Der zu behandelnde Text "Wir fliegen um die ganze Welt" ist ein Kinderlied aus dem Album "Turnen macht Spaß" von Volker Rosin, welches im Jahr 2003 erschienen ist. In der Produktinformation ist folgender Kommentar an die Gesellschaft gerichtet: Aber bei "Turnen macht Spaß" geht es nicht um Leistungsstreben, sondern, der Titel sagt es bereits, um Spaß, Ausgelassenheit und die Freude an der Bewegung. Ob im heimischen Kinderzimmer, beim Mutter-Kind-Turnen oder für sportliche Aktivitäten im Kindergarten - "Turnen macht Spaß" sorgt für den passenden Rhythmus.
Es geht also darum, dass Kinder während des Praktizierens von Sportübungen von dem Lied begleitet werden und dabei Freude und Ausgelassenheit empfinden sollen. Das ist die eine Betrachtungsweise, ein Kommentar im Internet regt zur einer weiteren Betrachtungsweise an: Diese Lieder sind pädagogisch sehr wertvoll und durchaus im Kindergarten brauchbar.
Dieser Kommentar lässt sich aus migrationspädagogischer Sichtweise erörtern.
In diesem Kontext sind die Cultural Studies in Betracht zu ziehen, aus denen heraus sich eine kritische Pädagogik entwickelt hat, welche sich für eine Demokratisierung der Lebensverhältnisse, insbesondere im Bildungswesen, und für eine gemeinschaftliche Gestaltung des öffentlichen Lebens einsetzt.
Dahingehend werden beispielsweise der Öffentlichkeit bekannte populäre Texte einer dekonstruktiven Analyse unterzogen. Dadurch sollen produktive Auseinandersetzungen im Unterricht angeregt werden und zu einer Erhöhung der Handlungsfähigkeit führen. Ziel ist es also, Ideologien, Botschaften und Werte in medialen Texten aufzudecken, um so der Manipulation ausweichen zu können sowie selbst erschaffene Identitäten und Widerstandsformen entwickeln zu können.
Cultural Studies beabsichtigen mit ihren Kompetenzen und dem Wissen, über das sie verfügen, dass Subjekte, die Umstände, in denen sie leben, besser nachvollziehen und ihnen bewusst wird, wie sie diese selbst mit erschaffen und umformen können.
In meiner Arbeit möchte ich herausfinden, auf welchen Ebenen Ethnizität produziert wird, dabei beschränke ich mich in der Analyse auf innerschulische Ursachen.
Anhand der von Diehm und Panagiotopoulou aufgeführten Sequenzen zum genannten Kinderlied in ihrem Werk Bildungsbedingungen in Migrationsgesellschaften möchte ich aus dem Blickwinkel der Ethnomethodologie und Performativität die Erzeugung von Ethnizität analysieren und interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Ethnomethodologische Perspektive
- Performative Perspektive
- Ethnisierende Differenzierung
- Die Situation im Kindergarten
- Analyse des Kinderliedes Wir fliegen um die ganze Welt (von Volker Rosin 2009)
- Was wird den Kindern von den Erzieherinnen und dem Praktikanten aus ethnomethodologischer und performativer Sichtweise vermittelt, und wie wird dabei ethnisierende Differenzierung geschaffen?
- Reflexion der Sequenzen unter Bezugnahme auf Rainer Winters Artikel cultural studies und Paul Mecherils Werk Migrationspädagogik...
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Erzeugung von Ethnizität im Kindergartenalltag anhand des Kinderliedes "Wir fliegen um die ganze Welt" von Volker Rosin. Die Arbeit analysiert das Lied aus ethnomethodologischer und performativer Perspektive und hinterfragt, wie ethnisierende Differenzierung durch die Vermittlung des Liedes geschaffen wird. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Werke von Rainer Winter und Paul Mecheril, um die Ergebnisse im Kontext der Cultural Studies und der Migrationspädagogik zu reflektieren.
- Ethnomethodologische und performative Analyse von Kinderliedern
- Ethnisierende Differenzierung im Kindergartenalltag
- Kultur und Bildung in einer Migrationsgesellschaft
- Kritik an der Pädagogik und ihren Auswirkungen auf die Konstruktion von Identitäten
- Analyse von medial vermittelten Botschaften und Werten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Kinderlied "Wir fliegen um die ganze Welt" von Volker Rosin vor und erläutert dessen Kontext im Bereich der frühkindlichen Bildung. Zudem werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit, die Ethnomethodologie und die Performativität, sowie die Bedeutung von Cultural Studies und Migrationspädagogik für die Analyse des Liedes vorgestellt.
Definition
Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe der Arbeit: Ethnomethodologie, Performativität und ethnisierende Differenzierung. Die Ethnomethodologie betrachtet die Methoden, mit denen Menschen soziale Bedeutung herstellen und gesellschaftliche Realität erzeugen, während die Performativität die handlungspraktische Dimension von Sprache untersucht.
Die Situation im Kindergarten
Dieses Kapitel beleuchtet die Situation im Kindergarten im Hinblick auf ethnisierende Differenzierung. Es wird untersucht, wie Kindergartenalltag und die Interaktion zwischen Erzieherinnen, Praktikanten und Kindern zur Konstruktion von ethnischen Kategorien beitragen können.
Analyse des Kinderliedes Wir fliegen um die ganze Welt (von Volker Rosin 2009)
Dieses Kapitel analysiert das Kinderlied "Wir fliegen um die ganze Welt" aus ethnomethodologischer und performativer Sicht. Es werden die Inhalte des Liedes, die Sprache und die musikalische Gestaltung untersucht, um herauszufinden, welche Botschaften und Werte den Kindern vermittelt werden und wie ethnisierende Differenzierung dabei entsteht.
Schlüsselwörter
Ethnomethodologie, Performativität, ethnisierende Differenzierung, Kinderlied, Kindergartenalltag, Cultural Studies, Migrationspädagogik, Bildung, Identitätskonstruktion, mediale Botschaften, Werte.
- Quote paper
- Hala Fattah Ahmad (Author), 2015, Ethnisierende Differenzierung im Kindergartenalltag. Eine Untersuchung des Liedes "Wir fliegen um die ganze Welt", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302724