Um die Fragen nach der Bedeutung von Ritualen und ihrem Beitrag zur performativen Kulturbetrachtung zu beantworten, wird zunächst der Begriff „Ritual“ definiert.
Hier wird auf die Problematik des Ritualbegriffs hingewiesen, da sich die Auffassung, was unter einem Ritual zu verstehen ist, im Zeitverlauf stark gewandelt hat. Daneben werden Merkmale definiert, die ein Ritual in den Grundzügen ausmachen.
Es folgt eine Analyse der performativen Kraft des Rituals sowie der Funktion von Ritualen anhand ausgewählter philosophischer Ansätze. Zur Bestimmung der performativen Kraft von Ritualen und ihren Funktionen werden die Ausführungen von Austin und Bourdieu sowie die funktionalistischen Grundansätze von Durkheim und Turner herangezogen.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem Fazit abschließend zusammengefasst und als prägnante Antwort auf die Eingangsfragen formuliert. Den Abschluss der Arbeit bildet ein kurzer Ausblick auf Rituale in der heutigen Gesellschaft mit einer Analyse zur Aktualität der vorgestellten Ansätze.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Vorgehensweise
- 2. Das Ritual
- 2.1. Definition
- 2.2. Historische Verwendung des Ritualbegriffs
- 2.3. Merkmale ritueller Handlungen
- 2.4. Rituale als Konstante
- 3. Die Funktion des Rituals
- 3.1. Die performative Kraft des Rituals
- 3.2. Rituale bei Austin
- 3.3. Rituale bei Bourdieu
- 3.4. Émile Durkheim: Rituale schaffen Gemeinschaft
- 3.5. Victor Turner: Rituale als Prozess
- 4. Fazit: Die Bedeutung von Ritualen für eine Philosophie der Kultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Ritualen für die Kulturphilosophie und ihren Beitrag zu einer performativen Kulturbetrachtung. Sie beleuchtet die Rolle und Funktion von Ritualen anhand der philosophischen Ansätze von Emile Durkheim und Victor Turner sowie der performativen Kraft von Ritualen bei John L. Austin und Pierre Bourdieu.
- Definition und historische Entwicklung des Ritualbegriffs
- Analyse der performativen Kraft von Ritualen
- Die Funktion von Ritualen in verschiedenen philosophischen Perspektiven
- Der Beitrag von Ritualen zur sozialen Kohäsion und Gemeinschaft
- Rituale als Prozesse und dynamische Elemente kultureller Praktiken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Rituale in der Kulturphilosophie ein. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung von Ritualen für die Kulturphilosophie und ihren Beitrag zur performativen Kulturbetrachtung. Die Problemstellung verdeutlicht die bisherige außerphilosophische Betrachtung von Ritualen und den späteren Einbezug in die Philosophie mit der performativen Wende. Die Vorgehensweise beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit, der die Definition des Ritualbegriffs, die Analyse der performativen Kraft und die Betrachtung der Funktionen von Ritualen anhand ausgewählter philosophischer Ansätze umfasst.
2. Das Ritual: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs "Ritual". Es wird die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition herausgestellt, da sich die Auffassung von Ritualen im Laufe der Zeit stark gewandelt hat. Die historische Entwicklung des Begriffs wird nachgezeichnet, beginnend mit der ursprünglichen Begrenzung auf religiöse Bräuche bis hin zur erweiterten Verwendung in Soziologie, Ethnologie und Religionswissenschaften. Das Kapitel betont die Vieldeutigkeit des Begriffs und die verschiedenen, oft synonym verwendeten Begriffe wie Zeremonie, Spiel oder Brauch. Es wird auf die unterschiedlichen Ritualtypologien und kulturspezifischen Erscheinungsformen eingegangen.
3. Die Funktion des Rituals: Dieses Kapitel analysiert die Funktion von Ritualen anhand der philosophischen Ansätze von Austin, Bourdieu, Durkheim und Turner. Es untersucht die performative Kraft von Ritualen und deren Beitrag zur sozialen Gemeinschaft. Durkheims funktionalistischer Ansatz, der Rituale als gemeinschaftsbildende Elemente versteht, wird ebenso beleuchtet wie Turners Prozessualität von Ritualen. Die Kapitel analysiert wie Austin und Bourdieu die performative Kraft von Ritualen verstehen und wie diese in ihren Theorien eine Rolle spielen. Die einzelnen Ansätze werden detailliert dargestellt und in ihren jeweiligen Bezügen zueinander erklärt, wobei die jeweiligen Stärken und Schwächen der Argumentationen herausgearbeitet werden.
