Autismus beschreibt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die mit einer veränderten Wahrnehmung und Schwierigkeiten bei zwischenmenschlicher Interaktion und Kommunikation einhergeht (Bölte, 2009).
Viele Menschen assoziieren, aufgrund von Filmen wie z.B. „Rain Man“, das Wort „Autismus“ mit sogenannten Savants, also Personen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten bzw. Begabungen, z.B. in Bereichen der Mathematik oder Musik. Ein Beispiel für einen Savant ist der Autist Daniel Tammet, der 22.514 Nachkommastellen der Zahl π auswendig aufsagen kann (Dönges, 2007).
Diese Personen mit einer solchen „Inselbegabung“ stellen jedoch nur einen kleinen Bruchteil aller Autisten dar. Andere Menschen mit Autismus können hingegen Dinge nicht, die für nicht-autistische Menschen sehr einfach sind. Beispielsweise fällt es ihnen schwer, einen Hund, den sie vorher noch nie gesehen haben, als solchen zu identifizieren. Einen wichtigen Aspekt bei diesen Besonderheiten stellt die visuelle Wahrnehmung autistischer Menschen dar, die in der Arbeit thematisiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Erkenntnisse über die visuellen Wahrnehmungsprozesse nicht-autistischer Menschen
- 3 Psychologische Erklärungsmodelle des Autismus
- 4 Visuelle Verarbeitung bei Autisten
- 4.1 Die Reizaufnahme
- 4.2 Die präattentive Verarbeitung
- 4.3 Die Rolle der Aufmerksamkeit
- 4.4 Die aufmerksamkeitsgerichtete Verarbeitung
- 4.5 Identifizieren und Einordnen
- 5 Der TEACCH-Ansatz als Hilfe für Autisten
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der visuellen Informationsverarbeitung bei Menschen mit Autismus. Ziel ist es, die Unterschiede in der Wahrnehmung von autistischen Personen im Vergleich zu nicht-autistischen Menschen zu beleuchten und zu verstehen, wie diese Unterschiede sich auf den Alltag der Betroffenen auswirken. Dabei wird insbesondere der „TEACCH-Ansatz“ als eine Methode zur visuellen Informationsvermittlung für Autisten vorgestellt.
- Visuelle Informationsverarbeitung bei nicht-autistischen Menschen
- Psychologische Erklärungsmodelle für Autismus
- Visuelle Verarbeitung bei Autisten
- Der „TEACCH-Ansatz“ als Hilfe für Autisten
- Auswirkungen der veränderten Wahrnehmung auf den Alltag von Autisten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in das Thema Autismus und die visuelle Wahrnehmung. Es wird die grundsätzliche visuelle Informationsverarbeitung bei nicht-autistischen Menschen erläutert.
- Kapitel 2: Überblick über die verschiedenen psychologischen Erklärungsmodelle für Autismus.
- Kapitel 3: Detaillierte Analyse der visuellen Informationsverarbeitung bei Autisten, unterteilt in die Phasen Reizaufnahme, präattentive Verarbeitung, die Rolle der Aufmerksamkeit, die aufmerksamkeitsgerichtete Verarbeitung und das Identifizieren und Einordnen von Objekten.
- Kapitel 4: Vorstellung des „TEACCH-Ansatzes“ als Methode zur visuellen Informationsvermittlung für Autisten.
Schlüsselwörter
Autismus, visuelle Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, „Schwache Zentrale Kohärenz“, TEACCH-Ansatz, Reizaufnahme, präattentive Verarbeitung, Aufmerksamkeit, visuelle Strukturierung.
- Citation du texte
- Jannis von Nitzsch (Auteur), 2012, Aspekte der visuellen Wahrnehmung von Autisten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300125