Die Magisterarbeit vergleicht drei zeitgenössische Romane der DDR (Monika Maron: "Flugasche"), der medialisierten Gegenwart (Terézia Mora: "Der einzige Mann auf dem Kontinent") und eines futuristischen Entwurfs (Juli Zeh: "Corpus Delicti") und fokussiert dabei das Verhältnis zwischen städtischem Raum und der Naturzone. Die Arbeit nimmt im ersten Teil die Begriffe des 'Ecocriticism', der Kulturökologie und des zeitkritischen 'nature writing' auf und reflektiert das dynamische Wechselverhältnis zwischen Natur und urbanem Raum. Dabei verzichtet die Arbeit nicht auf eine Anlehnung an die Theorien Böhmes und Foucaults. Im zweiten Teil werden diese anhand der Werke stärker beleuchtet, sodass die Arbeit eine Verbindung von Theorie und konkreter Werkanalyse anstrebt. Schließlich soll die Dichotomie zwischen Natur und Stadt in einem aktuellen Zeitkontext zur Diskussion gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zeitzeichen - Der städtische Raum und die grüne Welt
- Die grüne Welt im Zeitroman als literarisch-gesellschaftlicher Gegenentwurf
- Der Ansatz des Ecocriticism in der komparatistischen Lesart
- Der Begriff der Kulturökologie und seine zeitkritische Funktion im deutschen Roman: Modelle und Entwicklung
- Das Motiv des leidenden Stadtbewohners als zeitgenössisches Phänomen?
- Herausforderungen des globalisierten Stadtraumes in Terézia Moras Der einzige Mann auf dem Kontinent (2009)
- Zeitzyklen im städtischen Raum
- Ökonomisch-soziale Zeitkritik im satirischen Gewande
- Die neue soziale Frage und heterogene Zugänge einer akademischen Mittelschicht zum Arbeitsmarkt
- Stadt-Land-Erfahrungen: Naturidyllen und Konsumrausch
- Realsozialistische Ökologiewelten in Monika Marons Flugasche (1981)
- Zur Ersatzfunktion literarischer Prosa
- Binäre Identitätskrisen und Determinanten von Machtbeziehungen
- Personale Identitätsstiftung im Bereich des Privaten (Innenraum)
- DDR-Umweltpolitik und Macht-Körper-Beziehungen (Außenraum)
- Die moderne DDR-Großstadt in der literarischen Rezeption
- Das Idyll der grünen Stadt
- Zur dystopischen Funktion von Tagträumen bei Monika Maron
- Prognosen und Visionen: Dystopische Entwürfe in Juli Zehs Corpus Delicti (2009)
- Zur Aktualität eines zeitgenössischen Gesundheitsbegriffes
- Naturkonzepte im städtischen Raum
- Staatlich normierte Körperkultur als Religionsersatz
- Zur Funktion der wild zone und Juli Zehs moderne Zeitkritik
- Optimierte Lebensqualität durch eine regulierende Biopolitik
- Triadisches Modell der Machtebenen
- Regulierungs-und Disziplinierungsmechanismen der Methode
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit analysiert die Darstellung des städtischen Raums als Naturzone in zeitgenössischen Romanen. Dabei werden die literarischen und gesellschaftlichen Gegenentwürfe zur urbanen Lebenswelt untersucht, die sich in den Romanen durch die Konzepte des Ecocriticism und der Kulturökologie manifestieren. Die Arbeit beleuchtet die Erfahrungen des leidenden Stadtbewohners als zeitgenössisches Phänomen und analysiert die Herausforderungen des globalisierten Stadtraums, die sich in den Romanen widerspiegeln.
- Die Rolle der Natur in zeitgenössischen Romanen als Gegenentwurf zur urbanen Lebenswelt
- Die Konzepte des Ecocriticism und der Kulturökologie in der Literatur
- Die Erfahrungen des leidenden Stadtbewohners als zeitgenössisches Phänomen
- Die Herausforderungen des globalisierten Stadtraums in der Literatur
- Die Darstellung von Utopien und Dystopien in zeitgenössischen Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur im zeitgenössischen Roman. Es werden die literarischen und gesellschaftlichen Konzepte des Ecocriticism und der Kulturökologie vorgestellt und ihre Funktion in der zeitkritischen Auseinandersetzung mit der urbanen Lebenswelt erläutert. Das Kapitel untersucht außerdem das Motiv des leidenden Stadtbewohners als zeitgenössisches Phänomen.
Das zweite Kapitel analysiert Terézia Moras Roman Der einzige Mann auf dem Kontinent (2009) und beleuchtet die Herausforderungen des globalisierten Stadtraums. Es werden die Zeitzyklen im städtischen Raum und die ökonomisch-soziale Zeitkritik im satirischen Gewande des Romans untersucht.
Im dritten Kapitel wird Monika Marons Roman Flugasche (1981) im Kontext realsozialistischer Ökologiewelten untersucht. Der Fokus liegt auf der Ersatzfunktion literarischer Prosa, den binären Identitätskrisen und Determinanten von Machtbeziehungen sowie der Darstellung der modernen DDR-Großstadt in der literarischen Rezeption.
Das vierte Kapitel analysiert Juli Zehs Roman Corpus Delicti (2009) und untersucht die dystopischen Entwürfe des Romans. Es werden die Aktualität eines zeitgenössischen Gesundheitsbegriffes, die Naturkonzepte im städtischen Raum und die Funktion von staatlich normierter Körperkultur als Religionsersatz beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Magisterarbeit beschäftigt sich mit den Themen städtischer Raum, Natur, Ecocriticism, Kulturökologie, Zeitroman, zeitgenössische Literatur, urbanes Selbst-Erleben, Utopie, Dystopie, Globalisierung, Identität, Machtbeziehungen, Umweltpolitik, Körperkultur, Zeitkritik.
- Quote paper
- M.A. Robert Bräutigam (Author), 2015, Der städtische Raum als Naturzone, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303169