Die Austausch- und Kommunikationsprozesse, sowie die Abhängigkeiten verschiedener Kulturen nehmen durch die Globalisierung ständig zu. Folge ist eine zunehmend engere Vernetzung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Aktivitäten der Menschen auf der ganzen Welt. Durch diesen Prozess wird die Welt tagtäglich „kleiner“. Wirtschaftliche Tätigkeiten beschränken sich immer weniger nur auf ein bestimmtes Land oder Kulturraum. Der internationale Handel mit verschiedensten Ländern ist tägliches Geschäft. Innerhalb von 24 Stunden kann man an jedem Ort der Erde sein.
Beeinflusst diese Entwicklung unsere Kulturen? Sicherlich tut sie das, jedoch nicht in dem Ausmaße, dass alle kulturellen Unterschiede verschwinden werden und alle die gleichen Werte, Gewohnheiten und Verhalten teilen werden. In meinen Augen, ist der islamische Wirtschaftsraum, vielleicht abgesehen von den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Wirtschaftsregion, die sich mit am meisten dem Trend der „Verwestlichung“ ihrer Kultur1 entgegenstellt. Es gibt nicht wenige wissenschaftliche Beobachter, die sich die Frage stellen, ob der Islam überhaupt mit modernem Wirtschaftsverhalten kombinierbar ist. Eine eindeutige Frage auf diese Antwort wird auch wohl nur schwer zu finden sein. Fest steht jedoch, dass die islamische Wirtschaftsmentalität sich in vielen Fällen erheblich von der westlichen unterscheidet. Ziel dieser Studienarbeit ist es, die grundlegenden Zusammenhänge und Voraussetzungen für wirtschaftliches Handeln mit islamisch geprägten Kulturen begreiflich zu machen, Verständnis für die kulturellen Besonderheiten im islamischen Raum zu vermitteln und einen Leitfaden für Geschäfte in diesem Kulturraum zur Verfügung zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Hintergründe und Fakten zum Islam
- 2.1. Begriffsdefinition
- 2.2. Der Einfluss des Koran
- III Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln in islamisch geprägten Ländern
- 3.1. Das islamische Staatsmodell
- 3.2. Das Rechtssystem der Schari'a
- 3.3. Marktwirtschaft und Islam
- 3.3.1. Das Zinsverbot -Auswirkungen auf die Geld- und Kreditgeschäfte
- 3.3.2. Die Sozialabgabe Zakat
- 3.3.3. Eigentumsrechte im Islam
- IV Die Kommunikation
- 4.1. Grundsätze der interkulturellen Kommunikation
- 4.2. Islamische Kommunikationsmuster
- V Die islamische Wirtschaftsmentalität
- 5.1. Kulturelle Prägung nach Hofstede
- 5.1.1. Individualismus gegenüber Kollektivismus
- 5.1.2. Unsicherheitsvermeidung
- 5.1.3. Machtdistanz
- 5.1.4. Maskulinität gegenüber Femininität
- 5.2. Der islamische Führungsstil
- 5.3. Einstellungskriterien in islamischen Ländern
- 5.4. Grundlagen zu Verhandlungen im islamischen Raum
- 5.5. Werte der islamischen Gesellschaft
- VI Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der islamischen Wirtschaftsmentalität und ihren Besonderheiten im Vergleich zur westlichen Wirtschaftskultur. Sie zielt darauf ab, die grundlegenden Zusammenhänge und Voraussetzungen für wirtschaftliches Handeln mit islamisch geprägten Kulturen zu verstehen und einen Leitfaden für Geschäftsbeziehungen in diesem Raum zu erstellen.
- Die Begriffsdefinition und Hintergründe des Islam
- Der Einfluss des Korans auf das wirtschaftliche Handeln
- Die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln in islamisch geprägten Ländern
- Die kulturellen Prägungen und Unterschiede zwischen westlichen und islamischen Wirtschaftskulturen
- Der islamische Führungsstil und seine Besonderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung interkultureller Kommunikation und Abhängigkeiten in der globalisierten Welt, wobei der Fokus auf die islamische Wirtschaftsregion gelegt wird.
Kapitel II bietet einen grundlegenden Überblick über den Islam, seine Entstehung und die Bedeutung des Korans.
Kapitel III analysiert die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln in islamisch geprägten Ländern, einschließlich des islamischen Staatsmodells, des Rechtssystems der Schari'a und der Auswirkungen des Zinsverbots auf die Geld- und Kreditgeschäfte.
Kapitel IV behandelt die Prinzipien der interkulturellen Kommunikation und die spezifischen Kommunikationsmuster im islamischen Raum.
Kapitel V beleuchtet die islamische Wirtschaftsmentalität, analysiert die kulturellen Prägungen nach Hofstede und untersucht den islamischen Führungsstil.
Schlüsselwörter
Islam, Wirtschaftsmentalität, interkulturelle Kommunikation, Kultur, Zinsverbot, Schari'a, Hofstede, Führungsstil, Globalisierung, Handel, Werte.
- Quote paper
- Dipl. Betriebswirt Florian Henle (Author), 2003, Die islamische Wirtschaftsmentalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30453