Zum Europäischen Jahr der Entwicklung 2015 habe ich mich als überzeugter Europäer mit dem Thema „Festung Europa“ auseinandergesetzt. Jedes Jahr fliehen tausende Flüchtlinge in das „Paradies Europa“ vor allem über das Mittelmeer. Deshalb habe ich analysiert, ob die Europäische Union ihrem Anspruch einen ausreichenden Beitrag zu Frieden, Schutz und Achtung der Menschenrechte zu leisten gerecht wird und wie sie die Lage der Flüchtlinge verbessern kann.
Alle Mitgliedstaaten haben die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen und der Europäischen Union anerkannt, die das Recht auf Leben und den Schutz vor Diskriminierung garantieren. Die „Genfer Flüchtlingskonvention“ verpflichtet deshalb alle in ihrem Heimatland verfolgten Flüchtlinge aufzunehmen und nicht in Länder abzuschieben, in denen ihr Leben bedroht ist. In Europa regelt die Dublin-III-Verordnung die Zuständigkeit eines Mitgliedstaats.
Die UNCHR geht im Jahr 2013 von 398 250 Asylbewerbern in Europa aus, was 100 000 Flüchtlinge mehr als im Vorjahr sind. Die häufigsten Asylbewerber sind im Intervall von 2012 bis 2013 aus Syrien, Russland, Serbien und Afghanistan und staatenlos. Sie stellen am häufigsten Asylanträge u. a. in Deutschland, Frankreich und Italien.
Die europäischen Staaten wollen mit ihrer gemeinsamen Grenzagentur „Frontex“ illegale Einwanderung auf dem europäischen Binnenmarkt begrenzen. Die hohe Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung besonders in den Mittelmeerstaaten macht Investitionen in Flüchtlingslager uninteressant, weswegen immer wieder über schlechte hygienische Zustände, Überfüllung und mangelhafte medizinische Versorgung berichtet wird. Deshalb fliehen viele Flüchtlinge mit der Hoffnung auf bessere Lebensumstände und Integration weiter in andere europäische Staaten.
Die EU hat global durch lokale Krisenbewältigung, Diplomatie, Ausbildungsmissionen und Entwicklungshilfe Verantwortung zu tragen, um statt Flüchtlingsströmen in Heimatländern Perspektiven zu geben. Mit europäischer Solidarität werden je nach Bevölkerung und Wirtschaftskraft Flüchtlinge aufgenommen.
Als Ausblick wissen wir Europäer, dass die globalen Herausforderungen wie die Konflikte in Syrien/Irak zunehmen, die wachsende Flüchtlingsströme in die Türkei und nach Europa bedeuten. Dieses bedeutet eine Herausforderung für die EU und die Kommunen, die wie durch die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Hildesheim zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände neue Wege gehen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Leitthema „Europa hilft – hilft Europa?“
- Persönliche Motivation
- Grundzüge der Europäischen Flüchtlingspolitik
- Definitionen und Grundsätze europäischer Flüchtlingspolitik
- Europas gesetzliche Bestimmungen
- Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa und in europäischen Mitgliedstaaten
- Topografie und Hintergrundinformationen
- Motive und Hoffnungen
- Hindernisse für Flüchtlinge
- Interessen europäischer Mitgliedsstaaten
- Lösungsmöglichkeiten
- Europäische Grundsätze und globale Verantwortung
- Europäische Investitionen in eine gemeinsame Flüchtlingspolitik
- Europäische Solidarität bei der Aufnahme von Flüchtlingen
- Zusammenfassung und persönliche Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der aktuellen europäischen Flüchtlingspolitik im Kontext des „Europäischen Jahres der Entwicklung 2015“. Sie analysiert die Herausforderungen, die die Flüchtlingsströme nach Europa mit sich bringen, und untersucht, ob die bestehende Flüchtlingspolitik diesen Herausforderungen gewachsen ist. Darüber hinaus werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten erörtert, die eine nachhaltige und gerechte Flüchtlingspolitik gewährleisten könnten.
- Die Herausforderungen der europäischen Flüchtlingspolitik im Kontext des „Europäischen Jahres der Entwicklung 2015“
- Die Motive und Hindernisse von Flüchtlingen auf ihrem Weg nach Europa
- Die Interessen der europäischen Mitgliedsstaaten im Umgang mit Flüchtlingen
- Die Bedeutung europäischer Solidarität und Investitionen in eine gemeinsame Flüchtlingspolitik
- Die Notwendigkeit einer nachhaltigen und gerechten Flüchtlingspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Leitthema „Europa hilft – hilft Europa?“ ein und erläutert die persönliche Motivation des Autors. Kapitel 2 beleuchtet die Grundzüge der Europäischen Flüchtlingspolitik, einschließlich ihrer Definitionen, Grundsätze und gesetzlichen Bestimmungen. Kapitel 3 befasst sich mit den Flüchtlingen auf ihrem Weg nach Europa und in europäischen Mitgliedstaaten. Es analysiert die Topographie, die Motive und Hoffnungen der Flüchtlinge sowie die Hindernisse, denen sie auf ihrem Weg begegnen. Kapitel 4 untersucht die Interessen der europäischen Mitgliedsstaaten in Bezug auf Flüchtlinge. Kapitel 5 diskutiert verschiedene Lösungsmöglichkeiten für eine gerechtere und nachhaltigere Flüchtlingspolitik, einschließlich europäischer Grundsätze, Investitionen und Solidarität bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und persönlichen Stellungnahme des Autors.
Schlüsselwörter
Europäische Flüchtlingspolitik, „Europäisches Jahr der Entwicklung 2015“, Flüchtlingsströme, „Festung Europa“, Menschenrechte, Asylpolitik, Solidarität, Investitionen, globale Verantwortung, Entwicklungshilfe, Grenzkontrollen, Flüchtlingslager, Integration, humanitäre Hilfe.
- Arbeit zitieren
- Johnny Bonk (Autor:in), 2015, Europäisches Jahr der Entwicklung. Flüchtlingspolitik der Europäischen Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301911