Um mehrperspektivischen Unterricht (MPU) verstehen zu können, ist es ratsam, zunächst das Wort Perspektive zu erklären.
Unter einer Perspektive versteht man „einen Standpunkt, von dem aus etwas betrachtet wird oder werden kann“ (Neumann & Balz, 2010, S. 8). Schlicht weg berücksichtigt Mehrperspektivität mehrere Perspektiven, die in die Urteilsbildung einfließen.
Dabei ist der Gegenstand, welchen man betrachten möchte, sei es eine Frage, ein Problem oder ein menschliches Verhalten, nicht nur mit den üblichen und gewohnten Perspektiven zu besehen, sondern, wenn möglich, diesen Gegenstand mit unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und diese auch während der Betrachtung zu wechseln, um andere Sichtweisen bei der Urteilsbildung zu berücksichtigen.
Im Sportunterricht (SU) soll die Urteilsfähigkeit entwickelt und gefördert werden. Dazu reicht ein Aufzeigen einzelner Perspektiven oftmals nicht aus. Mit unterschiedlichen Perspektiven ein und dieselbe Sportart zu betrachten kann den Schülern helfen, einen Zugang zu dieser Sportart zu finden. Was unter einer mehrperspektivischen Betrachtung einer Sportart gemeint ist, wird im Kapitel 3.0 „Mehrperspektivisches Laufen“ erläutert.
Die Schülerinnen und Schüler (SuS) sollen begründet Stellung zu unterschiedlichen Sportaktivitäten beziehen können und diese Sportart eventuell in ihren Alltag unter der als positiv empfundenen Perspektive ausüben. Eine zusätzliche Motivation, um die „Sitzgesellschaft“ zum Sporttreiben zu animieren und so den Ausdauersport für sich zu entdecken, ist das Smartphone als „verbotenes“ Hilfsmittel mit in den SU zu integrieren. Einen erstmaligen Beitrag gab V. Lunke (2014) in „„Smarte“ Ausdauerschulung“. Ihre sechs Module werden in dieser Hausarbeit erläutert und mit der Mehrperspektivität und dem Dauerlaufen als eine Art Zukunftsorientierung verknüpft.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Einführung: Mehrperspektivischer Unterricht...
- 2.1 Entstehungsgeschichte des MPUs
- 2.2 Handlungsfähigkeit und MPU
- 2.3 Mehrperspektivischer Unterricht nach Kurz.......
- 3.0 Mehrperspektivisches Laufen
- 3.1 Umsetzung von MPU im Sport?
- 3.2 Mehrperspektivisches Laufen
- 3.3 Benotung nach Zumbült.......
- 4.0 Das Smartphone als Motivation für den Dauerlauf.
- 5.0 Mehrperspektivisches,,smartphone-begleitetes' Ausdauerlaufen- ein Experiment..........\n
- 6.0 Fazit
- 7.0 Glossar.
- 8.0 Anhang
- 9.0 Literaturverzeichnis.........
- 9.1 Bücher
- 9.2 Zeitschriften
- 9.3 Internetquellen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik des mehrperspektivischen Unterrichts (MPU) im Sportunterricht, insbesondere im Kontext des Dauerlaufs. Sie untersucht, wie die Integration des Smartphones als Hilfsmittel die Motivation der Schülerinnen und Schüler für den Ausdauersport steigern und somit zur Entwicklung einer „Handlungsfähigkeit“ beitragen kann.
- Mehrperspektivischer Unterricht im Sportunterricht
- Handlungsfähigkeit und ihre Bedeutung für den Sportunterricht
- Das Smartphone als Motivationstool für den Dauerlauf
- Mehrperspektivisches, smartphone-begleitetes Ausdauerlaufen als Experiment
- Zukunftsorientierte Ansätze im Sportunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff der Perspektive und Mehrperspektivität im Kontext des Sportunterrichts dar. Dabei wird die Bedeutung der Urteilsbildung und die Entwicklung eines Zugangs zu verschiedenen Sportarten durch mehrperspektivische Betrachtungsweise hervorgehoben.
Das Kapitel „Einführung: Mehrperspektivischer Unterricht“ behandelt die Förderung der Urteilsbildung der Schülerinnen und Schüler durch eine kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit Sportarten. Dabei werden die verschiedenen Handlungsfähigkeiten – spezielle, allgemeine und prinzipielle – im Zusammenhang mit dem MPU erläutert. Die Entstehung des MPU wird in Bezug auf die Kritik an traditionellen Fächerkanonen und Reformvorschläge des Kulturministeriums diskutiert.
Das Kapitel „Mehrperspektivisches Laufen“ fokussiert auf die Umsetzung des MPU im Sportunterricht, insbesondere im Bereich des Dauerlaufs. Es werden verschiedene Perspektiven auf den Ausdauersport beleuchtet und die Bedeutung der Benotung nach Zumbült im Rahmen eines mehrperspektivischen Ansatzes diskutiert.
Im Kapitel „Das Smartphone als Motivation für den Dauerlauf“ wird das Smartphone als Hilfsmittel im Sportunterricht vorgestellt und seine Bedeutung für die Steigerung der Motivation der Schülerinnen und Schüler im Kontext des Ausdauertrainings untersucht. Es werden die „smarte“ Ausdauerschulung nach Lunke und ihre sechs Module erläutert.
Das Kapitel „Mehrperspektivisches, smartphone-begleitetes' Ausdauerlaufen- ein Experiment“ präsentiert ein Experiment zur Integration des Smartphones in den Sportunterricht. Dieses Experiment soll die Wirksamkeit des MPU im Kontext des Dauerlaufs und die Bedeutung der Motivation durch digitale Hilfsmittel untersuchen.
Schlüsselwörter
Mehrperspektivischer Unterricht, Handlungsfähigkeit, Sportunterricht, Dauerlauf, Smartphone, Motivation, Ausdauersport, digitale Hilfsmittel, Urteilsbildung, Perspektiven, Zukunftsorientierung.
- Quote paper
- Thomas Hildebrandt (Author), 2015, Mehrperspektivischer Dauerlauf mit dem Smartphone als Hilfsmittel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302393