Zusammenfassung des Buches "Stadtgeographie I. Allgemeine Stadtgeographie" von Heinz Fassmann


Résumé, 2015

29 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1.Definition
1.1 Stadtgeographie oder Stadtgeographien: paradigmatische Zugänge
1.1.1 Kulturhistorisch-morphologischer Ansatz
1.1.2 Funktioneller Ansatz
1.1.3 Vergleichender Ansatz
1.1.4 Sozialgegraphischer (sozialökologischer Ansatz)
1.1.5 Regionalökonomischer Ansatz
1.1.6 Strukturtheoretischer Ansatz
1.1.7 Kulturalistischer Ansatz
1.2 Raumkategorien
1.2.1 Realobjektraum
1.2.2 Relativer Handlungsraum
1.2.3 Kognitiver Raum
1.2.4 Öffentlicher und privater Raum
1.2.5 Mikro-, Meso- und Makroraum
1.3 Zeitkategorien
1.3.1 Periodenbildung
1.3.2 Zyklen
1.3.3 Rhythmische Phänomene
1.3.4 Exakte und substituierte Zeit
1.4 Stadtgeographische Analysekonzepte
1.4.1 Verteilung, Konzentration und Symmetrie
1.4.2 Die Stadt als zentriertes System
1.4.3 Achsen, Netze und Erreichbarkeit
1.4.4 Gradientenanalyse

2. Begriffe: Stadt, Verstädterung, Stadtregion
2.1 Die Definition der Stadt
2.1.1 Statistischer Stadtbegriff
2.1.2 Geographischer Stadtbegriff
2.1.3 Soziologischer Stadtbegriff
2.1.4 Historischer Stadtbegriff
2.2 Verstädterung und Urbanisierung
2.2.1 Verstädterung
2.2.2 Urbanisierung
2.3 Stadtregionsbegriffe
2.3.1 Agglomerationsbegriffe
2.3.2 Megalopolis, Metropolregion
2.4 Stadttypen
2.4.1 Topographische Lagetypen
2.4.2 Kulturhistorische Stadttypen
2.4.3 Kulturraumspezifische Stadttypen
2.4.4 Statistische Stadttypen
2.4.5 Funktionale Stadttypen

3. Stadtentwicklungen
3.1 Begriff und Determinanten
3.1.1 Definition und Begriffsinhalt
3.1.2 Determinanten der Stadtentwicklung
3.2 Historische Stadtentwicklungen
3.2.1 Die Anfänge der historischen Stadtentwicklung
3.2.2 Die griechische Polis
3.2.3 Vom „Castrum“ zur römischen Stadt
3.2.4 Mittelalterliche Stadtentwicklung
3.2.5 Stadtentwicklung im absolutistischen Flächenstaat
3.2.6 Industrielle Stadtentwicklung
3.3 Stadtentwicklungen im politischen Kontext
3.3.1 Sozialistische Stadtentwicklung
3.3.2 Liberal- kapitalistische Stadtentwicklung
3.3.3 Die europäisch-wohlfahrtsstaatliche Stadtentwicklung

4. Innerstädtische Strukturelemente, Steuerungs- und Ordnungsprinzipien
4.1 Innerstädtische Strukturelemente
4.1.1 City und Citybildung
4.1.2 Citynahe und cityferne Kernstadtbereiche
4.1.3 Außenzone und Stadtrand
4.2. Stadtmodelle
4.2.1 Die Stadtstrukturmodelle der Sozialökologie (Chicagoer Schule)
4.2.2 Sozialraumanalyse nach Slevky/Bell
4.2.3 Faktorialökologie
4.3 Steuerungs- und Ordnungsprinzip
4.3.1 Städtebauliche Leitbilder und normative Instrumente
4.3.2 Bodenpreise und Bodenmarkt
4.3.3 Segregation

5. Aktuelle Stadtentwicklungsprozesse
5.1 Gesamtstädtische Rahmenbedingungen
5.1.1 Die Stadt als entindustrialisierte Steuerungszentrale
5.1.2 Wachsende Stadt durch Zuwanderung
5.1.3 Urban Governance
5.1.4 Inszenierung und Festivalisierung
5.2 Sozialräumliche Differenzierung
5.2.1 Ethnische Viertelbildung
5.2.2 Gentrification
5.2.3 Gated Communities
5.2.4 Lifestyle Communities
5.3 Erneuerung der physischen und sozialen Struktur
5.3.1 Urban Blight
5.3.2 Sanfte und harte Standortfaktoren
5.3.3 Reurbanisierung
5.3.4 Recycling von Brachflächen
5.4 Strukturänderungen im Einzelhandel
5.4.1 Filialisierung und internationale Ketten
5.4.2 Angebotswandel
5.4.3 Verteilung der Geschäftsstraßenhierarchie
5.4.4 Shopping Center und Entertainment Center
5.5 Suburbanisierung und Postsuburbia
5.5.1 Wohnsuburbanisierung
5.5.2 Suburbanisierung von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen
5.5.3 Suburbanisierung des tertiären Sektors
5.5.4 Postsuburbia und Urban Sprawl

