In den letzten Jahren bis Jahrzehnten ist sowohl von Schülern und Schülerinnen (SuS), als auch von verschiedenen Pädagogen der Wunsch nach einer Neuorientierung des schulischen Unterrichts geäußert geworden. Unterricht soll nicht mehr, wie viele Jahre lang üblich, frontal von der Lehrperson gesteuert und bestimmt werden, sondern auch die Interessen und Neigungen der SuS viel gezielter aufnehmen. Die SuS sollen dabei aber nicht übergangen werden, sondern selber mit in den Prozess der Entwicklung des Unterrichtsgeschehens oder sogar der Auswahl des Unterrichtsgegenstandes mit einbezogen werden. Der Unterricht soll an den SuS orientiert werden.
Dieser Wunsch nach Schülerorientierung gehört zu einem der vielen Konzepte, die in den letzten Jahren entwickelt oder aufgegriffen wurden, um schlechten PISA-Ergebnissen entgegenzuwirken und den SuS mehr Spaß und Motivation für Schule zu ermöglichen. Jedoch kann bis heute kein methodisches Unterrichtsvorgehen genannt werden, dass optimal ist, einen schülerorientierten Unterricht durchzuführen.
Eine Möglichkeit jedoch wären die offenen Unterrichtsformen.
Offene Unterrichtsformen begannen sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu entwickeln und wurden seitdem vermehrt eingesetzt, sowie auch immer neue Ansätze ins Unterrichtsgeschehen eingebracht. Außerdem wurden sie weiterentwickelt und angepasst, sodass es heutzutage eine Vielzahl an verschiedenen Methoden gibt, die in offenen Unterrichtsformen einsetzbar sind. Jedoch ist dabei auch zu erkennen, dass diese verschiedenen Formen von offenem Unterricht unterschiedliche Beliebtheit und Effektivität für Lernerfolge aufweisen.
Was bedeutet dies nun für den Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen?
Natürliche ist der Musikunterricht eines der Fächer, das mit einem besonders weit gefächerten und sich differenzierenden Schülerinteresse auseinandersetzen muss. Auch die Fähigkeiten und das Vorwissen der Schüler und Schülerinnen unterscheiden sich sehr stark. Somit ist der Musikunterricht nach den heutigen Ansichten in einem besonderen Maße in der Pflicht ebenfalls einen schülerorientierten Unterricht möglich zu machen.
Welchen Beitrag offene Unterrichtsformen hier leisten können, werden ich in dieser Arbeit beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Was ist Schülerorientierung?
- a. Allgemeine Definition
- b. Bedeutung im Musikunterricht
- c. Abgrenzung zu anderen Konzepten
- i. Handlungsorientierung
- ii. Konstruktivismus
- III. Offener Unterricht
- a. Ziele und Merkmale
- b. Methodische Formen offenen Unterrichts
- i. Stationenlernen
- ii. Wochenplanarbeit
- iii. Projektarbeit
- c. Erfahrungen und Effektivität von offenen Unterrichtsformen
- d. Offene Unterrichtsformen und Schülerorientierung
- IV. Analyse von Materialien für den Musikunterricht
- a. Kriterien zur Analyse
- b. Stationenlernen: Strawinsky (Lugertverlag)
- c. Stationenlernen: Minimal Music (Lugertverlag)
- d. Vergleich der Materialien
- e. Zusammenfassung
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Bedeutung von Schülerorientierung im Musikunterricht und untersucht den Beitrag offener Unterrichtsformen zur Erreichung dieses Ziels. Die Arbeit analysiert zwei Stationenlernmaterialien aus dem Lugertverlag und betrachtet deren Eignung für einen schülerorientierten Musikunterricht. Ziel ist es, zu beleuchten, ob und inwiefern offene Unterrichtsformen im Musikunterricht eingesetzt werden können und welche sinnvollen Vorgehensweisen und Materialien dabei zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus soll reflektiert werden, ob offene Unterrichtsformen die Schülerorientierung des Unterrichts verstärken können.
- Schülerorientierung im Musikunterricht
- Offene Unterrichtsformen
- Stationenlernen als Methode des offenen Unterrichts
- Analyse von Lernmaterialien für den Musikunterricht
- Bewertung der Eignung von Materialien für einen schülerorientierten Musikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Schülerorientierung im Musikunterricht ein und stellt die Relevanz offener Unterrichtsformen in diesem Kontext dar. Kapitel II definiert den Begriff der Schülerorientierung und beleuchtet dessen Bedeutung im Musikunterricht. Es werden zudem Unterschiede zu anderen pädagogischen Konzepten wie Handlungsorientierung und Konstruktivismus aufgezeigt. Kapitel III beschäftigt sich mit dem Konzept des offenen Unterrichts, seinen Zielen und Merkmalen sowie verschiedenen methodischen Formen, darunter Stationenlernen, Wochenplanarbeit und Projektarbeit. Auch die Effektivität und die Verbindung von offenen Unterrichtsformen zur Schülerorientierung werden beleuchtet. Kapitel IV analysiert zwei Stationenlernmaterialien für den Musikunterricht aus dem Lugertverlag und bewertet deren Eignung für einen schülerorientierten Unterricht. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsbedarfe.
Schlüsselwörter
Schülerorientierung, offener Unterricht, Stationenlernen, Musikunterricht, Lernmaterialien, Analyse, Effektivität, Materialien für den Musikunterricht, Lugertverlag.
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- Maike Hüweler (Autor), 2015, Offene Unterrichtsformen. Ein Weg zu mehr Schülerorientierung im Musikunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300915