Mitschrift der Vorlesung "Natur und Naturwahrnehmung im Mittelalter und in der mittelalterlichen Literatur" im Wintersemester 2012/13 am Karlsruher Institut für Technologie.
Themen der Vorlesung waren unter anderem: Darstellung der Natur bzw. Naturhafter Elemente in mittelalterlicher Dichtung, Problematik der Anwendung unseres heutigen Naturbegriffs auf das Mittelalter, Natur lediglich ein Motiv im Mittelalter, Naturlyrik selbst existiert nicht, Definition Naturlyrik und Erlebnislyrik, Wann wird Natur im Mittelalter geschildert und welchem Zweck dient sie, Natureingang als rhetorisches Verfahren, altera natura (ästhetisch erzeugte Natur) des Mittelalters, Natur als Art von Andernwelt,
Typische Beispiele für die Natur im Mittelalter: Natureingang, Szenenhaftigkeit und der locus amoenus
Inhaltsverzeichnis
- Natur und Naturwahrnehmung im Mittelalter und in der mittelalterlichen Literatur
- Das Lesen im Buch der Natur
- Die hermeneutische Methode des Mittelalters
- Bischof Isidor von Sevilla
- Hrabanus Maurus
- Hildegard von Bingen
- Wilhelm von Conches und Thomas von Aquinn
- Die Bedeutung des Verstehens
- Der Ordo-Gedanke
- Die christliche Überzeugung
- Die platonische Seinshierarchie
- Die Geometrische Methode
- Die machina mundi Metapher
- Darstellung der Natur bzw. Naturhafter Elemente in mittelalterlicher Dichtung
- Die hermeneutischen Widerstände
- Die Natur als Heilige
- Die Natur als Richtmaß für das moralisch-ethische und praktische Handeln des Staates
- Die Natur als Kosmos
- Die Geschichte der Naturdichtung
- Theokrit und die Bukodik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Naturwahrnehmung im Mittelalter und untersucht die Bedeutung der Natur in mittelalterlicher Literatur. Er beleuchtet verschiedene Ansätze zur Interpretation der Natur, wie das "Lesen im Buch der Natur", den Ordo-Gedanken und die geometrische Methode. Darüber hinaus betrachtet der Text die Darstellung der Natur in mittelalterlicher Dichtung und stellt die hermeneutischen Herausforderungen bei der Interpretation des Begriffs "Natur" im Mittelalter dar.
- Das "Lesen im Buch der Natur" als interpretative Methode
- Der Einfluss des Ordo-Gedankens auf die Naturwahrnehmung
- Die Rolle der geometrischen Methode in der Naturdeutung
- Die Darstellung von Natur in mittelalterlicher Dichtung
- Die hermeneutischen Herausforderungen bei der Interpretation des Begriffs "Natur" im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Textes untersucht das "Lesen im Buch der Natur" als ein bedeutendes Konzept im Mittelalter. Er erläutert die hermeneutische Methode des Mittelalters und ihre Anwendung auf die Natur, wobei er die Werke von Isidor von Sevilla und Hrabanus Maurus als Beispiele heranzieht.
Der zweite Teil behandelt den Ordo-Gedanken und seine Auswirkungen auf die Naturwahrnehmung. Er zeigt auf, wie die christliche Überzeugung und die platonische Seinshierarchie zu einer strengen hierarchischen Gliederung der Welt führten.
Der dritte Teil des Textes beschäftigt sich mit der geometrischen Methode und der Metapher der "machina mundi". Er untersucht den Einfluss des antiken Mathematikers Euklid und die Verbindung zwischen Mathematik und Naturdeutung.
Der vierte Teil analysiert die Darstellung der Natur in mittelalterlicher Dichtung und zeigt die hermeneutischen Widerstände auf, die sich aus der Verwendung des Terminus "Natur" selbst ergeben. Der Text verweist auf die lange Geschichte der Naturdichtung und die Rolle der Bukodik in der griechischen Literatur.
Schlüsselwörter
Naturwahrnehmung, Mittelalter, Hermeneutik, "Lesen im Buch der Natur", Ordo-Gedanke, geometrische Methode, machina mundi, Naturdichtung, Bukodik, eidyllia, Theokrit, Isidor von Sevilla, Hrabanus Maurus, Hildegard von Bingen, Wilhelm von Conches, Thomas von Aquinn, participatio, interpretatio naturae.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Schwarz (Autor:in), 2013, Natur und Naturwahrnehmung im Mittelalter und in der mittelalterlichen Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301818