Gerechtigkeit (griech. dikaiosyne) gilt als einer der umstrittensten Grundbegriffe, mit dem sich wohl jedes vernunftbegabte Individuum schon einmal ausgiebig auseinandersetzen musste. Spätestens dann, wenn jemand Unrecht erleidet, wird er sich über den Gerechtigkeitsbegriff Gedanken machen und sich Gerechtigkeit wünschen. Dadurch, dass sich der Gerechtigkeitsbegriff vielfach unterteilen lässt und in den unterschiedlichsten Zusammenhängen, wie z.B. bei einzelnen Handlungen, Personen, Regeln, Gesetzen oder Institutionen angewandt werden kann, lässt sich dieser Begriff auch nur schwierig definieren.
Eine Gemeinsamkeit lässt sich jedoch bei allen Untersuchungen über die Gerechtigkeit festhalten, nämlich dass sie nur im Vergleich mit anderen Individuen oder Sachverhalten - kurzum in einer Gemeinschaft - betrachtet werden kann.
Handlungen orientieren sich an sozialen Kontexten, wie z.B. Gemeinschaften, Institutionen oder Staatsmodellen und werden in diesem Zusammenhang als gerecht oder ungerecht bewertet. Die Handlung der einzelnen Individuen steht in Wechselwirkung mit der Gemeinschaft. Wenn die einzelnen Individuen ungerecht handeln, kann es keine gerechte Gesellschaft geben und umgekehrt ist es für den Einzelnen schwierig in einer ungerechten Gesellschaft gerecht zu handeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Gerechtigkeitsbegriff nach Platon
- 2.2. Gegenüberstellung von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit
- 2.3. Die Bedeutung der Gerechtigkeit im Staatsmodell
- 2.3.1. Einfluss der Gerechtigkeit auf die Seelenlehre
- 2.3.2. Zusammenhang zwischen der Seelenlehre und dem Staatsmodell
- 2.3.3. Platons Ständeordnung
- 2.3.4. Die Gerechtigkeit im Staatsmodell
- 2.3.5. Das Verhältnis der Gerechtigkeit zur Freiheit
- 2.3.6. Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern
- 2.4. Gerechtigkeitsbegriff aus heutiger Sicht
- 2.4.1. Definition der Gerechtigkeit aus heutiger Sicht
- 2.4.2. Bezug zu Platons Staatsmodell
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Platons Gerechtigkeitsbegriff im Kontext seiner „Politeia“ und vergleicht ihn mit dem heutigen Verständnis von Gerechtigkeit. Die Analyse konzentriert sich auf die Anwendung des Gerechtigkeitsbegriffs in Platons idealem Staatsmodell.
- Platons Definition von Gerechtigkeit und ihre Bedeutung in seinem Staatsmodell
- Der Vergleich von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit bei Platon
- Der Einfluss der Seelenlehre auf Platons Gerechtigkeitsverständnis
- Die Rolle der Ständeordnung und der Geschlechterunterscheidung in Platons Gerechtigkeitskonzept
- Die Relevanz von Platons Gerechtigkeitsbegriff für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Gerechtigkeitsbegriffs ein, dessen Vielschichtigkeit und die Schwierigkeit seiner Definition herausgestellt werden. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Gerechtigkeit im sozialen Kontext und der Wechselwirkung zwischen individuellen Handlungen und der Gesellschaft. Platons „Politeia“ wird als zentrale Quelle für die Untersuchung eingeführt, wobei der Schwerpunkt auf der Funktion der Gerechtigkeit in seinem Staatsmodell liegt. Die Arbeit kündigt die Analyse von vier Aspekten an: Freiheitsbegriff, Seelenteile und Ständeordnung sowie Geschlechterunterscheidung, mit dem Ziel, sowohl die Verankerung der Gerechtigkeit im Staatsmodell als auch deren heutige Relevanz zu beleuchten.
