Wenn die Protagonistin aus der Serie „Grey’s Anatomy“ Meredith Grey mit ihrem Oberarzt schläft, um bei den besten Operationen teilnehmen zu können, dann wird sie zu einem Vorbild erklärt. Wenn Heidi Klum in ihrer Sendung „Germany’ s Next Topmodel“ viel zu dünne und minderjährige Mädchen über den Laufsteg schickt und diese einkleidet, dann wird sie als Ikone betitelt. Und wenn Carrie Bradshaw, die Hauptfigur aus „Sex and the City“ sich jede Woche mit einem anderen Mann trifft und keine ernsthafte Beziehungen eingeht, dann ist das ein Zeichen für die Emanzipation und Freiheit der Frau. In all diesen „Frauenserien“ wird die Frau als zickig, fremdbestimmt oder dem Mann unterwürfig dargestellt. Doch entspricht dieses Bild der „freien Frau“ wirklich der Wahrheit oder ist es nur ein Konstrukt der Medien, um zu polarisieren? Ist der Feminismus Opfer der Medien oder ist es für den Feminismus möglich, seine Anliegen mit Hilfe der Medien zu manifestieren? Meiner Meinung nach wird das Fernsehprogramm durch Themen dominiert, welche die Frauen destabilisiert und trivialisiert. So ist es kein Wunder, dass „bestimmte Normen und Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit im kollektiven Gedächtnis veranker[t]“ werden (Schmincke 2013: 146). Wenn es dann Serien gibt wie die Serie von Marti Noxon „Women’ s Studies“, in der Diane Keaton eine ehemalige Ikone des Feminismus, eine Professorin spielt, die ihren Job aufgibt, um ein Porno-Magazin für Frauen zu gründen, entspricht das dann einem wahren Bild des heutigen Feminismus, dass Frauen sich selbstverwirklichen und auf eigenen Beinen stehen können oder reduziert es die Frau wieder nur auf ihre äußerlichen, sexuellen Aspekte? Nicht nur in Serien, sondern auch in öffentlichen Debatten wird die Frau stereotypisch dargestellt und der Feminismus wird so durch einzelne Personen kategorisiert und eventuell sogar diskreditiert (Vgl. Flicker 2008:135).
Inhaltsverzeichnis
- Opfer der Medien?
- Androzentrische Ausrichtung der Medien
- Die „Frauen-Öffentlichkeit“
- Der „common sense“ des Feminismus
- Feminismus und die Medienlandschaft
- Alternativen zu den Massenmedien?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Darstellung des Feminismus in den Medien und untersucht, ob dieser durch die Medienlandschaft beeinflusst und möglicherweise sogar destabilisiert wird. Dabei wird insbesondere die Frage aufgeworfen, ob es für den Feminismus möglich ist, seine Anliegen mit Hilfe der Medien zu manifestieren.
- Androzentrische Ausrichtung der Medien
- Der Einfluss von Stereotypen auf die Wahrnehmung des Feminismus
- Die Bedeutung einer „Frauen-Öffentlichkeit“
- Die Rolle von Einzelpersonen in der medialen Darstellung des Feminismus
- Alternativen zu den Massenmedien
Zusammenfassung der Kapitel
Opfer der Medien?
Der Text beginnt mit der Analyse der Darstellung von Frauen in „Frauenserien“ und stellt fest, dass diese häufig stereotypisch und dem Mann unterwürfig dargestellt werden. Es wird die Frage aufgeworfen, ob dieses Bild der „freien Frau“ der Realität entspricht oder nur ein Konstrukt der Medien ist.
Androzentrische Ausrichtung der Medien
Der Text argumentiert, dass die Medien stark männerdominiert sind, was die Abwertung der Frau und des Feminismus erklärt. Es wird auf die Produktion von „Frauenserien“ durch Männer hingewiesen und die geringe Anzahl von Frauen in Führungspositionen im Medienbereich hervorgehoben.
Die „Frauen-Öffentlichkeit“
Der Text analysiert die Bedeutung einer „Frauen-Öffentlichkeit“ für die Sichtbarkeit des Feminismus. Es wird kritisiert, dass diese „Öffentlichkeit“ nicht wirklich existiert und der Feminismus in den Medien oft mit einzelnen Personen wie Alice Schwarzer identifiziert wird.
Der „common sense“ des Feminismus
Der Text argumentiert, dass sich der „common sense“ des Feminismus im Wandel befindet und dass dies weder von den Medien noch von Vertreterinnen des Feminismus verstanden wird. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, dass der Feminismus als ein „altes“ und überholtes Konzept dargestellt wird.
Feminismus und die Medienlandschaft
Der Text untersucht die Möglichkeiten des Feminismus, sich in der Medienlandschaft zu etablieren. Es wird die Rolle von Alice Schwarzer als prominente Vertreterin des Feminismus diskutiert und deren Einfluss auf die mediale Wahrnehmung des Feminismus analysiert.
Alternativen zu den Massenmedien?
Der Text stellt die Frage, ob alternative Medien wie Internetblogs eine Möglichkeit für den Feminismus darstellen, sich freier zu entfalten. Es werden sowohl die Vorteile als auch die Nachteile dieser Alternativen diskutiert.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die Themen Feminismus, Medien, Geschlechterrollen, Stereotypen, „Frauen-Öffentlichkeit“, mediale Darstellung, Alice Schwarzer, alternative Medien.
- Arbeit zitieren
- Lena Müller (Autor:in), 2014, Feminismus. Opfer der Medien?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301926