Korruption – eine Straftat mit schwankender medialer Relevanz, die jedoch täglich auf der ganzen Welt begangen wird. Dabei geht es nicht um kleinere Bagatelldelikte, sondern oftmals prägt sich Korruption systematisch und in großen Dimensionen aus.
Ob man sich große Unternehmen wie Siemens oder auch Träger der öffentlichen Verwaltung (bspw. Kölner Müllskandal) anschaut, es finden sich zahlreiche Fälle in denen Grenzüberschreitungen jahrelang praktiziert und erst nach dem entstandenen Schaden publik werden.
Als problematisch stellt sich vor allem heraus, dass die meisten Fälle unentdeckt bleiben und sich infolgedessen oftmals das Ausmaß der Verbreitung und Schädigung lediglich schätzen lässt.
Die vorliegende Arbeit soll erörtern und aufzeigen, inwiefern Compliancemanagementsysteme dazu beitragen können, Korruptionsdelikte in Unternehmen wirksam einzudämmen. Nach einer allgemeinen Einleitung, welche die grundsätzlichen Fragen um den Themenkomplex Korruption kurz erläutert, sollen sowohl die organisatorische Sicht (Aufbau- und Ablauforganisation) als auch die inhaltliche Sicht, bezogen auf den Einfluss von weichen Ethikdimensionen, dargestellt werden.
Exemplarisch wird das CMS von Siemens als Beispiel für eine umfassende Implementierung einer derartigen Struktur skizzenhaft aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Korruptionsbegriff
- 2.2 Korruptionsarten
- 2.3 Korruptionslage in Deutschland
- 2.4 Die ,,Sinnfrage“ von Korruptionsprävention
- 2.5 Die Geschehnisse der Siemens-Affäre
- 3. Theoretische Grundlagen des Compliancemanagements
- 3.1 Was bedeutet Compliance?
- 3.2 Konzeptioneller Aufbau von Compliancesystemen
- 3.2.1 Das Drei-Säulen-Modell
- 3.2.2 IDW Standard PS 980
- 4. Compliancemanagement in der Praxis
- 4.1 Siemens
- 4.1.1 Das CMS
- 4.1.2 Hinweisgebersystem „Tell-Us“ und Ombudsmann
- 4.1.3 Auswirkung der Compliance-Maßnahmen bei Siemens auf das Unternehmensbild
- 4.2 Akzeptanz und Verbreitung in Deutschland
- 4.3 Probleme und Kritik
- 4.1 Siemens
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Compliancemanagementsysteme dazu beitragen können, Korruptionsdelikte in Unternehmen wirksam einzudämmen. Sie untersucht sowohl die organisatorischen Aspekte als auch die Bedeutung von ethischen Dimensionen im Rahmen von Compliance.
- Korruptionsbegriff und -arten
- Die Korruptionslage in Deutschland
- Theoretische Grundlagen des Compliancemanagements
- Praktische Implementierung von Compliancemanagementsystemen am Beispiel von Siemens
- Akzeptanz und Verbreitung von Compliancemanagement in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
2. Grundlagen
Dieses Kapitel beleuchtet die Grundlagen des Themas Korruption, beginnend mit einer Definition des Begriffs. Anschließend wird die Korruptionslage in Deutschland und international, sowie die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Korruptionsprävention dargelegt. Abschließend werden die Vorfälle im Zusammenhang mit dem Siemens-Korruptionsskandal beleuchtet.
3. Theoretische Grundlagen des Compliancemanagements
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Bedeutung und dem konzeptionellen Aufbau von Compliancemanagementsystemen. Es werden verschiedene Modelle wie das Drei-Säulen-Modell und der IDW Standard PS 980 vorgestellt.
4. Compliancemanagement in der Praxis
Dieses Kapitel zeigt die praktische Anwendung von Compliancemanagementsystemen am Beispiel von Siemens. Es beleuchtet das Siemens Compliance Management System (CMS), das Hinweisgebersystem „Tell-Us“ sowie den Ombudsmann. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Compliance-Maßnahmen auf das Unternehmensbild und die Akzeptanz sowie Verbreitung von Compliancemanagement in Deutschland betrachtet.
Schlüsselwörter
Korruption, Compliancemanagement, Compliance, Korruptionsprävention, Siemens-Affäre, Ethik, Unternehmensethik, Organisationsethik, Rechtskonformität, Integrität, Transparenz, Risikomanagement, Hinweisgebersystem, Ombudsmann, Akzeptanz, Verbreitung.
- Arbeit zitieren
- Yngve Kelch (Autor:in), 2014, Compliance-Managementsysteme. Anforderungen an systematische Korruptionsprävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300755