvestoren zu identifizieren, werden eine Literaturrecherche und eine empirische Fragebogenuntersuchung durchgeführt. Da es zum Thema Crowdinvesting allgemein nur sehr wenig Literatur und zur Motivation von Crowdinvestoren noch praktisch keine Literatur gibt, wird das Hauptaugenmerk auf die online Befragung der Mikroinvestoren gelegt (Dorleitner et al. 2014; Hornuf & Schwienbacher 2014; Moritz & Block 2013;Klöhn & Hornuf; Kortleben & Vollmar 2012; Beck 2012,).

Crowdinvesting im Gegensatz zum klassischen Crowdfunding kombiniert die Idee der Schwarmintelligenz, mit denen der klassischen Unternehmensfinanzierung (Surowiecki 2005; Blohm et al. 2013). Beim Crowdfunding steht das gemeinsame Erschaffen von zum größten Teil künstlerischen und soziale Projekten oder ausgefallenen Produkten ohne Gewinnabsicht im Mittelpunkt (Howe 2006; Lambert & Schwienbacher 2010f). Beim Crowdinvesting geht es vom Prinzip in erster Linie um eine Wertsteigerung durch eine Eigenkapital (Private Equity) Beteiligung an einem Unternehmen (Beck 2012).

Crowdfunding ist mittlerweile im angelsächsischen und auch im deutschsprachigen Raum ein weitverbreitetes Phänomen. Es gibt bereits unzählige Plattformen, welche von Comics über Musikalben bis zu Notschlafstellen so ziemlich alles fördern, für das Menschen bereit sind etwas beizusteuern. Beim Crowdfunding ist der entscheidende Punkt der, dass Investitionen nicht in monetärer Form belohnt werden.

Investitionen im Crowdfunding haben eher einen Spendencharakter. Durch die Spende bekomme ich eine CD oder kann ein Theaterstück besuchen, manchmal ist auch eine Erwähnung in einer Danksagung seitens der Künstler (Steinberg & DeMaria 2012). Es besteht somit von Anfang an keine Gewinnabsicht, sondern die Motivation liegt in der Förderung einer bestimmten Idee oder Gruppe durch die Zusage von einer kleinen finanziellen Förderung (Gerber et al. 2012).

Beim Crowdinvesting im Gegenzug erwartet sich der Investor neben der Förderung eines Start-ups und der Mitwirkung an der Verwirklichung einer Geschäftsidee, die Idee wird zum Produkt, auch eine dem Risiko entsprechende Rendite in Form einer Gewinn und Wertzuwachsbeteiligung (Beck 2012). Die Motivation ist im Crowdinvesting weit weniger altruistisch, als beim Crowdfunding und folgt stärker den Gesetzen des Kapitalmarktes (Berk & DeMarzo 2011). Aus diesem Grund dürften auch die Motivation und das Investitionsverhalten von Crowdinvestoren und Crowdfundern unterschiedlich sein.

Die vorliegende Publikation setzt sich mit den Erwartungen und der Motivation der Investoren im Crowdinvesting-Prozess auseinander. Crowdinvesting ist ein sehr junges Phänomen und wie Eingangs bereits erwähnt, ein noch relativ wenig erforschtes Gebiet. Ziel dieser Studie ist es die Motive der Crowdinvestoren zu identifizieren um mögliche Erfolgsfaktoren davon abzuleiten.

Plattformbetreiber und Gründer werben mit hohen Renditen und Gewinnausschüttungen7, die in einer Phase des billigen Kapitals8 in Europa sehr ehrgeizig anmuten. Für die Beteiligten, die Kapitalvermittler (Plattformbetreiber) und die Kapitalsuchenden (Gründer) ist es essentiell zu wissen was sich die Kapitalgeber (Investoren) vom Crowdinvesting erwarten. Die Erwartungshaltung ist bestimmend für die möglichen Erfolgsfaktoren. Wie in allen anderen Bereichen gibt es natürlich nicht „den“ Crowdinvestor. Menschen haben unterschiedliche Gründe in Start-ups und Crowdinvestingplattformen zu investieren. Durch eine Befragung der Investoren kann man allerdings einen Trend oder eine Tendenz erkennen.

Der Mikroinvestor ist der wichtigste Faktor im Crowdinvesting-Prozess. In seiner Funktion als Kapitalgeber entscheidet er darüber welches Unternehmen er mit seiner Investition unterstützt und welches Start-ups dadurch die Chance bekommt sich am freien Markt zu etablieren. Die Motivation des Mikrorinvestors am Crowdinvesting teilzunehmen, und seine Verhaltensökonomie im Hinblick auf sein Investitionsverhalten zu kennen sind entscheidende Faktoren im Kampf um Crowdinvesting Kunden. Die Kenntnisse über die Beweggründe der Investoren kommen auch den Anlegern selbst zu Gute, da das Crowdinvesting Konzept verbessert wird. Die Beweggründe der Investoren helfen den Plattformen ihre Angebote noch stärker an ihren Kunden auszurichten. Start-ups profitieren insofern, als dass sie einschätzen können ob die Finanzierungsform über die Crowd die richtige Wahl ist (Wöhe et al. 2013). Weiters können Jungunternehmer ihre Kampagnen stärker an der Erwartungshaltung der Investoren ausrichten (Kortleben & Vollmar, 2012).

Crowdinvesting ist mehr als eine Nischenlösung. Es ist ein wichtige Finanzierungsform von Start-ups in der Frühphase mit hoher ökonomischer Bedeutung (Dorfleitner et al. 2014). In allen Bereichen der Finanzindustrie herrscht derzeit durch die starken Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank eine hoch angespannte Situation. Die Stimmen derer die von einem bevorstehenden Kollaps des globalen Wirtschafts- und Finanzsystem sprechen häufen sich (Weik & Friedrich 2014). In finanziell unsicheren Zeiten sind Konsumenten stark verunsichert und können mit dieser Zurückhaltung den Markt aufgrund von fehlenden Investitionen und mangelnden Konsum in Bedrängnis bringen. Firmen neigen in solchen Zeiten Einsparungen zu treffen und drosseln die Entwicklung neuer Produkte. Banken und Finanzinstitutionen vermeiden unnötige Risiken bei der Darlehensvergabe, speziell bei Klein und Mittelbetrieben und insbesondere bei Neugründungen (Robb & Robinson 2012; Crotty 2009). Generell hat sich die Finanzierungssituation für Unternehmen im Allgemeinen in den letzten Jahren zusehends verschlechtert (Wöhe et al. 2013).

