Die Europäische Währungsunion (EWU) ist ein noch nie da gewesenes Projekt. Es ist das erste Mal, dass souveräne Staaten, derzeit 19 an der Zahl, eine einheitliche Währung einführen. Seit im Jahre 2008 die Eurokrise ausbrach, ist ein zunehmend deutlich werdendes Gefälle zwischen den Euroländern erkennbar. Der letzte Wahlerfolg der linkspopulistischen Syriza-Partei zur stärksten politischen Kraft Griechenlands ist nur ein aktuelles Beispiel für den wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung. Doch welche Implikationen bringt dieses wirtschaftliche Gefälle mit sich? Was bedeutet es hinsichtlich der Stabilität der EWU?
Diese Arbeit soll einen Beitrag zur Beantwortung dieser Leitfrage leisten, indem sie aus einer vorwiegend keynesianischer Perspektive Antworten gibt. Dabei sollen besondere Schwerpunkte auf der Rolle der Europäischen Zentralbank sowie den unterschiedlichen Lohn- und Preisniveaus liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Hintergründe
- Fragestellung und Methodik
- Theoriekapitel: Der Keynesianismus und die Debatte um Preisstabilität
- Theoriekapitel: Lohnstückkosten bestimmen die Inflation
- Volkswirtschaftliche Heterogenität als Problem der EZB
- Konstruktionsfehler bereits bei der Einführung
- Auf- und Abwertung der Währung
- Zinsen und Staatsanleihen
- Divergente Entwicklungen der Wettbewerbsfähigkeit
- Heterogene Lohnregime
- Divergente Lohnstückkostenentwicklung
- Handelsüberschüsse und -Defizite
- Wirtschaftspolitische Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die volkswirtschaftliche Heterogenität innerhalb der Eurozone zu analysieren und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Stabilität der Währungsunion zu untersuchen. Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen keynesianischer Wirtschaftstheorie, Preisstabilität und Lohnstückkosten.
- Analyse der ökonomischen Auswirkungen von Heterogenität auf die Europäische Zentralbank
- Untersuchung des Einflusses divergierender Lohnstückkostenentwicklungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der EWU-Staaten
- Bewertung der aktuellen Krisenpolitik im Kontext der volkswirtschaftlichen Heterogenität
- Darlegung der Rolle von Deutschlands Position in Europa im Zusammenhang mit Lohnstückkosten
- Bewertung der Risiken für die Stabilität der Eurozone aufgrund der Heterogenität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der volkswirtschaftlichen Heterogenität in der Eurozone ein und stellt die Leitfrage der Arbeit vor. Sie erläutert die Methodik und die theoretischen Grundlagen der Analyse.
Das erste Kapitel beleuchtet die Debatte um Preisstabilität im Kontext des Keynesianismus und der Phillips-Kurve. Es verdeutlicht die Bedeutung der Lohnstückkosten als Schlüsselfaktor für die Entstehung von Inflation.
Kapitel zwei fokussiert auf die volkswirtschaftliche Heterogenität als Problem der Europäischen Zentralbank. Es untersucht die Herausforderungen, die die unterschiedliche Entwicklung der Mitgliedsstaaten für die Geldpolitik der EZB mit sich bringt.
Im dritten Kapitel werden die divergierenden Entwicklungen der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone näher betrachtet. Dabei stehen die heterogenen Lohnregime, die unterschiedliche Lohnstückkostenentwicklung und die daraus resultierenden Handelsbilanzungleichgewichte im Mittelpunkt.
Das vierte Kapitel analysiert die wirtschaftlichen Schlussfolgerungen aus den dargestellten Zusammenhängen und bewertet die aktuelle Krisenpolitik im Hinblick auf die Heterogenität in der Eurozone.
Schlüsselwörter
Volkswirtschaftliche Heterogenität, Eurozone, Europäische Zentralbank, Preisstabilität, Phillips-Kurve, Lohnstückkosten, Wettbewerbsfähigkeit, Handelsbilanz, Krisenpolitik, Austeritätspolitik.
- Arbeit zitieren
- Lasse Kelzenberg (Autor:in), 2015, Volkswirtschaftliche Heterogenität in der Eurozone. Eine Gefahr für die Stabilität?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302093