Leseprobe
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Softwaremanagement
2.1 Planungsphase
2.1.1 Lastenheft
2.1.2 Projektplan
2.1.3 Kalkulation und Aufwandsabschätzung
2.2 Analysephase
2.2.1 Ist-Analyse
2.2.2 Soll-Konzept
2.2.3 Modellierung der Anforderungen
2.3 Entwurfsphase
2.4 Realisierungsphase
2.5 Test
2.6 Inbetriebnahme
3 Zusammenfassung
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das Softwaremanagement beschäftigt sich insbesondere mit der theoretischen Seite eines Softwareentwicklungsprojekts. Dazu zählen Aufgaben wie die Planung, Zielsetzungen, Steuerung und Kontrolle des konkreten Projekts. Softwaremanagement ist speziell bei größeren Entwicklungsprojekten unabdingbar. Erfolgreiche Projekte benötigen ein ebenso erfolgreiches Softwaremanagement. Eine Forsa Studie kam zu dem Ergebnis, dass 59% aller Softwareprojekte das geplante Budget überschreiten, 46% die geplanten Termine um durchschnittlich sieben Monate überschreiten und die Fluktuationsrate der Projektleiter bei 68% liegt.[1] Dieser Zustand kann durch ein ganzheitliches, gutes Softwaremanagement verbessert werden.
1.1 Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung lautet: „Ausgehend von den im Modul erlernten Techniken sind für unterschiedliche aktuelle Softwareentwicklungsprojekte ein vereinfachtes Projektmanagement zu entwickeln und durchzuführen. Die Arbeit sollte dabei folgende Schritte umfassen: Planung, Lastenheft, Projektplan, Kalkulation und Aufwandsabschätzung, Ist-Analyse, Soll-Konzept, Modellierung der Anforderungen, Entwurfsphase, Realisierungsphase, Test, Inbetriebnahme“. Nach telefonischer Rücksprache wurde entschieden, keine konkreten Beispiele zu beschreiben, sondern die einzelnen, in der Aufgabenstellung aufgezählten, Phasen zu erläutern.
1.2 Zielsetzung
Im Folgenden sollen die einzelnen Schritte eines Softwaremanagements erläutert werden. Dazu werden die verschiedenen Phasen von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme beschrieben. Auf Grund der begrenzten Länge des Assignments wird insbesondere der fachliche bzw. formelle Teil des Softwaremanagements beschrieben, nicht personelle oder organisatorische Aspekte. Ziel ist es, dem Leser einen Eindruck über die einzelnen Phasen des Softwaremanagements zu geben.
1.3 Aufbau der Arbeit
Das Assignment beschreibt alle in der Aufgabenstellung vorgegebenen Schritte des Softwaremanagements in der Reihenfolge wie sie in der Regel auch in einem konkreten Projekt durchgeführt werden.
Zum Schluss wird noch ein kurzes Fazit über die Wichtigkeit und Notwendigkeit eines guten Softwaremanagements anhand eines eigenen Beispiels gegeben.
2 Softwaremanagement
Das Softwaremanagement lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen. Diese geben eine zeitliche Abfolge von Tätigkeiten vor, die bei einem Softwareprojekt durchlaufen werden. Der große Vorteil einer solchen Aufteilung ist, dass komplexe Anforderungen transparenter werden und sich mögliche Probleme möglichst schnell identifizieren lassen.
2.1 Planungsphase
Bei der Projektplanung handelt es sich in der Regel um die umfangreichste, schwierigste und auch wichtigste Aufgabe. Eine erfolgreiche Projektplanung wirkt sich auf den gesamten Ablauf eines Projekts aus. Fehler in der Projektplanung können wiederrum gravierende Auswirkungen haben. Ein gutes Beispiel, wenn auch nicht aus dem Software-Bereich, ist der neue Flughafen in Berlin, der durch Fehlplanungen mit immensen Kostensteigerungen und Verzögerungen in der Eröffnung zu kämpfen hat. Somit ist die Planung die grundlegende Voraussetzung für den Projekterfolg.