Durch den Konkurs der US Bank Lehmann Brothers und der damit einhergehenden Finanzkrise 2007 und der Eurokrise seit 2010 sehen sich Europäische Banken verpflichtet im Sinne von den Richtlinien Basel II und Basel III höhere Eigenkapitalquote anzusammeln Durch die höhere Eigenkapitalquote gelangt weniger Geld in den Finanzmarkt und somit auch weniger Geld an Unternehmen (Angelini et al. 2014). Durch die oben erwähnten Basel Richtlinien haben Ende 2008 mehr als 60 Prozent europäischer Banken ihre Konditionen zur Kreditvergabe stark restriktiviert. Das bedeutet, Unternehmen müssen einerseits mehr Sicherheiten zur Verfügung stellen und anderseits höhere Zinsen zahlen (Wischmann 2009). Dies sind alles Indikatoren für eine Konjunktur des Crowdinvesting als alternative Anlageform. Damit Crowdinvesting ein starkes und gleichzeitig nachhaltiges Finanzierungsmittel für Start-ups und Klein und Mittelbetriebe wird, ist es wichtig auf die Motivation und das Verhalten aller Beteiligten einzugehen. Diese Studie beschäftigt sich mit der Erwartungshaltung aus Sicht der Investoren und leitet von diesen mögliche Erfolgsfaktoren ab.

1.3 Problemstellung und Forschungsfrage

Crowdinvesting befindet sich 2014 in einer absoluten Boom Phase. Die Finanzwelt tendiert in Phase des Aufschwungs gerne dazu Risiken auszublenden oder sie schlicht zu übersehen, wie die beiden letzten Finanzkrisen gezeigt haben. Gutes Investmentmanagement ist in starker Abhängigkeit von Investitionsberechnung, Unternehmensbewertung und Risikomanagement (Berck & DeMarzo 2011). Technologie- basierte Start-ups sind in ihrer Entwicklung schwer einzuschätzen. Für Unternehmen in diesem Bereich ist es immer schwierig an klassische Finanzierungsinstrumente wie Bankdarlehen und Risikokapital zu gelangen (Beck 2012; Cosh et al. 2009). Für ein realistisches Risikomanagement bei Start-ups muss das Unternehmen selbst, sowie der Markt und das damit verbundene spezifische Branchenrisiko in Betracht gezogen werden. Außerdem fehlen bei Start-ups Geschäftskennzahlen beziehungsweise Umsatz- und Erlöszahlen. Start-ups müssen demnach auf Basis einer Prognose bewertet werden (Cole & Sokolyk (2013). Zukünftige Umsätze werden auf Basis eines Business- und Finanzplans geschätzt und für die kommenden fünf Jahre nach der Gründung hochgerechnet (Robb & Robinson 2012). Diese Faktoren sind für finanztechnische Laien nur schwer nachvollziehbar. Da der Großteil der Crowdinvestoren keinen wirtschafts- wissenschaftlichen Background hat weicht eine realistische Einschätzung dem Bauchgefühl. Die Investitionen basieren auf Faktoren wie beispielsweise der Gefallen an der Einzigartigkeit einer Idee, das persönliche Interesse am Produkt oder der Glaube das sich das Produkt am Markt durchsetzen kann. Die klassische Unternehmens und Risikobewertung auf Basis der Unternehmenskennzahlen bleibt aus. Wie erfolgreich kann nun aber ein Investitionsverhalten auf Basis des Bauchgefühls auf lange Sicht sein? Aus diesem Grund ist die Forschung im Bereich der Motivation und dem Investitionsverhalten der Mikroinvestoren für das Thema Crowdinvesting von hoher Bedeutung. Crowdinvesting ist erfolgreich, wenn alle drei Gruppen der Beteiligten - Kapitalgeber, Kaptalvermittler und Kapitalsuchende es als ein erfolgreiches Modell sehen.

Crowdinvesting Projekte sind in erster Linie erfolgreich wenn die Renditeerwartungen der Anleger erfüllt werden. Finanzielle Ausfälle von Start-ups drücken die Rendite der erfolgreichen Start-ups im Portfolio. In Zeiten der Europäischen Nullzinspolitik sind natürlich schon einstellige Prozentzahlen bei Renditeerwartungen verlockend. Gewinnausschüttungen von vier Prozent sind in Niedrigzins Zeiten schon ein starker Anreiz für Mikroinvestoren mit ihrem Geld vom Sparbuch ins Crowdinvesting zu übersiedeln. Rendite ist damit einer der entscheidenden Faktoren im Crowdinvesting neben der Sympathie für Start-ups und Innovationen.

Die Mikroinvestoren erhoffen sich eine möglichst hohe Rendite auf ihre Investition. Eventuell erwartet man auch Teil eines wirklich erfolgreichen Start-ups oder Produktes zu sein, und als Eigenkapitalgeber auch anteilig am großen Erfolg beteiligt. Der Reiz des Crowdinvesting liegt in der Nähe zum Start-up und zum Produkt. Im Vergleich zur Anlage in einen Internationalen Immobilienfond, sieht der Investor beim Crowdinvesting wie ein Produkt oder eine Dienstleistung entsteht. Am Beispiel des Unternehmen Surf’n’Fries kann der Investor das Ergebnis seines Investments selbst nutzen9. Die Crux an der Sache ist, dass Start-ups in der Regel Jahre brauchen um wirklich Erfolg zu haben und somit die Anleger schon vor dem großen Durchbruch eventuell billig abspeisen könnten. Die Anleger haben hier wenig Spielraum sich einen Vorteil herauszuarbeiten. Sie sind im hohen Grade abhängig von kompetenten und ehrlichen Gründern und Plattformbetreibern.

Es ist offensichtlich, dass Gründer und Plattformbetreiber zum Teil andere Erfolgsfaktoren haben als die Kapitalgeber, für den Erfolg des Crowdinvesting aus Sicht der Investoren sind aber deren Erfolgsfaktoren ausschlaggebend.

Aus diesen Gründen geht die Arbeit folgender Forschungsfrage nach:

Hat Crowdinvesting in Ö sterreich das Potential zu einer erfolgreichen alternativen Anlageform f ü r Mikroinvestoren zu werden und wenn ja, was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren aus Sicht der Mikroinvestoren?

