In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie effizient der Menschenrechtsschutz der UNO ist. Dies soll am Fall des Bürgerkriegs in Ruanda gezeigt werden, da hier augenscheinlich der von der UNO propagierte Schutz der Menschenrechte mit der Wirklichkeit auseinander fielen. Interessant ist, zu beobachten wie die UNO bzw. ihre einzelnen Glieder „im Ernstfall“ auf massive Menschenrechtsverletzungen reagiert haben. Dass es in Ruanda zu einem der schrecklichsten Völkermorde der Menschheitsgeschichte kommen konnte, macht schon vorab deutlich, dass der Menschenrechtsschutz der UNO zur Zeit des Völkermordes nicht vollkommen effizient gewesen sein kann. In einem ersten Kapitel möchte ich aber zunächst auf geschichtliche Prozesse eingehen, welche am Ende ihren Ausdruck in dem entsetzlichen Genozid von 1994 gefunden haben. Hier möchte ich versuchen, das Unfassbare erklärbar zu machen, indem ich verschiedene Konfliktlinien der ruandischen Gesellschaft aufzeige. Danach werde ich auf das Verhalten der UNO seit 1992 eingehen – hier konzentriere ich mich auf drei vom Sicherheitsrat eingerichtete Missionen (UNOMUR, UNAMIR I + II) sowie den ebenfalls vom Sicherheitsrat eingerichteten internationalen Strafgerichtshof für Ruanda. Auf Grund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit lasse ich andere Handlungen der UNO – wie etwa die Bemühungen bei Friedensverhandlungen oder die humanitären Hilfeleistungen von UNHCR oder UNICEF – außen vor oder thematisiere diese nur am Rande. Dieses Vorgehen hat nichts mit der Geringschätzung dieser Leistungen zu tun, sondern sind ausschließlich durch den begrenzten Umfang dieser Arbeit und meine Einschränkung auf die durch den Sicherheitsrat legitimierten Aktionen begründet. In einem anschließenden Teil werde ich verschiedenste Autoren zu Worte kommen lassen. Diese äußern die unterschiedlichste Kritik am Handeln der UNO und sind ergänzend zueinander und auf keinen Fall als vollständige und abschließende Auflistung aller möglichen Kritikpunkte zu verstehen. Abschließen möchte ich mit einem eigenen Rückblick auf diese Arbeit. In diesem Teil werde ich ebenfalls mein eigenes Fazit zu der obigen Fragestellung ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Länderdaten
- II. Einleitung
- III. Ruandas Geschichte
- a) Historische Ereignisse bis 1990
- Koloniale Mythen
- Unabhängigkeit Ruandas
- Gründung und Angriff der RPF
- b) Bürgerkrieg 1990 bis 1994
- Eingreifen der UN
- Gesellschaftliche Situation in der Zeit der Friedensverhandlungen
- Tod des Präsidenten
- Genozid
- a) Historische Ereignisse bis 1990
- IV. Handeln der UN
- a) UNAMIR
- b) UNAMIR II
- c) Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda
- V. Bewertung des Handelns der UN
- VI. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Effizienz des UN-Menschenrechtsschutzes am Beispiel Ruandas. Sie analysiert das Handeln der Vereinten Nationen während des ruandischen Genozids und bewertet dessen Wirksamkeit. Die Arbeit beleuchtet die historischen Hintergründe des Konflikts und die Rolle verschiedener Akteure.
- Die historischen Wurzeln des Konflikts in Ruanda
- Die Rolle der Vereinten Nationen im Vorfeld und während des Genozids
- Die Wirksamkeit internationaler Interventionen im Kontext von Völkermord
- Die Herausforderungen des Menschenrechtsschutzes in postkolonialen Gesellschaften
- Die politische und gesellschaftliche Situation in Ruanda nach dem Genozid
Zusammenfassung der Kapitel
I. Länderdaten: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über wichtige geografische, demografische, politische und wirtschaftliche Daten Ruandas. Es liefert Informationen zur Lage, Größe, Bevölkerung, ethnischen Gruppen, Religionen, Sprachen, Staatsform und Regierungsstruktur. Die Daten umfassen auch Informationen zum BIP, zur Urbanisierung und zu den Wirtschaftssektoren. Diese Informationen bilden den Kontext für das Verständnis der komplexen politischen und gesellschaftlichen Dynamiken, die im späteren Verlauf der Arbeit behandelt werden.
II. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und skizziert die Forschungsfrage nach der Effizienz des UN-Menschenrechtsschutzes am Beispiel Ruanda. Sie begründet die Relevanz des Themas und umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit. Es wird der Fokus auf die Analyse des UN-Handelns während des Genozids gelegt und die Bedeutung des Fallbeispiels Ruanda für ein breiteres Verständnis von Herausforderungen im internationalen Menschenrechtsschutz hervorgehoben.
