zu: Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2002

22 Pages, Note: sehr gut


Extrait


1. Inhaltsverzeichnis

2. Einleitung

3. Christine Nöstlinger
3.1 Christine Nöstlinger – Kurzbiografie
3.2 Weitere Werke der Autorin

4. Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
4.1 Inhaltsangabe
4.2 Struktur und sprachliche Form des Kinderromans
4.3 Der Gurkenkönig - ein phantastischer oder märchenhafter Roman?

5. Gesellschaftskritik im Gurkenkönig?
5.1 Wir pfeifen auf den Gurkenkönig in seiner Zeit
5.1.1 Antiautoritäre Erziehung – Begriffserklärung, Forderungen und Ziele
5.1.2 Strukturelle Veränderungen innerhalb der Institution Familie in den 60er und 70er Jahren
5.2 Der Gurkinger als Indikator? - Aufbruch alter Familienstrukturen bzw. Familienhierarchien
5.3 Die Kumi–Oris in ihrem Kartoffelstaat – die kindgerechte Darstellung von gesellschaftlichen Strukturen
5.4 Die Schule als idealer Ort, Autorität auszunutzen

6. Der Gurkenkönig – ein Buch für den Unterricht?
6.1 Ist das Buch für den Unterricht geeignet?
6.2 Unterrichtsvorschläge

7. Schluss

8. Quellennachweis

2. Einleitung

„Unter allen Menschen haben die Kinder die meiste Phantasie.

Sie geben sich rückhaltlos jeder Illusion hin.“

Thomas B. Macaulay[1]

Geben sich Kinder wirklich jeder Illusion hin? Wolfgang Hogelmann und seine Schwester Martina stellen dann wohl die Minderheit dar. Sie reagieren sofort kritisch, als sie plötzlich dieses gurkenartige Wesen auf ihrem Küchentisch erblicken. Ganz im Gegensatz zu ihrem Vater. Dieser stellt sich auf die Seite des absolutistischen Kumi – Ori – Königs und damit gegen seine Familie. Aber er hat ja auch die Illusion, sie seien eine ganz normale, ordentliche Familie...

Christine Nöstlinger setzt ihre Geschichte vom asylsuchenden Gurkenkönig im Zeitalter der antiautoritären Erziehung an – und prangert vor allem die – bei Familie (?) Hogelmann als mitteleuropäische Ottonormalfamilie in den Siebzigern – vorherrschende Familienhierarchie an.

Aber nicht nur durch diese „Spießbürgerfamilie“ lässt sie Gesellschaftskritik anklingen, auch die Kumi – Oris im Keller versuchen gerade, demokratische Strukturen in ihrem Kartoffelstaat einzuführen.

3. Christine Nöstlinger

3.1 Christine Nöstlinger - Kurzbiografie

Christine Nöstlinger gilt seit Anfang der siebziger Jahre als eine wegweisende Kinder- und Jugendbuchautorin im deutschsprachigen Raum.

Nöstlinger wurde am 13.Oktober 1936 in Wien geboren.

In ihren häufig auch sozialkritischen Büchern, deren Stil der kindlichen und jugendlichen Ausdrucksweise Rechnung trägt, beschäftigt sie sich vor allem mit der Problematik von Autorität und Emanzipation. Ihr Werk wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendbuchpreis für das 1972 erschienene Kinderbuch Wir pfeifen auf den Gurkenkönig sowie 1984 mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis für ihr Gesamtwerk. Neben Kinder- und Jugendbüchern verfasste Nöstlinger auch Lyrik im Wiener Dialekt sowie Texte für Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Die Autorin ist mit dem Schriftsteller Ernst Nöstlinger verheiratet.

3.2 Weitere Werke der Autorin

Weitere Werke der Autorin sind Die feuerrote Friederike (1970),Die Kinder aus dem Kinderkeller (1971),Ein Mann für Mama (1972),Maikäfer flieg! (1973),Ilse Janda,14 (1974),Die unteren sieben Achtel des Eisbergs (1978),Das Austauschkind (1982),Am Montag ist alles ganz anders (1984),Haushaltsschnecken leben länger (1985),Der geheime Großvater (1986),Man nennt mich Ameisenbär (1986),Die nie geschriebenen Briefe der EmmaK.,75 (1988),Der Zwerg im Kopf (1989),Einen Löffel für den Papa (1989) und Feriengeschichten vom Franz (1989).[2]

4. Wir pfeifen auf den Gurkenkönig

4.1 Inhaltsangabe

Familie Hogelmann staunt nicht schlecht, als sie am Ostermorgen auf ihrem Küchentisch ein gurkenartiges, pickeliges Wesen von kaum einem halben Meter Größe auffindet, das sich im Pluralis Majestatis auszudrücken versucht. Kumi–Ori, der Gurkenkönig, wurde von seinen Untertanen vertrieben und sucht nun Asyl bei Familie Hogelmann, die sich wie folgt zusammensetzt:

Opa Hogelmann – siebzigjährig, schlaganfallgefährdet (bereits einen erlitten), klug, im ständigen Streit mit seinem Sohn [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]

Papa Hogelmann – das Familienoberhaupt, vierzigjährig, Abteilungsleiter (niederer Posten) bei einer Autoversicherung

Mama Hogelmann – Hausfrau, Mutter, nervlich angespannt, genauso alt wie ihr Mann und immer da für ihre Kinder [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]

Martina Hogelmann – 14, Klassenbeste, frisch verliebt in Alex, der lange Haare hat und deshalb vom Vater nicht akzeptiert wird

Wolfgang Hogelmann – 12, der Ich-Erzähler, kein Matheass, dafür ein guter Schwimmer

Niki Hogelmann – das sechsjährige Nesthäkchen, ist am liebsten bei Tischler Hubert und sehr neugierig

Der Gurkenkönig bringt die „Bilderbuchfamilie“ schnell aus den Fugen, denn alle stehen dem Gurkinger skeptisch gegenüber, nur nicht Papa, der zu seinem Handlanger wird und Niki auch dazu einspannt. Der König intrigiert an allen Ecken und die Kluft zwischen dem Vater und dem Rest der Familie wird größer. Der Gurkenkönig erzählt Papa, dass er für ihn eine Chefstelle in der Autoversicherung arrangieren könne. Im Gegenzug dazu soll jedoch Papa Hogelmann ihm helfen seine Untertanen zu vernichten. Wolfgang und Martina kommen diesen Plänen auf die Schliche, weil Niki, der von dem Pakt wusste, das Geheimnis nicht für sich behalten konnte. Sie besuchen die Kumi–Oris in ihrem Keller und stellen fest, dass diese sehr unter der absolutistischen Herrschaft ihres vertriebenen Königs gelitten haben. Sie sind gerade dabei demokratische Strukturen in ihren „Kartoffelstaat“ zu bringen (Bau von Schulen, Kindergärten). Die Kinder unterstützen sie dabei, indem sie ihnen Sandspielzeug zur Verfügung stellen. Ihren Vater klagen sie an, dass er verblendet sei, zu glauben, es gebe noch einen Kumi–Ori–Kaiser in der Autoversicherung, der ihn zum Chef dieser machen könnte. Von den Kumi–Ori–Bürgern hatten sie erfahren, dass im Keller der Autoversicherung nur noch verrückte, aktenfressende Kumi–Oris lebten. Dem geht der Vater nach und verschwindet vierundzwanzig Stunden lang spurlos. Seine Kollegen finden ihn am Morgen darauf, leicht verletzt und völlig unter Akten vergraben, im Keller der Autoversicherung. Er ist am Boden zerstört, da die Akten–Kumi–Oris ihn angegriffen haben und er feststellen musste, dass es wirklich keinen Kumi–Ori–Kaiser gibt.

Papa hat durch den Vorfall eine leichte Gehirnerschütterung erlitten und scheinbar auch einen Gedächtnisverlust... Denn über den Gurkenkönig wird in der Familie nicht mehr gesprochen und die Kinder haben von nun an mehr Freiheiten.

Und der Gurkinger? Den setzt Nik eines Abends in den Puppenwagen und bringt ihn zum Gartenhaus– und seither ist er verschwunden.

4.2 Struktur und sprachliche Form des Kinderromans

Wir pfeifen auf den Gurkenkönig ist aus der Ich – Perspektive geschrieben. Der 12-jährige Wolfgang Hogelmann stellt den Ich – Erzähler dar. Durch die kindliche Erzähl- oder eher Berichtperspektive fällt es dem Leser leicht sich in die Probleme der Familie bzw. in Wolfgangs Probleme hineinzuversetzen. Da Ich – Erzähler Wolfgang sich mit seiner Schwester sowie dem Rest der Familie gegen den Vater und den Gurkenkönig auflehnt, sympathisiert der Leser automatisch mit der reformierenden Fraktion.

[...]


[1] Michael Sahr: Von Anderland nach Wunderland: Phantastische Kinderbücher im Unterricht der Grundschule, Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider GmbH, Baltmannsweiler 1990

[2] Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2000. © 1993-1999 Microsoft Corporation

Fin de l'extrait de 22 pages

Résumé des informations

Titre
zu: Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Université
University of Flensburg  (Institut für Germanistik)
Cours
Gesellschaftskritik im phantastischen Kinder- und Jugendbuch
Note
sehr gut
Auteur
Année
2002
Pages
22
N° de catalogue
V3042
ISBN (ebook)
9783638118293
Taille d'un fichier
660 KB
Langue
allemand
Annotations
Titel der Hausarbeit: Der Gurkenkönig - ein Indikator überholter autoritärer Strukturen?
Mots clés
Christine, Nöstlinger, Gurkenkönig, Gesellschaftskritik, Kinder-, Jugendbuch
Citation du texte
Marina Bock (Auteur), 2002, zu: Christine Nöstlinger: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3042

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