Der Erfolg des Crowdinvesting ist mangels relativ kurzen Beobachtungszeitraums, es gibt Crowdinvesting in Österreich erst seit rund 2 Jahre, noch schwer zu messen. Seit der Gründung der ersten Plattformen hat es aber noch keinen Exits eines Start-ups gegeben Da es damit auch keine absoluten Zahlen gibt, kann die Forschungsfrage nur indirekt über die Erwartungshaltung der Mikroinvestoren beantwortet werden. Können die Erwartungs- haltungen und somit die Erfolgsfaktoren erfüllt werden hat Crowdinvesting eine gute Chance in Österreich zu einer alternativen Finanzierungsform von Start-ups zu werden.

1.4 Methodischer Ansatz

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde die Arbeit in einen theoretischen und in einen empirischen Teil gegliedert. Der theoretische Teil beinhaltet eine Literaturrecherche und soll Grundbegriffe des Crowdinvesting erläutern und dem Leser zugänglich machen. Der theoretische Teil ist auch gleichzeitig die Basis für die quantitative Umfrage.

Aus dem theoretischen Teil wurden allgemeine Fragen zur Motivation von Mikroinvestoren abgeleitet. Im letzten Abschnitt des Theorieteils wird konkret auf diese Fragen eingegangen.

Crowdinvesting existiert in Österreich erst seit dem Jahre 2013. Die wissenschaftliche Literatur ist daher in diesem Bereich noch relativ lückenhaft. Das einzige deutsche Standardwerk im Bereich Crowdinvesting, welches diesen Namen auch verdient, ist das Buch Crowdinvesting von Ralf Beck (2012). Es erklärt das Crowdinvesting Modell, die einzelnen Prozesse und Konzepte und beleuchtet näher die beteiligten Akteure, wie Mikroinvestoren, Plattformbetreiber und Kapitalsuchende. Beck geht auf die rechtlichen Komponenten, wie Beteiligunsgs- und Vergütungsmodelle näher ein. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit zukünftigen Herausforderungen und Risiken des Crowdinvesting. Crowdinvesting vom wirtschaftlichen Standpunkt der Gründungsfinanzierung erläutern Kortleben und Vollmar (2012). Klöhn und Hornuf (2012) geben einen detaillierten juristischen Überblick zum Thema Crowdinvesting. Eine umfangreiche und detaillierte empirische Studie zum Thema Crowdinvesting gibt es bis heute noch nicht in der wissenschaftlichen Literatur.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Einleitung der Quantitativen Fragebogenuntersuchung (eigene Darstellung)

Der empirische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der quantitative Fragebogenuntersuchung (siehe Abb.:2) Die Untersuchung wurde über eine Web-basierte Umfrage durchgeführt. Über verschieden soziale Netzwerke (Crowdinvesting Gruppen) und das eigene professionelle Netzwerk des Autors wurden österreichische Mikroinvestoren eingeladen an der Befragung teilzunehmen. Die drei österreichischen Crowdinvesting Plattformen 1000x1000, Green Rocket und Conda wurden angeschriebenen und gebeten den Umfrage Link unter den Mitgliedern zu verteilen. Einzelne Experten im Bereich Crowdinvesting wurden ebenfalls explizit gebeten, den Umfrage Link in ihrem Netzwerk weiterzureichen. Die Österreichische Crowdinvesting Szene ist sehr klein und aus diesem Grund ist jeder Kontakt und jede Ausschreibung beziehungsweise Einladung zur Teilnahme an der Studie von Bedeutung. Studenten der FH Technikum Wien wurden ebenfalls eingeladen an der Studie teilzunehmen. Eine repräsentative Anzahl an Fragebogenuntersuchung zeichnet ein realistisches Bild der Zielgruppe, sowie deren Motivation und Investitionsverhalten. Von diesen Charakteristika der Crowdinvestor lassen sich die potentiellen Erfolgsfaktor ableiten.

1.5 Aufbau und Struktur

Die vorliegende Arbeit ist in zwei Hauptteile gegliedert. Der zweite Teil ist wiederum in zwei Teile gliedert. Der erste und theoretische Teil beschäftigt sich mit dem Konzept Crowdinvesting und seinen Begriffen. Er ist in Form einer Literaturrecherche angelegt und soll dem Leser den Begriff des Crowdinvesting und dessen begriffliche Abgrenzung zu anderen Crowd-basierten Konzepten verständlich machen. Es wird im theoretischen Teil auf die Grundlagen des Crowdinvesting, die Stellung in Hinsicht auf andere Finanzierungsformen, grundlegenden Aspekte der Gründungsfinanzierung und auf die Akteure des Crowdinvesting eingegangen.

Im empirischen Teil wird die Methodologie zur empirischen online Fragebogenuntersuchung beschrieben und die Auswertung und Analyse der Umfrageergebnisse durchgeführt. Die Fragen der Umfrage wurden aus den Erkenntnissen der Literaturrecherche konstruiert. Der Fragebogen setzt sich aus vier Kategorien zusammen. Im ersten Abschnitt werden allgemeine Fragen zur Zielgruppe der Anleger gestellt. In den Abschnitten zwei und drei wird auf die Motivation und das Investitionsverhalten eingegangen. Im vierten und letzten Abschnitt der Untersuchung werden die Investoren mit Fragen zur Selbstreflexion und Kommunikation konfrontiert. Der letzte Abschnitt zielt darauf ab eine Selbsteinschätzung der Kleinanleger zu bekommen und damit ein Gespür in wie fern ein tiefgreifendes Verständnis für das Crowdinvesting bei den Anlegern vorhanden ist.

Aus dem Fragebogen werden im Ergebnisteil die Daten ausgewertet und mittels einer univarianten Datenanalyse untersucht. Die Ergebnisse der Häufigkeitsanalyse werden in Form einer deskriptiven Analyse ausgewertet. Aus der deskriptiven Analyse jener Fragen die ein besonders signifikantes statistisches Ergebnis aufweisen werden relevante Erfolgsfaktoren abgeleitet. Das heißt Fragen die von einer klaren und absoluten Mehrheit der Befragten gleich oder sehr ähnlich beantwortet wurden lassen den Schluss nahe, dass es sich hier um allgemein gültige Erwartungswerte seitens der Crowdinvestoren handelt und sich somit eindeutige Erfolgsfaktoren ableiten lassen.

In der Zusammenfassung werden die Erfolgsfaktoren der einzelnen Abschnitte zu einer Check-Liste zusammengefasst die als Erfolgsbarometer für das Crowdinvesting in Österreich dienen kann.

