Welche Faktoren beeinflussen die Bildungschancen? Analyse mithilfe einer OLS-Regression unter SPSS


Term Paper, 2014

17 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

1 Ungleiche Bildungschancen in Deutschland

2 Welche Faktoren beeinflussen die Bildung?
2.1 Theoretischer Rahmen
2.1.1 Alter
2.1.2 Geschlecht
2.1.3 Ethnischer Hintergrund
2.1.4 Zentrum - Peripherie
2.1.5 Bildung der Mutter und Bildung des Vaters
2.1.6 Darstellung des Gesamtmodells
2.2 Methoden
2.2.1 Design und Stichprobe
2.2.2 Material und Operationalisierung
2.3 Vorsetzungen der Regressionsanalyse
2.3.1 F-Statistik
2.3.2 Das Bestimmtheitsmaß R²
2.3.3 Normalverteilung der Störgröße
2.3.4 Linearität
2.3.5 Homoskedastizität
2.3.6 Keine Autokorrelation bzw. Unabhängigkeit der Daten und Residuen
2.3.7 Keine Multikollineraität
2.4 Ergebnisse

3 Limitation, Diskussion und Fazit

Literaturverzeichnis

1 Ungleiche Bildungschancen in Deutschland

Spätestens mit dem Erscheinen des am 13.06.2014 vorgestellten Berichtes „Bildung in Deutschland 2014“ (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014) ist die Diskussion über ungleiche Bildungschancen in Deutschland wieder neu aufgekommen. Der Bericht kritisiert unter anderem, dass beispielsweise nicht alle gesellschaftlichen Gruppen Teil der sogenannten Bildungsbeteiligung sind. Außerdem wird „zu wenig Bewegung in der Frage von sozialer Benachteiligung und von herkunftsbedingten Unterschieden“ (Friedmann 2014) bemängelt, wodurch vor allem Kinder und Erwachsene mit Migrati- onshintergrund von der Bildungsbeteiligung außen vor blieben. Ein weiterer Kritik- punkt des Berichtes stellt etwa die Frage nach der Integration von Behinderten in Regel- schulen dar. Hier müsse zunächst geklärt werden, „wo welche Schülerinnen und Schüler inkludiert werden [, wozu] [...] ein koordinierendes Vorgehen zwischen Bund und Län- dern und den beteiligten Akteuren untereinander“ nötig sei (Friedmann 2014). Unter- stützt werden von den Autoren des Berichtes die oft kritisierten Förder- und Sonder- schulen, die einige Inklusionsbefürwortern jedoch abschaffen wollen; diese Forderung weißt der Bericht aber eindeutig zurück.

Allein dieser kurze Überblick und die damit verbundenen strittigen Punkte über den Bericht „Bildung in Deutschland 2014“ zeigen, dass Diskussionen über Zugang zu Bildung und vor allem über Chancenungleichheit zur Bildung in Deutschland nach wie vor hochgradig aktuell sind. Die unterschiedlichen Lösungsansätze, hier exemplarisch am Beispiel der Zukunft der Förder- und Sonderschulen kurz skizziert, zeigen, dass auch nach wie vor kein Konsens darüber besteht, wie die vorhandenen ungleichen Bildungschancen wirksam beseitigt werden können.

Um zunächst überhaupt feststellen zu können, welche Faktoren die Bildung beeinflus- sen, werden im Folgenden mit Hilfe einer multivariaten Regressionsanalyse im Vorfeld theoretisch dargestellte Hypothesen und Fragestellungen geprüft und untersucht, ob und inwieweit die dort verwendeten Faktoren Einfluss auf die Bildung haben. Dazu wird zunächst der theoretische Rahmen dieser Analyse dargestellt, bevor auf die einzelnen Faktoren an sich eingegangen wird. Anschließend werden die Methoden, das Design sowie die Stichprobe der Regressionsanalyse näher betrachtet. Danach wird auf die Voraussetzungen der Regressionsanalyse, auf das vorhandene Material sowie auf das Ergebnis und auf die daraus resultierende Limitation eingegangen. Am Ende steht eine Diskussion mit abschließendem Fazit.

2 Welche Faktoren beeinflussen die Bildung?

2.1 Theoretischer Rahmen

Um die multivariate Regressionsanalyse mit dem Ziel durchzuführen, zu klären, welche Faktoren die Bildung beeinflussen, werden zunächst theoretische Überlegungen angestellt, die Vermutungen und Hypothesen aufstellen, um den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Bildung zu prüfen.

2.1.1 Alter

Das Statistische Bundesamt hat in seinem 2013 erschienenen Bericht „Bildungsstand der Bevölkerung“ festgestellt, dass das Alter einen relevanten Faktor für die Bildung darstellt. So waren 2013 beispielsweise zwischen 15 und 20 Jahren noch 59,9% in schulischer Ausbildung während im Alter von 30 bis 35 Jahren das auf nur noch 0,2% zutraf. Ebenso stieg exemplarisch der Anteil an Abschlüssen der Fachhochschul- oder Hochschulreife von 6,6% zwischen 15 und 20 Jahren auf 45,5% im Alter von 25 bis 30 (Statistisches Bundesamt 2013a: 26).

