Puerto Rico und Québec sind Minderheitennationen im anglophonen Nordamerika. Beide Völker wurden wegen ihrer Sprache diskriminiert, die sich folglich zu einem der wichtigsten Gruppenmerkmale entwickelte, dadurch dass sie sich von den anglophonen Nordamerikanern abgrenzen. Sowohl die Puertoricaner als auch die Québécois fordern heute sprachliche und kulturelle Eigenständigkeit, möchten in wirtschaftlicher Hinsicht jedoch weiterhin mit den USA bzw. Kanada kooperieren. Ihre ambivalente Identität spiegelt sich in den Konzepten der freien Assoziation (Estado Libre Asociado) und der assoziierten Selbständigkeit (Souveraineté-Association) deutlich wider.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziolinguistische Theorien
- Bilinguismus
- Diglossie
- Sprachliche Interferenz
- Sprache, Identität und Nationalismus
- Puerto Rico
- Historischer Hintergrund
- Kolonisierung und Hispanisierung
- Annexion durch die USA und Amerikanisierung
- Der Estado Libre Asociado
- Sprachpolitik
- Die Amerikanisierung des Erziehungswesens
- Das öffentliche Schulsystem
- Die Privatschulen
- Der gesetzliche Status der englischen und der spanischen Sprache
- Die aktuelle soziolinguistische Situation
- Die Bevölkerungsstruktur
- Die Verteilung der beiden Sprachen in der Gesellschaft
- Schule und Universität
- Arbeitswelt
- Massenmedien
- Öffentlichkeit
- Die Ergebnisse der Enqueten von 1990 und 1993
- Das Espanglish
- Die Umfrageergebnisse
- Die Auswertung der Fragebögen
- Die Spracherziehung
- Die Sprachkenntnisse
- Der Sprachgebrauch
- Die Interferenzen im Sprachgebrauch
- Die emotionale Bindung an beide Sprachen
- Die eigene Nationalitätsbezeichnung
- Das Interesse für puertoricanische Kulturproduktionen und die Einstellung zum Kulturkontakt
- Resümee
- Die Auswertung der Interviews
- Die Sprachkenntnisse
- Der Sprachgebrauch
- Die Interferenzen im Sprachgebrauch
- Die emotionale Bindung an beide Sprachen
- Die emotionale Bindung an beide Kulturen und die Einstellung zum Kulturkontakt
- Die Beurteilung des Nationalismus und die Meinung zum politischen Status der Insel
- Die Bedeutung der englischen Sprache für die Puertoricaner
- Zusammenfassende Interpretation
- Québec
- Historischer Hintergrund
- Sprachgesetzgebung und soziodemographische Veränderungen im 20. Jahrhundert
- Der Status der Frankophonen und die sprachplanerischen Aktivitäten bis 1960
- Die Révolution tranquille
- Die sprachpolitischen Maßnahmen in der zweiten Jahrhunderthälfte
- Die aktuelle soziolinguistische Situation
- Die Bevölkerungsstruktur
- Die Verteilung der beiden Sprachen in der Gesellschaft
- Schule und Universität
- Arbeitswelt und sozioökonomischer Sektor
- Massenmedien
- Das Franglais
- Identität und Nationalismus in Puerto Rico und Québec
- Schlussbetrachtung
- Sprachliche und kulturelle Identität in Minderheitennationen
- Der Einfluss kolonialer Vergangenheit auf die Sprachentwicklung
- Sprachpolitik und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Sprachkonkurrenz und Sprachwandel
- Die Rolle der Sprache im Nationalismus und der Selbstbestimmung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der aktuellen soziolinguistischen Situation in Puerto Rico und Québec. Sie untersucht die Auswirkungen der kolonialen Vergangenheit auf die sprachliche und kulturelle Entwicklung beider Länder, wobei der Schwerpunkt auf Puerto Rico liegt. Die Arbeit beleuchtet die Prozesse des Sprachkontakts und der Sprachkonkurrenz, die zu komplexen soziolinguistischen Realitäten führen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Sprachkontakt und Sprachkonkurrenz in multilinguale Gesellschaften dar. Sie beleuchtet die Besonderheiten von Puerto Rico und Québec als Minderheitennationen im anglophonen Nordamerika und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 2 behandelt wichtige soziolinguistische Theorien, die für die Analyse der sprachlichen Situation in Puerto Rico und Québec relevant sind. Dazu gehören Bilinguismus, Diglossie, Sprachliche Interferenz, Sprache, Identität und Nationalismus. Die Kapitel 3 und 4 befassen sich mit der soziolinguistischen Situation in Puerto Rico und Québec. Sie untersuchen die historische Entwicklung, die Sprachpolitik und die aktuelle Verteilung der Sprachen in verschiedenen Lebensbereichen. Kapitel 3 beinhaltet außerdem die Ergebnisse einer Umfrage, die der Autor im Juni 2001 an puertoricanischen Schulen und Universitäten durchgeführt hat. Kapitel 5 vergleicht die Entstehung und das Wesen der kollektiven Identität und des Nationalismus in Puerto Rico und Québec.
Schlüsselwörter
Sprachkontakt, Sprachkonkurrenz, Bilinguismus, Diglossie, Sprachliche Interferenz, Sprachpolitik, Identität, Nationalismus, Puerto Rico, Québec, Kolonialismus, Amerikanisierung, Hispanisierung, Estado Libre Asociado, Révolution tranquille, Franglais, Espanglish.
- Arbeit zitieren
- Andrea Hermann (Autor:in), 2002, Sprachen im Kontakt. Puerto Rico und Québec, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301945