2 Theoretischer Ansatz

Der theoretische Teil der Publikation beschäftigt sich mit den wesentlichen Merkmalen des Crowdinvesting aus der Sicht der Mikroinvestoren. Es werden grundlegende Begriffe, wie Unternehmensbewertung, Beteiligungskonzepte et cetera diskutiert und das grundlegende Konzept des Crowdinvesting erläutert. Die Kernelemente des Crowdinvesting sind nach Beck (a) das Modell des Crowdinvesting, (b) die Stellung des Crowdinvesting im Rahmen der Finanzierung, (c) die Akteure des Crowdinvesting (Kapitalsuchende, Kapitalvermittler und Kapitalgeber), (d) die rechtlichen Rahmenbedingungen und (e) der Volkswirtschaftliche Nutzen des Crowdinvesting. (2012). Da das Buch von Ralf Beck die einzige umfassende Behandlung des Themas Crowdinvesting im deutschsprachigen Raum ist, lehnt sich diese Studie im theoretischen Teil an das Buch. Neben der Erklärung der grundlegenden Begriffe und des allgemeinen Modells Crowdinvesting geht es auch darum aus der Literatur mögliche Erfolgsfaktoren für Crowdinvestoren abzuleiten. Die Erkenntnisse der Literaturrecherche bilden zum Großteil die Grundlage für den quantitativen online Fragebogen.

Im ersten Teil des theoretischen Abschnittes wird auf das Crowdinvesting Modell eingegangen. Crowdinvesting wird inhaltlich und thematisch vom Oberbegriff Crowdsourcing abgegrenzt und die wesentlichen Unterschiede zu anderen Crowd- basierten Modellen, wie den Crowdfunding, werden aufgezeigt und erläutert. Besonderer Augenmerk wird auf die Abgrenzung des Überbegriffes Crowdfunding gelegt, da bei vielen Lesern noch keine konzeptionellen Trennung der zwei Begriffe gibt und sie im Alltag oft überlappend verwendet werden. Dabei handelt es sich bei den zwei Hauptvertretern des Crowdfinancing um zwei durchaus grundlegend verschiedene Herangehensweisen der Crowd-basierten Finanzierung. Im folgenden Abschnitt wird auf die Stellung des Crowdinvesting in der Unternehmensfinanzierung eingegangen. Die Vorteile und Nachteile des Crowdinvesting im Vergleich zu klassischen Finanzierungsmöglichkeiten werden veranschaulicht. Im dritten Abschnitt werden die Akteure des Crowdinvesting näher betrachtet und auf ihre Motivationen und Zielsetzungen im Crowdinvesting eingegangenen. Dieser Abschnitt enthält auch mögliche Erfolgsfaktoren aus Sicht der Stakeholder.

Im letzten Teil des theoretischen Abschnittes werden der empirische Ansatz und die Methodologie der Untersuchung diskutiert.

Ein wichtiger Aspekt der Literaturrecherche war es Erfolgskriterien vorab zu identifizieren, um diese in der quantitativen Umfrage gezielt abzufragen. Im letzten Abschnitt fließen die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln ein und sind ein bestimmender Faktor für die Fragestellungen. Der letzte Teil geht konkret auf die Fragen des Fragebogens und auf die Motivation und Zielsetzung der Fragen ein.

2.1 Grundlagen des Crowdinvesting?

Crowdinvesting ist per Definition eine spezielle Form des Crowdfunding. Beim Crowdfunding unterstützen viele Individuen durch kleine Beträge die Finanzierung eines sozialen oder kreativen Projekts. Die kleinen Beträge sind für die einzelnen Individuen nicht von Bedeutung, können aber in ihrer Gesamtheit je nach Anzahl der Beteiligten zu großen Summen führen. Meistens hätten die Initiatoren von Crowdfunding Projekten am klassischen Finanzmarkt keine Investoren gefunden (Gerber et al. 2012).

Beim Crowdinvesting beteiligen sich die Anleger im Gegensatz zum Crowdfunding am Eigenkapital des Unternehmens. Damit ist die Erwartung am jährlichen Gewinn und allgemeinen Unternehmenserfolg zu partizipieren verknüpft (Wischemann 2009). Durch die Beteiligung am Eigenkapital des Unternehmens, spricht man auch vom equity-basierten Crowdfunding. Der wesentliche Unterschied zum Crowdfunding ist jener, dass sich der Crowdinvestor im Gegensatz zum Crowdfundern eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital erwartet.

Die Partizipation am Unternehmenserfolg erfolgt in aller Regel mittels einer jährlichen prozentuellen Gewinnbeteiligung sowie einer vorher klar definierten Beteiligung an der Wertsteigerung des Unternehmens am Ende der Laufzeit10. Die meisten Crowdinvestingplattformen im deutschsprachigen Raum bewerten die Unternehmen am Ende der Laufzeit mit einem EBIT Multiple oder ziehen den Umsatz des letzten Jahres zur Bewertung heran (Beck 2012). Das bedeutet, dass der Investor neben den jährlichen Gewinnbeteiligungen am Ende der Laufzeit auch noch an der Wertsteigerung des Unternehmens partizipieren kann.

Wie auch bei anderen Anlageformen besteht für den Mikroinvestor das Risiko darin, dass bei einer Beteiligung am Eigenkapital ein wirtschaftliches Scheitern des Start-ups zu einem Totalausfall des Investments führt (Kortleben & Vollmar 2012).

Der Ablauf von Crowdinvesting Projekte ist auf den österreichischen Plattformen sehr ähnlich und erfolgt in Phasen. Jungunternehmer in der Seed oder auch Start-up Phase treten mit ihrer Idee und einem ausgereiften und gut durchdachten Businessplan an ein bis zwei spezifisch auf das Start-up ausgerichtete Plattformbetreiber heran. Sollte die Idee Potential haben und die Zahlen die Kapitalvermittler überzeugen werden die vertraglichen Eckpunkte ausgehandelt. Im Falle einer vertraglichen Einigung wird das Projekt mit allen dazugehörigen Information auf der Plattform beworben.