III. Ruandas Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte Ruandas, beginnend mit kolonialen Mythen und der Unabhängigkeit bis hin zum Bürgerkrieg und dem Genozid von 1994. Es analysiert die politischen und sozialen Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen der Hutu und Tutsi und deren Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Die Gründung und der Angriff der RPF, das Eingreifen der UN und die gesellschaftliche Situation während der Friedensverhandlungen werden ebenso dargestellt wie der Tod des Präsidenten und der anschließende Genozid. Die Darstellung dieser Ereignisse dient als Grundlage für das Verständnis der politischen und sozialen Dynamiken, die zu dem Völkermord führten und die Bedeutung des internationalen Einsatzes der UN in diesem Kontext.
IV. Handeln der UN: Dieses Kapitel analysiert das konkrete Handeln der Vereinten Nationen (UN) während der Krise in Ruanda, insbesondere die Rolle der UNAMIR und UNAMIR II sowie des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda (ICTR). Es beleuchtet die verschiedenen Maßnahmen, die ergriffen wurden, sowie deren Erfolge und Misserfolge. Die Analyse konzentriert sich darauf, die Entscheidungen und Handlungen der UN im Detail darzustellen und zu untersuchen, inwieweit diese dem Schutz der Menschenrechte in Ruanda dienten und wie die Herausforderungen beim Einsatz einer internationalen Friedensmission in einem Bürgerkriegsgebiet waren.
Schlüsselwörter
Ruanda, Genozid, Menschenrechte, Entwicklungspolitik, Vereinte Nationen, UNAMIR, Internationaler Strafgerichtshof, Hutu, Tutsi, Völkermord, Intervention, Friedensmission, Effizienz, Postkolonialismus, ethnischer Konflikt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des UN-Menschenrechtsschutzes in Ruanda
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Effizienz des UN-Menschenrechtsschutzes am Beispiel des ruandischen Genozids. Sie analysiert das Handeln der Vereinten Nationen während dieser Krise und bewertet dessen Wirksamkeit. Ein Schwerpunkt liegt auf den historischen Hintergründen des Konflikts und der Rolle verschiedener Akteure.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historischen Wurzeln des Konflikts in Ruanda, die Rolle der Vereinten Nationen im Vorfeld und während des Genozids, die Wirksamkeit internationaler Interventionen im Kontext von Völkermord, die Herausforderungen des Menschenrechtsschutzes in postkolonialen Gesellschaften und die politische und gesellschaftliche Situation in Ruanda nach dem Genozid.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Länderdaten (geografische, demografische, politische und wirtschaftliche Daten Ruandas), Einleitung (Forschungsfrage und methodischer Ansatz), Ruandas Geschichte (von kolonialen Mythen bis zum Genozid), Handeln der UN (UNAMIR, UNAMIR II, ICTR), Bewertung des Handelns der UN und Fazit.
Was wird im Kapitel "Ruandas Geschichte" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte Ruandas von kolonialen Mythen und der Unabhängigkeit bis zum Bürgerkrieg und dem Genozid 1994. Es analysiert die politischen und sozialen Spannungen zwischen Hutu und Tutsi und deren Einfluss auf den Geschichtsverlauf. Ereignisse wie die Gründung und der Angriff der RPF, das Eingreifen der UN, die gesellschaftliche Situation während der Friedensverhandlungen, der Tod des Präsidenten und der Genozid werden detailliert dargestellt.
Was wird im Kapitel "Handeln der UN" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert das konkrete Handeln der UN während der Krise, insbesondere die Rolle von UNAMIR, UNAMIR II und des ICTR. Es beleuchtet die ergriffenen Maßnahmen, deren Erfolge und Misserfolge, und untersucht, inwieweit diese dem Schutz der Menschenrechte dienten und welche Herausforderungen beim Einsatz einer internationalen Friedensmission bestanden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ruanda, Genozid, Menschenrechte, Entwicklungspolitik, Vereinte Nationen, UNAMIR, Internationaler Strafgerichtshof, Hutu, Tutsi, Völkermord, Intervention, Friedensmission, Effizienz, Postkolonialismus, ethnischer Konflikt.
Welche Informationen werden in den Länderdaten bereitgestellt?
Das Kapitel "Länderdaten" bietet einen Überblick über wichtige geografische, demografische, politische und wirtschaftliche Daten Ruandas, einschließlich Lage, Größe, Bevölkerung, ethnischen Gruppen, Religionen, Sprachen, Staatsform, Regierungsstruktur, BIP, Urbanisierung und Wirtschaftssektoren. Diese Informationen bilden den Kontext für das Verständnis der komplexen politischen und gesellschaftlichen Dynamiken.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Effizienz des UN-Menschenrechtsschutzes am Beispiel Ruandas zu untersuchen und das Handeln der Vereinten Nationen während des ruandischen Genozids zu analysieren und zu bewerten.
- Citation du texte
- Janina Ueschner (Auteur), 2003, Zur Effizienz des Menschenrechtsschutzes durch die UN am Beispiel Ruanda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30341