„Berlin wird das Silicon Valley Europas“, sagt Dr. Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer des High-Tech-Gründerfonds.
Start-ups sind junge (jünger als 10 Jahre), wachstumsorientierte (deutliches Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum) Unternehmen auf der Suche nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell mit großem Wachstumspotenzial. Sie unterscheiden sich von klassischen Gründungen im Hinblick auf ihre Innovationsfähigkeit.
Berlin ist die „Hauptstadt der Start-ups“. In keinem anderen Bundesland gibt es eine derart hohe Gründerquote wie in Berlin. Dabei ist eine enorme Wachstumsdynamik festzustellen. Seit 2006 ist die Anzahl der neu gegründeten Unternehmen um 8 % jährlich gestiegen. Damit weist die Start-up-Branche ein enormes Zukunftspotential auf. Laut einer Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey können bis 2020 etwa 100.000 neue Arbeitsplätze (60.000 davon über den Multiplikatoreneffekt) durch Start-ups geschaffen werden, wenn die Bedingungen für Start-ups in Berlin verbessert werden.
In dieser Arbeit wird erörtert, auf welche Bedingungen Start-ups in Berlin treffen, um die Qualität des Großraums Berlin als Standort für Start-ups beurteilen zu können. Dabei gehe ich auch auf Kritikpunkte ein und liefere Lösungsansätze, wie Deutschlands Hauptstadt tatsächlich zum „Silicon Valley Europas“ werden kann.
Um dieses weitläufige Thema einzugrenzen, möchte ich mich aufgrund des limitierten Rahmens weitestgehend auf den Sektor der Gesundheitswirtschaft beziehen. Die Gesundheitswirtschaft ist neben der Digital Tech- (E-Commerce, Online, Software) und Urban Tech-Branche (Reinigungstechnik, Elektronik, Mobilität) eine der drei wichtigsten Branchen von Start-ups in Berlin.
Für eine empirische Untersuchung habe ich einen Fragebogen mit zehn Fragen entwickelt. Diesen habe ich in das Internet gestellt, sodass ich den zugehörigen Link per E-Mail an 216 Start-ups, insbesondere aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft, gesendet habe. Hiervon haben 42 Start-ups den Fragebogen online ausgefüllt.
Weitere 58 Ergebnisse habe ich bei verschiedenen Veranstaltungen gesammelt, wie z.B. der "Langen Nacht der Start-ups" am 06.09.2014 oder dem vom Pharmakonzern Bayer veranstalteten Event „Data Privacy for mHealth Apps“ am 02.09.2014.
Ich traf weitgehend auf Offenheit und Hilfsbereitschaft. Einige Gründer nahmen sich sogar bis zu 20 Minuten Zeit, um mit mir den Standort Berlin zu diskutieren. Einzelne Aussagen sind als Zitate eingefügt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragebogentechnik
- 2. Gesundheitswirtschaft in Berlin
- 3. Vorstellung des Start-ups der Gesundheitswirtschaft Cortrium
- 4. Standortfaktoren
- 4.1 Harte Standortfaktoren
- 4.1.1 Arbeitskräftepotential
- 4.1.2 Netzwerke und Veranstaltungen
- 4.1.3 Kooperationen von Start-ups mit der Wirtschaft
- 4.1.4 Flächenverfügbarkeit
- 4.1.5 Verkehr und Infrastruktur
- 4.1.6 Unterstützung durch Institutionen
- 4.1.7 Finanzierung
- 4.2 Weiche Standortfaktoren
- 4.2.1 Gründermentalität
- 4.2.2 Persönliche Verbundenheit zum Standort
- 4.2.3 Wohn- und Freizeitwert
- 4.2.4 Lebenshaltungskosten
- 4.1 Harte Standortfaktoren
- 5. Quantifizierung - Städte im Vergleich
- 5.1 Talente, Technologie, Toleranz (TTT) - Floridas Modell
- 5.2 Internationales Ranking des Start-up-Ökosystems Berlin
- 5.3 Nationales Ranking
- 6. Verbesserungsvorschläge und Kritik für den Standort Berlin
- 6.1 Abbau von Bürokratie und Erleichterungen
- 6.2 Finanzierung
- 6.3 Unterstützung durch Universitäten
- 6.4 Infrastruktur
- 7. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht, inwiefern der Großraum Berlin optimale Voraussetzungen für Start-ups bietet, insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Die Arbeit analysiert die Standortfaktoren, die zum Erfolg oder Misserfolg von Start-ups beitragen, und bewertet die Stärken und Schwächen Berlins als Start-up-Standort.
- Analyse der Standortfaktoren für Start-ups in Berlin
- Bewertung der Gesundheitswirtschaft als Start-up-Sektor in Berlin
- Untersuchung der Bedeutung von harten und weichen Standortfaktoren
- Vergleich Berlins mit anderen Städten als Start-up-Standort
- Ableitung von Verbesserungsvorschlägen für den Standort Berlin
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Fragebogentechnik: Die Einleitung definiert Start-ups und hebt Berlins Bedeutung als Start-up-Standort hervor. Sie begründet die Fokussierung auf die Gesundheitswirtschaft und beschreibt die angewandte Methodik, die auf einem Fragebogen basiert, welcher online und auf verschiedenen Veranstaltungen an Start-ups verteilt wurde, um Daten zu sammeln. Die hohe Rücklaufquote unterstreicht die Bereitschaft der befragten Unternehmen zur Mitarbeit an der Studie.
2. Gesundheitswirtschaft in Berlin: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Berlin und der Hauptstadtregion. Es hebt die hohe Dichte an Forschungseinrichtungen und Universitäten hervor, die zu überdurchschnittlichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beitragen. Die enge Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und klinischer Versorgung wird als wesentlicher Faktor für den Erfolg der Branche in Berlin betont. Die hohe Beschäftigtenzahl und der Umsatz unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors.
