Berlins Entwicklung zu einer Großstadt ist besonders auf die Entwicklung der Industrie nach der Entstehung der Eisenbahnlinie um die 1840er Jahre zurückzuführen. Der Ausbau der Industrie wiederum ist Anlass für eine starke Bevölkerungszunahme. Arbeitskräfte strömten in die Stadt, um in Großunternehmen zu arbeiten und besonders die südlichen Vororte nahmen diesen Zustrom auf. Auf Grund steigender Bodenpreise drängte sich die Wohn- und Arbeitswelt immer weiter in die Peripherie und die Innenstadt bildete eine „City“ aus.
Mit dem Bebauungsplan von James Hobrecht um 1862 sollte ein moderner Stadtausbau erfolgen. Dieser sollte eine verbesserte Wohnsituation, ein leistungsfähigeres Straßennetz und auch eine verbesserte Kanalisation umfassen. So sind in diesem Plan auch schon zwei Gürtelstraßen enthalten, die Berlin und Charlottenburg abschließen sollten.
James Hobrecht wurde lange Zeit für die Folgen und ein „steinernes Berlin“ verantwortlich gemacht. Durch eine genauere Betrachtung, wird hier jedoch zu erkennen sein, dass der Bau von riesigen Mietskasernen lediglich aus der Parzellierung seines Bebauungsplanes entstand und die Art und Weise, wie diese Flächen bebaut wurden nur dem Profitdenken der Grundstücksbebauer zur Last zu legen ist.
In dieser Teilverschriftlichung des Refrats zum Thema: „Entwicklung der preußischen Haupt- und Residenzstadt zur Metropole des deutschen Kaiserreichs mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern von etwa 1860 bis 1890 unter besonderer Berücksichtigung des Hobrechtplans von 1862“, soll gezeigt werden, welche Entwicklungen zum Ausbau Berlins zu einer Großstadt führten. Besonders soll dabei auf den Hobrechtplan eingegangen werden, der das Berliner Stadtbild bis heute prägt. Dabei sollen Ziele, Vorgaben aber auch die Folgen umrissen werden. Auch soll kurz angeschnitten werden, inwiefern eine Vorausplanung von künftigen 1,5 Millionen Einwohnern eine Verkalkulierung ist.
Die Entwicklung Berlins soll vor Allem zwischen den Jahren 1860 bis 1890 nachvollzogen werden. Auch große Bauprojekte, die das Stadtbild bis in die heutige Zeit hinein prägen und in diesen Jahren ihren Ausgangspunkt finden, sollen berücksichtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Industrielle- und Bevölkerungsentwicklung
- 3. Bebauungsplan
- 4. Bauprojekte
- 5. Zusammenfassung
- 6. Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung Berlins von einer preußischen Haupt- und Residenzstadt zu einer Metropole des deutschen Kaiserreichs zwischen 1860 und 1890. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einfluss des Hobrechtplans von 1862 auf den städtebaulichen Wandel. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen und Folgen dieses rasanten Wachstums.
- Industrielle Entwicklung und Bevölkerungszunahme
- Der Hobrechtplan und seine Auswirkungen auf die Stadtplanung
- Großbauprojekte und ihre Bedeutung für das Stadtbild
- Die Herausforderungen des schnellen Bevölkerungswachstums
- Die Entwicklung der Infrastruktur (Straßen, Kanalisation etc.)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, der sich auf die Entwicklung Berlins zur Großstadt im Zeitraum von 1860 bis 1890 konzentriert. Sie hebt die Bedeutung des Hobrechtplans hervor und skizziert die Fragestellungen, die im weiteren Verlauf der Arbeit behandelt werden, wie die industrielle Entwicklung, das Bevölkerungswachstum, die städtebaulichen Maßnahmen und die Folgen dieser Entwicklungen. Die Einleitung benennt auch die wichtigsten Quellen, auf die sich die Arbeit stützt, wie beispielsweise die Werke von Richter, Schinz und Heinrich.