6. Städtische Systeme
6.1 Stadtgrößenanalyse
6.1.1 Analyse von Größenverteilungen
6.2 Theorie der zentralen Orte
6.2.1 Grundlegender Ansatz
6.2.2 Empirische Messung von Zentralität
6.2.3 Das Modell der zentralen Orte als normatives Konzept
6.3 Theorie der Global City
6.3.1 Konzeptioneller Ansatz
6.3.2 Klassifizierung von Global Cities
6.4 Sozioökonomische Differenzierung im Siedlungssystem
6.4.1 Stadtgröße und wirtschaftliche Aktivität
6.4.2 Stadtgröße und Sozialsystem
6.4.3 Stadtgröße und „Nachhaltigkeit“

7. Die Stadt als Wirtschaftsstandort
7.1 Agglomerationsvor- und nachteile
7.1.1Die Stadt als Standortproduzent
7.1.2 Urbanisationseffekte
7.1.3 Lokalisationseffekte
7.2 Agglomerationsvorteile in regionalen Entwicklungsmodellen
7.2.1 Das Zentrum-Peripherie-Modell
7.2.2 Das Wachstumspolkonzept
7.2.3 Produkt- und Regionszyklus

1. Definition

- Stadtgeographie befasst sich mit der physischen Umwelt einer Stadt sowie mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen und Prozessen
- Konzentration auf unterschiedliche Maßstäbe
- stadtgeographische Betrachtungsweise: Verknüpfung von physischen und sozialen Umweltmerkmalen auf Strukturen und Prozesse im städtischen Kontext
! Integration von Raum und Gesellschaft !
- Stadtgeographie als Wachstumsdisziplin

1.1 Stadtgeographie oder Stadtgeographien: paradigmatische Zugänge

- Stadt als Kontrollinstanz einer globalisierten Wirtschaft

1.1.1 Kulturhistorisch-morphologischer Ansatz

- bauliche und physische Struktur, sowie historische Entwicklung einer Stadt im Vordergrund
- Auf- und Grundrissanalyse
- Physische Struktur: Straßengrundriss, Gebäudetyp, Wohnungsgrundriss à aussagekräftig über Geschichte der Stadt und Prozesse sozialer Differenzierung
- Grundrissstruktur zur Analyse von Funktionen, Geschichte und soziale und politische Struktur

1.1.2 Funktioneller Ansatz

- Analyse von Funktionen von bestimmten Orten und Objekten in der Stadt
- Verknüpfung mit der Theorie der zentralen Orte

1.1.3 Vergleichender Ansatz

- Stadt als Ergebnis eines übergeordneten wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungsprozesses und Resultat der kulturellen oder politischen Beugung des generellen Trends
- alle Prozesse, die mit der Stadtentwicklung zusammenhängen und dort Relevanz besitzen, sind durch das jeweilige kulturelle oder politische Umfeld geprägt und auch gebrochen

1.1.4 Sozialgegraphischer (sozialökologischer Ansatz)

- Gesellschaft steht im Vordergrund; gesellschaftliche Prozesse zur Begründung der physisch-materiellen Struktur der Stadt
- Wahrnehmung der handelnden Subjekte spielt eine zentrale Rolle; subjektive Raumwahrnehmung, „Mental Maps“

1.1.5 Regionalökonomischer Ansatz

- Fokussierung auf wirtschaftliche Prozesse und Verknüpfung mit der Stadt
- Stadt als Ergebnis wirtschaftlichen Handelns und als besonderer Standort mit spezifischen Standortfaktoren
- Stadt offeriert Standortvorteile, die die Wettbewerbsfähigkeit eines dort angesiedelten Unternehmens heben
- analysiert Fragen, welche Unternehmen die Stadt brauchen und welche Qualität die Stadt als wirtschaftlicher Standort besitzt