3. Vorstellung des Start-ups der Gesundheitswirtschaft Cortrium: Dieses Kapitel präsentiert ein konkretes Beispiel eines Start-ups in der Berliner Gesundheitswirtschaft: Cortrium. Es beschreibt den Ursprung des Unternehmens als Spin-off von Nokia und hebt die Bedeutung von Kooperationen mit etablierten Unternehmen (wie Bayer) und die Nutzung von Berlins Talentpool hervor. Das Beispiel verdeutlicht, wie Start-ups von der Infrastruktur und dem Netzwerk in Berlin profitieren können.
4. Standortfaktoren: Dieses Kapitel analysiert die Standortfaktoren, die den Erfolg von Start-ups in Berlin beeinflussen. Es unterteilt diese in harte (z.B. Infrastruktur, Finanzierung) und weiche Faktoren (z.B. Gründermentalität, Wohnqualität). Es werden detailliert die verschiedenen Aspekte der harten und weichen Standortfaktoren diskutiert und deren Bedeutung für den Erfolg von Start-ups im Berliner Umfeld beleuchtet.
5. Quantifizierung - Städte im Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht Berlin mit anderen Städten hinsichtlich seiner Eignung als Start-up-Standort. Es bezieht sich auf Rankings und Modelle, um die Position Berlins im internationalen und nationalen Vergleich zu quantifizieren und zu bewerten. Die Ergebnisse sollen helfen, die Stärken und Schwächen Berlins im Wettbewerb mit anderen Standorten zu verdeutlichen.
6. Verbesserungsvorschläge und Kritik für den Standort Berlin: In diesem Kapitel werden auf Grundlage der bisherigen Analysen Verbesserungsvorschläge für den Standort Berlin formuliert. Es identifiziert Bereiche, in denen Berlin seine Attraktivität für Start-ups weiter steigern könnte (z.B. Bürokratie, Finanzierung, Unterstützung durch Universitäten, Infrastruktur). Konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze zur Verbesserung der Rahmenbedingungen werden vorgeschlagen.
Schlüsselwörter
Start-ups, Gesundheitswirtschaft, Berlin, Standortfaktoren, Gründermentalität, Finanzierung, Infrastruktur, Kooperationen, Forschung, Innovation, Talentpool, Wettbewerbsfähigkeit, Verbesserungsvorschläge.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Facharbeit: Standortfaktoren für Start-ups in der Berliner Gesundheitswirtschaft
Was ist der Gegenstand der Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht die Eignung Berlins als Standort für Start-ups, insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Sie analysiert die Standortfaktoren, die zum Erfolg oder Misserfolg von Start-ups beitragen, und bewertet die Stärken und Schwächen Berlins im Vergleich zu anderen Städten.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Arbeit basiert auf einem Online-Fragebogen, der an Start-ups in Berlin verteilt wurde. Die hohe Rücklaufquote ermöglichte eine umfassende Datenerhebung. Zusätzlich wurden Rankings und Modelle zur Quantifizierung des Standorts herangezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung und Fragebogentechnik, Gesundheitswirtschaft in Berlin, Vorstellung des Start-ups Cortrium, Standortfaktoren (harte und weiche Faktoren), Quantifizierung - Städte im Vergleich, Verbesserungsvorschläge und Kritik für Berlin, sowie Zusammenfassung und Ausblick.
Welche Standortfaktoren werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen harten Standortfaktoren (Arbeitskräftepotential, Netzwerke, Kooperationen, Flächenverfügbarkeit, Verkehr, institutionelle Unterstützung, Finanzierung) und weichen Standortfaktoren (Gründermentalität, persönliche Verbundenheit, Wohn- und Freizeitwert, Lebenshaltungskosten).
Wie wird Berlin im Vergleich zu anderen Städten bewertet?
Berlin wird anhand von internationalen und nationalen Rankings und Modellen (z.B. Talente, Technologie, Toleranz - Floridas Modell) mit anderen Städten verglichen, um seine Stärken und Schwächen als Start-up-Standort zu quantifizieren.
Welche Verbesserungsvorschläge werden für Berlin formuliert?
Die Arbeit schlägt Verbesserungen in den Bereichen Bürokratie (Vereinfachung), Finanzierung, Unterstützung durch Universitäten und Infrastruktur vor. Konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität Berlins für Start-ups werden vorgeschlagen.
Welche Rolle spielt die Gesundheitswirtschaft in der Arbeit?
Die Gesundheitswirtschaft wird als Fokusbereich betrachtet, da Berlin eine hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, Universitäten und einer starken Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Klinik verfügt. Das Start-up Cortrium dient als Beispiel für die Möglichkeiten und Herausforderungen in diesem Sektor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Start-ups, Gesundheitswirtschaft, Berlin, Standortfaktoren, Gründermentalität, Finanzierung, Infrastruktur, Kooperationen, Forschung, Innovation, Talentpool, Wettbewerbsfähigkeit, Verbesserungsvorschläge.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel im Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Kapitel und deren Inhalte.
Für wen ist diese Facharbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant für alle, die sich für die Entwicklung von Start-ups in Berlin, die Gesundheitswirtschaft und Standortfaktoren interessieren. Sie richtet sich an Wissenschaftler, Studenten, Gründer und politische Entscheidungsträger.
- Citar trabajo
- Alexander Farr (Autor), 2015, Start-ups in Berlin. Welche Chancen bietet der Großraum Berlin für Start-ups der Gesundheitswirtschaft?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301204