Der demografische Wandel und der damit einhergehende zukünftige Mangel an Fach- und Führungskräften verstärken den Druck auf Unternehmen und Organisationen, sich Personengruppen zu öffnen, welche bisher bei der Personalgewinnung nicht berücksichtigt wurden oder sogar nicht erwünscht waren. Hierzu zählen Menschen, die ihre Geschlechtsidentität nicht eindeutig den biologischen Geschlechtern „Frau“ oder „Mann“ zuordnen können bzw. wollen oder die etablierten Geschlechterrollen ablehnen.
Diese Master-Thesis setzt sich damit auseinander, wie hoch der Anteil betroffener Menschen ist und wie sich Unternehmen und deren Mitarbeiter_innen gegenüber diesen Personen verhalten. Daraus resultierend werden die Auswirkungen auf die Erlangung einer bestimmten Position bzw. auf den beruflichen Aufstieg von transidenten Menschen beleuchtet. Die Analyse einer branchenübergreifenden anonymen Online-Umfrage bei 330 Teilnehmer_innen verifiziert bestehende Daten und Studien der Genderforschung. Die Ergebnisse der Umfrage sowie persönlichen Meinungen und Erfahrungen von Personen mit Führungsverantwortung zeigen die Prävalenz und die aktuelle Situation von Personen mit abweichender Geschlechtsidentität in Unternehmen. Der Einfluss soziokultureller Gegebenheiten auf das Verhalten von Unternehmen und deren Mitarbeiter_innen gegenüber transidenten Personen wird erörtert und nachgewiesen.
Es wird deutlich, dass die Auswirkungen von Geschlechterstereotypen und Stereotyp-Bedrohungen im beruflichen Umfeld, trotz einem schneller voranschreitenden Wertewandel in der Gesellschaft noch immer deutlich spürbar sind. Sie führen nach wie vor zu einer Benachteiligung der betroffenen Personen insbesondere bei der Bewerbung und Besetzung von Stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung des Problemhintergrunds
- Forschungsfrage
- Vorgehensweise
- Entwicklung des Online-Fragebogens
- Fragegruppe 1 - Allgemeine Informationen
- Fragegruppe 2 - Personalauswahl und entscheidung
- Fragegruppe 3 – Ihre persönliche Einstellung bzw. Meinung
- Vorgehensweise bei der Durchführung
- Begriffe
- Transidentität – ein tabuisiertes Phänomen
- Geschlechtsidentität gleich sexuelle Orientierung?
- Geschlecht und Geschlechterrollen
- Geschlecht
- Genetisches Geschlecht
- Hormonelles Geschlecht
- Neuronales Geschlecht
- Verhaltensebene
- Soziale Konstruktion von Geschlecht
- Verhalten, Einstellung und Erscheinung
- Entwicklung geschlechtsbezogener Einstellungen und Verhalten
- Verhalten innerhalb von Unternehmen und Organisationen
- Äußere Erscheinung
- Sympathie und Antipathie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Master-Thesis befasst sich mit dem Phänomen der abweichenden Geschlechtsidentität im beruflichen Umfeld. Sie analysiert die Prävalenz von transidenten Menschen in Unternehmen und untersucht die Auswirkungen von Geschlechterstereotypen und Stereotyp-Bedrohungen auf die Karriereentwicklung von transidenten Personen. Die Arbeit befasst sich auch mit den Einstellungen und Verhaltensweisen von Unternehmen und deren MitarbeiterInnen gegenüber transidenten Personen.
- Prävalenz von Personen mit abweichender Geschlechtsidentität in Unternehmen
- Auswirkungen von Geschlechterstereotypen und Stereotyp-Bedrohungen auf transidente Personen im Berufsleben
- Einstellungen und Verhalten von Unternehmen und MitarbeiterInnen gegenüber transidenten Personen
- Einfluss soziokultureller Gegebenheiten auf die Behandlung von transidenten Personen in Unternehmen
- Diskriminierung und Benachteiligung von transidenten Personen bei der Bewerbung und Besetzung von Stellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Problemhintergrund der Arbeit, die Forschungsfrage und die Vorgehensweise. Sie beschreibt die Entwicklung des Online-Fragebogens und die Durchführung der Umfrage. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe wie Geschlecht, Geschlechtsidentität und Transidentität. Kapitel 3 beleuchtet das tabuisierte Phänomen der Transidentität und Kapitel 4 diskutiert die Unterscheidung zwischen Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Konzept von Geschlecht und Geschlechterrollen, einschließlich der biologischen und sozialen Aspekte. Kapitel 6 analysiert das Verhalten, die Einstellungen und die Erscheinung von Menschen im Kontext von Geschlecht, insbesondere im beruflichen Umfeld.
Schlüsselwörter
Geschlecht, Geschlechtsidentität, Transidentität, Transsexualität, Diversity-Management, Verhalten, Beruf, Unternehmen, Auswirkungen, Diskriminierung, Personalbeschaffung, Karriere, Stereotype, Geschlechterstereotype, Prävalenz
- Arbeit zitieren
- Stefan Balk (Autor:in), 2015, Abweichende Geschlechtsidentität. Prävalenz, Auswirkungen und Verhalten im beruflichen Umfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303549