Als Ergebnis der Planung sollte folgende Aussage beantwortet werden können: „Wer hat wann, was und mit welchem Aufwand zu tun, um rasch und sicher zum beschriebenen Produkt unter Berücksichtigung aller Ziele zu kommen?“[2]
In der Planungsphase wird insbesondere das vorhandene Problem (der „Auslöser“ des Projekts) genauer analysiert und auf Basis dessen ein Projektvorschlag erarbeitet. Dieser konkretisiert die Probleme oder Wünsche des Auftraggebers und definiert die Zielvorgaben. Die Definition der Ziele hat eine besonders hohe Bedeutung und sollte daher zusammen mit Kunde und Auftraggeber formuliert werden, um falsche Erwartungen an die Software zu vermeiden. Diese sind ein häufiger Grund für das Scheitern oder mangelnde Akzeptanz von Projekten.
Insbesondere bei größeren Projekten empfiehlt sich die Definition von Meilensteinen. Ein Meilenstein ist ein konkreter Termin, an dem ein zuvor definiertes Zwischenergebnis, wie z.B. der Abschluss der Planungsphase oder die Erstellung eines ER-Modells, vorliegen soll.[3] Somit dienen die Meilensteine der Kontrolle über den Projektfortschritt.
Während der Projektplanung werden verschiedene Dokumente erstellt, die in den nachfolgenden Unterpunkten genauer erläutert werden. Diese Dokumente zusammengefasst stellen eine Machbarkeits- bzw. Durchführbarkeitsstudie dar. Mit Ihnen wird der Projektantrag als Ergebnis der Planungsphase erstellt, der dann von Auftraggeber und Auftragnehmer bewilligt werden muss.
2.1.1 Lastenheft
Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen und Funktionen der geplanten Software aus Sicht des Kunden. Neben dem Pflichtenheft, das das Angebot des Anbieters beschreibt, dient es oft als Grundlage für die Vertragsverhandlungen. Die Anforderungen werden dabei nur grob beschrieben, häufig unter der Verwendung von ersten Skizzen und ohne eine eindeutige Struktur. Dadurch besteht das Lastenheft oftmals nur aus sehr wenigen, dennoch sehr wichtigen Seiten.
2.1.2 Projektplan
Der Projektplan dient als spätere Grundlage des Projekts, sodass er das zentral zu erstellende Dokument in der Planungsphase darstellt. Im Projektplan wird das zuvor grob formulierte Konzept präzisiert und vom Kunden sowie dem Anbieter genehmigt.
Der Projektplan definiert neben den Zielen auch die Kosten, benötigte Ressourcen, Personal etc. und kann aus zahlreichen Dokumenten bestehen. Darunter unter anderem ein Projektstrukturplan, ein Netzplan, oder eine Meilensteinliste. Während der Planungsphase sollte von beiden Seiten definiert werden, welche Dokumente gewünscht und erforderlich sind.[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Netzplan
2.1.3 Kalkulation und Aufwandsabschätzung
Der letzte Schritt der Planungsphase ist die Kalkulation und Aufwandsabschätzung. Um die Kosten und den Aufwand korrekt einschätzen zu können, müssen die Anforderungen und Ziele bereits festgelegt worden sein.
Zu diesem Zeitpunkt stellt sich auch die Frage der Wirtschaftlichkeit des Projekts. Ist ein Kosten- und/oder Zeitrahmen vorgegeben, ist es durchaus möglich, dass das Ergebnis der Abschätzung negativ ausfällt. In diesem Fall können die Ziele oder Rahmenbedingungen angepasst, oder das Projekt verschoben bzw. nicht realisiert werden. Es ist nicht unüblich festzustellen, dass sich ein Projekt unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht realisieren lässt.
Zur Ermittlung der Projektkosten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die im Folgenden hinsichtlich Ihrer Vor- und Nachteile verglichen werden[5]:
[...]
[1] Vgl. Schreckeneder, B. C., Projektcontrolling – Projekte überwachen, steuern und präsentieren, 2. Auflage, Seite 14
[2] Vgl. Tiemeyer E., Handbuch IT-Projektmanagement, 2. Auflage, Seite 179
[3] Vgl. Hölzle P., Projektmanagement: Kompetent führen, Erfolge präsentieren, 2. Auflage, Seite 103
[4] Vgl. Tiemeyer E., Handbuch IT-Projektmanagement, 2. Auflage, Seite 202
[5] Vgl. Drews G., Hillebrand N., Lexikon der Projektmanagementmethoden, 2. Auflage, Seite 161