Danach stellen die Plattformbetreiber eine kurze Beschreibung der Idee sowie eventuell eine Botschaft seitens des Gründers oder Gründerteams mit dem dazugehörigen prognostizierten wirtschaftlichen Ergebnissen und den inhaltlichen Zielen der Neogründer online. Jedes Start-up Projekt hat eine Fundingschwelle und eine Zielinvestitionssumme. Die Zielinvestitionssumme ist jene Summe die sich das Unternehmen als Finanzierung erwarten. Bei der Fundingschwelle handelt es sich um jene Summe die sich das Unternehmen mindestens erwartet. Bei Unterschreitung des unteren finanziellen Ziels am Ende der Investmentphase werden die Beträge an die Investoren zurückgezahlt und die Finanzierung wird revidiert. Die Fundingschwelle muss in einer gewissen Zeit erreicht werden (Beck 2012). Durch den begrenzten zeitlichen Rahmen wird sichergestellt, dass die Idee seitens der Mikroinvestoren als realistisch angesehen wird. Eine Finanzierung unter der Fundingschwelle macht keinen Sinn, da das Unternehmen einen nachvollziehbaren Finanzbedarf hat und eine Finanzierung unter der Fundingschwelle wirtschaftlich keinen Sinn macht. Die Crowdinvestoren treten als eine Art Korrektiv auf und können durch den sogenannten Crowdwisdom, also das Wissen und die Einschätzung der Gesamtheit der Investoren, ein unternehmerisches Unterfangen schon in seinen Anfängen als nicht zukunftsträchtig erachten. Der Gründer erhält damit ein sehr wichtiges Feedback und kann eventuell seine Idee oder das Geschäftsmodell nochmals überdenken. Die Mikroinvestoren können sich auch über die Fundingschwelle hinaus am Unternehmen bis zur Zielinvestitionssumme beteiligen Die maximale Finanzierungssumme reicht in Österreich bis zu einer durch das Gesetz (Prospektpflicht11 ) gedeckelten Summe von derzeit EUR 250.000 (Sixt 2014). Die Mikroinvestoren können von einem Mindestinvestment von beispielsweise EUR 100 bei der Plattform Conda 12 bis zu einer beliebig hohen Summe investieren. Natürlich darf das Gesamtinvestment EUR 250.000 nicht überschreiten. Der Zeitrahmen in denen Mikroinvestoren sich an den Finanzierungen beteiligen können beträgt je nach Plattform zwischen zwei und vier Monaten. Optional kann es aus besonderen Gründen nach Erreichen der Zielsumme auch zu einer Verlängerung der Präsentationsphase kommen. Die Präsentationsphase dient den Unternehmen sich möglichst vielen potentiellen Investoren zu präsentieren. Andererseits ist bei Start-ups der Faktor Zeit auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung da die Konkurrenz bekanntlich nicht schläft. Aus diesem Grund soll die Präsentationsphase nicht zu lange dauern. Aus diesem Grund ist es wichtig die Finanzierung so schnell wie möglich einzufahren. Die wesentlichen Merkmale des typisch laufenden Crowdinvesting Projekts sind (a) die Anzahl der Investoren, (b) die vom Unternehmer gesetzte Fundingschwelle, (c) das vom Start-up gesetzte Fundinglimit, (d) das Fundinglevel und (e) die verbleibende Zeit in der die Investoren sich beteiligen können. Das Fundinglevel beschreibt in Prozent jenen Anteil um den die Fundingschwelle überschritten wurde. Im Beispiel Hydroconnect (siehe Abb. 03), einem Projekt welches auf der steirischen Plattform Green Rocket 13 gelaufen ist wurde die Fundingschwelle um ein 5 Faches überschritten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Beispiel - Crowdinvesting Projekte präsentieren sich auf der Plattform Green Rocket14

Somit beträgt das Fundinglevel um die 500 Prozent. Beim Projekt Hydroconnect haben 160 Personen insgesamt EUR 249.990 investiert. Damit liegt das durchschnittliche Investment jedes einzelnen Mikroinvestors bei rund EUR 1560. Das Projekt wurde somit erfolgreich finanziert. Das Projekt Commod Haus startet laut Abbildung 3 in 27 Stunden und 28 Minuten. Die Fundingschwelle liegt bei EUR 25.000 und das Unternehmen möchte maximal EUR 150.000 über die Crowd finanzieren.

Crowdinvesting hat das Potential gleichzeitig eine lukrative Finanzierungsmöglichkeit für Start-up Gründer und eine gewinnträchtige Anlageform für Mikroinvestoren zu sein. Die Vorteile des Crowdinvesting werden im Vergleich zu anderen Anlageformen deutlich.

Beim Vergleich von Anlageformen gibt es drei Komponenten die auch als magisches Dreieck des Investment bezeichnet werden: - Sicherheit, Rentabilität und Liquidität. Als Sicherheit bezeichnet man die Wahrscheinlichkeit, mit der das eingesetzte Kapital über die Laufzeit erhalten bleibt. Sicherheit bei riskanten Investments wird vorwiegend durch Diversifizierung, also Risikostreuung erreicht. Die Rentabilität beschreibt den Ertrag, der aus einer Anlage resultiert. Die Liquidität ist das Maß mit dem die Anlage wieder in einen Geldwert verwandelt werden kann. Crowdinvesting im magischen Dreieck der Vermögensanlage punktet durch Rendite und ist in Hinblick auf Sicherheit und Liquidität mit Vorsicht zu genießen. Crowdinvesting hat durch das Investment in Start-ups ein mittleres bis hohes Risiko. Generell bieten alle equity-basierten Anlageformen durch die Beteiligung am Eigenkapital wenig Sicherheit (Wischemann 2009). Nur 2 von 3 Start-ups überleben die ersten 3 Jahre15. Der finanzielle Totalausfall muss mit Gewinnen aus anderen Investments kompensiert werden. Durch Streuung der Investments kann man das Risiko der Totalausfälle verkleinern.

Die Liquidität ist aufgrund der langen Beteiligungszeiten relativ gering (Investments laufen auf den meisten Plattformen fünf bis sieben Jahre). Bei einem Erfolg des Investments gibt es allerdings eine hohe Rentabilität (Kortleben & Vollmar 2012). Auf der Plattform Conda kann der Investoren jeweils mit Ende des Kalenderjahres seine Unternehmensanteile weiterverkaufen zu können16.Möglich wird das durch das Genussrecht. Ein zusätzlicher Vorteil beim Crowdinvesting im Vergleich zu anderen Anlageformen ist der minimale bürokratische Aufwand. Die Crowdinvestingplattformen wickeln die gesamten Transaktionen online ab und stellen ausreichend Informationen auf der Webseite der Plattform und in den sozialen Netzwerken, wie Blogs oder Facebook zur Verfügung. Quartalsberichte der Unternehmen werden in aller Regel per Email versandt. Durch die schlanke Administration können die meisten Plattformen auf Gebühren von Investoren verzichten.

