Stanislaw August Poniatowski der letzte König Polens


Dossier / Travail, 2004

22 Pages, Note: 2


Extrait


1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Quellenlage
1.3 Forschungsstand

2 Biografie

3 Stanislaw August Poniatowski – ein hochmoderner Vertreter der Aufklärung!

4 Stanislaw August Poniatowski als „Totengräber“ Polens

5 Fazit

1 Einleitung

1.1 Fragestellung

Stanislaw II. August Poniatowski - er war der letzte König Polens und kaum eine Person der polnischen Geschichte ist so umstritten wie er. Unter seiner Regierung ist die Großmacht Polen zugrunde gegangen und musste binnen 23 Jahren 3 Teilungen hinnehmen, die letztenendes bis zur vollständigen Auflösung der res publica führten.

Für Kritiker Poniatowskis gibt es klare Beweise, wem Schuld an den Teilungen des Landes eindeutig zuzuschreiben ist: Stanislaw August.

Als Spielball Katharina der Großen soll er ihr der Hörigkeit verfallen sein, sein Vertrauen in sie sowie seine unerfüllte Liebe zu ihr sollen ihn für die Anzeichen ihrer Machtspiele, welche sie mit Polen betrieb, blind gemacht. Oder war er, der Kunstliebhaber, schlichtweg desinteressiert an der Politik?

Andere sehen in ihm einen großen Aufklärer, welchem es aufgrund nicht beeinflussbarer Umstände gar nicht gelingen konnte, seine Reformen durchzubringen. Vielleicht war Polen, jeher bekannt für anarchische Zustände im Inneren des Landes, einfach nicht bereit für innenpolitische Neuerungen, da die Magnaten an der Zwei-Stände-Schicht festhielten?

Im Folgenden soll das Leben des Stanislaw August Poniatowski näher beleuchtet werden. Zudem soll erörtert werden, ob er den Untergang Polens vorangetrieben hat. Oder war er ein moderner Aufklärer, der versuchte, westliche Ansichten, die ihn auf seinen regelmäßigen Reisen immer wieder begeisterten, in seinem eigenen Land umzusetzen?

Die Anordnung der Kapitel wird begonnen mit der Biografie des letzten Königs. Im nächsten Kapitel soll erörtert werden, inwiefern Stanislaw II. die Ideen der modernen Aufklärung vertreten hat, und was ihn im positiven Sinne für Polen so einzigartig machte. Im letzten Kapitel wird alsdann untersucht, inwiefern Stanislaw August Schuldzuweisungen an den Teilungen der polnischen Adelsrepublik zuzusprechen sind. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage:

„Kann ein Mensch den Untergang einer ganzen Nation verursachen?“

1.2 Quellenlage

Zur Beschaffung von Quellen waren mir Literatur der Universitätsbibliothek Oldenburg, sowie der Landesbibliothek in Oldenburg zugänglich. Darüber hinaus habe ich mir Literatur aus der Universitätsbibliothek in Bochum beschaffen können.

Mein Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Literatur habe ich auf die Vielfältigkeit der Meinungen gerichtet.

Um dem Leser ein möglichst gutes und ausführliches Bild von möglichen Kausalitäten zwischen der Person des Stanislaw August Poniatowski für den Untergang der Großmacht Polen und damit zusammenhängende Schuldzuweisungen oder Rechtfertigungen darstellen zu können, war es mir wichtig, die einzelnen Aspekte aus verschiedenen Sichtweisen erläutern zu können.

Insofern habe ich mich mit Literatur auseinandergesetzt, die sich kritisch mit den Teilungen Polens, mit dem Leben und den Verhaltensweisen Stanislaw Augusts sowie den Machenschaften der an Polen angrenzenden Großmächte Preußen, Russland und Österreich beschäftigt.

Bei der Beschaffung habe ich jedoch feststellen müssen, dass die meisten Texte zum Leben des letzten polnischen König in polnischer Sprache verfasst waren, was mich leider bei meiner Auswahl stark eingeschränkt hat. Es gibt lediglich eine deutschsprachige Monografie zum Leben Stanislaus II, weshalb ich mich vermehrt auf die Inhalte von Aufsätzen stütze.

1.3 Forschungsstand

Bei der Literatur rund um Stanislaus August gibt es eine interessante Entwicklung. An ihm scheiden sich die Gemüter, wie an keinem anderen Herrscher des 18. Jahrhunderts.

So wird seine politische Arbeit erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest in Ansätzen als positiv beurteilt und erst in der Mitte jenes Jahrhunderts ist es zum Durchbruch der wissenschaftlichen Würdigung seines politischen Lebenswerks gekommen.

In vielen älteren Literaturen wird somit oftmals ein verfälschtes Bild des alten Polenkönigs dargestellt. Die Antipathie gegen Poniatowski ging mitunter sogar soweit, dass er im preußischen Fischerlexikon „Geschichte in Gestalten“ nicht einmal annähernd berücksichtigt, sondern gänzlich außen vor gelassen wurde[1].

Heute gehen die Forschungen und dementsprechend die Meinungen so weit auseinander, wie bei nur wenigen anderen Personen in der Geschichte. Dadurch lässt sich natürlich ein breites Spektrum an Argumentationen für oder wider Stanislaw II. finden, welche nun im Folgenden näher beleuchtet werden sollen.

