Menschen handeln nach dem hedonischen Prinzip: Sie versuchen sich positiven Zielzuständen anzunähern und sich von negativen Zuständen wegzubewegen. Plant beispielsweise eine Person eine Investition in Aktien, wird sie bei der Auswahl des Produktes gleichzeitig versuchen, die Rendite zu maximieren und die Verluste zu minimieren. Beides gleichzeitig zu gewährleisten, ist jedoch sehr schwierig.
Die zwei Theorien, die in dieser Arbeit vorgestellt werden, beziehen sich beide auf grundlegende menschliche Eigenschaften im Umgang mit risikobehafteten Entscheidungen. Die Arbeit soll dabei helfen, diese Theorien miteinander in Beziehung zu setzen.
Eine der behandelten Theorien ist die Theorie des Regulatorischen Fokus. Sie beantwortet die Frage, wie Menschen ihre Ziele verwirklichen und ob sie eher Annäherungs- oder Vermeidungsstrategien zur Zielerreichung einsetzen. Diese wird im zweiten Kapitel der Arbeit vorgestellt. Hierbei wird eine empirische Studie von Higgins und Shah (1997) präsentiert, die einen positiven oder negativen Einfluss der Interaktion zwischen Erwartung und Wert auf das Zielcommitment je nach regulatorischem Fokus belegt.
Im dritten Kapitel der Arbeit wird die Prospect Theory von Kahneman und Tversky (1979) thematisiert. Ein wesentliches Element dieser Theorie ist die sogenannte Verlustaversion, die eine überproportional hohe Bewertung von möglichen Verlusten bezeichnet. In diesem Kontext wird ebenfalls auf das Commitment eingegangen, welches einen Einfluss auf die Ausprägungsstärke der Verlustaversion besitzt. Das vierte Kapitel wird die Parallelen aufzeigen, die zwischen wesentlichen Kernmerkmalen der beiden exemplifizierten Theorien bestehen.
Die Arbeit schließt mit einer Diskussion im fünften Kapitel, in der auch ein möglicher Weg dargestellt wird, wie die entwi-ckelte Hypothese zum Zusammenhang zwischen Commitment und Preventions- und Promotionsfokus aus Kapitel 4 empirisch belegt werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Regulatorischer Fokus
- 2.1. Konzept
- 2.2. Studie zu regulatorischem Fokus und Erwartung x Wert-Effekten
- 2.2.1. Methode
- 2.2.2. Ergebnis
- 3. Prospect Theory
- 3.1. Konzept
- 3.2. Empirische Evidenzen
- 3.3. Der Einfluss von Commitment auf die Verlustaversion
- 4. Vereinbarkeit der beiden Konzepte
- 5. Diskussion
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Theorie des regulatorischen Fokus und die Prospect Theory im Hinblick auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Commitment und Verlustaversion. Die Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Interaktion dieser beiden Konzepte zu entwickeln und mögliche Anwendungen in der Praxis zu beleuchten.
- Die Theorie des regulatorischen Fokus und seine zwei Pole: Promotionsfokus und Preventionsfokus
- Die Prospect Theory und das Konzept der Verlustaversion
- Der Einfluss von Commitment auf die Verlustaversion
- Mögliche Zusammenhänge zwischen Commitment, Verlustaversion und regulatorischem Fokus
- Empirische Evidenzen und praktische Implikationen der beiden Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt die beiden Theorien, den regulatorischen Fokus und die Prospect Theory, ein und erläutert die Motivation für die Analyse ihrer Interaktion. Sie stellt außerdem den Aufbau der Arbeit vor.
- Kapitel 2: Regulatorischer Fokus: Dieses Kapitel präsentiert das Konzept des regulatorischen Fokus, beschreibt seine beiden Pole - Promotionsfokus und Preventionsfokus - und erläutert den Einfluss von Erwartung und Wert auf das Zielcommitment. Es beleuchtet die Studie von Higgins und Shah (1997), die diesen Einfluss empirisch untersucht hat.
- Kapitel 3: Prospect Theory: Dieses Kapitel widmet sich der Prospect Theory von Kahneman und Tversky (1979), insbesondere dem Konzept der Verlustaversion. Es beleuchtet empirische Evidenzen für die Verlustaversion und untersucht den Einfluss von Commitment auf ihre Stärke.
- Kapitel 4: Vereinbarkeit der beiden Konzepte: Dieses Kapitel untersucht die Parallelen zwischen den beiden Theorien und versucht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Konzept des Commitments im Kontext der Verlustaversion und dem Konzept des Zielcommitments im Kontext des regulatorischen Fokus aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselkonzepte des regulatorischen Fokus, der Verlustaversion, des Commitments, der Prospect Theory und der Entscheidungsfindung unter Risiko. Sie beleuchtet die Interaktion dieser Konzepte und ihre Auswirkungen auf menschliches Verhalten in verschiedenen Kontexten.
- Citar trabajo
- Bachelor of Science Jannis von Nitzsch (Autor), 2014, Promotionsfokus oder Preventionsstrategie? Theorien zum Regulatorischen Fokus und zur Verlustaversion, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300128