Ein weiterer Vorteil für den Investor ist die Möglichkeit das Start-up im Alltag zu unterstützen, beispielsweise durch den Kauf von Produkten, Dienstleistungen oder durch Eigenwerbung.

Crowdinvesting ist für Start-ups somit ein interessantes Modell zur Akquisition von Finanzmittel geworden. Unternehmen bietet Crowdinvesting neben dem geringen persönlichen Risiko, einen geringen bürokratische Aufwand und damit verbundenen niedrige laufende Kosten. Mikroinvestoren haben außerdem kein Mitspracherecht an operativen Unternehmensentscheidungen und die Kapitalvermittler haben nur bei finanziellen Entscheidungen ein eingeschränktes Mitspracherecht im Rahmen der Stillen Beteiligung. Das operative Geschäft bleibt somit den Gründern überlassen. Venture Capital oder Risikokapital als alternative Finanzierungsform für Gründer, ist im Gegensatz meistens an ein tiefgreifendes Mitspracherecht seitens der Investoren geknüpft. Eine solche Einmischung in Entscheidungen kann die freie Entfaltung des Unternehmens einschränken. (Beck 2012; Schefczyk 2000).

In den letzten Jahren hat sich das Volumen der Investitionen im Bereich des Crowdinvesting jährlich fast verdoppelt. Es stand 2011 bei weltweiten EUR 72 Millionen und 2012 schon bei etwa EUR 142 Millionen(Esposti 2012). Die Zahlen verdeutlichen den Trend, der vom Crowdinvesting ausgeht. Der Anstieg des Investitionsvolumens zeigt auch, dass die Bedürfnisse der Mikroinvestoren erfüllt werden.

2.1.1 Crowdinvesting als Teil des Crowdsourcing Konzept

Crowdinvesting hat seinen Ursprung im Crowdsourcing und ist Teil des Unterbegriffs Crowdfinancing. Crowdfunding ist ebenfalls ein Teilbereich des Crowdsourcing Konzept und Crowdinvesting ist wiederum eine spezielle Ausprägung des Crowdfunding (Hornuf & Schwienbacher 2014):

Crowdinvesting leitet sich von dem Konzept des Crowdsourcing ab, welches durch das gleichnamige Buch des Wired Magazine Journalisten Jeff Howe bekannt wurde. Crowdsourcing ist ein Neologismus und soll sinngemäß das Wort Outsourcing, also die Auslagerung von Arbeitskräften oder Einsatzmittel beschreiben. Howe beschreibt in seinem Buch die Vorteile der Auslagerung von Arbeiten an die Online-Community (2008). Das Konzept basiert auf der Tatsache, dass viele Spezialisten und Experten ihren Beruf so gerne machen, dass sie bereit sind auch in ihrer Freizeit noch unentgeltlich für Internet- basierte Projekte zu arbeiten. Eines der wohl weltweit erfolgreichsten und bekanntesten Beispiele ist das Online-Lexikon Wikipedia. Das frei verfügbare Lexikon wird fast ausschließlich von freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern betrieben. Es würde in einer klassischen Organisationsform nicht funktionieren, da die Verwaltung der weltweit verteilten Lektoren ein enormer administrativer Aufwand wäre. Der Ursprung des Crowdsourcing hat seine Wurzeln in der Open Software Bewegung. Die Open Software Bewegung ist eine Online-Community die ihre Produkte unter der GNU Lizenz17 unter bestimmten Auflagen kostenlos der weltweiten Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Die bekanntesten Beispiele sind das Betriebssystem Linux und der Browser Firefox der Firma Mozilla.

Pioniere der Open Software Bewegung wie Linus Torwald (Linux Namensgeber) und Richard Stahlmann (Entwickler von Linux) haben das kapitalistische Grundkonzept von Angebot und Nachfrage und den davon bestimmten Preis ausgehebelt, indem sie ein Produkt mit einem sehr hohen Wert aufgrund einer sehr hohen Nachfrage der OnlineCommunity kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Möglich ist dies natürlich nur weil Software einen rein ideellen Wert darstellt.

Der Grundgedanke der Crowdsourcing Bewegung hatte somit sehr altruistische Motive. Junge Idealisten die die Welt aufgrund der neuen Medien grundlegend verändern wollten (Howe, 2006). Crowdsourcing ist nicht mit rein unentgeltlicher Arbeit gleichzusetzen, da es einige Online-Plattformen gibt, bei denen die Teilnehmer auch sehr gut am Crowdsourcing verdienen können. Ein Beispiel dafür sind die Online Fotosharing Plattformen wie beispielsweise iStockPhoto 18

Crowdinvesting ist der kapitalistische Ansatz der Crowdsourcing Idee und verbindet die Idee der Online-Community mit dem Investmentmanagement.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Crowdsourcing und seine heutigen Ausprägungen (eigene Darstellung in Anlehnung an (Leimeister 2012))

Weitere Ausprägungen des Crowdfunding sind Crowdsponsoring, Crowdlending und Crowddonating.

2.1.2 Crowdinvesting als Teil des Crowdfunding Konzept

Die Finanzierung durch die Crowd begann in Form des Crowdfunding und war anfangs im kreativen und karitativen Bereich angesiedelt. Künstler und junge Kreative die es noch schwerer haben als Start-ups wenn es um Finanzierungsmittel zu akquirieren, haben im Sinne des Crowdsourcing ein Konzept gefunden, außerhalb des Familien- und Freundeskreis nach Investoren für ihre Projekte zu suchen (Agrawal et al. 2013; Harzer 2013). Als Dankeschön für den Finanzierungsbeitrag bekommt der Unterstützer eine Aufmerksamkeit Im Sinne einer Musik CD, eines Konzertbesuches oder einer Nennung als Förderer. In der Folge haben auch andere künstlerische Bereiche, beispielsweise die Filmindustrie, der Journalismus oder junge kreative Start-ups begonnen ihre Projekte über die Crowd zu finanzieren (Steinberg & DeMaria 2012). 2010 entstanden die ersten Crowdfunding Plattformen in Deutschland. Gerade in der Frühphasen Finanzierung (Early Stage) ist die Crowd ein idealer Finanzierungspartner (Hemer 2011; Meinshausen et al. 2012).