1.1.6 Strukturtheoretischer Ansatz

- Art und Weise der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse im Mittelpunkt è Schaffung bestimmter sozialer Strukturen und Machtverhältnisse, die sich in der Stadt niederschlagen
- beobachtet, ob sich gesellschaftliche Großtheorien in der städtischen Realität wiederfinden lassen

1.1.7 Kulturalistischer Ansatz

- Ansatz entfernt sich von der Stadt als physisch-materielles Phänomen; Stadt als Ansammlung von Gebäuden und Straßen
- Bühne für unterschiedliche kulturelle Interaktionen, Gedächtnisort und Transporteur von Symbolen
- Stadt als Ergebnis kulturellen Handelns
- kulturelles Inventar zu einem politisch planerischen Instrument
- Vereinigung von Kultur und Markt

1.2 Raumkategorien

Mit welchem Raumkonzept wird, in Abhängigkeit von dem jeweils verfolgten Forschungsansatz, gearbeitet?

1.2.1 Realobjektraum

- wichtig für den kulturhistorisch-morphologischen Ansatz
- durch Vermessung und objektiver Beobachtung erfasster Ausschnitt der Erdoberfläche
- Abbild des Realen, unverzerrt und unverfälscht durch Wahrnehmung; nur das wiedergebend, was sicht- und unmittelbar wahrnehmbar ist
- Realobjektraum als „Containerraum“, in dem materielle Dinge verortbar sind

1.2.2 Relativer Handlungsraum

- handlungsorientierter Ansatz
- durch funktionelle Verflechtungen aufgespannt und definiert einen anderen Raumtypus als Realobjektraum
- flexibler Raum des Handelns; funktioneller Raum als Ort sozialer Interaktion
- technisch, sozial und ökonomisch unterschiedlich gewichtetes Geflecht von Standorten
- Aktionsräume werden aufgespannt, welche sich durch Handlungen und Kommunikation ergeben
- bei jeder Veränderung (technisch, technologisch) wandelt sich der Aktionsraum

1.2.3 Kognitiver Raum

- kulturalistische Stadtforschung
- basiert auf Wahrnehmung und Handlung; wird von den Köpfen der Menschen geformt
- vom Abbild der realen Welt zum subjektiv verzerrten Gebilde
- Wahrnehmungsraum wichtig, um individuelles und kollektives Handeln zu verstehen; er, nicht Realobjektraum wirkt handlungsauslösend è Mental Maps

1.2.4 Öffentlicher und privater Raum

- öffentlicher Raum ist frei zugänglich; Nutzungsmöglichkeiten von öffentlicher Hand bestimmt; unterliegt öffentlicher Kontrolle, Nutzung erfolgt anonym und massenhaft
- Zugang zu privaten Räumen streng limitiert; der Öffentlichkeit verschlossen, Nutzer sind dem Besitzer bekannt
- halböffentlicher Raum: Einkaufszentrum
- islamisch-orientalische Stadt: Sackgassen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt

1.2.5 Mikro-, Meso- und Makroraum

- Mikroraum: punktförmige Verortung; Analysen umfassen hier das Einzelobjekt; eindeutige Verortung; Analysen detailliert, aber schwer auf übergeordnete Ebene übertragbar; Betrachtungsmaßstab groß
- Mesoraum: umfasst Stadtviertel; Aussagen flächenhaft; mittlerer Maßstab, wobei Erkennbarkeit der innerstädtischen Differenzierung wesentlich ist
- Makroraum: Stadt als punktförmiges Objekt; keine innerstädtische Differenzierung; Ausgangspunkt für zwischenstädtische Analysen
- systematische Maßstabswechsel nötig, um städtische Phänomene valide analysieren zu können

1.3 Zeitkategorien

- unterschiedliche Zeitkonzepte zur Analyse unterschiedlicher Funktionen

1.3.1 Periodenbildung

- homogene historische Phasen werden anhand von Brüchen oder signifikanten Ereignissen definiert
- Periodisierung von Forschung konstruiert

1.3.2 Zyklen

- Zyklen implizieren dauernde Wiederkehr
- sind nicht fest, stellen Forschungsprozesse dar
- Filtering-Down-Modell: schrittweise Abwertung eines Stadtteils geleitet vom Wegzug der mobilen und kaufkräftigen Wohnbevölkerung oder des Kapitals eingeleitet
- Stadtteil beginnt zu verfallen: Schließung von Läden, Wegzug der Reichen
- Kehrtwende: Filtering-Up
- Zyklus vor allem in liberal-kapitalistischen Städten
Zyklusmodell der Stadtentwicklung: Leo van den Berg

