Die Masterarbeit setzt sich mit alternativen Konzepten der Kontingenzbewältigung auseinander: dem christlichen Vorsehungsglauben wird als säkulares Konzept die Beschäftigung mit den Phänomenen des Zufalls und der Wahrscheinlichkeit gegenübergestellt. Der Vorsehungsglaube in seinen verschiedenen Ausprägungen wird aus theologischer und philosophischer Sicht beleuchtet und in seinen Verflechtungen mit Zufall und Wahrscheinlichkeit beschrieben und analysiert. Die Teleologie als Sonderfall der Vorsehung sowie Zufall und Wahrscheinlichkeit werden auch aus naturwissenschaftlicher Sicht untersucht und kommentiert.
Die philosophische Kritik am Vorsehungsglauben wird anhand von Äußerungen namhafter Philosophen entfaltet: Voltaire, David Hume, Immanuel Kant, Ludwig Feuerbach, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud und andere kommen mit ihren Einschätzungen zur göttlichen Vorsehung zu Wort. Schließlich werden Konzepte der Lebensbewältigung mit und ohne Vorsehungsglauben aufgezeigt, kommentiert und verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Einleitung
- Vorsehung oder Zufall und Wahrscheinlichkeit?
- Vorsehung und Zufall im Konflikt
- Zufall und Wahrscheinlichkeit als Gegenposition zur Vorsehung
- Die Zielsetzung dieser Arbeit
- Der Begriff der göttlichen Vorsehung
- Die theologische Sicht auf den Vorsehungsglauben
- Der Vorsehungsglaube aus philosophischer Sicht
- Psychologische und neurobiologische Grundlagen des Vorsehungsglaubens
- Zufall, Notwendigkeit, Wahrscheinlichkeit
- Der Zufall
- Zufall und Kontingenz
- Der Zufallsbegriff der klassischen Physik
- Der Zufallsbegriff der Quantenphysik
- Der Zufallsbegriff der Evolutionstheorie
- Der theologische Zufallsbegriff
- Notwendigkeit
- Wahrscheinlichkeit
- Teilaspekte des Vorsehungsglaubens
- Vorsehung und Schicksal
- Vorsehung als Kontingenzbewältigung
- Vorsehung und Notwendigkeit
- Vorsehung u. Wahrscheinlichkeit
- Philosophische Kritik am Vorsehungsglauben
- Allgemeines zur Religionskritik
- Kritik namhafter Philosophen an Vorsehungsglaube und Religion
- Das „anthropische Prinzip“
- Multiversen
- Lebensentwürfe mit und ohne Vorsehungsglaube
- Moral mit und ohne Vorsehungsglaube
- Religiöse und säkulare Gottesbegriffe
- Religiöse und säkulare Lebensentwürfe
- Kontingenzbewältigung ohne Vorsehungsglaube
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Frage der Kontingenzbewältigung und untersucht, wie der Glaube an die göttliche Vorsehung, der Zufall und die Wahrscheinlichkeit in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Konzepte und Perspektiven auf Vorsehung, Zufall und Wahrscheinlichkeit aus theologischer, philosophischer und naturwissenschaftlicher Sicht.
- Der Glaube an die göttliche Vorsehung als Instrument der Kontingenzbewältigung
- Der Zufall als Gegenposition zur Vorsehung und seine Bedeutung in der Naturwissenschaft
- Die Rolle der Wahrscheinlichkeit in der Bewältigung von Unsicherheit und Kontingenz
- Philosophische Kritik am Vorsehungsglauben und die Suche nach alternativen Lebensentwürfen
- Die Frage nach der Bedeutung von Moral und Religion in einem Kontext von Zufall und Wahrscheinlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Vorbemerkung, die die epistemischen Grundlagen des Projekts erläutert und die „Zwei-Sprachen-Theorie“ von Ludwig Wittgenstein als methodischen Rahmen für die Untersuchung einführt. Die Einleitung stellt die zentralen Themen der Arbeit vor: den Konflikt zwischen Vorsehung und Zufall, die verschiedenen Konzepte von Zufall und Wahrscheinlichkeit sowie die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 3 widmet sich dem Begriff der göttlichen Vorsehung. Es werden sowohl die theologische Sicht auf den Vorsehungsglauben als auch die philosophischen und psychologischen Aspekte des Glaubens an die Vorsehung beleuchtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Begriffen Zufall, Notwendigkeit und Wahrscheinlichkeit. Es werden die verschiedenen Konzepte des Zufalls in der klassischen und Quantenphysik sowie in der Evolutionstheorie vorgestellt. Darüber hinaus wird der theologische Zufallsbegriff diskutiert.
Kapitel 5 analysiert verschiedene Teilaspekte des Vorsehungsglaubens, wie die Verbindung von Vorsehung und Schicksal, die Rolle der Vorsehung als Kontingenzbewältigung sowie die Beziehung zwischen Vorsehung und Notwendigkeit und Wahrscheinlichkeit.
Kapitel 6 widmet sich der philosophischen Kritik am Vorsehungsglauben. Es werden allgemeine Aspekte der Religionskritik sowie die Kritik namhafter Philosophen an Vorsehungsglaube und Religion vorgestellt. Darüber hinaus werden das „anthropische Prinzip“ und die Theorie der Multiversen diskutiert.
Kapitel 7 untersucht verschiedene Lebensentwürfe mit und ohne Vorsehungsglaube. Es werden die Fragen nach Moral und Religion in einem Kontext von Zufall und Wahrscheinlichkeit sowie die verschiedenen Konzepte von Gottesbegriffen und Lebensentwürfen in religiösen und säkularen Kontexten beleuchtet.
Die Arbeit endet mit einer Schlussbemerkung, die die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsmöglichkeiten gibt.
Schlüsselwörter
Vorsehungsglaube, Zufall, Wahrscheinlichkeit, Kontingenzbewältigung, Theologie, Philosophie, Naturwissenschaft, Religionskritik, Lebensentwürfe, Moral, Gottesbegriffe, Multiversen, „anthropisches Prinzip“.
- Quote paper
- Dkfm., BA Karl-Heinz Mayer (Author), 2015, Der Vorsehungsglaube aus theologischer und philosophischer Sicht. Die Rolle von Zufall und Wahrscheinlichkeit. Wege der Kontingenzbewältigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304270