Anstatt eine Musik CD oder einen Film mitzufinanzieren, beteiligt man sich beim equitybasierten Crowdfunding direkt mit Eigenkapital an der Firma und profitiert somit am jährlichen Gewinn so wie an der Wachstumssteigerung des Unternehmens (Beck 2012; Leimeister 2012; Hornuf & Schwienbacher 2014).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Crowdfinancing unter den anderen Finanzierungsmöglichkeiten bei Start-ups (eigene Darstellung in Anlehnung an (Leimeister 2012))

Für die Gründer bietet Crowdinvesting eine unkomplizierte und relativ risikofreie Möglichkeit in einer schwierigen Finanzierungsphase (Early Stage) an verfügbares Kapital zu kommen. Crowdinvesting hat somit das Potential im Gesamtwirtschaftlichen Sinn ein Werkzeug gegen diese Early Stage Finanzierungslücke und die geringe Darlehensvergabe durch Kreditgeber in eben dieser Phase zu sein.

2.1.3 Renditeerwartungen im Crowdinvesting

Die Rendite ist bei jeder Form der Investitionen der entschiedenste Punkt, da es ein Indikator für den Erfolg des Investment ist. Rendite kann in Form von Naturalien, wie am Beispiel des Crowdfunding ausgeschüttet werden. Erfolgreich ist ein Investment generell, wenn das Risiko entsprechend honoriert wird und zum bestehenden Wert der Anlage, ein dem Risiko und der Dauer der Illiquidität entsprechender Wertzuwachs erfolgt. Je höher dieser Zuwachs ist, desto erfolgreich ist das Investment aus Sicht des Anlegers(Wöhe et al. 2013; Berck & DeMarzo 2011). Das Crowdinvesting arbeitet nach klassischen kapitalistischen Gesichtspunkten. Auf Anlagekapital wird entsprechend dem Risiko eine Rendite ausbezahlt. Es existieren noch keine Langzeitstudien für die Entwicklung von Crowdinvesting Anlagen, somit kann das Crowdinvesting nur unter Berücksichtigung seines Charakters in das Rendite/ Risiko Schema der Private Equity Finanzierung von Start-ups eingeordnet werden. Bei equity-basierten Anlageform verliert der Investor beim wirtschaftlichen Misserfolg des Unternehmens seine gesamte Anlage (Berck & DeMarzo 2011). Im Gegenzug ist er bei einem Unternehmenserfolg auch an der Wertsteigerung des Unternehmens beteiligt und kann bei positiver Geschäftsentwicklung gerade im Start-up Bereich mit sehr viel höhere Renditen als bei klassischen Aktien oder Anleiheprodukten erwarten.

Der langfristige Erfolg im Crowdinvesting hängt davon ab, ob die Renditeerwartungen der Anleger erfüllt werden. Der entscheidende Unterschied zum Crowdfunding ist die Erwartung der Anleger auf eine entsprechende Rendite ihres Investment (Hornuf & Schwienbacher 2014). Anleger im Crowdinvesting haben auch bei einer geringeren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Rendite zumindest das Gefühl einem Start-up zumindest auf die Beine geholfen zu haben (Kortleben & Vollmar 2012).Auf Dauer gesehen müssen sich die Investments aber für die Anleger lohnen, da es sich um ein Investment und nicht wie beim Crowdfunding und Crowdsponsoring um eine Förderung oder Spende handelt. Die Frage ist aber was eine angemessene Rendite in Hinsicht auf das hohe Risiko das mit Start-ups einhergeht darstellt?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Rendite und Risiko des Crowdfinancing unter den anderen

Finanzierungsmöglichkeiten bei Start-ups (eigene Darstellung in Anlehnung an (Spreman 2005))

Grundsätzlich geht man davon aus, dass jedes dritte Start-up wie zuvor erwähnt schon in der Gründungsphase der ersten 3 Jahre scheitert. Diese hohe Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalles des eingesetzten Kapitals muss in die Risikoüberlegung einfließen. Gerade bei Mikroinvestoren können sich Totalausfälle kritisch auf das Portfolio auswirken. Um die Rendite über das Portfolio zu erhalten müssen bei einem Totalausfall eines Investments, die restlichen Projekte diesen Ausfall kompensieren. In den Medien bekommen immer wieder sehr erfolgreichsten Start-ups sehr viel Erwähnungen und damit eine enorme Werbewirkung. In Österreich sind das Unternehmen wie beispielsweise Runtastic. Durch die starke Präsenz eines sehr erfolgreichen Start-ups kann man leicht das wirtschaftliche Risiko, das in Start-ups schlummert, übersehen. Der Investor ist verleitet auch sein Investment als das nächste Runtastic zu sehen. Eine Rendite von 25 Prozent für ein a sehr erfolgreiches Start-up Investment klingt solange verlockend, bis man es in Relation mit den Totalausfällen in einem Portfolio sieht. Es bedarf also mehrerer Investments mit derart hoher Rendite im Portfolio, um einen Totalausfall zu kompensieren.

Die Renditeerwartung hängt davon ab, in welcher Branche das Start-up angesiedelt ist und wie hoch die die branchenübliche Verzinsung von Investments ist. Jede Unternehmens- sparte hat spezifische Risiken und Erwartungen und für die gibt es relativ genaue Prognosen und Kennzahlen. Für Start-ups gilt generell noch ein Renditeaufschlag auf den Branchenindex.

2.1.4 Unternehmensbewertungen als Erfolgsfaktor

Die Unternehmensbewertung ist zu jedem Zeitpunkt des Crowdinvesting-Prozesses von entscheidender Bedeutung für den Mikroinvestor, da seine Investition immer in Relation zum Gesamtwert des Unternehmens steht. Bei einer Unterbewertung eines Start-up hat der Crowdinvestor den Vorteil, dass seine Beteiligung schon zu Beginn einen in Wahrheit höheren Wert hat. Im Gegensatz dazu hat der Crowdinvestor den Nachteil, dass bei einer Überbewertung des Unternehmens seinem Investment zu wenige Unternehmensanteile zukommen. Die initiale Unternehmensbewertung entscheidet daher maßgeblich über den späteren Erfolg einer Investition (Kortleben & Vollmar 2012). Unternehmensbewertungen werden grundsätzlich über Kennzahlen wie NOPAT (Geschäftsergebnis nach Steuern) und branchenspezifische Renditeerwartungen durchgeführt. Bei Start-ups gibt es noch keine Kennzahlen und somit keine wirklichen Anhaltspunkte (Berk & DeMarzo 2012). Daher werden bei einem Start-up mögliche Patente oder zugesagte Förderungen seitens großer Fördergeber wie beispielsweise die Österreichischen Wirtschaftsservice Agentur (AWS) oder die Österreichische Forschungsförderungs-gesellschaft19 (FFG) in den Unternehmenswert eingerechnet. Gründer versuchen ihr Unternehmen möglichst hoch zu bewerten, da sie auf diese Weise für das gleiche Kapital weniger Anteile am Unternehmen abgeben muss. Das Unternehmen muss realistisch bewertet werden, andernfalls könnte für die Anleger der Eindruck entstehen um ihre Rendite betrogen zu werden. Ein solches Vorgehen kann dem Image des Crowdinvesting nachhaltig schaden.

