Der nicht genau datierbare sechste Psalm , der sich im ersten Buch des Psalters, dem ersten Davidpsalter befindet, handelt von einem einzelnen Menschen, der sich anscheinend in großer Not befindet. Im Vordergrund stehen Angst und Verzweiflung im Widerspruch zu dem Stimmungsumschwung am Ende des Psalms. Die Not wird klagend als Lied oder Gebet vor Gott gebracht. Die Sprache zeichnet sich wie alle Psalmentexte durch eine gewisse poetische Prägung aus, die vor allem durch Parallelismen gekennzeichnet wird.
Laut Gunkel gehört dieser Psalm in die Gattung der Klagelieder. In der Psalmenforschung ist allerdings umstritten, auf was sich die Klage bezieht und daraus folgend, wie der Text ausgelegt werden kann. So kann der Psalm als Krankheits- oder Feindpsalm gedeutet werden, während die altkirchliche Tradition ihn zu den sieben Bußpsalmen zählt. Möglich ist allerdings auch, dass nicht genau definiert werden kann, auf welchen Bereich sich die Not in der Klage bezieht. Dabei spielt der Sitz des Lebens für die Bestimmung der Psalmengattung eine entscheidende Rolle.
In der vorliegenden Exegese werden in einem ersten Schritt Basisgrundlagen für die Exegese erläutert. Die Arbeit am ausgewählten Text konzentriert sich zum einen auf den Text an sich, zum anderen auf dessen entstehungsgeschichtlichen Werdegang, sowie auf den Hintergrund des Psalms. Abschließend soll die theologische Relevanz dieses Psalms dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- VORBEREITUNG DER EXEGETISCHEN ARBEIT
- Begründung der Bibelauswahl
- Differenzierte Verseinteilung des Textes
- Erste Gedanken zum Text
- EXEGETISCHE ARBEIT AM AUSGEWÄHLTEN TEXT
- Beobachtungen am Text
- Textabgrenzung
- Kontextanalyse
- Strukturanalyse
- Entstehung des Textes
- Trennung von Tradition und Redaktion
- Sitz im Buch
- Hintergrund des Textes
- Formgeschichte
- Bestimmung wichtiger Schlüsselbegriffe
- Theologische Relevanz der exegetischen Arbeit
- Beobachtungen am Text
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Exegese des Psalms 6 zielt darauf ab, den Text mithilfe historisch-kritischer Methoden zu analysieren und seine theologische Relevanz herauszuarbeiten. Dabei werden verschiedene Aspekte betrachtet, darunter die sprachliche Gestaltung, die Entstehungsgeschichte, der formgeschichtliche Kontext und die Bedeutung des Psalms im Rahmen der Psalmenliteratur.
- Die Klage als Ausdruck von Angst und Verzweiflung
- Die Wandlung der Stimmung im Psalm
- Die Bedeutung des Gebets und der Gottesbeziehung
- Die Rolle der poetischen Sprache und der Parallelismen
- Die Interpretation des Psalms im Kontext der Psalmengattungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen ersten Überblick über den Psalm 6, dessen Gattung und den Ansatz der Exegese. Die Vorbereitung der exegetischen Arbeit umfasst die Begründung der Bibelauswahl und die differenzierte Verseinteilung des Textes. Darüber hinaus werden erste Gedanken zum Text formuliert, die auf die zentrale Thematik der Klage und die Wandlung der Stimmung im Psalm hinweisen.
Die exegetische Arbeit am Text konzentriert sich auf verschiedene Aspekte: Die Beobachtungen am Text beinhalten die Textabgrenzung, die Kontextanalyse und die Strukturanalyse. Die Entstehung des Textes wird untersucht, indem Tradition und Redaktion unterschieden und der Sitz im Buch bestimmt werden. Der Hintergrund des Textes wird durch die Formgeschichte und die Bestimmung wichtiger Schlüsselbegriffe beleuchtet.
Abschließend wird die theologische Relevanz des Psalms dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des Gebets, der Gottesbeziehung und der Wandlung der Stimmung im Psalm. Die Exegese soll ein tieferes Verständnis des Psalms und seiner theologischen Botschaft ermöglichen.
Schlüsselwörter
Psalm 6, Klagepsalm, Angst, Verzweiflung, Gebet, Gottesbeziehung, poetische Sprache, Parallelismen, Formgeschichte, Sitz im Buch, theologische Relevanz.
- Quote paper
- Julia Ciardullo (Author), 2014, Über den Wandel einer Klage. Eine theologische Exegese des Psalm 6, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302908