„Aus betriebswirtschaftlicher Sicht steht das Potential und nicht die Person des betroffenen Arbeitnehmers im Vordergrund“.
Dieses Zitat scheint die radikal wirtschaftliche Seite des Corporate Downsizings – des umfangreichen Stellenabbaus zur Profitsteigerung – gut zusammenzufassen.
Doch wie sieht die moralische Sicht auf diese Problematik aus?
Und vor allem: Wie können die wirtschaftliche und die moralische Sicht, wenn sie sich als unterschiedlich herausstellen sollten, im Sinne der Unternehmensethik vereinbart werden?
Um diesen Fragen zu klären, wird in der Arbeit ein genereller Überblick über wichtige ethische und unternehmensethische Ansätze gegeben, die dann auf die Praxis des Corporate Downsizings angewendet werden. Die Arbeit schließt mit einem konkreten Praxisbeispiel aus dem Unternehmen VW.
Der aktuelle Stand der Diskussion hat verschiedene Argumente für und wider das "Downsizing" gefunden. Die wichtigsten Ansätze, die sich herauskristallisieren, lassen sich dem Utilitarismus, dem libertären Gedanken und der Deontologie nach Rawls und Kant zuordnen.
Es werden zunächst alle Ansätze kurz beschrieben, der Fokus dieser Arbeit liegt jedoch aus zwei Gründen auf der deontologischen Theorie.
Zum einen ist der Ansatz in der vorhandenen Literatur noch relativ wenig beschrieben. Zum anderen ist er meiner Meinung nach gerade in diesem Sachverhalt von großer Bedeutung: Es handelt sich hier um ein Dilemma, bei dem in besonderem Maße zum Nutzen einiger ein großer persönlicher Schaden für wenige Individuen entsteht, die ihre größte Berücksichtigung in der deontologischen Ethik finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Corporate Downsizing
- Stand der Diskussion
- Utilitarismus
- Theorie
- Anwendung
- Libertärer Gedanke
- Theorie
- Anwendung
- Utilitarismus
- Deontologie
- Gerechtigkeit nach John Rawls
- Theorie
- Anwendung 1: Intuition der Fairness
- Anwendung 2: Zwei Prinzipien der Gerechtigkeit
- Die Würde des Menschen nach Kant
- Theorie
- Anwendung 1: Universalisierungstest
- Anwendung 2: Zweckformel
- Case study: Volkswagen
- Gerechtigkeit nach John Rawls
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die moralische Bedeutung von Corporate Downsizing. Im Zentrum steht die Frage, wie sich wirtschaftliche und moralische Aspekte in Bezug auf Stellenabbau im Sinne der Unternehmensethik vereinbaren lassen. Dabei werden verschiedene ethische Theorien, insbesondere der Utilitarismus, der libertäre Gedanke und die deontologischen Ansätze von Rawls und Kant, analysiert und auf den Sachverhalt angewendet.
- Die moralische Relevanz von Stellenabbau
- Die ethische Beurteilung von Managementmaßnahmen im Kontext von Downsizing
- Der Vergleich verschiedener ethischer Theorien
- Die Anwendung deontologischer Prinzipien auf Downsizing
- Die Rolle von Gerechtigkeit und Würde im Kontext von Stellenabbau
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des Corporate Downsizings vor und erläutert die grundlegende Fragestellung der Arbeit. Sie beleuchtet die wirtschaftliche Perspektive auf Stellenabbau und die Notwendigkeit, diese mit einer moralischen Sichtweise zu verbinden. Der Fokus der Arbeit liegt auf der deontologischen Theorie, insbesondere auf den Ansätzen von Rawls und Kant, da diese den moralischen Einfluss auf Einzelpersonen im Zentrum betrachten.
- Definition Corporate Downsizing: Das zweite Kapitel definiert den Begriff Corporate Downsizing und beleuchtet die spezifischen Umstände, die die moralische Fragwürdigkeit des Stellenabbaus verstärken. Der Fokus liegt dabei auf den Folgen für wenig qualifizierte Arbeitnehmer, die oft stark von ihrem regelmäßigen Einkommen abhängig sind.
- Stand der Diskussion: Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Diskussion zu Downsizing aus utilitaristischer und libertärer Sicht. Die Ausführungen zeigen die Grenzen und die Unschärfen dieser Ansätze bei der Beurteilung von Stellenabbau auf.
- Deontologie: In Kapitel 4 werden die deontologischen Theorien von Rawls und Kant im Detail analysiert und auf den Fall des Downsizings angewendet. Die Kapitel diskutieren die Bedeutung von Gerechtigkeit und Würde im Kontext von Stellenabbau und beleuchten, wie die deontologischen Ansätze in der Unternehmenspraxis umgesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die ethische Beurteilung von Corporate Downsizing. Zentrale Schlüsselwörter sind Unternehmensethik, Stellenabbau, Utilitarismus, Libertarismus, Deontologie, John Rawls, Immanuel Kant, Gerechtigkeit, Würde, Fairness, Universalisierungstest, Zweckformel, Praxisbeispiel, Volkswagen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, "Corporate Downsizing" aus der Sicht der deontologischen Theorie nach Rawls und Kant, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300225