Schlüsselwörter
Rituale, Kulturphilosophie, Performativität, Emile Durkheim, Victor Turner, John L. Austin, Pierre Bourdieu, Gemeinschaft, soziale Kohäsion, Ritualbegriff, Ritualtheorie, Funktion von Ritualen.
Häufig gestellte Fragen zu: Die Bedeutung von Ritualen für eine Philosophie der Kultur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Ritualen für die Kulturphilosophie und ihren Beitrag zu einer performativen Kulturbetrachtung. Sie beleuchtet die Rolle und Funktion von Ritualen anhand der philosophischen Ansätze von Emile Durkheim, Victor Turner, John L. Austin und Pierre Bourdieu.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und historische Entwicklung des Ritualbegriffs, Analyse der performativen Kraft von Ritualen, die Funktion von Ritualen in verschiedenen philosophischen Perspektiven, der Beitrag von Ritualen zur sozialen Kohäsion und Gemeinschaft, und Rituale als Prozesse und dynamische Elemente kultureller Praktiken.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, die die Problemstellung und die Vorgehensweise beschreibt; ein Kapitel, das sich mit der Definition und der historischen Entwicklung des Ritualbegriffs auseinandersetzt; ein Kapitel, das die Funktion von Ritualen anhand der philosophischen Ansätze von Austin, Bourdieu, Durkheim und Turner analysiert; und abschließend ein Fazit, welches die Bedeutung von Ritualen für eine Philosophie der Kultur zusammenfasst.
Welche philosophischen Ansätze werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf die philosophischen Ansätze von Emile Durkheim (Rituale als gemeinschaftsbildende Elemente), Victor Turner (Prozessualität von Ritualen), John L. Austin (performative Kraft von Ritualen) und Pierre Bourdieu (performative Kraft von Ritualen).
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Rituale, Kulturphilosophie, Performativität, Emile Durkheim, Victor Turner, John L. Austin, Pierre Bourdieu, Gemeinschaft, soziale Kohäsion, Ritualbegriff, Ritualtheorie, Funktion von Ritualen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung von Ritualen für die Kulturphilosophie aufzuzeigen und ihren Beitrag zu einer performativen Kulturbetrachtung zu beleuchten. Es geht darum, die Rolle und Funktion von Ritualen in verschiedenen philosophischen Perspektiven zu verstehen.
Wie wird der Ritualbegriff definiert?
Die Arbeit betont die Vieldeutigkeit des Ritualbegriffs und die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition. Es wird die historische Entwicklung des Begriffs nachgezeichnet, von der ursprünglichen Begrenzung auf religiöse Bräuche bis hin zur erweiterten Verwendung in Soziologie, Ethnologie und Religionswissenschaften.
Wie wird die performative Kraft von Ritualen behandelt?
Die Arbeit analysiert die performative Kraft von Ritualen anhand der Theorien von Austin und Bourdieu. Es wird untersucht, wie Rituale durch ihre Ausführung soziale Wirklichkeit konstituieren und verändern.
Wie wird die Funktion von Ritualen in Bezug auf Gemeinschaft beschrieben?
Durkheims funktionalistischer Ansatz, der Rituale als gemeinschaftsbildende Elemente versteht, wird detailliert dargestellt. Die Arbeit beleuchtet, wie Rituale zur sozialen Kohäsion und Gemeinschaft beitragen.
Wie werden die verschiedenen philosophischen Ansätze miteinander verglichen?
Die Arbeit stellt die verschiedenen philosophischen Ansätze (Durkheim, Turner, Austin, Bourdieu) detailliert dar und erklärt ihre jeweiligen Bezüge zueinander. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Argumentationen werden herausgearbeitet.
- Quote paper
- Lisa Marie Schmidt (Author), 2015, Rituale und ihre Bedeutung für eine Philosophie der Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300117