Der Investor ist beim partiarischen Darlehen mit seiner Anlage am Eigenkapital des Startups beteiligt und wird daher bei einem Konkurs nachrangig behandelt wird. Daher ist es wichtig, dass er am wahren Unternehmenszuwachs finanziell nach seinen Anteilen beteiligt ist. Diese Partizipation ist aber nur gegeben, wenn das Unternehmen zu Beginn des Crowdinvesting-Prozesses richtig bewertet wurde. Für den Mikroinvestor lohnt es sich nicht für ein Investment von EUR 100 eine gewissenhafte Unternehmensbewertung durchzuführen. Aus diesem Grund müssen die Crowdinvesting Plattformen für eine möglichst präzise und realitätsnahe Unternehmensbewertung sorgen.

2.2 Stellung des Crowdinvesting im Rahmen der Finanzierung

Junge Unternehmen haben in der heutigen Zeit oft Schwierigkeiten Finanzierungsmittel über die klassischen Finanzierungsmodelle zu lukrieren. Jede Neugründung ist eine sehr risikobehaftete Unternehmung mit völlig ungewissem Ausgang. Daher stellt die Finanzierung eines solchen Vorhaben, schwer kalkulierbare Risiken dar. Banken vergeben Kredite vornehmlich an etablierte Unternehmen, mit zum Teil hohen Eigenkapitalquoten und entsprechenden Sicherheiten. Die Bank kann bei etablierten Unternehmen aufgrund der Unternehmenskennzahlen relativ gut einschätzen, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird. Bei Neugründungen fehlt den Banken die Möglichkeit einer umfassenden Unternehmensbewertung, welche diese in weiterer Folge zu den oben genannten, unkalkulierbaren Risiken macht.

Die Finanzierungslücke bei Start-ups und Neugründungen ist heute eine der größten Hemmschuhe der österreichischen Wirtschaft (Meinshausen 2012). Neue Regulationen im Bankensektor haben gerade für Start-ups dazu geführt, sehr schwer ein klassisches Darlehen für eine Neugründung zu bekommen. Auch die öffentliche Förderlandschaft ist zu großen Teilen administrativ zu kompliziert und zu bürokratisch. Gründer sollten sich in der entscheidenden Phase ums Unternehmen kümmern und nicht komplexe und überbordende Förderanträge ausfüllen (Beck 2012). Etablierte Unternehmen haben es einfacher sich am Finanzmarkt mit Kapital einzudecken. Sie können sich Fremdkapital in Form von Bankkrediten zu derzeit ausgesprochen niedrige Zinssätze holen oder eine Eigenkapitalerhöhung durch eine Aktienausgabe (Berk & DeMarzo 2011).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Crowdsourcing und Crowdinvesting im Finanzierungsrahmen (eigene Darstellung in Anlehnung an (Hemer 2011; Schefczyk 2000)

[...]


1 Vgl.: http://www.manager-magazin.de/finanzen/alternativegeldanlage/a-834791.html

2 Vgl.: https://1000x1000.at/immocrowd/almresort

3 Vgl.:http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/google-kauft-nest-labs-fuer-3-2-milliarden-dollar-a- 943362.html bzw.http://wirtschaftsblatt.at/home/life/techzone/1569485/Google-kauft-Schweizer-MessengerApp-Threema-der-Aufschrei-ist-gross

4 Vgl.: http://kurier.at/wirtschaft/marktplatz/die-genuss-greissler-sind-zurueck/61.036.284

5 Vgl.: http://wko.at/statistik/prognose/prognose.pdf

6 Vgl.: http://www.crowdfunding.nl/wp-content/uploads/2012/05/92834651-Massolution-abridged-Crowd-Funding-Industry-Report1.pdf

7 Vgl.: https://www.conda.at/project/compuritas-hardware-vergabeprogramm

8 Vgl http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/ezb-kaufprogramm-bringt-staatsanleihen-negative- rendite-13383513.html

9 Vgl.: https://www.conda.at/project/surfnfries-is-coming

10 Vgl: http://support.conda.eu/was-erhalte-ich-fur-mein-geld/

11 Vgl.: http://www.wienerborse.at/beginner/lexicon/p/prospektpflicht.html

12 Vgl.: https://www.conda.at/crowdinvesting

13 Vgl.: http://www.greenrocket.at

14 Quelle: www.greenrocket.at

15 Vgl.:http://www.handelsblatt.conVfinan2en/boerse-maerkte/anlagestrategie/crowdfundingcrowdinvesting-ist- nichts-fuer-schndlerenditc/649965 6-2.html

16 Vgl.: https://www.conda.at/crowdinvesting

17 Vgl.: http://www.gnu.de/gpl-ger.pdf

18 Vgl.:http://deutsch.istockphoto.com

19 Vgl.: https://www.ffg.at/

Fin de l'extrait de 124 pages

Résumé des informations

Titre
Crowdinvesting. Identifikation von Erfolgsfaktoren für Mikroinvestoren in Österreich
Université
Universities of Applied Sciences Wien  (Institut für Innovationsmanagement - FH Technikum Wien)
Cours
Innovationsmanagement
Note
1,0
Auteur
Année
2015
Pages
124
N° de catalogue
V299304
ISBN (ebook)
9783656957331
ISBN (Livre)
9783656957348
Taille d'un fichier
1742 KB
Langue
allemand
Mots clés
Crowdinvesting, Startup Finanzierung, Mezzanine Finanzierung, Innovation, Alternative Finanzierung, Unternehmensgründung
Citation du texte
Hans Pfeiffer (Auteur), 2015, Crowdinvesting. Identifikation von Erfolgsfaktoren für Mikroinvestoren in Österreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/299304

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