Die Novelle “Das Portrait” des russischen Schriftstellers Nikolaj Gogol, erstmals im Jahre 1835 erschienen, stellt die Figur des Künstlers und sein künstlerisches Werk in den Mittelpunkt der Betrachtung. Hierbei stellt der Gedanke des Religiösen eines der wichtigsten Leitideen des Werkes dar, was nicht zu letzt dazu führt, dass sowohl der Kunst als auch dem Künstler eine Aura des Religiösen anhaftet. Von diesem Aspekt des Werkes ausgehend, ist eine polarisierende Teilung der Kunst, in eine “wahre” und eine “falsche” Kunst unerlässlich. Die “wahre”, talentreiche Kunst wird dabei als von gottgegebenen Charakterzug verstanden, während die “falsche” Kunst, als Kunst ohne Leidenschaft aufzufassen ist, die nur persönlichen Vorzügen zu dienen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Religiöse Motivik in Nikolaj Gogol's Novelle "Das Portrait"
- Die "wahre" und die "falsche" Kunst
- Das Portrait als "Antiikone"
- Der Künstler Čartkov und sein Fall
- Das Portrait als unheiliges Objekt
- Die Verbindung von Glauben und Kunst
- Die "Widerauferstehung" des Portraitmalers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Novelle "Das Portrait" von Nikolaj Gogol' schildert die ambivalente Beziehung zwischen Kunst und Religion. Der Text beleuchtet die Rolle des Künstlers und seine Auseinandersetzung mit dem Religiösen im Kontext seines Schaffens.
- Die Bedeutung der "wahren" und "falschen" Kunst im Kontext der religiösen Motivik
- Die Funktion des Portraits als "Antiikone", die das Schlechte in Menschen hervorbringt
- Der Einfluss des Portraits auf den Künstler Čartkov und seine moralische Dekadenz
- Die unheilige Macht des Portraits und seine Verbindung zum Teuflischen
- Die Verbindung zwischen Glauben, Kunst und dem sakralen Schöpfungsakt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Novelle beginnt mit der Darstellung des Portraitmalers, der ein außergewöhnliches Talent besitzt. Er malt das Portrait eines Wucherers, das jedoch eine unheimliche Kraft entwickelt und seinen Besitzern zum Verhängnis wird. Der junge Künstler Čartkov erwirbt das Portrait und wird durch dessen Einfluss zu einem "falschen" Künstler, der sein Talent für den Ruhm und die Anerkennung der Gesellschaft opfert. Das Portrait wird als "Antiikone" dargestellt, die die Merkmale einer traditionellen Ikone in ihr Gegenteil verkehrt und das Schlechte in Menschen hervorbringt. Durch die Darstellung des Portraits als unheiliges Objekt wird die Verbindung zwischen Kunst und Religion weiter vertieft. Die Novelle endet mit der "Widerauferstehung" des Portraitmalers, der durch einen Akt der Askese und eine tiefe Gottesfurcht wieder zu einem "wahren" Künstler wird.
Schlüsselwörter
Die Novelle "Das Portrait" befasst sich mit den Themen der religiösen Motivik, der "wahren" und "falschen" Kunst, der "Antiikone", des Teuflischen, des unheiligen Objekts, der Verbindung von Glauben und Kunst sowie der "Widerauferstehung" des Künstlers.
- Citation du texte
- Irina Frey (Auteur), 2012, Religiöse Motivik in Nikolaj Gogols Novelle “Das Portrait”, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303232