Der Boden der Rüstungsaltlast „Werk Kiefer“ in Herzberg am Harz ist partiell hochgradig mit sprengstoffspezifischen Rückständen belastet. Der Standort befindet sich im der Südharzer Sulfatkarstlandschaft – von hier gelangen die Umweltgifte ungehindert in den Untergrund und belasten das Pöhlder Becken. Diese Situation ist den zuständigen Behörden spätestens seit 1987 bekannt, aber ein Rechtsstreit behinderte bis 2014 die Sanierung.
Inhaltsverzeichnis
- Rüstungsaltlast der NS-Zeit in der Sieberaue im Südharz
- Rüstungsproduktion im Dritten Reich
- Umweltauswirkungen des Werks Kiefer (weitgehend nach MOLDE 1998)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Geschichte und den Umweltauswirkungen des ehemaligen Munitionswerks „Werk Kiefer“ in Herzberg am Harz. Er beleuchtet die Entstehung und Nutzung des Standorts während des Zweiten Weltkriegs, die Sprengstoffproduktion und die daraus resultierenden Belastungen des Bodens mit sprengstoffspezifischen Rückständen. Darüber hinaus wird die Gefährdung des Grundwassers und die Bedeutung des Pöhlder Beckens als Trinkwasserreservoir hervorgehoben.
- Geschichte der gewerblichen Nutzung des Standorts „Werk Kiefer“
- Sprengstoffproduktion und Umweltauswirkungen
- Kontamination des Bodens mit sprengstoffspezifischen Rückständen
- Gefährdung des Grundwassers und des Pöhlder Beckens
- Juristische Auseinandersetzungen um die Sanierung der Altlast
Zusammenfassung der Kapitel
- Rüstungsaltlast der NS-Zeit in der Sieberaue im Südharz: Dieses Kapitel stellt die Geschichte des Standorts „Werk Kiefer“ vor. Es beleuchtet die Nutzung des Geländes von 1739 bis zum Zweiten Weltkrieg und beschreibt die Umwandlung in eine Sprengstoff-Füllstelle ab 1941. Die Produktion, die Beschäftigtenzahl und die Zerstörung des Werks durch eine Explosion im April 1945 werden dargestellt. Die Nachnutzung des Geländes und die Entdeckung der Umweltbelastungen werden ebenfalls behandelt.
- Rüstungsproduktion im Dritten Reich: Dieses Kapitel analysiert die rechtliche Konstruktion der NS-Aufrüstung am Beispiel des „Werk Kiefer“. Es beschreibt die Rolle der Dynamit AG (DAG) und der Montan-GmbH bei der Rüstungsproduktion und die Verpachtung der Anlagen. Der Fall Herzberg am Harz wird als Beispiel für die Zusammenarbeit von Unternehmen und dem Deutschen Reich dargestellt. Der Fokus liegt auf den Mantelverträgen und der Rolle der Montan-GmbH als Treunehmerin des Reiches.
- Umweltauswirkungen des Werks Kiefer (weitgehend nach MOLDE 1998): Dieses Kapitel beschreibt die Umweltauswirkungen des ehemaligen Munitionswerks. Es beleuchtet die geologischen Bedingungen des Standorts und die Gefährdung des Grundwassers durch die Sprengstoffrückstände. Die Bedeutung des Pöhlder Beckens als Trinkwasserreservoir und der mögliche Stofftransport bis zur Rhumequelle werden hervorgehoben. Die Vulnerabilität der Karstgrundwässer im Südharz wird dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Rüstungsaltlast, Munitionswerk, „Werk Kiefer“, Herzberg am Harz, Sprengstoffproduktion, TNT, Umweltbelastung, Bodenkontamination, Grundwassergefährdung, Pöhlder Becken, Karst, Südharz, NS-Zeit, Dynamit AG, Montan-GmbH, Verwertungsgesellschaft, Rüstungsviereck, Treunehmerin, Rechtsstreit, Sanierung.
- Quote paper
- Dr. Friedhart Knolle (Author), 2015, Geschichte und Umweltprobleme der Rüstungsaltlast Munitionswerk „Kiefer“ am Pfingstanger in Herzberg am Harz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301431