Die vorliegende Arbeit thematisiert ein Phänomen, dessen Existenz seit Beginn der Zivilisation in jeder Gesellschaft Bestand hat – die Armut. Egal, wohin wir unseren Blick schweifen lassen: Mittellose Menschen sind allgegenwärtig. Denken wir an den Alexanderplatz in Berlin. Dort herrscht ein friedliches Nebeneinanderleben: auf der einen Seite finden wir Bettler, Obdachlose und umherziehende Musikanten, auf der anderen Seite Banker, Geschäftsmänner und Führungskräfte, die alle tagein tagaus ihrem Alltag nachgehen. Auf der sozialen Ebene trennen sie Kontinente, im geographischen Sinne liegen allerdings nur einige Meter zwischen ihnen. Dieses Nebeneinander- und Voneinanderleben von Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten finden wir auch im Roman Lazarillo de Tormes.
Im Vordergrund der folgenden Seminararbeit steht die Fragestellung, wie sich die Armut im anonym veröffentlichten Roman Lazarillo de Tormes gestaltet. Ziel der Arbeit ist es, verschiedene Armutsarten herauszuarbeiten und diese im Bewusstsein der Charakteristika des Siglo de Oro zu analysieren. Um einen ersten Einblick in die Thematik des Romans zu bekommen, wird im ersten Teil der Arbeit der historische Kontext erläutert. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der sozialen Ungleichheit und dem damaligen Leben der Armen und Unterprivilegierten. Anschließend werden einige Definitionen von Armut genannt und Kategorien festgelegt, anhand derer die literarische Analyse durchgeführt wird. Weiterhin werden gesellschaftskritische Aspekte in der novela picaresca gezeigt, die sich auch in der literarischen Analyse wiederfinden. In jener Analyse wird der Roman im Bezug auf die herausgearbeiteten Armutsarten untersucht. Dabei werden Zusammenhänge zwischen den Typen von Armut näher beleuchtet und rhetorische Mittel interpretiert. Abschließend werden im Resümee die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und ausgewertet. Als Grundlage für die Textanalyse dient die übersetzte und kommentierte Ausgabe aus dem Reclam-Verlag „Lazarillo de Tormes / Klein Lazarus vom Tormes“ von Hartmut Köhler aus dem Jahre 2006.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HAUPTTEIL
- historischer Hintergrund: Siglo de Oro
- Arten von Armut
- Sozialkritische Aspekte in der novela picaresca
- literarische Analyse
- Ökonomische Armut
- Soziale Armut
- Kulturelle Armut
- RESÜMEE UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der Armut im Roman "Lazarillo de Tormes" und analysiert die verschiedenen Arten von Armut im Kontext des Siglo de Oro. Ziel ist es, die soziale Ungleichheit und die Lebensbedingungen der Armen im 16. Jahrhundert aufzuzeigen und diese Erkenntnisse mit der literarischen Analyse des Romans zu verknüpfen.
- Soziale Ungleichheit und Armut im Siglo de Oro
- Arten von Armut im Roman: Ökonomische, soziale und kulturelle Armut
- Sozialkritische Aspekte der novela picaresca
- Literarische Analyse des "Lazarillo de Tormes" im Hinblick auf die verschiedenen Armutsarten
- Zusammenhänge zwischen Armut und den Lebenserfahrungen des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Armut im Roman "Lazarillo de Tormes" vor und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Der Hauptteil beleuchtet zunächst den historischen Kontext des Siglo de Oro mit seiner sozialen Ungleichheit und den Lebensbedingungen der Armen. Anschließend werden verschiedene Definitionen von Armut vorgestellt und Kategorien für die literarische Analyse festgelegt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der ökonomischen, sozialen und kulturellen Armut im Roman.
Schlüsselwörter
Armut, Siglo de Oro, novela picaresca, Lazarillo de Tormes, soziale Ungleichheit, ökonomische Armut, soziale Armut, kulturelle Armut, literarische Analyse, historische Kontext.
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- Anonym (Autor), 2015, Armut im "Lazarillo de Tormes", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302597