Unter dem Einfluss der in Abschnitt 2.2.2 definierten abhängigen Variablen, die die Bildung des Befragten über der Dauer seiner schulischen Ausbildung in Jahren misst, kann ein positiver Zusammenhang vermutet werden, wodurch sich folgende Hypothe- sen ergeben, wobei die Nullhypothese durch die Regressionsanalyse prinzipiell immer verworfen werden soll:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.1.2 Geschlecht

Eine von der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) im November 2013 veröffent- lichte Studie hat der höchsten Schulabschluss deutscher Frauen mit dem höchsten Schulabschluss deutscher Männer verglichen. Dabei kann festgestellt werden, dass na- hezu ein gleicher Anteil beider Geschlechter einen Haupt-, bzw. Volksschulabschluss vorweisen kann, während Frauen deutlich mehr Realschulabschlüsse sowie Männer etwas mehr Allgemeine Hochschulreifen vorzeigen können (VuMA 2013).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.1.3 Ethnischer Hintergrund

Im „Bildungsstand der Bevölkerung“ des Statistischen Bundesamtes von 2013 wurden auch die Bildungsabschlüsse Deutscher und Ausländer verglichen. Für das Jahr 2012 kann hier festgestellt werden, dass ähnlich viele Deutsche wie Ausländer die Fachhoch- schul- oder Hochschulreife erreicht haben. Vergleichbar verhält es sich bei den Haupt- schulabschlüssen und bei den Schülern, die zu jenem Zeitpunkt noch in der Ausbildung waren. Allerdings ist festzuhalten, dass nur 2,3% der Deutschen ohne einen allgemeinen Schulabschluss bleiben, während das auf über 18% der Ausländer zutrifft (Statistisches Bundesamt 2013a: 41). Somit kann von einem Zusammenhang zwischen ethnischem Hintergrund, also der Nationalität, und der Bildung ausgegangen werden.

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2.1.4 Zentrum - Peripherie

Anger und Schmidt haben 2010 festgestellt, dass sich die Bildungsabschlüsse zwischen Zentrum und Peripherie zum Teil deutlich unterscheiden. Mit Blick auf das Jahr 2008 haben beispielsweise nur 21,4% der Frauen und 30,8% der Männer aus der Peripherie einen Teritiärabschluss vorzuweisen, wobei das für 35,9% der Frauen und 37,8 der Männer in der Stadt gilt (Anger und Schmidt 2010: 10). Ohne Abschluss in der Sekun- darstufe-II standen nur 6,4% der Frauen im Zentrum bzw. 5,8% der Männer da, wäh- renddessen in der Peripherie 9,7% der Frauen und 6,5% der Männer keinen solchen Abschluss vorzuweisen hatten (Anger und Schmidt 2010: 10). Es kann deshalb gemut- maßt werden, dass der Wohnort, also Stadt bzw. Zentrum oder Land bzw. Peripherie, die Bildung beeinflusst.

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2.1.5 Bildung der Mutter und Bildung des Vaters

Rolf Becker formuliert in seinem Lehrbuch der Bildungssoziologie, dass sich für „Per- sonen aus den Arbeiterschichten [...] die Chancen für Hochschulbildung zusehends ver- schlechtert [haben]“ (Becker 2009: 101). Und weiter: „So hängen Chancen für den Übergang in das Gymnasium wie darauf aufbauende Bildungs- und Arbeitsmarktchan- cen immer noch von der sozialen Herkunft - von der Schichtzugehörigkeit und Klassen- lage des Elternhauses - ab“ (Becker 2009: 101). Das statistische Bundesamt stützt diese These in seinem statistischen Jahrbuch 2013, in dem es den Schulbesuch nach allgemei- nem Schulabschluss der Eltern 2012 vergleicht. Hier wird deutlich, dass Schüler zum Großteil genau jenen Abschluss erwerben, den ihre Eltern als höchsten allgemeinen Schulabschluss vorweisen können. So können etwa 44,5% aller Hauptschulabsolventen behaupten, Eltern mit Hauptschulabschluss zu haben, während ganze 61,3% mit Fach- hochschul- oder Hochschulreife Kinder von Eltern mit dem gleichen Abschluss sind (Statistisches Bundesamt 2013b: 79). Somit kann von einem Zusammenhang zwischen der Bildung der Eltern, also der Bildung der Mutter und der Bildung des Vaters und der Bildung selbst ausgegangen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Title
Welche Faktoren beeinflussen die Bildungschancen? Analyse mithilfe einer OLS-Regression unter SPSS
College
University of Würzburg  (Institut für Politikwissenschaft und Soziologie)
Course
OLS-Regression in einer speziellen Soziologie
Grade
1,7
Author
Year
2014
Pages
17
Catalog Number
V304375
ISBN (eBook)
9783668066083
ISBN (Book)
9783668066090
File size
881 KB
Language
German
Keywords
welche, faktoren, bildungschancen, analyse, ols-regression, spss
Quote paper
Fabian Herbst (Author), 2014, Welche Faktoren beeinflussen die Bildungschancen? Analyse mithilfe einer OLS-Regression unter SPSS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304375

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