„Der Verleger schielt mit einem Auge nach dem Schriftsteller, mit dem anderen nach dem Publikum. Aber das dritte Auge, das Auge der Weisheit, blickt unbeirrt ins Portemonnaie.“ Die deutschen Zeitungen sind tagtäglich sehr erfolgreich in ihrem Bemühen, die Zeit und Aufmerksamkeit ihrer Leser zu gewinnen.
Als Wirtschaftsunternehmen müssen sie sich jedoch immer schwierigeren Herausforderungen stellen: Das Umfeld ist von zunehmender Digitalisierung und Kostendisziplin geprägt. Die Nachfrage nach gedruckten Zeitungen und auch das Anzeigengeschäft entwickeln sich rückläufig. Das Digitalgeschäft der Verlagshäuser entwickelt sich zwar gut, jedoch schlägt sich dies noch nicht in hohen Umsatzzahlen nieder. Die Verlagsbranche befindet sich in einer Konsolidierungsphase, in der selbst große Verlage den (brancheninternen) Besitzer wechseln.
Vor diesem Hintergrund steigen die Anforderungen an moderne betriebswirtschaftliche Instrumentarien und an ein kompetentes Controlling. Rein finanzielle Kennzahlen betrachten lediglich vergangenheitsbezogene Ereignisse und sind alleine nicht dazu geeignet, das Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Hier setzt die Balanced Scorecard (BSC) als Management-Konzept zur strategischen Steuerung von Unternehmen an. Die BSC, die ihren Ursprung in den USA hat, wird mittlerweile auch in vielen deutschen Unternehmen angewendet. Die Problematik der Einseitigkeit rein finanzieller Kennzahlen bei der strategischen Unternehmenssteuerung soll durch die BSC gelöst werden. Bei diesem Konzept werden die herkömmlichen finanziellen Kennzahlen um eine Kunden-, eine interne Prozess- sowie eine Lern- und Entwicklungsperspektive ergänzt.
Ziel dieser Arbeit ist es zu überprüfen, ob es sich bei der BSC um ein geeignetes Controlling-Instrument für regionale Zeitungsverlage oder lediglich um eine „austauschbare Modewelle“5 handelt. Beginnend mit der Erklärung grundlegender Begriffe, wird im nächsten Schritt das grundsätzliche Prinzip der BSC mit seinen Vor- und Nachteilen dargestellt. Im Anschluss daran wird aufgezeigt, ob sich die BSC im Verlagswesen anwenden lässt und welche Faktoren eine erfolgreiche Implementierung ausmachen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung.
- Begriffliche Grundlagen
- Controlling
- Strategisches Management
- Performance Measurement
- Das Konzept Balanced Scorecard.
- Entstehung und Grundintention
- Die vier Perspektiven
- Finanzwirtschaftliche Perspektive
- Kundenperspektive
- Interne Prozessperspektive
- Lern- und Entwicklungsperspektive
- Kritische Würdigung
- Die Balanced Scorecard als Controlling-Instrument regionaler Zeitungsverlage
- Zur Lage der regionalen Zeitungsverlage in Deutschland.
- Implementierung
- Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren
- Finanzperspektive
- Kundenperspektive
- Interne Prozessperspektive
- Lern- und Entwicklungsperspektive
- Beurteilung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert die Eignung der Balanced Scorecard als Controlling-Instrument für regionale Zeitungsverlage. Die Arbeit untersucht, ob die BSC den Anforderungen der Verlagsbranche gerecht wird und welche Herausforderungen bei ihrer Implementierung bestehen.
- Die Bedeutung des Controllings in regionalen Zeitungsverlagen.
- Die Balanced Scorecard als Konzept zur strategischen Unternehmenssteuerung.
- Die Anpassung der BSC an die spezifischen Herausforderungen der Verlagsbranche.
- Die Implementierung der BSC in regionalen Zeitungsverlagen.
- Die Beurteilung der BSC als Controlling-Instrument im Kontext der Verlagsbranche.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Herausforderungen, denen sich regionale Zeitungsverlage heute gegenübersehen. Sie stellt die Balanced Scorecard als relevantes Controlling-Instrument vor und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 2 behandelt grundlegende Begrifflichkeiten wie Controlling, strategisches Management und Performance Measurement. Es legt den Fokus auf die Bedeutung dieser Konzepte für die erfolgreiche Steuerung von Unternehmen.
Kapitel 3 erläutert das Konzept der Balanced Scorecard, ihre Entstehung und Grundintention. Es beschreibt die vier Perspektiven der BSC: Finanzwirtschaftliche Perspektive, Kundenperspektive, Interne Prozessperspektive und Lern- und Entwicklungsperspektive.
Kapitel 4 befasst sich mit der konkreten Anwendung der BSC als Controlling-Instrument in regionalen Zeitungsverlagen. Es analysiert die Lage der deutschen Verlagsbranche und beleuchtet die Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Implementierung der BSC. Es werden zudem konkrete Lösungsansätze für die jeweiligen Perspektiven der BSC im Verlagskontext vorgestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Controlling-Instrument Balanced Scorecard im Kontext regionaler Zeitungsverlage. Die zentralen Themenfelder sind: Controlling, strategisches Management, Performance Measurement, Balanced Scorecard, Verlagsbranche, Implementierung, Finanzperspektive, Kundenperspektive, Interne Prozessperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive.
- Quote paper
- Marcel Güth (Author), 2014, Die Balanced Scorecard als Controlling-Instrument in regionalen Zeitungsverlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301244