2 Biografie

Stanislaw August Poniatowski erblickte am 17. Januar 1732 auf Gut Wołczyn in Podlachien als Stanislaw Anton Poniatowski das Licht der Welt. Er wurde als sechster Sohn einer polnischen Magnatenfamilie geboren. Sein Vater war Stanislaw Ciolek Poniatowski, ein Sohn der polnischen Magnatenfamilie Poniatowski, und seine Mutter Konstancja Czartoryska entstammte dem litauischen Fürstenhaus Czartoryski, einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Diese war bekannt für ihr westliches Denken und Handeln.

Fortan sollten die Poniatowski und die Czartoryski als die „Familie“ bekannt sein. Sie sahen ihre Aufgabe in der Reformpolitik des polnischen Staates.

„In Polen ist die Gesellschaft, das freie Nebeneinander der Individuen das primäre, der Staat das geduldete, mehr oder weniger notwendige Übel gewesen.“[2]

Bereits im Alter von einem Jahr wurde Stanislaw August von den, der „Familie“ verfeindeten Potocki entführt, um ihnen als Geisel und somit als Druckmittel gegen seinen Vater zu dienen. Nachdem er in die Familie zurückgekehrt ist, wird bereits in seiner Erziehung eine sehr sorgfältig und planmäßig vorbereitete staatsmännische Laufbahn begriffen[3] Hierfür sollten sowohl sein Vater, als auch die Großeltern Czartoryski Sorge tragen.

Im Alter von 16 Jahren sollte sich Stanislaw August genug theoretisches Wissen angeeignet haben und war fortan Zögling der Schule des Lebens[4]. Seine erste Reise führt ihn 1748 zum Aachener Frieden. Ziel seiner Eltern war es, dass ihr Sohn erste kriegerische Erfahrungen machen sollte, doch leider war der Krieg bereits vorüber.

Mit 18 Jahren wurde Stanislaw August zum Abgeordneten des Reichstages. Infolgedessen bereiste der junge Poniatowski die großen und wichtigen Städte Europas. Regelmäßig sollte er jedoch von seinem Vater zurück nach Polen bestellt werden, wobei er den Forderungen seines Vaters stets nachkam.

[...]


[1] Vgl. Zernack, Klaus: Stanislaus August Poniatowski. Probleme einer politischen Biografie, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas NF 15, 1967, S. 371-392

[2] Forst-Battaglia, Otto: Stanislaw August Poniatowski und der Ausgang des alten Polenstaates, Berlin, 1927

[3] Vgl. Zernack, Klaus: Stanislaus August Poniatowski. Probleme einer politischen Biografie, o. J., In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas NF 15, 1967, S. 371-392

[4] siehe Anm. 1

Fin de l'extrait de 22 pages

Résumé des informations

Titre
Stanislaw August Poniatowski der letzte König Polens
Université
Carl von Ossietzky University of Oldenburg
Cours
Polen im 18. Jahrhundert
Note
2
Auteur
Année
2004
Pages
22
N° de catalogue
V30058
ISBN (ebook)
9783638314114
Taille d'un fichier
665 KB
Langue
allemand
Annotations
Eine mit "gut" bewertete Arbeit, die sich mit dem Leben Stanislaw Augusts beschäftigt. In den beiden folgenden Punkten wird erörtert, ob er verantwortlich für den Untergang Polens oder aber ein hochmoderner Aufklärer war, der nur Schlimmeres verhindert hat. Inkl. 3 Seiten Handout. Inklusive HANDOUT!!!
Mots clés
Stanislaw, August, Poniatowski, König, Polens, Polen, Jahrhundert
Citation du texte
Jessica de Boer (Auteur), 2004, Stanislaw August Poniatowski der letzte König Polens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30058

Commentaires

  • invité le 21/6/2007

    Keinswegs halbherzig!.

    Der Kommentar vor mir beurteilt die Arbeit am Inhalt vorbei!
    Es geht hier um das Leben Stanislaw Augusts, sowie seinem Zutun am Zusammenbruch Polens. Inwiefern er involviert war, lässt sich in der Arbeit erlesen, darum finde ich diese Diskussion, dass in der Einleitung das Wort Großmacht genutzt wird, sinnlos ;)
    Vielleicht war das ja auch provokativ gemeint, hmm? ;)))
    Ich habe die Arbeit gekauft, ALLES und nicht nur die Einleitung gelesen und war sehr zufrieden mit den Informationen, die ich für eine Arbeit benötigt habe!

  • invité le 1/3/2005

    halbherzig.

    großmacht polen???? wohl kaum im 18. jahrhundert... polen war da schon längst zum spielball der angrenzenden staaten verkommen. die wurzeln des nationalen verfalls sind jedoch viel früher zu suchen, man muss dafür ganze 2 jahrhunderte zurückgreifen, um zu erkennen, dass die weichen im "goldenen zeitalter" polens, also dem 16. jahrhundert, als polen eine wirkliche hegemonialstellung in ost- und mitteleuropa inne hatte und das größte land des kontinents darstellte, fehl gestellt wurden. das liberum veto und die "goldene freiheit" des adels in der adelsrepublik polen führten zur anarchie und reformstau, im 17. jahrhundert kam die unglückliche ehe mit den wasas hinzu, die das land in ein jahrhundert der kriege hineinstürzte. das 18. jahrhundert ist nur noch als ein hinvegetieren einer vergangenen und unheilbar kranken großmacht zu sehen...

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