2. Industrielle- und Bevölkerungsentwicklung: Dieses Kapitel analysiert die industrielle Entwicklung Berlins als Haupttreiber des Bevölkerungswachstums. Der Wandel von kleinen Handwerksbetrieben zu großen Industriebetrieben wird beschrieben, und die damit verbundenen Bedürfnisse (Gas-, Wasserversorgung, Kanalisation, Wohnungsbau, Straßenverkehr) werden erläutert. Die Bedeutung der Eisenbahn für den Verkehr und die Metallverarbeitung sowie der damit einhergehende Strukturwandel von der Landwirtschaft zur Industrie werden hervorgehoben. Das Kapitel präsentiert auch statistische Daten zu den Einkommen in verschiedenen industriellen Berufen und zeigt die Entstehung von Großbanken und deren Einfluss auf die industrielle Entwicklung.
Schlüsselwörter
Berlin, Stadtentwicklung, Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Hobrechtplan, Stadtplanung, 19. Jahrhundert, Großstadtentwicklung, Preußen, Kaiserreich, Infrastruktur, Bauprojekte, Industrielle Revolution.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Berlin 1860-1890: Von der Residenzstadt zur Metropole
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung Berlins von 1860 bis 1890, fokussiert auf den Wandel von einer preußischen Residenzstadt zu einer Metropole des deutschen Kaiserreichs. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss des Hobrechtplans von 1862 auf die Stadtentwicklung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die industrielle Entwicklung Berlins, das starke Bevölkerungswachstum, den Hobrechtplan und dessen Auswirkungen auf die Stadtplanung, große Bauprojekte und deren Einfluss auf das Stadtbild, die Herausforderungen des rasanten Bevölkerungswachstums und den Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Kanalisation etc.).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Industrielle- und Bevölkerungsentwicklung, Bebauungsplan (Hobrechtplan), Bauprojekte, Zusammenfassung und Quellen.
Wie wird die industrielle Entwicklung behandelt?
Das Kapitel zur industriellen Entwicklung analysiert den Wandel von kleinen Handwerksbetrieben zu großen Industriebetrieben, die daraus resultierenden Bedürfnisse (Gas-, Wasserversorgung, Kanalisation, Wohnungsbau etc.), die Rolle der Eisenbahn und der Metallverarbeitung, den Strukturwandel von der Landwirtschaft zur Industrie und den Einfluss von Großbanken.
Welche Rolle spielt der Hobrechtplan?
Der Hobrechtplan von 1862 spielt eine zentrale Rolle. Die Arbeit beleuchtet seinen Einfluss auf den städtebaulichen Wandel und die damit verbundenen Veränderungen der Stadtplanung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Werke von Richter, Schinz und Heinrich (genaueres Quellenverzeichnis im Kapitel "Quellen").
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Berlin, Stadtentwicklung, Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Hobrechtplan, Stadtplanung, 19. Jahrhundert, Großstadtentwicklung, Preußen, Kaiserreich, Infrastruktur, Bauprojekte, Industrielle Revolution.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit will die Ursachen und Folgen des rasanten Wachstums Berlins in diesem Zeitraum verstehen und den Einfluss des Hobrechtplans auf diesen Prozess analysieren.
Wie ist die Einleitung aufgebaut?
Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, die zentralen Fragestellungen und die wichtigsten Quellen.
Wie wird das Bevölkerungswachstum behandelt?
Das Bevölkerungswachstum wird im Zusammenhang mit der industriellen Entwicklung analysiert und dessen Auswirkungen auf die Stadt und ihre Infrastruktur dargestellt. Statistische Daten zu Einkommen in verschiedenen Industriezweigen werden präsentiert.
- Citation du texte
- Luise Seemann (Auteur), 2014, Berlin und der Hobrechtplan im 19. Jahrhundert. Wie eine Residenzstadt in nur 30 Jahren zur Metropole des deutschen Kaiserreichs heranwuchs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303259