1. Urbanisierung: Bevölkerungswachstum im Kern der Stadt, Konzentration von Funktionen und bauliche Verdichtung è Lebensqualität sinkt, keine kostengünstigen Flächen für Unternehmer
2. Suburbanisierung: Verlagerung von Nutzungen und Bevölkerung aus der Kernstadt, dem ländlichen Raum und anderen metropolitanen Gebieten in das städtische Umland bei gleichzeitiger Reorganisation der Verteilung von Nutzungen und Bevölkerung in der gesamten Fläche des metropolitanen Gebiets
3. Desuburbanisierung: großräumige, interregionale Dekonzentration der Wohnbevölkerung und der Unternehmen è ländliche Regionen und kleinere Gemeinden profitieren; funktionale Loslösung von der Kernstadt, weil harte Standortfaktoren flächendeckend vorhanden sind è Industrialisierung und Tertiärisierung der ehemals ländlichen Regionen
4. Reurbanisierung: wegen Verkehrsbelastung, Staus; mögliche Gentrification citynaher Wohnquartiere

Race-Relation-Cycle

- charakteristische Eingliederungsphase einer zugewanderten Bevölkerung, die mit spezifischen Segregationsmustern gekoppelt ist
Lebenszykluskonzept
- wiederkehren der Wechsel des Wohnstandortes innerhalb der Stadt kombiniert mit demographischen Ereignissen

1.3.3 Rhythmische Phänomene

- wiederkehrende Ereignisse mit einer festen Zyklusfrequenz, z.B. Rush-Hour

1.3.4 Exakte und substituierte Zeit

- Analyse von Tagesabläufen, v.a. Zeit für Wegstrecken

1.4 Stadtgeographische Analysekonzepte

- prinzipielle Betrachtungsweisen und Sichtweisen bei der räumlichen Analyse von Städten
- kennzeichnen grundsätzliche Ansätze, mit deren Hilfe Städte gesehen, dokumentiert und verglichen werden

1.4.1 Verteilung, Konzentration und Symmetrie

- Dokumentation und Analyse von flächenbezogenen Verteilungen: „Wo ist Was?“
- Bei der Analyse von Verteilung wird geachtet auf: Gleichverteilung, Konzentration, Dynamik von Verteilungsmustern
- Gleichverteilung = in jeder räumliche Einheit der Stadt ist der gleiche Anteil oder Wert zu finden è Gleichverteilung ist immer symmetrisch
à Utopie: Konzentrationen in unterschiedlichem Ausmaß durch unterschiedliche Erreichbarkeit, differenzierten Bodenmarkt, einseitige planerische Bevorzugung, ökologische Gegebenheiten und bauliche Strukturen
- Konzentration kann drei Muster haben:
- Ringförmig: räumliche Einheit, die in einer bestimmten Distanz um das Stadtzentrum herum angeordnet ist, nimmt hohe Werte eines bestimmten Merkmals an
- Sektoral: gehäuftes Auftreten eines Merkmals in einem bestimmten Sektor der Stadt, z.B. bei ökologischen Asymmetrien
- Dispers geklumpt: Verteilung, die das gesamte Stadtgebiet einschließt und lokale Maxima aufweist, z.B. zugewanderte Bevölkerung nach ethnischer Herkunft differenziert

1.4.2 Die Stadt als zentriertes System

- Zentrum als Ort der ursprünglich besten Erreichbarkeit
- Anzahl der Stadtzentren: monozentral oder polyzentral
- Funktionalstruktur des Stadtzentrums: Dominanz politisch-administrativer Funktionen
- Demographie des Stadtzentrums: fest angesiedelt oder Wechsel von Tag-Nachtbevölkerung
- Erreichbarkeit der Stadtmitte: Ort bester Erreichbarkeit?
- Öffentlicher Raum
- Stadtmitte als sensibler Indikator für gesamtgesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Machtverhältnisse und deren Veränderung

1.4.3 Achsen, Netze und Erreichbarkeit

- Vorhandensein und Kapazität von Achsen
- Erschließung der Achsenzwischenräume durch ein hierarchisch abgestuftes Netz von Straßen und Verkehrsmitteln
- Erreichbarkeit der Stadtmitte
- Symmetrie und Verteilung der Erreichbarkeiten beliebiger Orte in der Stadt

