Steigende Nachfrage nach Wohnungen führt in vielen prosperierenden Ballungszentren, Mittelstädten und Hochschulstandorten zu immens hohen Mieten. Mit dem Mietrechtsnovellierungsgesetz der Bundesregierung wird eine Regulierung des Mietmarktes in Form von einer Mietpreisbremse kommen.
In dieser Arbeit werden theoretische Ansätze des Wohnungsmarktes auf Heidelberg angewendet, um deutlich zu machen, dass das monozentrische Stadtbild zu steigenden Mieten hin zum Stadtkern führt. Mit der Erörterung des Mietrechtsnovellierungsgesetzes werden konkrete rechtliche Auswirkungen des Gesetzes dargestellt. Dieses sieht, neben der Einführung des Bestellerprinzips für Makler – wer bestellt, der bezahlt – eine Mietpreisbremse, deren Wirkung wie folgt aussehen wird, vor: In Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt, welche durch Länder auszuweisen sind, werden bei der Wiedervermittlung von Bestandswohnungen die Mieten auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmieten zuzüglich 10% beschränkt (BT-Drs.18/3121 2014, S. 2). Ausnahmen sind Neubauten und umfassend renovierte Wohnungen. Mit der Analyse des Heidelberger Wohnungsmarktes wird deutlich gemacht, dass ein Großteil der Wohnungen vermietet werden und dass die Nachfrage nach Mietraum kontinuierlich steigt und somit auch die ortsüblichen Vergleichsmieten.
Auf Datenbasis von Inseraten der Internetplattform ImmoblienScout24 steht für das Jahr 2013 nach umfassender Bereinigung ein Datensatz mit 2800 angebotenen Wohnungen zu Verfügung. Eine umfangreiche Angebotsdatenanalyse im empirischen Teil dieser Arbeit macht deutlich, dass sowohl Mietpreisvariation als auch Mietpreise an sich für angebotene Wohnungen zum Stadtkern hin zunehmen. Nachdem die Berechnung von Vergleichsmieten aus dem Heidelberger Mietspiegel erläutert wurden, werden Marktmieten (Angebotsmieten) den Mietspiegelmieten (Vergleichsmieten) gegenübergestellt, um neben dem zustande kommenden Unterschied zwischen Angebotsmiete und Vergleichsmiete auf die mögliche Wirkungsweise einer Mietpreisbremse einzugehen.
Es wird deutlich, dass im Stadtkern Angebots- und Vergleichsmieten bis zu 30% auseinander liegen und die Mietpreisbremse mehr als 85% aller vermieteten Wohnungen betreffen würde. Diese Werte variieren stark, dennoch ist eine tendenzielle Abnahme der Wirkung der Mietpreisbremse hin zum Stadtrand erkennbar. Abschließend werden die Mietpreisbremse und ihre möglichen Folgen auf Grundlage von gewonnenen Ergebnissen kritisch diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Ansätze zur Mietpreisbildung
- Theorie der Mietpreisbindung
- Theoretische Argumentationsgrundlagen der Mietpreisverteilung in Heidelberg
- Modell des monozentrischen Stadtbildes und der Haus-Preise
- Gesetzesentwurf der Bundesregierung
- Politische Argumente für Regelungsbedarf
- Lösungsmöglichkeiten durch gesetzliche Regulierung
- Politisch erwünschte Ziele und Folgen der Mietpreisbremse
- Der Wohnungsmarkt in Heidelberg
- Wohnungsangebot
- Wohnraumnutzung
- Mieten und Mietpreisentwicklung
- Der Mietspiegel
- Die ortsüblichen Vergleichsmieten
- Die Entwicklung der ortsüblichen Vergleichsmieten
- Angebotsmieten
- Der Mietspiegel
- Empirische Analyse
- Datenbasis der Angebotsmieten
- Angebotsdatenbereinigung
- Angebotsdatenanalyse
- Die genutzten Daten aus dem Heidelberger Mietspiegel
- Ein Mietspiegel vs. Marktmieten
- Schlussfolgerungen und Gegenüberstellung
- Datenbasis der Angebotsmieten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die potentiellen Auswirkungen der Mietpreisbremse auf den Heidelberger Wohnungsmarkt. Sie zielt darauf ab, die theoretischen Grundlagen der Mietpreisbildung zu beleuchten und die Auswirkungen der Mietpreisbremse in Bezug auf das monozentrische Stadtbild Heidelbergs zu untersuchen.
- Theoretische Ansätze der Mietpreisbildung und ihre Anwendung auf Heidelberg
- Analyse der rechtlichen Auswirkungen der Mietpreisbremse
- Empirische Untersuchung des Heidelberger Wohnungsmarktes
- Vergleich von Marktmieten und Mietspiegelmieten
- Bewertung der potentiellen Folgen der Mietpreisbremse auf den Heidelberger Wohnungsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in die Thematik der Mietpreisbremse ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung für den Heidelberger Wohnungsmarkt.
- Theoretische Ansätze zur Mietpreisbildung: Dieses Kapitel präsentiert die Theorie der Mietpreisbindung und analysiert die Mietpreisverteilung in Heidelberg anhand des Modells des monozentrischen Stadtbildes.
- Gesetzesentwurf der Bundesregierung: Dieses Kapitel beleuchtet die politischen Argumente für eine Regulierung des Mietmarktes und erläutert die rechtlichen Auswirkungen der Mietpreisbremse.
- Der Wohnungsmarkt in Heidelberg: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des Heidelberger Wohnungsmarktes, einschließlich Wohnungsangebot, Wohnraumnutzung und Mietpreisentwicklung.
- Empirische Analyse: Dieses Kapitel stellt die Datenbasis der Angebotsmieten vor und führt eine umfassende Analyse der Mietpreisvariation und der Mietpreisentwicklung in Heidelberg durch.
Schlüsselwörter
Mietpreisbremse, Heidelberger Wohnungsmarkt, monozentrisches Stadtbild, Mietpreisbildung, Mietspiegel, Angebotsmieten, Vergleichsmieten, empirische Analyse, Datenbasis, Mietrechtsnovellierungsgesetz.
- Arbeit zitieren
- David Bohn (Autor:in), 2015, Die Mietpreisbremse. Potentielle Auswirkungen auf den Heidelberger Wohnungsmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304267