Die folgende Arbeit soll zeigen, inwieweit sich die Wünsche und Forderungen der ersten Frauenbewegung Ende des 18. Jahrhunderts und ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute entwickelt haben und inwieweit die Forderungen politisch sind. Politisch bedeutet hier eine Forderung nach rechtlicher und politischer Gleichheit und außerdem die Forderung nach gleichem Lohn bei gleicher Arbeit.
Mit Louise Otto-Peters wird die Frau der ersten Stunde der bürgerlich deutschen Frauenbewegung vorgestellt. Sie trat für gleiche Rechte für Frauen und Männer ein. Auch war es zu ihrer Zeit Frauen nicht erlaubt, nachdem sie konfirmiert wurden, die Schule weiterhin zu besuchen. Des Weiteren stelle ich Simone de Beauvoir vor und möchte mit ihrem Lebenslauf zeigen, wie sehr sie sich eine persönliche Freiheit gegenüber dem Manne erkämpft hat und diese auch nutzt. Während Frauen zu ihrer Zeit schon an Hochschulen studieren durften, beschreibt sie mit ihrem international bekanntesten Buch „Das Andere Geschlecht“, wie sehr gesellschaftliche Strukturen auf Menschen, also Männer und Frauen, wirken. Dabei ist ihr größtes Anliegen, die Charakterzuschreibungen von Frauen als nicht natürlich gegeben bzw. biologisch determiniert zu beschreiben, sondern sie als von der Gesellschaft gemacht/konstruiert zu definieren.
Außerdem möchte ich die Positionen genannter Feministinnen anhand zweier Zeitungsartikeln diskutieren. Die Frage, inwieweit sich die Wünsche und Forderungen der ersten Frauenbewegung Ende des 18. Jahrhunderts und ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute entwickelt haben, müsste auch berücksichtigen, welche aktuellen Gegenbewegungen, diese Forderungen behindern. Dazu gehören z. B. „Die antifeministische Männerrechtsbewegung“, die ein einer Expertise für die Heinrich-Böll-Stiftung von Hinrich Rosenbrock, 2011, dokumentiert wurde. Diese und auch andere Bewegungen überschreiten aber das Volumen der vorliegenden Studienarbeit.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Existenzialismus
- Patriarchale Herrschaft
- Gender
- Queer Theory
- Anfänge der Frauenbewegung in Deutschland und erste Entwicklung bis 1968 – wichtigste Vertreterinnen
- Gründerin der ersten Welle der bürgerlich deutschen Frauenbewegung: Louise Otto-Peters
- Die Mutter des modernen Feminismus: Simone de Beauvoir
- Die Anfänge der zweiten Frauenbewegung – der Tomatenwurf 1968
- Übergang von Frauenforschung zu Geschlechterforschung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Frauenbewegung in Deutschland über einen Zeitraum von 150 Jahren. Ihr Ziel ist es, die Veränderungen der Wünsche und Forderungen der Frauenbewegung von ihren Anfängen im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufzuzeigen und zu analysieren, inwieweit diese Forderungen politischer Natur sind, d.h. nach rechtlicher und politischer Gleichheit sowie nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit streben.
- Die Entwicklung der Wünsche und Forderungen der Frauenbewegung im Laufe der Zeit.
- Die Bedeutung der Forderung nach rechtlicher und politischer Gleichheit für Frauen.
- Die Rolle der Frauenbewegung in der Durchsetzung von gleichem Lohn für gleiche Arbeit.
- Die wichtigsten Vertreterinnen der Frauenbewegung in Deutschland.
- Die Bedeutung von Theorien wie Existenzialismus, Patriarchatsforschung, Gender und Queer Theory für die Analyse der Frauenbewegung.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung bietet eine Einführung in das Thema der Studienarbeit und stellt die wichtigsten Fragestellungen und Ziele dar. Im theoretischen Teil werden relevante Theorien und Konzepte beleuchtet, die für die Analyse der Frauenbewegung relevant sind. Das Kapitel „Existenzialismus“ erläutert die philosophische Strömung, die die Individualität, Freiheit und Subjektivität des Einzelnen betont. Das Kapitel „Patriarchale Herrschaft“ widmet sich der Herrschaft des Mannes und untersucht die historischen und sozialen Strukturen, die diese Herrschaft ermöglichen und aufrechterhalten. Im Kapitel „Gender“ wird der Begriff Gender eingeführt und seine Bedeutung für die Analyse der sozialen Geschlechterdifferenz erläutert. Das Kapitel „Queer Theory“ untersucht die Analyse und Destabilisierung gesellschaftlicher Normen von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit.
Im Kapitel „Anfänge der Frauenbewegung in Deutschland und erste Entwicklung bis 1968 – wichtigste Vertreterinnen“ werden die Anfänge der Frauenbewegung in Deutschland Ende des 18. Jahrhunderts beleuchtet. Die wichtigsten Vertreterinnen der ersten Welle der bürgerlich deutschen Frauenbewegung, wie Louise Otto-Peters, werden vorgestellt und ihre Beiträge zur Bewegung beschrieben. Das Kapitel „Die Anfänge der zweiten Frauenbewegung – der Tomatenwurf 1968“ behandelt die Entstehung der zweiten Frauenbewegung und ihre wichtigsten Ereignisse. Der Übergang von Frauenforschung zu Geschlechterforschung wird im Kapitel „Übergang von Frauenforschung zu Geschlechterforschung“ analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Frauenbewegung, Gleichberechtigung, Frauenrechte, Gender, Queer Theory, Patriarchat, Existenzialismus, Simone de Beauvoir, Louise Otto-Peters, politische Forderungen, rechtliche Gleichheit, gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
- Quote paper
- Stella Kies (Author), 2013, 150 Jahre Frauenbewegung. Die Entwicklung der politischen Forderungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301082