Das Thema „Migration und Integration“ ist zeitlos. Seit jeher waren mit Wanderungsprozessen auch Konflikte verbunden. Auf ein neues Fundament wurde die politische Diskussion im Rahmen der Nationalstaatsbildung im Europa des 19. Jahrhunderts gestellt. Seither gibt es mehr oder minder willkürlich gewählte, feste Definitionen der eigenen Volksnation. Deren Kulturkonzept kann zumeist als Abgrenzung gegen fremde Nationen und Kulturen verstanden werden.
Diese Arbeit betrachtet die Chancen und Probleme, die Migration und Integration mit sich bringen. Im Fokus der Arbeit stehen die Kurzprosa-Texte (novels) der afro-karibischen Einwanderer Großbritanniens, die unter dem Sammelbegriff ‚Black British‘ zusammengefasst werden. Die afro-karibischen Einwanderer stellen, neben den asiatischen, die größte Migrantengruppe dar und betätigten sich bereits früh als Kulturschaffende. Die Analyse soll weniger literaturtheoretische Aspekte behandeln, als vielmehr die Literatur in ihrer Funktion als gestaltendes Medium für Identität erfassen.
Behandelte Texte:
Sam Selvon: „The Lonely Londoners“ (1956), Moses Ascending“ (1975)
Caryl Phillips: „The final passage” (1985)
Joan Riley: „The Unbelonging” (1985)
Bevor jedoch auf die genannten literarischen Erzeugnisse der afro-karibischen Einwanderer eingegangen werden soll, gilt es einige entscheidende und einflussnehmende Rahmenbedingungen zu erläutern, in denen die genannten kulturellen Produktionsprozesse ablaufen. Zunächst einmal wird zu diesem Zweck der Forschungsstand dargestellt, der sich primär auf die wissenschaftlichen Felder der ‚Postcolonial‘ sowie ‚Cultural Studies‘ bezieht, und diese auch vor dem Hintergrund des Forschungsgegenstandes kontextualisieren soll. Daraufhin soll ein kurzer Überblick über die Geschichte der Migration in Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgen. Unumgänglich ist hierbei die Rekurrenz auf den Rassismus-Diskurs und die ‚Riot‘-Bewegung der 1980er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsüberblick
- 2.1 Forschungsgeschichte
- 2.2 Aktueller Stand
- 3. Migration in Großbritannien
- politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 4. Präsentation und Repräsentation von Migration in kulturellen Erzeugnissen
- Literarische Erzeugnisse
- 4.1 Migration als literarisches Thema
- 4.2 Erzählmuster und Strukturen in novels der „Black British literature“
- 4.2.1 The Lonely Londoners (1956)
- 4.2.2 Moses Ascending (1975)
- 4.2.3 The final passage (1985)
- 4.2.4 The Unbelonging (1985)
- 4.3 Synthese
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Migration und Integration in der „Black British Literature“ der 1960er bis 1990er Jahre. Sie untersucht, wie afro-karibische Einwanderer ihre Erfahrungen in Großbritannien literarisch verarbeitet haben und welche Perspektiven auf Integration und kulturelle Identität dabei zum Ausdruck kommen.
- Die Darstellung von Migrationserfahrungen in der Literatur
- Die Rolle von Sprache und Kultur in der Integration
- Die Herausforderungen und Chancen der Integration in Großbritannien
- Die Konstruktion von Identität in der „Black British Literature“
- Die Bedeutung von literarischen Erzählmustern und Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik „Migration und Integration“ ein und beleuchtet die historische und aktuelle Bedeutung des Themas. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, Migration nicht nur als einseitig-politischen Prozess zu betrachten, sondern auch die individuellen und kollektiven Beweggründe der Migranten in den Blick zu nehmen.
Kapitel 2 bietet einen Forschungsüberblick, der sowohl die Forschungsgeschichte als auch den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Migration und Integration in Großbritannien beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Migration in Großbritannien. Es analysiert die historischen und aktuellen Prozesse, die die Migration beeinflusst haben und die Integration von Migranten geprägt haben.
Kapitel 4 präsentiert und analysiert die Darstellung von Migration in literarischen Werken der „Black British Literature“. Es untersucht, wie Migration als literarisches Thema behandelt wird und welche Erzählmuster und Strukturen in den Romanen zum Ausdruck kommen.
Schlüsselwörter
Migration, Integration, „Black British Literature“, afro-karibische Einwanderer, Identität, Kultur, Literatur, Erzählmuster, Großbritannien, 1960er bis 1990er Jahre.
- Citar trabajo
- Lukas Kroll (Autor), 2014, Migration in Großbritannien 1960 bis 1990. Analyse von Prosatexten afro-karibischer Einwanderer, den „Black British“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304622