2. Hauptteil: Der Hauptteil ist in Unterkapitel gegliedert, um Platons Gerechtigkeitsverständnis und dessen Anwendung in seinem Staatsmodell detailliert zu analysieren. Er beginnt mit der Darstellung von Platons Gerechtigkeitsbegriff, der im Kontext seines politischen Rückzugs aus der attischen Demokratie und seiner Gegenentwürfe zu dieser entsteht. Es wird auf die verschiedenen Kapitel der „Politeia“ Bezug genommen, in denen Platon sich mit der Definition von Gerechtigkeit auseinandersetzt. Der Vergleich von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit wird behandelt, ebenso wie der Einfluss der Seelenlehre und die Bedeutung der Ständeordnung für die Gerechtigkeit im Staat. Abschließend wird der Gerechtigkeitsbegriff aus heutiger Perspektive beleuchtet und mit Platons Modell in Beziehung gesetzt.
Schlüsselwörter
Gerechtigkeit, Platon, Politeia, Staatsmodell, Seelenlehre, Ständeordnung, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Freiheit, Geschlechterunterscheidung, heutiger Gerechtigkeitsbegriff.
Häufig gestellte Fragen zu Platons Gerechtigkeitsbegriff
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Platons Gerechtigkeitsbegriff, wie er in seiner „Politeia“ dargestellt wird, und vergleicht ihn mit dem heutigen Verständnis von Gerechtigkeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung des Gerechtigkeitsbegriffs in Platons idealem Staatsmodell.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Platons Definition von Gerechtigkeit und deren Bedeutung in seinem Staatsmodell, den Vergleich von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit bei Platon, den Einfluss der Seelenlehre auf Platons Gerechtigkeitsverständnis, die Rolle der Ständeordnung und der Geschlechterunterscheidung in Platons Gerechtigkeitskonzept und die Relevanz von Platons Gerechtigkeitsbegriff für die heutige Zeit.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Der Hauptteil unterteilt sich in Unterkapitel, die Platons Gerechtigkeitsverständnis und dessen Anwendung im Staatsmodell detailliert untersuchen. Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit. Der Hauptteil analysiert Platons Gerechtigkeitsbegriff, den Vergleich mit Ungerechtigkeit, den Einfluss der Seelenlehre und die Bedeutung der Ständeordnung. Er beleuchtet auch den Gerechtigkeitsbegriff aus heutiger Perspektive. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie wird Platons Gerechtigkeitsbegriff dargestellt?
Platons Gerechtigkeitsbegriff wird im Kontext seines politischen Rückzugs aus der attischen Demokratie und seiner Gegenentwürfe dargestellt. Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Kapitel der „Politeia“, in denen Platon sich mit der Definition von Gerechtigkeit auseinandersetzt. Der Einfluss der Seelenlehre und die Bedeutung der Ständeordnung für die Gerechtigkeit im Staat werden ausführlich analysiert.
Welche Rolle spielt die Seelenlehre?
Die Seelenlehre spielt eine entscheidende Rolle für Platons Gerechtigkeitsverständnis. Die Arbeit untersucht den Einfluss der Seelenlehre auf die Anwendung des Gerechtigkeitsbegriffs im Staatsmodell.
Welche Bedeutung hat die Ständeordnung?
Die Ständeordnung ist ein zentraler Bestandteil von Platons Gerechtigkeitskonzept. Die Arbeit analysiert die Rolle der Ständeordnung und deren Zusammenhang mit der Gerechtigkeit im Staat.
Wie wird Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit verglichen?
Die Arbeit vergleicht explizit Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit bei Platon, um dessen Verständnis von Gerechtigkeit besser zu verstehen.
Welchen Bezug hat die Arbeit zur heutigen Zeit?
Die Arbeit untersucht die Relevanz von Platons Gerechtigkeitsbegriff für die heutige Zeit und setzt Platons Modell mit dem heutigen Verständnis von Gerechtigkeit in Beziehung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gerechtigkeit, Platon, Politeia, Staatsmodell, Seelenlehre, Ständeordnung, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Freiheit, Geschlechterunterscheidung, heutiger Gerechtigkeitsbegriff.
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- Jessica Krüger (Autor), 2014, Politeia. Inwieweit lässt sich Platons Gerechtigkeitsbegriff mit dem heutigen Gerechtigkeitsverständnis vereinbaren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302676