Die Kursanstiege an den Börsen treiben das Geldvermögen der Deutschen auf immer neue Rekordhöhen. Im vierten Quartal 2013 wuchs das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen im Vergleich zum Vorquartal um rund 79 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent auf den historischen Höchstwert von 5,15 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank mitteilte. (Die Welt 2014)
Es hat den Anschein als seien die Menschen in Deutschland wohlhabend und frei wie nie. Der Übergang in die Moderne und die damit einhergehenden Entwicklungen versprechen Freiheit, Wohlstand und unüberschaubar viele Möglichkeiten das individuelle Glück zu finden. Heute kann sich der Bürger in der BRD theoretisch kaufen was er möchte, kann reisen wohin er will und sein Leben nach seinen Vorstellungen gestalten. Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass immer mehr Menschen mit den Entwicklungen der Moderne überfordert sind und eine geringe Anzahl von Profiteuren einer Masse an Überforderten gegenübersteht. Soziale Ungleichheit und große Einkommensunterschiede sind an der Tagesordnung. Seit längerem wird deutlich, dass sich kapitalistische- und liberale Heilsversprechen in der BRD lange nicht für jeden erfüllen. Die moderne Gesellschaft in Deutschland ist geprägt durch eine Ungleichverteilung von Teilhabe, Gesundheit und Bildung. Die Folgen sind vielfältig und reichen von bio-psychosozialen Problemen des Individuums bis hin zu Phänomen wie Rassismus. In der vorliegenden Arbeit soll Rassismus als Folge einer allgemeinen Angst der ausgeschlossenen oder den Ausschluss fürchtenden Schichten dargestellt werden. Es wird ein Zusammenhang hergestellt zwischen den pathologischen Folgen der Modernisierung, der unteranderem dadurch in der BRD vorherrschenden Sozialstruktur und Rassismus als Mittel die eigene Unsicherheit zu kanalisieren. Hierzu wird sich in einem ersten Schritt mit der Modernisierung, ihren Dimensionen und den darin enthalten Pathologien auseinandergesetzt. Ein exemplarischer Überblick über den Status Quo der Sozialstruktur in der BRD soll anschließend untersuchen in was für einer Gesellschaft die Deutschen heute leben und mit welchen Problemen sich ein Großteil der Menschen konfrontiert sieht. Anschließend wird mit Hilfe von Luigi Luca Cavalli-Sforza in das Thema Rassismus eingeführt und dieses Phänomen als eine Folge von Angst aufgrund der herrschenden Verhältnisse thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Die Moderne und ihre Entwicklungen..
- II.1 Differenzierung.
- II.2 Individualisierung
- II.3 Rationalisierung
- II.4 Domestizierung
- II.5 Beschleunigung.
- II.6 Globalisierung.
- II.7 Fazit.
- III. Der Status Quo der Sozialstruktur in der BRD
- III.1 Bildung.
- III.2 Vermögen........
- III.3 Soziale Schicht
- III.4 Fazit
- IV. Rassismus als eine Folge der Angst abgehängt zu werden
- IV.1 Der Hochmut der vermeintlich Erfolgreichen .………...\n
- IV.2 Rassismus als Ventil..\n
- IV.3 Fazit
- V. Soziale Arbeit als Rassismusprävention ......
- V.1 Die menschlichen Grundbedürfnisse
- V.2 Drei Ebenen zur Bekämpfung von Rassismus.
- V.3 Fazit..\n
- VI. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entstehung von Rassismus als Folge der Angst vor sozialer Abgrenzung und den damit verbundenen pathologischen Entwicklungen der Modernisierung. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen den Auswirkungen des Modernisierungsprozesses, der sich in der Sozialstruktur der BRD widerspiegelt, und der Entstehung von Rassismus als Mechanismus zur Bewältigung individueller Unsicherheiten.
- Pathologische Folgen der Modernisierung
- Sozialstruktur der BRD
- Rassismus als Folge von Angst
- Rassismus als Mittel zur Kanalisierung von Unsicherheit
- Möglichkeiten der Sozialen Arbeit zur Rassismusprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation in Deutschland, die durch Wohlstand und Freiheit auf der einen Seite, aber auch durch zunehmende soziale Ungleichheit und Angst vor Abgrenzung auf der anderen Seite geprägt ist. Die Arbeit stellt Rassismus als Folge dieser Angst dar und untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit in der Rassismusprävention.
Kapitel II führt in den Prozess der Modernisierung und seine Dimensionen ein, die für die heutige Sozialstruktur in Deutschland von großer Bedeutung sind. Es werden die Folgen der Modernisierung, wie z. B. Individualisierung, Rationalisierung und Globalisierung, sowie deren pathologische Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft beleuchtet.
Kapitel III gibt einen Überblick über den Status Quo der Sozialstruktur in der BRD, wobei Schwerpunkte auf Bildung, Vermögen und soziale Schicht gelegt werden. Es werden die Herausforderungen und Probleme aufgezeigt, mit denen ein Großteil der Menschen in Deutschland konfrontiert ist.
Kapitel IV thematisiert Rassismus als Folge der Angst vor Abgrenzung und stellt den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Rassismus her. Es wird verdeutlicht, wie Rassismus als Ventil für die eigenen Unsicherheiten und Ängste genutzt werden kann.
Kapitel V beleuchtet die Rolle der Sozialen Arbeit in der Rassismusprävention. Es werden die menschlichen Grundbedürfnisse als Ausgangspunkt für die Arbeit mit Menschen in prekären Lebenslagen betrachtet und verschiedene Ebenen der Rassismusprävention vorgestellt.
Schlüsselwörter
Modernisierung, Sozialstruktur, BRD, Rassismus, Angst, soziale Abgrenzung, soziale Ungleichheit, Individualisierung, Rationalisierung, Globalisierung, Soziale Arbeit, Rassismusprävention, menschliche Grundbedürfnisse, pathologische Entwicklungen.
- Citar trabajo
- Florian Sapper (Autor), 2014, Die pathologische Seite der Moderne. Was Soziale Arbeit gegen Rassismus als Folge von Modernisierungsprozessen tun kann, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302638