1.4.4 Gradientenanalyse

- systematische Änderung eines Merkmals mit der Entfernung von der Stadtmitte (Distance Decay) oder mit der Verknüpfung der Stadtgröße
- Gradient kann:
- Linear ansteigen: Sozialgradient in USA weist einen zentral-peripheren Anstieg an
- Linear abfallen: Bevölkerungsdichte
- Hierarchisch gestuft: Theorie der zentralen Orte

2. Begriffe: Stadt, Verstädterung, Stadtregion

2.1 Die Definition der Stadt

2.1.1 Statistischer Stadtbegriff

- geht von Einwohnerzahl oder Dichtewert aus è ländlicher und städtischer Raum

2.1.2 Geographischer Stadtbegriff

Siedlung ist dann eine Stadt, wenn sie bestimmte bauliche, soziale und ökonomische Merkmale aufweist. Siedlung muss gekennzeichnet sein durch:
- Dichte und Zentrierung: bestimmte Einwohnerzahl, Bevölkerungszahl pro Flächeneinheit hoch è Stadt als zentrierte Siedlungsform mit hoher baulicher und einwohnerbezogener Dichte im Zentrum
- Funktioneller Bedeutungsüberschuss: Differenz zwischen den insgesamt in einer Stadt angebotenen Gütern und Diensten, und jenen, die nur von den Bewohnern der Stadt selbst benötigt werden
- Sozioökonomische Struktur: wirtschaftliche und politische Prozesse werden von der Stadt aus geleitet; Dominanz von Angestellten unterschiedlicher Qualifikation, Einpendlerüberschuss, Tagbevölkerung größer als Nachtbevölkerung
- Stadt-Umland-Beziehung: da Ungleichgewicht an Arbeitsplätzen, Wohnung, Dienstleistungen und Freizeiteinrichtungen

2.1.3 Soziologischer Stadtbegriff

- Stadt als sozialer Raum, der eine bestimmte Lebensweise ermöglicht und produziert; Stadt ist dort, wo Urbanität herrscht
- Basiert auf drei Dimensionen:
- Anonymität: Stadt als sozialer Ort, wo man ohne soziale Kontrollen leben kann; Befreiung des Einzelnen von traditionellen Zwängen und Normen; Städte als Orte intensiver Vergesellschaftung und zugleich Orte markanter Individualisierung
- Toleranz und Gleichgültigkeit: Mittel, um gegen persönliche Ansprüche und Erwartungen anderer zu immunisieren; notwendige Folge der hohen Kontaktdichte
- Gesellschaftliche Differenzierung: heterogene Lebens und Arbeitswelt

2.1.4 Historischer Stadtbegriff

- wesentliche Kriterien:
- Stadtrecht: Ausdruck und Endpunkt eines erfolgreichen Emanzipationsprozesses von der unmittelbaren Grundherrschaft („Stadtluft macht frei!“)
- Stadtbefestigung: in Antike waren alle Städte von Mauern umgeben
- Markt- und Herrschaftsfunktion: Stadt ist politischer und ökonomischer Mittelpunkt è Oikos und Markt

2.2 Verstädterung und Urbanisierung

2.2.1 Verstädterung

- Definition: steigender Bevölkerungsanteil, der in Städten lebt
- demographische Verstädterung = wachsender Anteil der Bevölkerung einer räumliches Einheit, der in Städten lebt
- Verstädterungsgrad: Aussage über gesellschaftlichen Entwicklungsstand, kennzeichnet einen weit fortgeschrittenen Modernisierungsprozess; wenn Grad niedrig, wird das Verharren auf einer vormodernen Entwicklungsstufe signalisiert
- Stadtverdichtung: Zunahme der Bevölkerung und Zunahme durch Vermehrung der Städte selbst; entweder durch Wachstum oder planmäßig
- Physiognomische und funktionale Verstädterung: Siedlungen übernehmen städtische Funktionen oder baulich-physiognomische Erscheinungen einer Stadt è Überformung

[...]

Fin de l'extrait de 29 pages

Résumé des informations

Titre
Zusammenfassung des Buches "Stadtgeographie I. Allgemeine Stadtgeographie" von Heinz Fassmann
Auteur
Année
2015
Pages
29
N° de catalogue
V301720
ISBN (ebook)
9783668007758
ISBN (Livre)
9783668007765
Taille d'un fichier
446 KB
Langue
allemand
Mots clés
zusammenfassung, buches, stadtgeographie, allgemeine, heinz, fassmann
Citation du texte
Martin Eder (Auteur), 2015, Zusammenfassung des Buches "Stadtgeographie I. Allgemeine Stadtgeographie" von Heinz Fassmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301720

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