1997 wurden in Deutschland 1,48 Milliarden Euro für ökologisch nachhaltig angebaute Lebensmittel ausgegeben. Dieser Umsatz ist bis zum Jahr 2013 um mehr als das fünffache auf 7,55 Milliarden Euro gestiegen. Das Beispiel verdeutlicht das signifikant gestiegene Interesse der Gesellschaft an nachhaltig erzeugten Produkten und einen merklichen Trend zur umwelt- und nachhaltigkeitsbewussten Lebensweise.
Diese Entwicklung wirkt sich ebenfalls auf die anderen Wirtschaftszweige aus. Längst arbeiten auch in anderen Branchen Marken, wie BMW, Bosch, Bauknecht, an ihrem Nachhaltigkeitsimage, um der Idee des nachhaltigen Wirtschaftens gerecht zu werden und damit Kunden zu gewinnen. Doch die Kundennachfrage ist nicht der einzige Antrieb für das gesteigerte Interesse der Unternehmen am Prinzip der Nachhaltigkeit. Die nachhaltig orientierte Unternehmensidentität kann einen maßgeblichen Wettbewerbsvorteil liefern und unter anderem dazu beitragen, dass die Arbeitsweise der Mitarbeiter verantwortungsvoller wird und die Ressourcen infolgedessen effizienter eingesetzt werden.
In Deutschland bejaht der Großteil der Bevölkerung die nachhaltige Entwicklung. Daraus lässt sich schließen, dass Mitarbeiter ihre eigenen Grundsätze und Prinzipien in den Ideen eines Unternehmens, welches Ressourcen schont und sich an sozialen Wertvorstellungen orientiert, wiederfinden können. Diese Identifikation mit dem Unternehmen führt bei den Mitarbeitern zu einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit, welche die Produktivität und die Leistung steigert.
Die Bedeutung des nachhaltigen Wirtschaftens innerhalb von Unternehmen ist offenkundig. Die Unternehmensidentität wandelt sich damit in Richtung der Werteentwicklung der Gesellschaft, da das Umweltbewusstsein, ebenso wie soziale Werte, maßgeblich an Bedeutung gewinnt. Die Notwendigkeit einer strategisch gesteuerten Unternehmensidentität wird im Folgenden erörtert. Innerhalb dieses Themengebietes wird insbesondere auf die Stellung der Nachhaltigkeitsberichterstattung eingegangen. Ziel der Arbeit ist die Analyse des Zusammenwirkens von Nachhaltigkeitsmanagement und Identitätsmanagement sowie das Ermitteln von Möglichkeiten zur Messung des Einflusses von Nachhaltigkeitsberichten auf die Stärkung der Unternehmensidentität.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Gang der Untersuchung
- Gestaltung authentischer Unternehmensidentitäten
- Identitätsprobleme der Unternehmensidentität
- Komponenten des Identitätsmanagements
- Selbstbild: Unternehmenspersönlichkeit
- Fremdbild: Unternehmensimage
- Instrumente zur Vermittlung der Unternehmensidentität
- Erfolgsmessung des Identitätsmanagements
- Nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen
- Begriffsabgrenzung Nachhaltigkeit
- Nachhaltigkeitskonzepte in Unternehmen
- Prinzipien der Nachhaltigkeit
- Leitstrategien der Nachhaltigkeit
- Drei-Dimensionen-Modell
- Unternehmerisches Konzept: Triple Bottom Line
- Kontroverse zum Kapitalerhalt
- Medieninstrumente der Nachhaltigkeitskommunikation
- Nachhaltigkeitsberichte
- Webbasierte Nachhaltigkeitskommunikation
- Integration von Nachhaltigkeitsberichten in die Unternehmensidentität
- Stakeholdererwartungen an Unternehmen
- Ökonomische Erwartungen
- Ökologische Erwartungen
- Soziale Erwartungen
- Strategische Nachhaltigkeitskommunikation zur Umgestaltung von Fremd- und Selbstbild
- Mögliche Auswirkungen eines nachhaltigen Leitbildes auf interne und externe Vorstellungsbilder
- Unternehmensinterne Ziele
- Unternehmensexterne Ziele
- Stakeholdererwartungen an Unternehmen
- Wirkungsmessung von Nachhaltigkeitsberichten
- Analyse der GRI Prinzipien im Bezug auf die Stärkung der Unternehmensidentität
- Inhaltliche Grundprinzipien
- Qualitätsbezogene Grundprinzipien
- Kriterien zur Stärkung der Unternehmensidentität
- Möglichkeiten zur Messung
- Schwaigers Reputationsmessmodell
- Messinstrumente
- Analyse der GRI Prinzipien im Bezug auf die Stärkung der Unternehmensidentität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von Nachhaltigkeitsberichten auf die Stärkung der Unternehmensidentität. Dabei werden die Möglichkeiten und Grenzen der Messung des Einflusses analysiert.
- Bedeutung der Unternehmensidentität im Kontext von Nachhaltigkeitsberichten
- Analyse der GRI-Prinzipien und ihrer Relevanz für die Stärkung der Unternehmensidentität
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Messung des Einflusses von Nachhaltigkeitsberichten auf die Unternehmensidentität
- Entwicklung von Empfehlungen für Unternehmen, um die Wirkung von Nachhaltigkeitsberichten auf die Unternehmensidentität zu maximieren
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein und beschreibt den Gang der Untersuchung. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Gestaltung authentischer Unternehmensidentitäten, wobei insbesondere auf die Identitätsprobleme, die Komponenten des Identitätsmanagements und die Erfolgsmessung eingegangen wird. Das dritte Kapitel widmet sich dem nachhaltigen Wirtschaften in Unternehmen, wobei die Begriffsabgrenzung von Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitskonzepte und die Medieninstrumente der Nachhaltigkeitskommunikation im Fokus stehen. Das vierte Kapitel untersucht die Integration von Nachhaltigkeitsberichten in die Unternehmensidentität, wobei die Stakeholdererwartungen und die strategische Nachhaltigkeitskommunikation im Mittelpunkt stehen. Das fünfte Kapitel analysiert die Wirkungsmessung von Nachhaltigkeitsberichten, wobei die GRI-Prinzipien und die Möglichkeiten der Messung im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Unternehmensidentität, Nachhaltigkeitsberichten, GRI-Prinzipien, Stakeholdererwartungen, Wirkungsmessung, Reputationsmessung, strategische Nachhaltigkeitskommunikation.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Petzsch (Autor:in), 2014, Einfluss von Nachhaltigkeitsberichten auf die Stärkung der Unternehmensidentität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301808